Canyon de Chelly NM, AZ

  • Chinle, Canyon De Chelly


    Nach der Hubbel Post sind wir zügig zum Canyon De Chelly gefahren. Der offizielle Name lautet ja Canyon De Chelly National Monument. Es besitzt ein Territorium über 125 mi2, und hier befinden sich eigentlich mehrere Canyons: die zwei bekannten großen Canyon De Chelly und Canyon del Muerto, und mehrere kleinere „tributary“ wie der Monument Canyon, Wild Cherry Canyon, Bat Canyon oder Twin Trail Canyon. Der Spider Rock steht z.B. auf der „Kreuzung“ von De Chelly und Monument Canyon. Ich wollte (konnte) nur den Canyon De Chelly sehen. Also, die View Points entlang seines South Rim Drive. Canyon del Muerto und der North Rim Drive war nice -to-have, und natürlich fanden wir keine Zeit für ihn.


    Canyon De Chelly National Monument ist das einzige „NM“, der nicht im Besitz der Regierung ist. Es befindet sich auf dem Navajo Land, und wird von der National Park Service (NPS) verwaltet. Der Eintritt kostet nichts. Ich meine, es gibt da keine „Ranger Check-Points“ und s.w. Es gibt zwar auch hier ein Visitor Center, die Durchfahrt wird aber nicht kontrolliert. South Rim Drive ist ja auch eigentlich der öffentlicher Highway NR-7. Auf der anderen Seite darf der Canyon ohne einen lokalen Navajo Guide (oder Ranger) nicht betreten werden, außer über den White House Trail.


    Canyon De Chelly wollte ich schon lange sehen. Eigentlich seit dem Moment, als ich noch als Kind den Film Mackenna’s Gold sah. :-) Er berührt auch auf einer Goldschatz – Legende: der Lost Adams Diggings. Die deutsche Wikipedia erzählt darüber nicht, die Geschichte fand ich aber unterhaltsam. Ich verzichte auf weitere historische Kommentare :-)



    Spider Rock Overlook


    Ich muss gestehen, zum Sonnenuntergang am Spider Rock Overlook hätten wir unter Beachtung der Verkehrsvorschriften nicht geschafft. Man bräuchte bis dahin vom Anfang der South Rim Straße wohl um 40 Minuten. Ich war etwa in 20-25 Minuten am Parkplatz. Die Eile hatte mir schon auch mal eine empfindliche Geldstrafe eingebrockt. Wir waren damals auch mal etwas zu spät zum Sonnenuntergang.


    Ich habe die Autoschlüssel meiner Frau zugeworfen und zum Aussichtpunkt gerannt. Es hat sich gelohnt. Zunächst sah es am Spider Rock Overlook düster aus. Bedeckter Himmel, die Sonne ist nicht zu sehen, alles blass.



    Wir stoppten nur kurz beim Junction Overlook, wo sich der Canyon del Muerto und der Canyon De Chelly treffen.


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  • Canyon de Chelly


    Morgens früh haben wir angefangen, die View Points auf der South Road abzuklappern. Für einen Sonnenaufgang hatte ich wieder keinen Mumm. Ja, dieses „nachts angenehm kühl“ bedeute um 7 Uhr morgens etwa 11-14 Grad.


    Wegen der Position der Sonne wird die South Drive eher für den Abend empfohlen, und die North Drive für morgens. Mein Eindruck (Ende August), das kann man nicht pauschal für alle Aussichtpunkte sagen. Der Spider und Face Rock auf der South Drive sind morgens tatsächlich gegen die Sonne. Bei manchen ist sie morgens kein Problem. White House ist morgens mit der Sonne sogar besser.


    South Rim zählt insgesamt 7 View Points. Wir haben mit dem Entferntesten, dem Spider Rock angefangen. Vor dem Abstieg zum White House mussten wir zurück zum Hotel, um das Zimmer abzugeben. Ich gehe die Stopps der Reihe nach vom Spider Rock aus. Die Mailen in den Überschriften – die Entfernung vom Anfang der South Drives.


    Spider Rocks Overlook, 15.6 mi


    Bis zu dem fährt man tatsächlich etwa 30- 40 Minuten. Man muss auch beachten, dass zu einigen Aussichtpunkten, z.B. White House und Sliding House Overlook, noch ein ganzen Stück vom SR-7 fahren muss.


    Beim Spider Rock steht man morgens tatsächlich gegen die Sonne …

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    An der anderen Seite ist es schon besser.

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    Die Aussichtplatform:

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  • Face Rock Overlook, 14.8 mi


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    Man bezeichnet den auf den offiziellen Karten und vielen Seiten als Face Rock. The Din'eh People, also die Navajo, nennen den aber Speaking Rock. Also nicht nur historisch, sondern die Navajo - Ranger, die e.g im Visitor Zentrum arbeiten. Das ist nämlich nicht bloß ein Gesicht, sondern ein sprechendes Felsen. Ohne sich in die Mythologie zu vertiefen, sind die beiden Speaking Rock und Spider Rock die Holy People. Die Spider Woman, die auf dem Spider Rock lebt, spielt eine sehr wichtige und durchaus positive Rolle in ihrer Religion. Also sie sprechen miteinander, die Spider Woman und der Speaking Rock. Der letzte wird auch als Talking God benannt. Ich habe auch die Interpretation gelesen (z.B. hier), dass die Navajo Mutter und die Grandmutter Generationen der unartigen Navajo – Kinder mit Spider Woman erschreckten. Die Spider Woman würde nämlich die unartigen zu sich holen, und oben auf dem Rock fressen. Die weißen Steine, die den Spider Rock krönen, sind die Gebeine dieser Kinder. Die Aufgabe des Speaking Rocks war es, der Spider Women zu erzählen, wer aus der Kinder unartig war.


    Speaking Rock war auch gegen die Sonne und sehr schwer zu fotografieren. Das ist die kleine kürze „Säule“ etwa rechts von der Mitte. Es sieht schon aus wie ein Kopf aus.


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    Eigentlich sieht man den Speaking Rock hier schlecht. Dieser Face Rock Overlook ist eine Mogelpackung. Den Speaking Rock sieht man viel besser vom (e.g. Parkplatzt des) Spider Rock Overlook. Ich habe mir ein Foto von Gestern aufgehoben.


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    Sliding House Overlook, 10.3 mi


    Die Ruine des Sliding House (Kin Nddzhoozhi oder The Slid-Down-Piece-by- Piece House) kann man ohne ein Binokular kaum sehen. Das Haus ist leider fast komplett dahin. Das ist so ein ganz kleineees Ding in der Mitte des Fotos auf der ersten Steinstufe.


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    Der Sliding House Overlook hat mir aber super gefallen wegen seinen interessanten Felsen. Ich müsste allerdings dafür etwas am Canyon Rand wandern.


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    In den Felsen sehe ich immer irgendwelche Gesichter. Ich kann nichts dagegen tun. Dieses listige Biest hat mich beim jeden Schritt beobachtet.

  • White House Overlook, 5.6 mi


    Wie gesagt, wir sind zuerst zum Hotel gefahren und zum White House danach zurückgekehrt. Das hat mir wenig gefallen wegen den Meldungen, dass am Canyon de Chelly die Scheiben eingeschlagen und aus Autos geklaut wurde. Ähnliche Fälle werden sehr häufig aus San Francisco gemeldet. Ich weiß nicht, ob es sich bei de Chelly lediglich um ein vorübergehendes Problem handelte. Ich glaube, es gibt aber auch Warnschilder mit der Bitte, keine Wertsachen im Auto zu lassen.


    Canyon de Chelly ist NM ist eine bedeutende archäologische Quelle für Ancestral Puebloans. Der Begriff Anasazi ist politisch inkorrekt. Ich hatte mal gelesen, die 5-6 Canyons hier erstrecken sich auf die Fläche von 130 Meilen und zählen über 800 bedeutenden archäologischen Stätten. Man vergleicht es mit Nildelta im Ägypten. Von mehreren Outlooks des South Rim Drives kann man diese Ruinen ihr alter Häuser sehen. Von dem North Rim Drive im Canyon del Muerto natürlich auch.


    White House vom oben vom Overlook:

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    Man beachte die schwarzen Nachbildungen an der Canyon Wand.


    Dann folgten wir dem White House Trail nach unten.

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    Der Trail – eine Reihe switchbacks. Am Anfang ist der ein breiter Pfad. Danach verläuft der enge Weg dicht am Felsen. Zum White House muss man auch ein Stück am Canyon Boden gehen.


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    Der Mann auf dem Foto wohnt unten, und läuft jeden Morgen hoch und runter. Während wir vielleicht ein Drittel unseres Abstieges absolvierten, ist er munter hochgelaufen, hat einige Übungen gemacht (wie haben dann mit ihm kurz gesprochen), und hat uns danach auf dem Weg nach unten überholt.

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    Es gibt eine geologische Beschreibung, welche Switchbacks welche Formation darstellen (Chinle, De Chelly Sandstone etc.).


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    Jetzt ist muss man nur noch kurz bis zum White House hinlaufen.


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    Das ist das White House. Also, die Ruine zwei Bauten.

    Das Weiße Haus hat seinen Namen von dem weißen Putz, mit dem die lange Rückwand in der oberen Wohnung beschichtet wurde. Navajo nannten das Haus deswegen „Kinii' ni gai“. Die Ruinen werden natürlich von einem Zaun geschützt. Die Rückwand kann man gerade noch in der Mitte sehen. Die Dimensionen des Gebäudes sind nicht mehr klar. Das Weiße Haus ist eigentlich ein ganzes kleines Dorf. Das untere Haus hatte 4 -5 Etagen und zwischen 45 - 60 (oder sogar 80) Zimmern. Das Haus In der Nische oben hatte um 20 Zimmern, und wurde über die Treppen erreicht, die auf dem Dach des unteren Hauses standen. Im „Haus“ wohnten um 100 Leute.


    Was mir weniger gefallen hat, waren die zahlreicher Navajo – Souvenirverkäufer unten. Auch einige Autos da, z.B. die, die den Touristen bei den bezahlten Touren hierher kutschieren.


    Wir haben das Haus angeschaut und uns zügig auf den Rückweg gemacht. Ich habe erst später gelesen, in der Nähe des White House runter den Flusses gibt es auch interessante Felsen mit „strong patterns“.

  • Junction Overlook, 3.5 mi


    Die Kreuzung von Canyon del Muerto und Canyon De Chelly. In der Mitter der Felsen, Dog Rock. Wie ein Hund sieht es allerdings mehr von der anderen Seite. Vom South Rim aus kann man das nur erahnen.


    Hier gibt es euch zwei Pueblo Ruine: die First Ruins links und Junction Ruins rechts. Die ersten sieht man in einem Alkoven noch links vom Dog Rock. Die Junction Ruins befinden sich im Schatten ganz am Fotorande.

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    Tsegi Overlook, 2.2 mi


    TSEGI (ausgesprochen etwa wie tuh SAY gee) kommt vom Navajo Word tseyi', was etwas wie „deep in the rock“ oder „inside the rock“ bedeutet (aus tse - "rock" und -yi "inside"). Der Overlook wird auch oft als „Tseyi Overlook“ bezeichnet. Die Spanier haben den Navajo Namen etwa als "day SHAY-yee" vernommen. Auf den ersten Karten in 1778 war die Gegend als „Sierra de Chegui“ gezeichnet. Auf English hat man danach angefangen es etwa als "d'shay" auszusprechen, also als „de Chelly“. De Chelly ist, im Gründe genommen, die Transkription vom „Tsegi“ in Englisch.


    Wenn ich schon bei Namen bin …


    Del Muerto“ bedeutet auf Spanisch „of the Dead“. Der Canyon wurde in 1882 von der Smithsonian Institution Expedition unter der Leitung von James Stevenson untersucht. Dabei entdeckte man die Ruinen prähistorischen Indian Bestattungen (e.g. Mummy Cave). Danach wurde der als Canon del Trigo oder Wheat Canyon bekannte Canyon in Del Muerto umbenannt. Eine andere Version aus einem renommierten Buch Traveling Indian Arizona besagt, der Name kommt zurück auf Geschehnisse im Januar 1805, als beim spanischen Vergeltungskrieg unter der Führung von Lieutenant Antonio Narbona mehr als 120 (vorwiegend) Frauen und Kinder der Navajo im Massacre Cave getötet wurden. Der Name wäre allerdings auch ein passend wegen den Toten am Fortress Rock, die an das Konto von Truppen von Kit Carson in 1864 während der Navajo Kriege geht. Die Schlacht im Canyon de Chelly war die letzte große Episode des Kriegs.


    Chinle ist ein anderes Navajo Wort ch'inli' (“chin LEE”), und bedeutet “fließt nach draußen” aus chi "draußen" und nili "fließt".



    Von Rio de Chelly sah man unten überhaupt keine Spuren mehr. Tsegi Overlook wird auch für Sonnenaufgang empfohlen.

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    Navajos haben hier selbstgemachte Kostbarkeiten verkauft. Der Mann, den wir am White House Trail trafen, war auch ein Juwelier. Die Werke waren echt schön und hochwertig, aber auch entsprechend sehr teuer.


    Tunnel Overlook, 1.8 mi


    Der letzte View Point. Also, der erste von Chinle aus.


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    Danach haben wir beim Visitor Center vorbeigeschaut.


    Ich hatte mal Meinungen gelesen, dass man für die Aussichtpunkte am South Drive etwa 2 Stunden braucht. So auch die http://NPS Seite. Mit dem White House Trail rechnete ich mit 3 Stunden Zeitaufwand. Alles viel zu optimistisch, eigentlich sehr naive. Für dem White House Trail haben wir 1,5-2 Stunden hin und zurück gebraucht. Auch ohne White House hätten mir die 2 Stunden für South Drive nicht gereicht. Heute haben wir etwa 4-5 Stunden an den Outlooks im Canyon de Chelly verbracht. Wie erwartet, die Zeit hat für Canyon del Muerto nicht gereicht.

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