Grand Canyon - Grand Canyon vergleichbar mit Half Dome Trail

  • Zitat

    Original von schneeweiss
    Danke Yvonne, Du machst mir doch wieder Mut, hatte das eigentlich genauso gesehen.



    :gg: :MG: :gg:



    aber gerne doch, Dieter.
    Wenn du erst einmal den Abzweig zum Plateau Point genommen hast, gehen die restlichen 1.5 Meilen nahezu geradeaus wie geschmiert. Der Weg ist kaum sandig und nahezu eben ohne große Höhenmeter. Und auf einmal ist alles so schön weitläufig.
    Auf dem Weg zurück lass dir ruhig viel Zeit, die vielen Serpentinen und Höhenmeter auf dem Bright Angel Trail gehen doch ganz schön in die Beine.
    Aber du wirst es geniessen, ich fand die Wanderung "nur" zum Plateau Point wirklich sehr schön und so lernt man den Grand Canyon auf eine ganz andere Art und Weise kennen und schätzen.


    Greetz,


    Yvonne

  • Zitat

    Original von americanhero
    Aber wenn du genügend Wasser dabei hast, ist das okay.



    ...und genau das ist DER Punkt.


    Wasser, genügend Wasser ist mit das Wichtigste überhaupt.


    Die meisten Toten oder Verletzten hatten Probleme mit der Dehydrierung.


    Ansonsten würde ich dringend von einem "Ritt" zum Colorado und wieder zurück am selben Tag abraten.
    Alles andere ist unverantwortlich.
    Dennoch schaffen es immer wieder Leute.
    Aber es Dir anzuraten, ohne Dich und Deine Konstitution und Kondition zu kennen, ist mehr als leichtsinnig!


    Gruß
    Günter

  • Es wird mir bestimmt auch gut gefallen, Yvonne, Als ich das letzte Mal da war, sind wir leider nur oben rum gelaufen, da unsere Bekannten absolut Null-Wanderer waren. Jetzt will ich's aber endlich wissen. Da ich die letzten beiden Jahre keine Wandertouren mehr gemacht habe, fange ich jetzt mit dem Fitnesstraining an. Auto bleibt stehen und es geht mit dem Fahrrad zum Dienst. Am Wochenende sind dann längere Touren mit dem Fahrrad angesagt.


  • Das Wasser ist der Knackpunkt. 2004, glaube ich, kam eine junge Frau im GC ums Leben die kurz vorher den Boston Marathon gewonnen hatte. Sie und ihr Freund versuchten runter und rauf an einem Tag zu laufen. Hatten sich aber beim Wasserbedarf total verrechnet. Ihr Freund bestand darauf die Hitze des Tages im Schatten eines Felsens abzuwarten und nachts hochzulaufen. Er ueberlebte. Sie versuchte gleich umzukehren und verdurstete.


    Fazit: auch durchtrainierte Hochleistungssportler koennen im GC arg in die Bredullie kommen.


    Ich wuerde mir das sehr genau ueberlegen. Cuz the result at the end may not be pretty at all....


    Ulrich


  • genau und die Dehydrierung kann selbst dann auftreten, wenn man genug Wasser bei sich hat, aber dieses nicht richtig "dosiert". Aber das kann ein DOC bestimmt besser erklären als ich.



  • Da habe ich auch von gelesen und ich meine, es steht sogar ein Schild von dem fall als Warnung am Beginn des Bright Angel Trails, wo eben darauf hingewiesen wurde.
    Von daher, hoch und runter an einem Tag käme für mich nie in Frage. Dafür sein Leben zu riskieren, nur um sagen zu können, man hat es an einem Tag geschafft - sorry, no way. :neinnein:
    Und bei so einer Monstertour verpasst man ja auch die ganzen Schönheiten, da man sich ja immer die Zeit im Nacken hat.


    Mit ausreichend Wasser und genug Zeit kann man eine wunderbare Tour zum Plateau Point an einem Tag machen. Und wer dann auf den Geschmack gekommen ist, kann ja bei der nächsten Reise zum Grand Canyon gezielter planen und frühzeitig eine Übernachtung in der Phantom Ranch buchen.


    Selbst ich muß sagen, ich habe viel zu wenig getrunken auf der ganzen Wanderung, insgesamt nur 3 Liter. Aber ich trinke auch so immer viel zu wenig und von daher sollte das absolut kein Anhaltspunkt sein. Im Schnitt verbraucht man gut 6-9 Liter, die sollte man auch ohne weiteres einplanen.
    Ansonsten wirklich auf seinen Körper hören und bei den ersten Anzeichen ab in den Schatten und sich mit Wasser abkühlen. Dehydrierung und auch ein Hitzschlag kann wirklich ganz schnell akut und lebensbedrohlich werden




    Greetz,


    Yvonne

  • Zitat

    Original von schneeweiss
    Es wird mir bestimmt auch gut gefallen, Yvonne, Als ich das letzte Mal da war, sind wir leider nur oben rum gelaufen, da unsere Bekannten absolut Null-Wanderer waren. Jetzt will ich's aber endlich wissen. Da ich die letzten beiden Jahre keine Wandertouren mehr gemacht habe, fange ich jetzt mit dem Fitnesstraining an. Auto bleibt stehen und es geht mit dem Fahrrad zum Dienst. Am Wochenende sind dann längere Touren mit dem Fahrrad angesagt.




    tolle Einstellung, damit sollte es auf alle Fälle klappen. Und du wirst sehen, du siehst den Grand Canyon wirklich mit anderen Augen, wenn du erst einmal da hinunterwanderst.
    Selbst bis zum Indian Garden alleine ist es schon eine ganz ausgezeichnete Gelegenheit, den Gang durch die Erdgeschichte zu machen und zu sehen, wie sich die einzelnen Gesteinsschichten und Epochen vor einem wie auf einer Landkarte entrollen :!!


    Greetz,


    Yvonne

  • Die Wanderung zum Half Dome kann man nicht mit der Wanderung in den Grand Canyon vergleichen, da das Höhenprofil genau rumgedreht ist.
    Ich habe erst den Abstieg und dann den Aufstieg.
    Von der Trailbeschaffenheit ist der Trail zum Half Dome besser ausgebaut, zumindest im unteren Abschnitt bis zum Top of Vernal Fall, danach wird auch der Mist Trail schmaler und steiniger. Der John Muir Trail verläuft flacher und in mehr Kehren zwischen Valley und Nevada Fall, ist aber insgesamt schlechter ausgebaut.


    Wir haben im Jahr 2000 Ende Juni den Half Dome Trail bis zu den Cables gemacht. Da war leider Schluss wegen eines Gewitters.


    Mitte Juli des gleichen Jahres waren wir am Grand Canyon.
    Da wir kein Permit für eine Übernachtung bekommen konnten, haben wir beschlossen die Wanderung auf die harte Tour zu versuchen: 1 Tag runter und rauf.


    Leider hatte ich mir eine ordentliche Erkältung eingefangen und wir sind dann nur bis Indian Gardens abgestiegen und dann wieder hoch (vom Plateau Point hatte ich damals noch keine Ahnung). Es war anstregend, ziemlich anstregend, aber ohne Erkältung hätten wir es sicherlich geschafft. Mein Freund fand die Wanderung lange nicht so heftig wie den Trail zum Half Dome, was aber vermutlich mit daran lag, dass Half Dome in der ersten Urlaubswoche war und Grand Canyon in der letzten und wir inzwischen sehr gut eingelaufen waren.


    Eines sollte man aber bedenken bei der Abwägung Wanderung bis zum Plateau Point oder Wanderung bis zum Colorado:
    Bis Indian Gardens mit Plateau Point hat man bereits 2/3 der Höhenmeter geleistet.
    Ich denke daher es macht es wenig Unterschied, ob man den Trail bis zum Plateau Point läuft oder direkt weiter (ohne Plateau Point) bis zum Colorado absteigt.


    Dieses Jahr wollen wir im Sept. den Grand Canyon von Rim zu Rim durchwandern, und zwar auf dem North & South Kaibab Trail.


    Es wird immer geschrieben, dass der South Kaibab Trail um so viel steiler sein soll. Das trifft auf die durchschnittliche Steigung zu, aber nicht auf die maximale Steigung.


    Der Bright Angel Trail verliert im oberen Abschnitt viel mehr Höhe als der South Kaibab Trail.
    Der South Kaibab Trail verliert die Höhe gleichmässiger ohne die wechselnden Zacken im Profil.


    Das Argument Wasser kann ich ausserhalb des Hochsommers nicht so recht nachvollziehen.
    Wenn ich unten am Colorado bin kann ich ausreichend Wasser auffüllen.
    Die zusätzlichen max. 3 -4 L machen 3-4 kg aus, warum sollte ich die nicht im Tagesgepäck tragen können ?


    Auf vielen Trails habe ich normalerweise einen Wasservorrat für einen ganzen Tag dabei, warum nicht für den Grand Canyon?


    Ich denke daher, für einen trainierten Wanderer sollte es machbar sein.


    Als Anhang das Höhenprofil der beiden Trails zum Vergleich.
    Start jeweils am Trailhead und Ende an dem Abzweig zum River Trail der über die Suspension Bridge zur Lodge und zum Campground führt.


    In der max. Steigung hat der Bright Angel Trail (1. Grafik) 25°, South Kaibab Trail (2. Grafik) 27°.


    Dafür ist der South Kaibab Trail um einiges kürzer.


    Legende zu den verwendeten Begriffen im Profil:

    Linear Distance*
    The flat distance of the profile. Does not take elevation into account.

    Terrain Distance*
    The 3-D distance of the profile accounting for elevation rise and descent.

    Climbing Distance*
    The total distance where the terrain is uphill.

    Descending Distance*
    The total distance where the terrain is downhill.

    Current Elevation
    The elevation above sea level at a specific point.

    Elevation Gain*
    The difference in elevation from the start of the profile to the end of the profile.

    Climbing Elevation
    The amount of ascending vertical distance.

    Descending Elevation*
    The amount of descending vertical distance.

    Grade
    Actually percent grade, rise over run (100 x (rise/run)). For example, 6 means that for every 100 ft, you gain 6 ft in elevation.

    Average Grade*
    Average of the grade from the start to the current cursor position (or finish).

    Minimum Elevation
    The elevation of the lowest point on a profile.

    Maximum Elevation
    The elevation of the highest point on a profile.


  • Ich habe es schon an anderer Stelle gesagt - ich bin strikt dagegen, diese Tour an einem Tag zu gehen! Und das nicht nur, weil wir diesen Trail aus bestimmten Gründen im Hochsommer gegangen sind! (Kann man im Reisebericht nachlesen)


    Die Warnungen geschehen nicht zu unrecht! Dazu fällt mir eine bemerkenswerte Episode ein, auch bezeichnend und typisch!


    Wir hatten damals einen Ranger gefragt, wie er dazu steht, diese Tour an einem Tag zu machen! Er war dagegen und fügte noch an: "Diese Frage stellen eigentlich immer nur deutsche oder englische Touristen"!



    Ein für mich anderer Grund diese Tour nicht an einem Tag zu gehen, ist die Landschaft durch die man wandert!
    Alles was ich bisher von Leuten gelesen habe, die so etwas gemacht haben oder vor haben, ist ein Drängen auf Zeit! Zeitig los gehen, nicht lange unten aufhalten usw. usw.
    Und so ist es für mich eigentlich eine Hetzerei durch diese einmalige Natur - durch Millionen Jahre Erdgeschichte!
    Das Erlebnis für uns war auch die Stille, das Geniessen bei langen Pausen - das Umsehen im Canyon - ohne auf die Uhr zu schielen, damit es nicht zu spät für den Aufstieg wird!


    Für mich: wenigstens eine Übernachtung!

  • Zitat

    Original von Canyoncrawler


    Ich denke daher es macht es wenig Unterschied, ob man den Trail bis zum Plateau Point läuft oder direkt weiter bis zum Colorado absteigt (der weitere Trail bis zum Plateau Point verläuft ja nicht eben).


    laut Aussagen von Yvonne und auch wenn ich mir das Profil in Topo anschaue, verläuft das letzte Stück vom Indian Garden zum Plateau Point fas eben (ca. 32 Höhenmeter).


    Wollten auch in der Phantom Ranch übernachten, war aber schon im September 2007 für Juli 2008 ausgebucht.

  • Das Profil von Indian Gardens bis zum Plateau Point.


    Es geht 46 Differenz-Höhenmeter nach unten und An- und Abstieg hält sich damit in etwa die Waage.


    Zitat

    Wollten auch in der Phantom Ranch übernachten, war aber schon im September 2007 für Juli 2008 ausgebucht.


    Das kann ich mir vorstellen.
    Wir wollten letztes Jahr auf den Campground Indian Gardens oder Bright Angel und bereits am 5. Mai waren alle Permits weg, obwohl wir ein Zeitfenster von mehreren Tagen angegeben hatten (1. Mai war der früheste Termin für den Antrag).


    Neuer Versuch für Sept. '08, diesmal Rim to Rim.

  • Zitat

    Original von Matze


    Ein für mich anderer Grund diese Tour nicht an einem Tag zu gehen, ist die Landschaft durch die man wandert!
    Alles was ich bisher von Leuten gelesen habe, die so etwas gemacht haben oder vor haben, ist ein Drängen auf Zeit! Zeitig los gehen, nicht lange unten aufhalten usw. usw.
    Und so ist es für mich eigentlich eine Hetzerei durch diese einmalige Natur - durch Millionen Jahre Erdgeschichte!
    Das Erlebnis für uns war auch die Stille, das Geniessen bei langen Pausen - das Umsehen im Canyon - ohne auf die Uhr zu schielen, damit es nicht zu spät für den Aufstieg wird!


    ...wollte ich auch gerade schreiben!
    Zu schaffen oder auch nicht - hört sich an wie ein Wettkampf.
    Ein wenig Naturgenuß sollte doch auch abfallen, oder?

  • Ich würde die Tour auf keinen Fall an einem Tag machen!
    Wir waren letztes Jahr im Mai auch bis zum Plateau Point und auch wenn wir zeitlich gut klar gekommen sind (runter in bloß 2 Stunden, rauf das Doppelte) ist die Anstrengung nicht zu unterschätzen - und wir hatten weniger als 20°C und teilweise hat's genieselt.
    Mir ist auch nicht klar warum ihr diese ganze Tour an einem Tag machen wollt, denn ich würde nicht sagen, dass man den Hike dann unbedingt genießt.
    Würde auch vorschlagen erstmal mit dem Plateau Point Vorlieb zu nehmen!


    Gruß
    Eva


  • Hallo,


    ich finde die Hinweisschilder "Lebensgefahr" berechtigt für die meisten Touristen, die am Canyonrand die Viewpoints anfahren und dann mit Sandalen und Kind und Kegel mal ein Stück den Bright Angel Trail runter laufen - runter geht es so schön einfach. wenn die 0,33 l Flaschen mit dem Wasser leer sind kehren sie um, und merken, dass es bergauf erheblich anstrengender ist, und dass die Kinder quengeln und nicht mehr können.


    Wenn jemand öfter mal in den Bergen (Alpen) unterwegs ist und aus Erfahrung einschätzen kann, was eine Tour mit 1500 m Höhenunterschied bedeutet, dann finde ich den Ausdruck "sein Leben riskieren" etwas arg übertrieben. Natürlich sollte man früh starten (damit man bei Bedarf lange Pausen machen kann), genügend Wasser mitnehmen (obwohl es fast immer was zum Nachfüllen gibt), sich richtig ausrüsten und nicht im Hochsommer gehen. Aber im April sollte es nicht zu heiß sein, auch wenn es am Colorado natürlich wärmer wird als oben am Canyonrand, und ich halte aus mehrfacher eigener Erfahrung unter den oben genannten Voraussetzungen diese Tour für reizvoll, machbar und in keiner Weise übertrieben.


    Gerne würde ich in der Phantom Ranch übernachten, aber wer kann schon so weit voraus planen und reservieren. Zeit zum Umschauen und fotografieren ist mir immer reichlich geblieben, wenn ich zum Colorado und zurück an einem Tag gegangen bin. Einmal (September) war ich mit meinem Bruder (fit) und seinem 18-jährigen Sohn (schlank aber faul) die Strecke gegangen, und auch da waren wir problemlos unterwegs. Ein Arbeitskollege hat in ähnlicher Besetzung, mit Bruder und Sohn (leicht rundlich und faul), die Tour auch problemlos gemnacht, wobei sie den Riesenfehler gemacht haben (er hat mir nicht richtig zugehört) und verkehrt rum gelaufen sind - also Bright Angel Trail runter und South Kaibab Trail (keine Wasserstellen) rauf.


    Raigro

  • @ Raigro


    Natürlich hast Du recht, natürlich kann man das machen und es wird ja auch täglich gemacht.
    Wir denken nur es ist besser 3x zu warnen als hier zu schreien und zu sagen "no problem". Wir kennen die ganze Umstände zu wenig. Und wenn etwas ist, was ist dann? Machen wir uns mitschuldig?
    Ich würde nie jemanden raten das zu tun, genauso wenig würde ich jemanden am 3. Tag wenn er in einem SUV sitzt raten zur White Pocket zu fahren.


    Wir können nur aufklären und Fakten nennen, entscheiden können wir nicht.
    Das wäre verantwortungslos.


    Joe

  • Zitat

    Original von raigro


    ich finde die Hinweisschilder "Lebensgefahr" berechtigt für die meisten Touristen, die am Canyonrand die Viewpoints anfahren und dann mit Sandalen und Kind und Kegel mal ein Stück den Bright Angel Trail runter laufen - runter geht es so schön einfach. wenn die 0,33 l Flaschen mit dem Wasser leer sind kehren sie um, und merken, dass es bergauf erheblich anstrengender ist, und dass die Kinder quengeln und nicht mehr können.



    das ist allerdings wahr. Und da gibt es wahrlich einige, die genau wie du schreibst, mit FlipFlops, Sandalen usw und einem 0,33l Wasserfläschen da runterlaufen. :EEK: :EEK:
    Da hatte ich auch ganz blöde geschaut, als mir da immer wieder solche Gestalten entegegenkamen.


    Ich bin ja auch schon häufiger in den Pyrenäen gewandert, auch mit Mehrtagestouren, aber trotzdem würde ich beim nächsten Mal wieder im Grand Canyon die Tour nicht an einem Tag machen. Aber das muß wohl wirklich jeder für sich selbst entscheiden


    Greetz,


    Yvonne

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!