Apache Trail

  • Hallo Anette,


    für diesen Weg reicht eindeutig ein normaler PKW aus,
    außer es hat tagelang geregnet.


    Ich bin den Apache Trail erst letztes Jahr gefahren und
    musste im Vergleich zu 1998 feststellen, dass er an wesentlich
    mehr Stellen geterrt war.


    Trotzdem eine schöne Strecke an allen Ecken die Sugaros und
    die schönen Stauseen bilden eine reizvolle Landschaft.


    Wunderschön im Frühjahr wenn die Kakteen noch blühen und
    gewisse Büsche noch herrlich gelb sind.


    Gruss
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Den Apache-Trail habe ich bereits im August 1980 mit einem 20 Fuss Camper befahren. Das grösste Problem waren die Querrillen!!
    Seitdem habe ich einiges über den Trail zusammengetragen und geb' das einfach mal zum Besten:
    "Die Fahrt geht zum Theodore Roosevelt Dam und wir machen eine kurze Besichtigung des höchsten gemauerten Staudamms der Welt, der den Roosevelt Lake formt. Er ist 87 m hoch und 213 m lang und wurde 1911 fertiggestellt.
    Östlich von Phoenix beginnt eine rauhe Strecke zu den Geisterstädten Arizonas.
    Wir biegen zum Apache Trail ab, der zu den landschaftlich reizvollsten Routen in den USA gehört. Auf manchen Straßenkarten ist er auch als "AZ 88" verzeichnet.
    Wir haben eine abenteuerliche Fahrt über eine schmale, kurvenreiche Sandpiste in der wunderbaren Landschaft der Sonora-Wüste und der Superstition Mountains vor uns.
    Erschwerend kommt auch hinzu, daß die Straße Querrillen hat, die den Camper erzittern lassen. Das größte Problem.
    An den Hängen tiefer Schluchten windet sich die Schotterstraße durch den Südwesten. Aus der Kakteenwüste ragen meterhoch Saguaros, rot blühende Ocotillos oder Prickley Pears.
    Der Raubvogel über uns muß wohl noch etwas auf sein Fressen warten.
    Ein tolles Gefühl von Freiheit und Abenteuer befällt uns, denn der heutige Apache Trail folgt in etwas dem alten Pfad der Apachen.
    Im 19. Jahrhundert holperten die Planwagen der Händler und Siedler über diese Route, den Tonto Trail, wie er damals genannt wurde. In den Schluchten der Berge warteten die Apachen, stürzten sich mit Geheul auf die Beute und verschwanden im Flimmern der Hitze.
    Die Straße geht von Fish Creek Hill erst über eine Brücke und dann steil bergauf.
    Wir vermeiden es, an die Klippenseite der Straße zu fahren, denn Leitplanken gibt es hier nicht.
    Die herrliche, wüstenhafte Gebirgslandschaft führt uns in Schluchten, wo es keine Wendemöglichkeit gibt.
    Zu den aufregendsten Teilstücken des Apache Trails gehört die kurvenreiche Sandstraße im Fish Creek Canyon. An den Felswänden entlang windet sich der Trail zum ausgetrockneten Bachbett des Fish Creek hinab.
    Der abgelegene Stausee Saguaro Lake ist noch ein Geheimtip.
    Aber beide sind für uns wegen des Campers natürlich nicht erreichbar.
    Einige Haarnadelkurven bringen uns schließlich nach Tortilla Flat mit seinen 6 Einwohnern und 3 Hütten, wo wir eine Verschnaufpause machen.
    Die Mini-Geisterstadt hat schöne Westernfassaden, die auch eine ausgezeichnete Kulisse für Westernfilme ausmacht.
    Das baufällige Motel, der Saloon mit den angeblich größten Hamburgern des Westens und der Laden mit den Souvenirs sind nur Kulisse. Innen ist es aber sehr gemütlich.
    Überall verstreut sind oft merkwürdige Requisiten, wie z.B. der gehenkte Mörder vor uns.
    Ab hier ist die Straße asphaltiert und wir kommen am Canyon Lake vorbei.
    In der Nähe liegt auch Goldfield, in den 1890ern eine blühende Stadt, als hier Gold gefunden wurde.
    In den Superstition Mountains liegt die Lost Dutchman Mine, eine Goldmine, die 1871 von Jacob Waltz, einem Goldsucher aus Württemberg, entdeckt wurde und die ihn zum wohl reichsten Mann seiner Zeit machte. Der sogenannte "Dutchman" sagte aber nie, wo die Mine genau liegt, wahrscheinlich aber im Needle Canyon, unweit der Felsnadel, die heute Weaver's Needle genannt wird. Er starb mit 83 Jahren bei einer Überschwemmung. Viele ließen sich nach seinem Tod hier nieder, aber niemand hat sie jemals gefunden.
    Eine Straße führt zum Lost Dutchman State Park und zu einem früheren Indianerpfad, der abseits der Straße durch die ungebändigte Kakteenwüste geht.
    Wir verlassen den Apache Trail bei Apache Junction, einem gesichtslosen Vorort in der Greater Phoenix Area, und haben wieder normale Straßen unter den Rädern."
    Soweit die nicht nur von mir verfassten Ausführungen.
    Leider gab es zu dieser Zeit noch kein Kaktuseis, denn das hätten wir gut gebrauchen können.


    Have a nice day

  • Danke, Toni, für den tollen Bericht. Hast du noch ein paar Fotos zum Einfügen übrig? =) Die machen sich zur Illustration bestimmt ganz gut.


    Zitat

    Original von Yukon1
    Den Apache-Trail habe ich bereits im August 1980 mit einem 20 Fuss Camper befahren. Das grösste Problem waren die Querrillen!!


    Dann warst du offensichtlich zu langsam. :MG: Ab 30 Meilen schwebst du im Siebenten Himmel. In einer Kurve allerdings für immer. :traen:

    • Offizieller Beitrag

    Danke, Jungs, für die gute Aufnahme.


    Fotos habe ich z.Zt. nur als Dias und nicht digitalisiert. Muss mich mal schlau machen, wie ich schnell und preiswert eine Speicherung im Computer bewerkstelligen kann.
    Ich habe eine Video-Szene vom Apache Trail von 2:45 Minuten digital hergestellt, aber ich denke, das ist mit 176 MB zu viel für einen Anhang.


    Matze, im August ist diese Gegend durch die Trockenheit etwas farblos gewesen, aber im Mai sieht es farblich sicherlich grandios aus.


    Heinz, Du weist gar nicht wie Recht Du hast. Auch wir haben festgestellt, dass wir nicht so durchgerüttelt werden, wenn wir etwas schneller fahren. Aber die Querrillen heben diesen Vorteil beim Bremsen sofort auf und das Ruckeln wird noch schlimmer.
    Nachdem wir in einer, Gottseidank, leichten Kurve "gelernt" hatten, sind wir doch wieder langsam gefahren.


    Mein Reise-Kurzportrait: Ich fahre seit 1980 in unregelmäßigen Abständen nach Nordamerika, insgesamt etwa 13-14 mal bisher (auch ab + zu Afrika und Südostasien).
    Meine Hobbies sind Filmen und Fotographieren sowie das Bearbeiten meiner Filme.
    Seit ich bei Heinz MS Streets + Trips gekauft habe, lese ich regelmäßig die Tips und Berichte im Forum und habe mich jetzt entschlossen, ein wenig "mit zu mischen", auch wenn ich den DeLorme ST nicht bei ihm gekauft, sondern von USA mitbringen ließ. Ich hoffe, er kann mir verzeihen.


    Have a nice day.

  • Hi!


    Wir sind die Strecke letztes Jahr Ende Oktober gefahren mit Startpunkt Apache Junction und dann bis Roosevelt.
    Der Zustand war sehr gut, landschaftlich durchaus reizvoll mit den vielen Saguaros.
    Leider war der Apache Lake sehr ausgetrocknet, kurz vor dem Damm fast trocken.
    Etwas störend für Fotos sind die Stromleitungen die entlang der Straße laufen.
    Ein paar Bilder gibt's in meinem Reisebericht "Wüsten, Hoodoos Canyons, - Rundreise AZ und NM" hier im Forum.


    Eva

  • Joe, ich hab vorhin vergessen Dir zu sagen, dass ich die nächsten 3 Wochen auf Geschäftsreise bin :knut:


    Dann mal zurück zum Apache Trail =)


    Christian, Du schreibst, dass da mittlerweile sehr viel geteert ist.


    Wann hat Dir die Strecke besser gefallen? Jetzt mal vom Teer abgesehen.
    Manchmal ist es ja wirklich so, dass das, was beim Erstbesuch ein tolles Highlight war, nun nicht mehr ganz so strahlend erscheint.


    Würdest Du wieder dort entlang fahren?
    Ich selber kenne die Strecke ja noch nicht. Früher aus Unkenntnis, 2004 aus Zeitmangel nicht verwirklicht :(
    Also ich tendiere mittlerweile trotz eines evtl. damit verbundenen Umweges diese Strecke Richtung Norden zu nehmen, wenn es mal wieder so weit ist.

  • Hallo,


    wir sind jetzt den Apache Trail von Apache Junction aus Richtung Roosevelt Damm gefahren.
    Hier einige Bilder von der Strecke:











    Die Strecke war auch nach Tortilla Flat noch ein Stück geteert. Dann war es normaler Gravel und teilweise Sand. Es war relativ viel Verkehr und uns sind u.a. ein Bier-LKW und verschiedene Autos mit Bootsanhänger oder Wohnwagen entgegengekommen. Insgesamt ist die Strecke allerdings problemlos zu fahren.


    Gruss,


    Christian


    P.S.: Als wir in Tortilla Flat waren, war das Kaktuseis aus :( .

  • Ich krame mal diesen Thread hervor weil ich auch noch einige Fragen zum Apache Trail hätte.


    1. Meine erste Frage bezieht sich auf die Richtung. Da wir wohl auf einem Rundkurs (Phoenix-Tucson-Chiricahua-Apache Trail-Phoenix) unterwegs sein werden, wären prinzipiell beide Richtungen möglich. Gibt es eine bevorzugte Variante? Erlebt man die beiden Richtungen vom Empfinden her unterschiedlich? Ist jemand schon einmal beide Richtungen gefahren?


    2. Wieviel Zeit sollte man für die Strecke einkalkulieren? (Fotostopps, Halt in Tortilla Flat, usw.) Wir würden ab Lost Dutchman SP starten und Goldfield wahrscheinlich schon am Vortag besuchen.


    3. Ist es möglich, an einem Tag die Strecke Lost Dutchman SP – Chiricahua NM (oder umgekehrt?) über den Apache Trail zu fahren oder eher zu stressig? Der Routenplaner berechnet mir 232 mi und knapp 6 Stunden Fahrzeit. Ich kann schlecht einschätzen, wie oft man unterwegs gerne anhalten möchte. Wo wäre ggfs. eine Unterbrechung sinnvoll?


    Gruß
    Gundi

  • Zitat

    Original von Globi
    2. Wieviel Zeit sollte man für die Strecke einkalkulieren? (Fotostopps, Halt in Tortilla Flat, usw.) Wir würden ab Lost Dutchman SP starten und Goldfield wahrscheinlich schon am Vortag besuchen.


    Ich hab ca. 3,5 Stunden gebraucht, allerdings ohne Stop in Tortilla Flat aber mit unzähligen Fotostopps entlang der Strecke.

  • Wir haben 3 Stunden benötigt, mit Prickly-Pear-Kaktuseis Pause in Tortilla Flat =)


    Von der Zeit wird die Strecke schon klappen. Ihr fahrt dann die 178 weiter nach Globe, dort die 70 und 191 zur I10. Wenn Ihr noch Lust auf mehr Dirtroads habt könnt Ihr die Apache Road fahren und zum Chiricahua abkürzen.



    Google Maps


    Gruß
    Volker

    • Offizieller Beitrag

    Zu Frage 1: Ich bin beide Richtungen schon gefahren, würde aber keine Variante bevorzugen. Jede Richtung hat ihren Reiz.


    Zu Frage 2: 3 Stunden für den Apache Trail sollte man schon einkalkulieren.


    Zu Frage 3: Ich bin 2006 an einem Tag von Wilcox über Suffort nach Globe gefahren. Von dort zum Tonto NM und dann über den Apache Trail nach Phoenix. Goldfield habe ich mir auch noch angeschaut. Für mich war es nicht zu stressig, bin etwa um 07:30 Uhr losgefahren und etwa um 18:00 Uhr in Phoenix angekommen. Von Willcox zum Chiricahua NM sind es noch einmal ca. 45 Minuten Fahrt.


    Wollt ihr auch zum Fort Bowie National Historic Site? Ist ein schöner Hike zum Fort.


    Im Chiricahua NM habe ich mich vom Visitor Center zum Massai Point fahren lassen und bin dann zum Visitor Center zurück gelaufen: Ed Riggs Trail, Mushroom RockTrail, Big Balanced Rock Trail, Heart of Rocks Loop, Sarah Deming Trail and Lower Rhyolite Canyon Trail, zusätzlich noch den Inspiration Point Trail; eine wunderbare Tour, kann ich empfehlen - ist aber eine Tagestour.

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