Sankt Michael's Mount, Cornwall

    • Offizieller Beitrag

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    Sankt Michael's Mount in Cornwall ist eine Gezeiteninsel. Sie ist nur bei Ebbe zu Fuß zu erreichen, sonst per Boot, aber nur dann wenn der Ferryman nicht frei hat. ;)


    National Trust Webseite


    Öffnungszeiten


    GPS vom Parkplatz: 50.123668, -5.475070


    Bei unserem Beuch war morgens Ebbe, wir konnten also zu Fuß rüber zur Insel, die jetzt keine Insel mehr ist, weil jemand den Stöpsel raus gezogen hat.



    Kann jemand mal den Wind abstellen, man ist das ungemütlich, da ist man froh die Hafenmole von Dryland zu erreichen, da ist man im Windschatten.



    Der Michel ist das weniger bekannte Gegenstück zu seinem Bruder in der Bretagne. Nun wenn ich mir die Parkplätze so anschaue, dann glaube ich das nicht bzw. wenn das stimmt, möchte ich nie in die Bretagne.

    Der Michel heißt eigentlich Karrek Loes y'n Koes. Das ist kornisch und heißt Grauer Felsen im Wald.
    Wald? Wald!

    Der Name ist also schon etwas älter und stammt also noch aus der Zeit als die Mount’s Bay noch keine Meeresbucht war.



    Und tatsächlich soll man auch heute noch bei Ebbe Baumstümpfe sehen können. Jedenfalls berichtet der Chronist John of Worcester das im Jahre des Herrn 1099 der Mount 10km vom Meer entfernt im dichten Wald liegt. Aber am dritten Tag vor dem Nonen im November(Nonen = 9. Tag des Monats vor dem Vollmond) soll eine große Flut das Land überflutet haben, Städte und Dörfer zerstört und Menschen und Vieh ersäuft haben. Der Anglo-Saxon Chronicle berichtet zum 11. November 1099, das sich niemand an eine so hohe und schreckliche Flut erinnern kann. Die kornische Legende des ehemaligen Königreichs Lyonesse besagt, das es sich einst von Penwith bis zu den heutigen Isles of Scilly erstreckte.In den Mythen der Leuts hier soll im 5. Jhd. der Erzengel Michael den Fischern erschien sein.



    Nun jedenfalls war es im Achten bis frühen Elften Jhd. ein Mönchskloster, welches von Edward the Confessor an das Normannenkloster Mont Saint-Michel gegeben wurde, es war also ein Konvent des Klosters in der Bretagne bis Heinrich der Achte die Klöster auflöste.


    Unser Henry Pomeroy besetzte es im Auftrag von Prince John (Johann Ohneland), der für seinen Bruder Richard Löwenherz die Geschicke des Landes führte, derweil sein Bruder auf dem Kreuzzug gegen die Ungläubigen war. Da Brüderchen sich mit den Franzosen dabei verkracht hatte, klaute man den Franzosen den Mount, nachdem man das Herzogtum Normandie an diese verloren hatte. Wie soll man einen Kreuzzug gewinnen, wenn die Beteiligten sich in der Heimat auch noch prügelten. ;,cOOlMan;:


    Während der Rosenkriege konfiszierte es John de Vere, 13ter Earl of Oxford und widerstand einer 23 Wochen langen Belagerung der 6000 Mann starken Truppen von Edward dem Vierten.


    Nach dem Erdbeben von 1755 in Lissabon traf ein Tsunami auf die kornische Küste. Fünf Stunden lang stieg und fiel das Meer jeweils um 6 Fuß in einem Intervall von 10 Minuten! :EEK:


    1659 wurde der Mount an Sohn St. Aubyn verkauft und seine Nachfahren gehört er noch heute. OK nicht ganz, denn 1954 gab der 3. Baron of St. Levan den Mount an den National Trust zusammen mit einer Stange Knete, gewährte aber seiner Familie ein Wohnrecht von 999 Jahren und die Lizenz der Verwaltung der Öffentliche Besichtigung der historischen Räume.

    Wenig ist bekannt über das Dorf am Fuße des Berges bis zum Ausbau des Hafens 1727.




    Danach wurde Mount ein florierender Seehafen. 1811 gab es 53 Häuser, 3 Schulen und vier Straßen. Das Ende kam, als die Eisenbahn 1852 in Penzanze eintraf und dessen Hafen ausgebaut wurde. Viele Häuser wurden abgerissen.


    Es gibt auch einen eigenen Friedhof



    und eine unterirdische Eisenbahn, die Bergleute um 1900 vom Hafen aus gebaut haben um die Packpferde zum Schloß zu ersetzen. Sie wird noch heute benutzt, kann aber leider nicht besichtigt werden.


    65 Jahre nach Ende des Zeiten Weltkriegs kam heraus, das Joachim von Ribbentrop, der ehemalige Naziaußenminster, sich den Mount als Wohnort ausgeguckt hatte, nach der Eroberung Englands.
    Er hatte ihn sich während seiner Zeit als deutscher Botschafter ausgekundschaftet.


    Apropos Besichtigung, wo geht’s denn lang?



    Da also. Die Türen öffnen aber erst um 10:30 Uhr. Müssen wir uns noch ein wenig draußen umschauen., z.B. die Fähre um bei Flut hier wieder wegzukommen.



    Kurz vor Halb sind wir wieder am Gate und um 10:30 Uhr kommen wir als Erste aufs Gelände.



    Schnell nach oben, vor der Meute.



    Noch hält sich der Andrang in Grenzen,



    doch die nächsten sind uns schon auf den Fersen, äh auf den Pilgerstufen.








    Hier fiel dann hinter mir der denkwürdige Satz auf Deutsch: Papa, sind das Kinderkanonen? ;te:
    Die Antwort von Papa verwehte im Wind und drang nicht zu mir. :nw:


    Endlich oben, die Eingangshalle,






    gefolgt von einem Büro und dann der Bibliothek.



    So, wie auf dem folgenden Bild, kann man sich auch die Decke in Restormel Castle vorstellen.




    Ein kleines Erkerzimmerchen, man beachte den kleinen Heizkörper,



    das zieht hier drin dennoch wie Hechtsuppe.


    Und schwups ist man schon wieder draußen.



    Von der umlaufenden Plattform hat man nette Ausblicke




    auf den Hafen



    und den subtropischen Garten am Fuße des steilen Berges






    das Meer,



    den Kinderkanonen



    und Penzanze.



    Von der Plattform gelangt man in die Kapelle, wo man sich gerade zur Sonntagsmesse versammelt, wir müssen uns also sputen, die Orgel erklingt bereits.





    Wieder draußen, schnell ein Blick auf die Plakette



    mit der dem Besuch von Queen Victoria 1846 gedenkt wird. Wie gut das man den Hafen 1823 vergrößert hatte, damit 500 Tonnen Schiffe ihn anlaufen konnten. Ein Messingfußabdruck von ihr ist an der Landungsstelle eingelassen, King Edward VII's Abdruck ist ebenfalls zu sehen. Queen Mutter war 1967 auch hier.


    Neben der Kapelle, der blaue Saal




    und weitere Besucher königlichen Bluts, wer kennt sie nicht, vom Baron St. Levan mal abgesehen.



    Dann folgt der Abstieg durch die Ahnengalerie, please have NO seat





    auch unten und ins Freie.


    Als letztes noch ein Blick in den subtropischen Garten. Kostet übrigens Extra Eintritt, aber wir sind ja Members. Ein Blick zum Causeway, es strömen immer mehr auf die Insel.



    Wie man sieht, in Cornwall wachsen Palmen.



    Aber auch anderes Grünzeug aus wärmeren Gefilden.











    Done. ;;NiCKi;: War gar nicht so einfach durch die Massen im Garten zu kommen, und es werden immer mehr, der Zustrom reist nicht ab.



    • Offizieller Beitrag

    Gibt es da so eine Gezeitentafel? Nicht dass man auf halber Strecke nasse Füße bekommt.

    Es wird dann gewarnt oder gesperrt, Darwinsche Auslese wird nicht praktiziert. ;)

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