Schwierigkeitsgrad beim Hiking im Südwesten

  • Ich weiß nicht wo ich die Frage unterbringen kann … Kennt jemand ein System, um die Wanderungen in den Canyons e.g. des Südwestens zu bewerten? Man benutzt in Europa oft eine Skala von 1 bis 5 (6), sei es nur 1 „Stiefel“, oder 5 „Stiefel“ in Schottland, oder die SAC-Wanderskala für die Alpen. Gibt es etwas Ähnliches für Süd-Westen? Mir geht es eigentlich um ein Framework mit halbwegs objektiven Kriterien über die Faktoren wie Dauer, Terrain und s.w.


    Das kenne ich z.B. fürs Offroad Fahren, aber nicht für die Wanderungen. Was verwendet NPS? E.g. Primitive Loop in Arches NP ist ein „difficult trail“. Gibt es Abstufungen? Die SAS kann ich schwer anwenden.


    Zugegeben, die Frage hat für nicht unbedingt praktische Bedeutung.


    Danke,
    afrland

  • In den USA wird speziell für Canyons oft das ACA Canyon Rating System verwendet. Das ist hier ganz gut erklärt.



    http://www.canyoneeringusa.com…rstanding-canyon-ratings/



    Für Wanderer machbar sind Canyons mit einem Schwierigkeitsgrad von 1A bis 2B. Ab Schwierigkeitsgrad 3A/3B braucht man technisches Know-How und Ausrüstung wie Seil, Bandschlingen etc.

  • Wenn ich sowas wissen will, gucke ich bei Zehrer https://www.zehrer-online.de/

    Danke! Aber wo genau?


    Ich brauche nicht die Information über die Hikes an sich sondern über ein geeignetes Bewertungssystem. Um zu verstehen, ob ein Hike für mich persönlich machbar ist, muss ich mir die Beschreibung/ Fotos anschauen. Eine Bewertung liefert einen Anhaltspunkt.


    Auf der Suche nach Beispielen habe ich mir jetzt ein paar Einträge bei Zeher angeschaut. Die meisten Hikes scheinen „easy“ zu sein.Yant Flat und Devil’s Garden sind „mittelschwer“. Ein Beispiel zu „schwierig“ wäre der Angel Arch (Salt Creek). Interessant wäre die zugrundeliegenden Kriterien zu wissen.

    In den USA wird speziell für Canyons oft das ACA Canyon Rating System verwendet. Das ist hier ganz gut erklärt.

    Danke!


    Das ist interessant. Ist es aber nicht nur für Canyoneering? Wie bewerte ich die Hike – Beispiele danach? Das sind alles


    Class 1 - Can Non-technical. No rope is required. See the route description for difficulties
    A - Normally dry or with very little water.
    (No Risk): Normal risk factors are present on this adventure.


    Es bleibt nur die Zeit als das einzige unbesetzte Kriterium.


    Eventuell ist das alles zu theoretisch ... Mir geht es eigentlich um Vergleiche und objektive Beschreibungen. Eine Bewertung – eine Zahl objektive zu vergeben ist vielleicht zu schwierig. Es wäre nett wenigstens die wesentlichen Faktoren zu benennen. Yant Flat – man muss einen etwas loosen Hang nach oben „scramblen“.Devil’s Garden – unebener Terrain über sclickrock, ansonsten nur noch etwas lang, aber ungefährlich. Wie SAS sagt in dem Fall sagt „Absturzgefahr kann bei normalen Verhalten weitgehend ausgeschlossen werden“. Schon etwas anders sieht es z.B. bei Angel Landing in Zion aus.

  • So ganz habe ich es noch nicht kapiert was und wie Du es haben möchtest .


    Wäre es nicht besser zu schreiben welche Trails oder Wege Du schon gegangen bist und diese auf Deiner eigenen Skala für Dich bewertest ?


    Dann können wir Dir anhand dieser Eingliederung weitere Trails und Wege nennen welche diesen ähneln.

  • Nun ja, ich weiß schon, was du suchst. Aber so eine offizielle Skala gibt es meine Wissens für Wanderungen im Südwesten der USA nicht. Die einzigen objektiven Kriterien, an denen man sich hier wie überall sonst orientieren kann, sind die Länge des Trails in Meilen, der Höhenunterschied und bei Bergwanderungen (falls angegeben), die Höhenlage des Trailheads. Des weiteren ist es im Südwesten der USA immer wichtig, zu wissen, ob es sich tatsächlich um einen erkennbaren Weg handelt oder einen Wildnis-/Querfeldein-Hike, für den man ein GPS Gerät braucht.


    Ich denke, es gibt einfach zu viele Kriterien, die darüber hinaus eine Rolle bei der Bewertung der Schwierigkeit einer Wanderung eine Rolle spielen. Gerade auch, weil es im Südwesten so viele unterschiedliche Arten von Hikes gibt. Bei Bergtouren ist z.B. Exponiertheit oder Absturzgefahr ein Kriterium, bei Wanderungen über steil ansteigenden Slickrock hat man dagegen eine Rutschgefahr, bei sandigem Untergrund ist das Gehen anstrengender, in Slot Canyons können sich Baustämme oder Felsen verkeilt haben, die lose sind und herunterfallen können usw. usw.


    Eine Einteilung in leicht, mittel und schwer, wie man sie gelegentlich findet, kann daher immer nur ein sehr grober Anhaltspunkt sein.


    Bleibt also nur genaues Lesen der Beschreibung der Tour.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, es gibt einfach zu viele Kriterien, die darüber hinaus eine Rolle bei der Bewertung der Schwierigkeit einer Wanderung eine Rolle spielen.

    Und die Jahreszeit spielt auch eine große Rolle. Eine "leichte" Wanderung kann im Sommer extrem schwierig werden wegen der Hitze.

  • So ganz habe ich es noch nicht kapiert was und wie Du es haben möchtest .

    Ich wollte vermutlich nur etwas Klügsch…


    Nun ja, ich weiß schon, was du suchst.


    Tja, Du hast wahrscheinlich Recht. Mein Versuch, diese Schwierigkeit Bewertungen auf eine „wissenschaftliche“ Basis zu stützen, ergibt wenig Sinn. Vielleicht sollte ich das alles tatsächlich nicht ernst nehmen und mich mit den „groben Anhaltspunkten“ begnügen.


    Der Hintergrund der Frage war eigentlich der folgende. Ich möchte einen Hike in einem anderen Land objektive bewerten. Der geht im Prinzip in einem Dschungel auf einem gemischten Terrain: mal ein gemütlicher Pfad im Wald, mal über Granitfelsen (und ggf. auch über Wasser). Die Länge ist 2,5 km und die Gehzeit 1+ – 2 Stunden. Eine Besonderheit – der Trail ist nicht markiert und theoretisch nicht durchgehend (einfach) zu finden. Die Touristen (vorwiegend „Badeurlauber“) gehen mit einheimischen Führern mit, fürs Geld versteht sich.


    Aber die Details dürfen euch nicht wirklich interessieren (obwohl einige im Forum den auch gelaufen sind :-). Also, ich wollte den möglichst nach objektiven Kriterien bewerten. Die SAS -ähnliche Scalas für die Bergwanderungen konnte ich dafür schlecht verwenden. Meine Hoffnung war, geeigneteren Kriterien im Südwesten zu finden.

  • Der Hintergrund der Frage war eigentlich der folgende. Ich möchte einen Hike in einem anderen Land objektive bewerten. Der geht im Prinzip in einem Dschungel auf einem gemischten Terrain: mal ein gemütlicher Pfad im Wald, mal über Granitfelsen (und ggf. auch über Wasser). Die Länge ist 2,5 km und die Gehzeit 1+ – 2 Stunden. Eine Besonderheit – der Trail ist nicht markiert und theoretisch nicht durchgehend (einfach) zu finden. Die Touristen (vorwiegend „Badeurlauber“) gehen mit einheimischen Führern mit, fürs Geld versteht sich.

    Das klingt sehr nach der Umrundung der Südspitze von La Digue ;)


    Nimm dir einen guten Führer, es lohnt sich.
    Und sinnvoll bewerten wie in den Alpen kann man meines Erachtens diesen Trail sowieso nicht. Wie du schon schreibst, Dschungel, Granit, Wasser und dann kommt es auch noch auf die Richtung an. Da kann für eine Person die eine Richtung einfach sein, die andere aber nicht.

  • Das klingt sehr nach der Umrundung der Südspitze von La Digue ;)

    Wow, war das so offensichtlich?! Den habe ich bereits hinter mir. Wie in Alpen zu bewerten geht es natürlich nicht, aber ich suchte nach einem Vergleich ggf. im Süd-Westen. Ich war übrigends erstaunt, wie einfach der Trail war, und dass man einen Führer eben nicht notwendigerweise braucht. Wie gesagt, die Frage war theoretisch.

  • Selbst bei noch so ausgefeilten Bewertungssystemen, verbleibt entweder die Subjektivität, die von vielen Faktoren beeinflußt wird. Wie war das Wetter, wie fühle ich mich persönlich, welchen Trainingszustand habe ich, usw.? Falls das Bewertungssystem wirklich in der Lage wäre, einen errechneten Faktor auf der Basis von objektiven Messwerten darzustellen, wird bei Durchführung der Wanderung erneut die Subjektivität eintreten und entscheiden, ob der Hike für einen persönlich schwer oder leicht (sowie alle Gemütszustände dazwischen) war. Es ist im Prinzip wie die Markierung von Skipisten, auf denen selten einer die schwarze Piste im Schuß runterfährt, aber die meisten Leute nur froh sind, wenn sie unten angekommen sind.


    Ich habe mich bei der USA Hiking Database an die groben Faktoren blau = leicht, rot = mittelschwer und schwarz = schwer gehalten. Nachdem meine Einschätzung jedoch sehr subjektiv ist und auf vielen Umständen am Tage des Hikes basiert (wie im übrigen die Anfahrt auch), habe ich versucht, über ein Bewertungssystem und ein Kommentarsystem mehr Objektivität herzustellen. Leider hat das nur begrenzten Erfolg, da kaum jemand bewertet oder kommentiert. Es bleibt, wie schon erwähnt, dass jemand auf Basis der vorhandenen Daten sich selbst eine theoretisch Meinung bildet und es auf die Praxis ankommen läßt.


    Ich bin jedoch für jeden Vorschlag, der mehr Objektivität in die Sache bringt, dankbar.

  • Selbst bei noch so ausgefeilten Bewertungssystemen, verbleibt entweder die Subjektivität, die von vielen Faktoren beeinflußt wird. Wie war das Wetter, wie fühle ich mich persönlich, welchen Trainingszustand habe ich, usw.?


    Ich denke, Jahreszeit, Wetter, persönliches Befinden und s.w. sollte man bei der Betrachtung ausschließen. Die Bewertungen sollten auf den halbwegs objektiven Kriterien unter durchschnittlichen Bedingungen basieren. Sonst wäre jegliche Klassifizierung unbrauchbar. Die Farben der Skipisten sind sogar genormt und orientieren sich an der Neigung. Es ist klar, dass bei einem Schneesturm oder mit einer Grippe die tatsächliche Schwierigkeit anders ist.


    Da die Hikes im Südwesten zu unterschiedlich sind, ergeben sich je nach dem Wanderung Type zu viele „objektive Kriterien“. Deswegen wäre eine eindeutige objektive Wanderskala schwer zu definieren. Also es geht nicht wie in der Europa. Punkt.


    Zitat von zehrer

    Ich bin jedoch für jeden Vorschlag, der mehr Objektivität in die Sache bringt, dankbar.

    Ich selbst habe leider keine Ahnung :-(
    Ich möchte mich bei der Gelegenheit bei Dir für Deine Hiking Database bedanken. Die kennen z.B. auch mal die Einheimische, auch mal die in den Südwesten verliebten Naturphotographen, die fast jeden Urlaub da verbringen.


    Das soll jetzt nicht heißen, dass ich anderen nicht danke, insbesondere dem Gelibird und dem desert-Gerd.

  • Der Schwierigkeitsgrad einer Wanderung ergibt sich für mich aus der Kombination aus Länge, Höhenunterschied und "Technik". Technik=Bequemer Waldboden, Sand (fest oder lose), Bachüberquerungen (wie oft, wie tief?), Klettereinlagen notwendig? Wie viele? Wie hoch?


    Alles sehr subjektiv. Man könnte mit Länge und Höhenunterschied anfangen zur objektiven Bewertung. Einfach bis 5km, Mittel 5-15km, Schwer >15km. Wie lässt man nun aber die Höhenmeter mit einfliessen? Oder die 1km losen Sand?




    Ich benutze meistens alltrails.com, auch wegen der vielfältigen Filtermöglichkeiten. Dabei achte ich weniger auf "Hard, Moderate, Easy", als eben auf die Länge und das Höhenprofil und die Beschreibungen und Bilder.

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