Tage wie diese - Sonne, Sturm und Hitze in Ost-Kanada, den USA und auf den französischen Antillen

  • Ich hab' schon mal den Kanada-Teil überflogen. Haaach, da könnte ich sofort wieder hin... ;;ebeiL_,


    Falls es dich ein bißchen tröstet: auf die Îles de la Madeleine habe ich es auch nach stolzen 24 Kanada-Reisen noch nicht geschafft. :schaem:;)


    Schade, auch wegen dem Wetter oder hatte es sich nie ergeben? Ein Grund zum 25. Urlaub dort =)

  • Tage wie diese: Sonne, Sturm und Hitze in Ost-Kanada, der USA und auf den französischen Antillen
    Mit dem Schiff von Montréal nach New York, und per Flug nach Guadeloupe und Martinique



    Inhaltsverzeichnis:

    Ich wart seit Wochen auf diesen Tag: Die Planung, Anreise und Montréal
    Und tanz vor Freude über den Asphalt: Québec
    Das mich immer weiter durch die Straßen zieht: Saguenay
    Zu derselben Uhrzeit, am selben Treffpunkt wie letztes Mal: Sydney
    Bahnen wir uns den altbekannten Weg: Halifax
    Wo alles laut ist, wo alle drauf sind:Die MS Whisper
    An Tagen wie diesen: Guadeloupe
    Wünscht man sich Unendlichkeit: Martinique
    Haben wir noch ewig Zeit: Miami, die Heimreise und das Fazit




    Ich wart seit Wochen auf diesen Tag: Die Planung, Anreise und Montréal



    Vorwort:

    Weil stimmig, zitiere ich Auszüge vom Liedtext 'Tage wie diese', gesungen von der Gruppe 'Die Toten Hosen'.Der Text schrieb Campino in Zusammenarbeit mit Birgit Minichmayr. Wer das Lied nicht kennt wird im Internet schnell geholfen. Gehört hatte ich es während der Reise nicht, und wenn ich es gesungen hätte wäre an der Bar schnell Totentanz gewesen...
    Rückblende: Im Oktober 2014 bestieg ich zum ersten Mal ein Schiff der Reederei Silversea, und war auf dem Weg von New York nach Barbados. Gekommen war die MS Whisper aus Montréal, was mir für eine Kreuzfahrt und die Jahreszeit zu kühl und stürmisch vorgekommen war. Da aber alle Personen die ich angesprochen hatte sich positiv über das Wetter und die Route äußersten, hatte ich diese Strecke oft im Kopf. Auch in 2017 wurde sie angeboten, und dieses Mal realisierte ich es.
    Nur für die paar Tage wollte ich nicht über den großen Teich fliegen, und entdeckte Flüge von New York nach den französischen Antillen. Seit wenigen Jahren verkehrt die Fluggesellschaft Norwegian von einigen amerikanischen Städten nach Martinique und Guadeloupe. Da ich noch nie auf beiden Inseln war, buchte ich je drei Nächte in einem Hotel,und zurück einen Flug nach Fort Lauderdale. Mein Plan war weiter nach Orlando zu fliegen, mit dem Leihwagen nach Daytona Beach zu fahren, dort etwas zu bleiben und dann von Orlando nach Hause zu jetten.


    Ich plante einen Aufenthalt vor der Kreuzfahrt auf den Îles de la Madeleine, fand aber nur sehr komplizierte Anreise-Möglichkeiten, und beließ es dabei. Später war eine Änderung der Schiffsroute gekommen, Charlottetown (Prince EdwardIslands) konnte nicht angefahren werden wegen zu hoher Wal-Aktivitäten. Dafür wurde ein Aufenthalt auf den Magdalenen-Inselngeplant, genau da wo ich zuerst hin wollte, das erfreute mich sehr.
    Nicht aber der vernichtende Hurrikan danach, Florida und die französischen Antillen waren betroffen. Die Hotels auf den Inseln teilten mir mit, dass es gottlob keine Auswirkungen gab, aber das Hotel in Daytona Beach meldete sich nicht nach meiner Anfrage. Ich stornierte den Aufenthalt dort, und war monatelang ein geplanter No-Show auf Fort Lauderdale nach Orlando mit meiner Buchung bei der Airline Spirit. Ich buchte nur noch eine Übernachtung am Flughafen Miami, um von dort aus nach Hause zu fliegen.


    Meiner Anzahlung für das Hotel in Daytona Beach musste ich nach meiner Absage wochenlang hinterher laufen, lange nachdem auf der Homepage stand 'We are back in Business'. Nachdem ich eine Mail mit dem Kommentar 'Saftladen' gesendet hatte, wurde es vor Ort kapiert und zurück überwiesen. Dass ein anderes Hotel meine stornierte Buchung in derselben Stadt ignorierte, und den Übernachtungspreis über mein Kreditkarten-Konto abrechnete, machte es mir nicht sympathischer für 'Hotels in Daytona Beach'. Dort werde ich nicht meh rhinkommen, das sah mir beides nach System, und nicht nach Zufall aus.
    Nach 'wochenlangen Warten auf diesen Tag' flog ich zunächst mit der Lufthansa von Frankfurt nach München. Nicht weil es dort so schön ist, sondern es keine geeignete Verbindung ab meinem Heimatflughafen gab. Bewusst nahm ich nicht die zeit günstigste Variante, sondern einen Anschlussflug vorher um zum einen nicht den Transatlantikflug zu verpassen (der sehr spät ging, andere Alternativen gab es nicht am gleichen Tag), und um mehr Zeit zu haben im Airbräu-Brauhaus in Ruhe meinen Durst zu löschen. Bei der Ankunft in München stand eine Blaskapelle (die'Reisbacher Musikanten') zur Begrüßung bereit, nachdem die nach meiner Anwesenheit nicht zu spielen begonnen hatten schwante mir, dass die nichtwegen mir Spalier standen. Sei es drum, das Airbräu Bier ist gut, und das Lokal finde ich klasse. Im Gegensatz zum Flughafen selbst, ich kann die Begeisterung mancher Airline-Foren-Mitglieder nicht teilen. Wenn ich schon mit einem Bähnchen zum Gate fahren muss, und dort es fast nichts gibt um die Zeit zu vertreiben...


    Der Lufthansa Flug war Spitze. Ich hatte zwei Sitze für mich, und in die Stewardess hätte ich mich verlieben können wenn ich nicht ihr Vater hätte sein können. Der Service und die Crew waren Weltklasse, und die Aussicht auf die Wolken und später auf die Stadt Montréal klasse.


    Auf dem Flug von München nach Montréal





    Auf dem Flug von München nach Montréal





    Auf dem Flug von München nach Montréal




    Von mir aus hätte ich weiter fliegen können unter diesen Umständen, selten machte mir ein Aufenthalt an Bord weniger aus. Das war ein echter Fünf Sterne Flug. Durch die späte Ankunft war ich an der Passkontrolle alleine, zwei Jahre zuvor hatte ich mir wegen der neunzig Minuten langen Wartezeit vorgenommen nie mehr dort einzureisen (ja, ich weiß, bin ein Umfaller...). Das Gepäck hatte ich schnell erhalten, und keine Wartezeit beim Taxi,was für ein Unterschied zur letzten Einreise.


    Die Fahrt war länger als sonst wegen irgendwelchen Baustellen und Umleitungen, es gibt schlimmeres. Zum Beispiel keine Unterkunft im gebuchten Sofitel Hotel zu bekommen. Der Rezeptionist fand keine Buchung von mir, und hatte kein Zimmer frei. Ich zeigt ihm meine Bestätigung, und war selbstsicher das alles in Ordnung war. Nur dumm, das ich Idiot die richtige Tagesnummer, aber anstatt für den Oktober den November gebucht hatte... Mehrere Anfragen wurden vor mir abgelehnt, und alle Hotels in der Umgebung waren ausgebucht. Irgendeine Unterkunft hätte ich bestimmt mit Aufwand und Taxifahrt bekommen, doch dann teilte mir der nette Mitarbeiter mit das soeben eine Reservierung storniert wurde, und ich gerne das freie Zimmer bekommen kann. Etwas mehr bezahlen musste ich, trotzdem hatte ich beim letzten freien Zimmer noch unseren Firmen-Rabatt bekommen, vielen Dank dafür an die Accor-Gruppe, Glück gehabt! Montréal war erreicht, und der Urlaub konnte beginnen.


    Ich hatte noch Durst, und drei Blocks weiter soll es eine Straße mit etlichen Kneipen geben. Auf meine schüchterne Frage an einen Hotel-Angestellten, ob es sicher ist dorthin zu laufen, wurde gelächelt. Er läuft seit Jahren diesen Weg, und noch nie war ihm etwas passiert. Montréal gilt als sicherste Großstadt von Amerika. Dermaßen selbstbewusst lief ich während meines zweitägigen Aufenthaltes problemlos durch Gegenden, die ich freiwillig in Detroit & Co. nie betreten hätte.


    Der Tipp mit der Crescent Street war klasse, eine Lokalität (Bars, Restaurants und Brewpubs) nach der anderen. Ich STß angenehm draußen, was ich Ende Oktober am Abend in Montréal nie vermutet hatte. Nach ein paar Bier war ich müde, ging zurück ins Hotel, schlief bis morgens kanadischer Zeit, und hatte dadurch nicht eine Sekunde Jetlag.



    Die Crescent Street in Montréal



    Beim letzten Besuch fand ich den 'Old-Port' und das 'Vieux-Montréal' albern mit einem 'Disneyland' Feeling, und nicht das wahre Montréal. Beide Viertel wollte ich mir nicht noch einmal antun. Ich lief lieber zur Île Sainte-Hélène. Freiwillig hätte ich das wahrscheinlichin keiner anderen Großstadt in Amerika gemacht, der Weg ist weit, und geht unter anderen durch unbewohntes Industrie-Gebiet. Da ich mich wie erwähnt sehr sicher fühlte traute ich mich, und hatte es nicht bereut. Selbst die Industrie-Anlagen hatten ihren Reiz. Die paar Trucker Fahrer die ich unterwegs sah waren erstaunt einen Passanten dort zu erblicken, und grüßten mich herzlich.



    Industrie-Anlagen in Montréal





    Industrie-Anlagen in Montréal



    Industrie-Anlagen in Montréal




    Ich passierte den Wohnhauskomplex 'Habitat 67', der von dem Architekten Moshe Safdie in den Jahren 1966 bis 1967 entworfen wurde. Ziel der Siedlung war durch den Einsatz des Baukasten-Prinzips ein modernes und preisgünstiges Verfahren anzuregen.Die Kosten explodierten (das war für Deutschland und seine Großprojekte anscheinend ein Vorbild), dadurch reduzierte man deutlich die Anzahl der geplanten Wohnungen.

    Ich wollte trotz der Lage am Fluss dort nicht wohnen:



    'Habitat 67' in Montréal



    'Habitat 67' in Montréal




    obwohl der Ausblick auf die Stadt toll ist:



    Blick auf Montréal



    Blick auf Montréal



    So langsam war ich froh die Île Sainte-Hélène erreicht zu haben, am Ende zog sich die Wanderung. Mein erster Besuch galt natürlich der Biosphère, ein Wasser- und Umweltmuseum. Wie vieles andere (zum Beispiel wie die meist verwaisten und verwahrlosten Pavillons der teilnehmenden Länder) entstand das Gebäude anlässlich der Weltausstellung Expo 67. Es wirkte für mich schick, und sieht viel moderner aus als bereits vor fünfzig Jahren angelegt:



    Die Biosphère in Montréal



    Die Biosphère in Montréal



    Die Biosphère in Montréal




    Ich lief zum Tour de Lévis, der ausnahmsweise nicht anlässlich der Expo erbaut wurde, sondern 1930. Angeblich hat man einen schönen Blick auf die Stadt, bei mir war der Eingang geschlossen wie anderes, die Saison war vorbei:



    Der 'Tour de Lévis' in Montréal




    Mit Respekt begegnete ich der einheimischen und Furcht erregenden Tierwelt:



    Ein wildes Eichhörnchen in Montréal




    und konnte leider nicht dort austreten wo ich wollte:



    Verbotsschild in Montréal




    Es wurde langsam dunkel, und zurück zu laufen hatte ich keine Lust mehr. 32.423 Schritte standen am Ende an dem Tag an, das reichte mir.Ich nahm die U-Bahn, und bewunderte das abendliche Montréal. Danach besuchte ich das wunderbare Lokal 'Biermarkt', testete leider nicht alle der einhundertfünfzig verschiedenen Biere, und beendete den Tag in der Crescent Street.



    Abendliche Stimmung in Montréal





    Abendliche Stimmung in Montréal




    Am nächsten Morgen hatte ich die Wahl der Qual. Obwohl die Lügenpresse immer etwas über einzelne 'Quartiere' in Montréal schreibt, sind es nicht vier sondern viel mehr was die Auswahl erschwert! Das Sofitel liegt in der 'Golden Square Mile', und in der Umgebung dieses Stadtteils bewegte ich mich nach den vielen Schritten des Vortages. Zuerst lief ich zum Mont Royal, ein markanter Höhenzug mit Ausblick auf die Stadt. Vor zwei Jahren war ich dort nicht angetan, trotzdem gab ich dem Hügel eine zweite Chance. Ich bereute es nicht. Es war viel weniger los (alleine war trotzdem nicht):



    Blick auf Montréal



    Der Mont Royal von Montréal


    und die Umgebung war nett mit seinen schönen herbstlichen Farben, die es damals nicht gab. Es hatte Spaß gemacht im Wald spazieren zu gehen:



    Der Mont Royal von Montréal



    Der Mont Royal von Montréal



    Der Mont Royal von Montréal



    Der Mont Royal von Montréal




    Ohne ein großes Programm schlenderte ich noch etwas durch die Nachbarschaft:



    Downtown Montréal




    Bei so einer Besorgnis um die Fußgänger konnte mir nichts passieren:



    Verkehrsschilder in Montréal




    Was die beiden so trieben hatte sich mir (wahrscheinlich zum Glück) nicht erschlossen:



    Eine Statue in Montréal




    Es hieß Abschied nehmen von Montréal, das mir viel besser als vor zwei Jahren gefallen hatte. Das Wetter war klasse,die Umgebung sehenswert, und das Nachtleben super. Ich nahm ein Taxi zum Hafen, um meine Kreuzfahrt mit der MS Whisper zu beginnen:



    Montréal




    Wir hatten eine tolle Ausfahrt, bei herrlichen Licht und Blick auf die Stadt und 'Habitat 67':



    'Habitat 67' in Montréal



    Blick auf Montréal



    Die Kreuzfahrt hatte begonnen, und ich freute mich sehr darauf. Erstes Ziel war am nächsten Tag Québec, wo ich nochnie war, und nur gutes gehört hatte.


    Weiter mit: Und tanz vor Freude über den Asphalt: Quebec City

  • Der erste Blick aus dem Balkon am nächsten Morgen war grandios: Im magischen Licht war toll das Château Frontenac zu sehen,ein Luxushotel im Zentrum der Stadt. Das machte Lust auf eine Erkundigung von Québec:


    Das Château Frontenac in Québec




    Und natürlich ging mein erster Gang dorthin. Es wurde 1893 durch den Architekten Bruce Price für die Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railwayerrichtet. Es gilt als eines der am häufigsten fotografierten Hotels der Welt:



    Das Château Frontenac in Québec




    Das Château Frontenac in Québec





    Das Château Frontenac in Québec




    Das war bei weitem nicht die einzige Sehenswürdigkeit der Stadt, ich sah moderne Kunst:


    Kunst in Québec




    das auf Halloween eingestellte Rathaus:


    Das Rathaus von Québec




    zahlreiche Statuen wie die von Samuel de Champlain, ein französischer Forschungsreisender:


    Die Champlain-Statue in Québec




    Die Champlain-Statue in Québec




    und das Monument des britischen Generals James Wolfe:



    Québec




    Ich hatte massig Zeit, und wollte in die Natur. Ich stieg in einen Shuttle-Bus zu dem Montmorency Wasserfall ein, undfuhr fast alleine dorthin, die Saison war beendet. Man kann zurFallkante laufen, oder eine Seilbahn zu nehmen. Faul Unternehmenslustig wie ich war nahm ich mir vor hoch zu fahren, und runter zu laufen.Bereits während der Bahnfahrt hatte ich einen schönen Ausblick auf den Wasserfall, und auf den Hügel von dem aus er zu Fuß zu erreichen ist:


    Der Montmorency Wasserfall in der Nähe von Québec




    Der Wasserfall stürzt über eine Felswand dreiundachtzig Meter in den Sankt-Lorenz-Strom. Er der höchste in der Provinz Québec,und rund dreißig Meter höher als die Niagarafälle:


    Der Montmorency Wasserfall in der Nähe von Québec




    Der Montmorency Wasserfall in der Nähe von Québec




    Direkt über der Felswand verbindet eine Hängebrücke die beiden Flussufer miteinander. Sie gilt als die häufigste fotografierteBrücke über einen Wasserfall, zumindest von mir:


    Der Montmorency Wasserfall in der Nähe von Québec




    Der Montmorency Wasserfall in der Nähe von Québec




    Der Montmorency Wasserfall in der Nähe von Québec




    Beim Anblick der Holzstämme am Flussbecken wurden im Jahr 1653 von First Nations Peoples die Zahnstocher erfunden,zuerst noch ohne die lustigen internationalen Flaggen. Die folgten erst während der Konzeption von Käsewürfel, vermutlichvon holländischen Einwanderern:


    Der Montmorency Wasserfall in der Nähe von Québec




    Mir hatte es an dem Wasserfall sehr gut gefallen, auch wegen dem guten Wetter.Der Shuttlebus brachte mich zurück zur Stadt, mit Blick links auf die MS Whisper.


    Blick auf Québec




    Ich fragte den netten Guide und Fahrer was sein Stammlokal ist. Der Mann hatte Geschmack, und schickte mich in denschicken 'St-Alexandre' Pub. Das war eine gute Empfehlung:


    Der 'St-Alexandre' Pub in Québec




    Den Weg zurück nahm ich die 'Funiculaire du Vieux-Québec', eine Standseilbahn, die die Oberstadt mit der Unterstadt verbindet.Dieses Mal nicht aus Faulheit, sondern mal mit so etwas gefahren zu sein:



    Die 'Funiculaire du Vieux-Québec' in Québec




    Bislang war ich von meinem Urlaub mehr als angetan, das Wetter passte, und die Destinationen waren alle Top. Ich hoffte dasses am nächsten Tag in Saguenay so weiterging.


    Weiter mit: Das mich immer weiter durch die Straßen zieht: Saguenay

  • Saguenay sagte mir von allen Destinationen bei den Vorbereitungen auf diese Reise am wenigsten, trotz der knapp 150.000 Einwohnern. Die Stadt entstand 2002 durch die Fusion von Ortschaften, der Kern ist klein und übersichtlich. Der gleichnamige Nationalpark verläuft entlang eines Fjords, und dorthin wurden Ausflüge angeboten. Es gab ein 'Schlendern durch den Park', oder eine 'Wanderung zu einem Aussichtspunkt'. Ehrensache dass ich letzteres buchte.

    Zuvor befuhren wir mit der MS Whisper den Saguenay-Fjord, was als 'Cruise Saguenay River' im Tagesprogramm aufgeführt und von der Brücke moderiert wurde.Die angekündigten 'dichte Wälder von hoch aufragenden Kiefern' waren in der Tat schön anzusehen, andere großspurigen Aussagen waren für mich übertrieben:


    Der Saguenay-Fjord


    Der Saguenay-Fjord


    Der Saguenay-Fjord


    Die MS Regent im Saguenay-Fjord


    Der gespiegelte Zinni im Saguenay-Fjord


    Der Höhepunkt war die 'Statue of Our Lady of Saguenay', die ausführliche Story kann im Internet nachgelesen werden. Die Kurzfassung: Im Winter 1878 ritt der Verkäufer Charles Napoleon Robitaille auf einem Pferdeschlitten über den zugefrorenen Saguenay River. Durch das Gewicht von Schlitten und Pferd zerbrach das Eis, und er stürzte in das kalte Wasser. Als er realisierte, dass er sterben würde, betete Charles zu der Jungfrau Maria um ihm zu helfen. Er konnte sich retten und nach Hause zurückkehrten, wo er kurze Zeit später krank wurde. Er wollte sterben, und bat noch einmal die Jungfrau Maria, ihm zu helfen. Wenn sie ihm weitere zehn Jahre geben würde, um seine Kinder großzuziehen, würde Charles etwas Besonderes tun, um an Marias wunderbare Taten zu erinnern. Er überlebte, und beschloss diese Statue zu errichten, als ewige Erinnerung an seine Flucht vor dem Tod:

    Statue of Our Lady of Saguenay


    Ich hatte die Geschichte noch nie gehört, und fand sie interessant. Rührend wurde es, als aus den Schiffs-Lautsprechern das passende 'Ave Maria' gespielt wurde. Leicht kitschig, trotzdem gelungen.
    Ein kurzer Ausschnitt auf einem Video. Ich bitte die schlechte Qualität zu entschuldigen (gilt für alle Filme dieser Reise, sind mit dem Handy erstellt und nicht nachbearbeitet). Ein Oscar ist in weiter Ferne, und wird nicht erwartet. Maximal eine Nominierung:


    Ein Video über die 'Statue of Our Lady of Saguenay', 13 Sekunden Laufzeit


    Kurz danach erreichten wir die Stadt, und sahen die MS Regent wieder:


    Blick auf Saguenay (weit)


    Blick auf Saguenay (nah)


    Wir wurden am Hafen liebevoll von Einheimischen in alten Gewändern empfangen, die sich freuten dass ein Schiff im Hafen war, und uns Blaubeer-Kuchen anboten. Das war eine nette und angenehme Begrüßung, wie es gerne öfter sein kann.
    Ein Schulbus wartete auf uns Wanderer:


    'Unser' Schulbus in Saguenay


    was bei einigen Mitpassagieren zu Missfallen führte. Das war so in der Ausflugsbeschreibung erwähnt...
    Mich irritierte dass die Spaziergänger mit uns im Bus STßen, die Ausflugsdauer war unterschiedlich bei den beiden Touren. Nachdem der nette Guide einiges über die Geschichte des Parks erzählte, stellte er den Ablauf dort vor. Jeder Passagier hatte die Wahl zwischen wandern und spazieren gehen, was mich sehr wunderte, denn die Preise und Beschreibungen waren unterschiedlich.
    Nach der Ankunft im Park wurden wir auf zwei Gruppen aufgeteilt, eine der beiden jungen hübschen Mädels lief am See herum,die andere mit uns den Berg hinauf. Die Flora und die Landschaft waren sehenswert:


    Im Nationalpark von Saguenay


    Im Nationalpark von Saguenay


    Im Nationalpark von Saguenay


    und diese Felsformation originell:


    Im Nationalpark von Saguenay



    Ich hatte kein Problem mich darunter zu stellen, und hatte von anderen Gästen dadurch die Eigenschaft 'mutig' zugesprochen bekommen.
    Am Umkehrpunkt (wo es nun anstatt nach oben wieder den gleichen Weg nach unten ging) sollten wir 'eine bemerkenswerte Aussicht auf den Fjord und die umliegenden Berge, Flüsse und Täler' haben. Für mich war das nicht die Veröffentlichung eines Bildes in diesem Bericht wert... Wieder am Schulbus angekommen mussten wir auf die Stroller warten, die laut der Beschreibung eine kürzere Tour machen sollten.
    Der Ausflug war nett, nur kein Höhepunkt. Da noch Zeit war, zog ich durch die Straßen von Saguenay. Es wurde kurz, denn es gab nicht viel zu sehen. Ich genoss zwei Biere im lokalen Pub, trotz Sprachprobleme (niemand konnte Englisch und ich kein Französisch) verdurstete ich nicht.
    Das Schönste an Saguenay war die abendliche Stimmung, und die Lichter der Stadt:


    Die MS Silversea in Saguenay


    Blick auf Saguenay


    Blick auf Saguenay


    Blick auf Saguenay


    Blick auf Saguenay


    Nach der Rückkehr auf die MS Whisper, brachte die Nachfrage wegen der Tour beim 'Shore Concierge Team' keine zufriedenstellenden Antworten. Es hatten zwanzig Gäste dreißig Dollar mehr bezahlt für den gleichen Bus und Guide, und weniger Zeit vor Ort als die Spaziergänger, die zudem noch wechseln konnten. Enttäuscht stornierte ich meine anderen gebuchten Ausflüge, das wollte ich mir nicht mehr antun.Zinni und Kreuzfahrt-Exkursionen, zwei Dinge die nicht zusammen passen. Ich nehme mir immer vor keine zu buchen, und mache es dann doch wieder.

    Danach hatten wir einen Seetag, bei dem ich sehr wenig unternommen hatte. Er bestand aus Ausruhen, dummes Zeug reden, Essen und Trinken,oft und in beliebiger Reihenfolge. Das war nicht aufregend, hatte mir trotzdem gut getan und fiel mir leicht. Er war der einzige Tag auf der Fahrt, so dachte ich zumindest. Zumal am nächsten Tag mein Erstbesuch auf den Magdalenen-Inseln anstand, auf die ich mich besonders gefreut hatte.
    Nachdem wir dort angekommen waren, konnten wir die Inselgruppe gut sehen. Noch etwas weit weg, sah trotzdem schon schön aus:


    Blick auf die Magdalenen-Inseln


    Blick auf die Magdalenen-Inseln


    Und schnell war nach der Euphorie die Ernüchterung gekommen: Wegen zu starken Winden konnten wir nicht übersetzen. Ich war so nahe, und mein Ziel trotzdem unerreichbar weit entfernt, schade. Meine Begeisterung sank, auch weil sich die Vorfreude für den nächsten Tag in Grenzen hielt. Sydney (nicht das in Australien) war für mich das geplante Lowlight der Reise.


    Weiter mit: Zu derselben Uhrzeit, am selben Treffpunkt wie letztes Mal: Sydney

  • In Sydney war ich vor dieser Reise zweimal. Einmal mit einem Auto auf Leihwagentour, da flohen wir schnell wieder. Bei dem zweiten Mal mit einem Kreuzfahrtschiff, und hatte einen Ausflug zum 'Fortress of Louisbourg'. Das war sehenswert, aber musste ich nicht noch einmal sehen. Ich buchte einen Leihwagen, stornierte ihn wieder, weil das Wetter zu unberechenbar war. Ohne Plan verließ ich den kleinen Hafen bei gutem Wetter, mit einem Blick auf die riesige Geige, 'The Big Fiddle' genannt. Sie ist mit achtzehn Meter dieg rößte der Welt:


    The 'Big Fiddle' in Sydney


    Sydney ist mit seinen sechsundzwanzigtausend Einwohnern die größte Stadt der Kap-Breton-Insel. Trotzdem wirkt sie verschlafen.Tripadvisor hatte angeblich Probleme die 'Die Top 10 Sehenswürdigkeiten in Sydney' zu ermitteln, wollte den Wert auf drei kürzen, und fand auch die nicht.

    Nein, Quatsch. Es war ein netter und entspannter Tag. Ohne Zwang etwas Spektakuläres zu erleben schlenderte ich durch die Stadt, und schaute mir in Ruhe Seen mit Spiegelungen an:


    Unterwegs in Sydney, Kap-Breton-Insel


    Unterwegs in Sydney, Kap-Breton-Insel


    Unterwegs in Sydney, Kap-Breton-Insel




    originelle Bemalungen:


    Grafiken in Sydney, Kap-Breton-Insel


    Grafiken in Sydney, Kap-Breton-Insel


    Grafiken in Sydney, Kap-Breton-Insel



    Indian Summer Feeling:


    Indian Summer in Sydney, Kap-Breton-Insel


    Indian Summer in Sydney, Kap-Breton-Insel



    und eine Art Mini 'Downtown':


    Bank of Montréal, Sydney, Kap-Breton-Insel


    Downtown Sydney, Kap-Breton-Insel




    Das schönste fand ich die Vorbereitungen auf Halloween, und das was sich die Einheimischen dafür für eine Mühe gemacht hatten. Mir war das Grauen gekommen, und ich konnte vor Angst die ganze Nacht nicht schlafen:


    Halloween in Sydney, Kap-Breton-Insel


    Halloween in Sydney, Kap-Breton-Insel


    Halloween in Sydney, Kap-Breton-Insel




    Vielleicht versteht mich nach diesem Video jemand. Bitte nicht an Minderjährige weitergeben, der Film hat eine Altersfreigabe von 18 Jahren. Das wurde mir nach Anfrage von der 'Freiwillige Selbstkontrolle der WPS-Wirtschaft' mitgeteilt. Ich möchte ja meine Erziehungspflicht nicht gröblich verletzen:


    Video von Halloween in Sydney, Kap-Breton-Insel, sieben Sekunden Laufzeit




    Geschockt verlies ich die Stadt, und warf noch einem einen irritierenden Blick darauf:


    Blick auf Sydney


    Nein, so schlimm war es natürlich nicht, aber auch kein Knaller. Sydney war für mich ein Beiprogramm, der Tag war nett, nur nicht unvergesslich. Wenn ich zu diesem Zeitpunkt gewusst hätte was noch auf mich zukommt, wäre mir wahrscheinlich wirklich angst und bange geworden...


    Weiter mit: Bahnen wir uns den altbekannten Weg: Halifax

  • Auch in Halifax war ich vorher einige Male, und hatte dort nichts geplant. Ich buchte auf dem Schiff einen Ausflug zum Leuchtturm Peggy's Cove (obwohl ich den auch schon kannte), storniere ihn nach der Saguenay Erfahrung. Ich verließ unentschlossen das Schiff, der erste Blick war auf die interessante McNabs Insel mit ihrem Leuchtturm:



    Blick auf die gespiegelte McNabs Insel bei Halifax




    Blick auf die McNabs Insel bei Halifax


    Der 'Halifax Waterfront Boardwalk' führt an der Küste entlang, ok, wo sonst mit dem Namen. Gebäude spiegelten sich schön auf dem Wasser:


    Der Halifax Waterfront Boardwalk


    Der Halifax Waterfront Boardwalk


    oder im Himmel:


    Downtown Halifax


    Die Zitadelle auf dem Hügel über der Stadt kann man immer wieder besuchen, mit interessanten Gebäuden:


    Die Zitadelle von Halifax



    Die Zitadelle von Halifax


    Es gibt eine Gedenktafel, die an die größte Katastrophe der Stadt erinnert, und man eine Aussicht hat auf das Gebiet wo sie sich ereignete. Am 6. Dezember 1917 stieß der französische Munitionsfrachter Mont Blanc mit dem norwegischen Versorgungsschiff Imo zusammen und explodierte. Es gab über 1400 Tote und 9000 Verletzte in der Innenstadt, die Stadt wurde teilweise zerstört.

    Mittlerweile ist natürlich alles wieder aufgebaut, ein Ende der Bau-Aktivitäten ist trotzdem nicht in Sicht. Die ganze Stadt gleicht einer Groß-Baustelle. Jedes Mal wenn ich in der Stadt bin gibt es dort neue Gebäude, wie die sehenswerte Markthalle, in der keine kulinarischen Wünsche offen bleiben:


    Die Markthalle von Halifax


    Noch interessanter fand ich die 'Garrison Brewing Company' gegenüber. Eine Brauerei mit der Möglichkeit eigene Biere aus übersichtlichen Gläsern testen zu können:


    Bierprobe in der Garrison Brewing Company in Halifax


    Die Sonne schien, das Bier war gut, ich plauderte nett mit chinesischen Emigranten, und die Stadt war sehenswert. Ich ahnte noch nicht einmal ansatzweise, dass sich meine gute Laune innerhalb von wenigen Minuten in schlechte ändern würde. Als die Chinesen gegangen waren, sprach ich mit einem anderen Gast. Es stellte sich heraus dass er ein Passagier auf meinem Schiff war, gesehen hatte ich ihn vorher wissentlich noch nicht. Als ich gehen wollte weil das Schiff abging, erwähnte er dass wir wegen starken Wind den Hafen nicht verlassen konnten, und Verspätung haben werden. Ich wollte mich nicht darauf verlassen, und lief zur Sicherheit den kurzen Weg zurück zur MS Whisper. Dort wurde es traurige Gewissheit, wir hatten jede Menge Verspätung,und der erste Stopp Portland in der USA wurde abgesagt.

    Darauf war ich nicht eingestellt, und noch einmal zurück in die Stadt laufen wollte ich nicht. Spontan entschied ich mich das erste beste Taxi vor dem Schiff zu nehmen, um zu dem Leuchtturm Peggy's Cove zu fahren. Das war ein Glücksgriff, in mehreren Aspekten. Mein Fahrer war ein netter Zeitgenosse, wir hatten uns während der Fahrt klasse unterhalten. Er hatte mir vieles über die Stadt und sein Leben dort erzählt. Wer in Halifax ist, und ein Taxi für längere Fahrten benötigt, kann ich die Dienste von Herrn Ahmed Ajjour empfehlen. Bei Interesse bitte mich kontaktieren.
    Ich konnte natürlich aussteigen wo ich wollte, wie an dieser schönen Kirche:


    Auf der Fahrt von Halifax nach Peggy's Cove


    oder an diesem tollen See:


    Auf der Fahrt von Halifax nach Peggy's Cove


    Auf der Fahrt von Halifax nach Peggy's Cove


    Wir erreichen den kleinen Ort Peggy's Cove, der unmittelbar am Leuchtturm liegt:


    Der Ort Peggy's Cove


    Es war schon relativ spät, und ein Sturm kündigte sich an. Das machte die Stimmung dramatisch schön, und hatte mir gut gefallen:


    Der Leuchtturm von Peggy's Cove



    Der Leuchtturm von Peggy's Cove


    Der Leuchtturm von Peggy's Cove


    Der Leuchtturm von Peggy's Cove


    Regelmäßig kommen Einheimische hierher, meist verliebt, die sich am Sonnenuntergang erfreuen:


    Sonnenuntergang bei Peggy's Cove



    Sonnenuntergang bei Peggy's Cove



    Sonnenuntergang bei Peggy's Cove


    Mein erneuter Besuch hatte sich gelohnt. Nach der Rückkehr zum Schiff wurde aus Lust Frust. Die Verspätung wurde verlängert, und alle Zwischen-Stopps auf dem Weg nach New York(Portland, Boston, Newport und der Cape Cod Canal) wurden abgesagt. Mit den Magdalenen-Inseln waren es nun schon fünf ausgefallene Destinationen.

    Da tröstete es mich nicht dass wir den ganzen nächsten Tag einen Aufenthalt in Halifax hatten, denn die Wettervorhersage war äußerst überraschend: 'Unwetter'. Trotzdem wagte ich mich nach draußen, und wäre beinahe weg geflogen. Ein Sturm tobte, und mein Spaziergang durch die Stadt machte keinen Spaß:


    Video: Der stürmische Halifax Waterfront Boardwalk, zehn Sekunden Laufzeit


    Ich sah mir aus Langeweile und Angst vor nass werden die Indoor-Sehenswürdigkeiten der Umgebung an. Das 'Discovery Centre' kann interessant für einen Besuch mit der Familie sein, für allein reisende Erwachsene kann ich es nur sehr eingeschränkt empfehlen. Da war das 'Canadian Museum of Immigration' schon interessanter, es gab mir eine gute Darstellung über die Geschichte der Einwanderer in Kanada. Der Höhepunkt für mich war das Testen aller Biersorten in der 'Garrison Brewing Company', Zeit hatte ich genug.


    Bierprobe in der Garrison Brewing Company in Halifax


    Ich hatte überlegt aus zuchecken, und nach New York zu fliegen anstatt zwei Seetage auf mich zu nehmen.Mehr Erlebnis wäre es gewesen, und kein befürchtetes Schaukeln während der Fahrt. Aber auch auf bezahlte Nächte auf der MS Whisper zu verzichten, und Übernachtungen, Flug, Transfer, Essen und Trinken zusätzlich zu bezahlen. Das war mir zu extravagant.

    Nicht gerade sonderlich begeistert schaute ich noch einmal auf das abendliche Halifax, und verabschiedete mich von Kanada. Zum Glück hatte ich die Peggy's Cove Fahrt gemacht, ansonsten hätte es bisher auf der Reise keine Höhepunkte außer Montréal und Québec gegeben. So hatte ich wenigstens einen Dreierpack.


    Das abendliche Halifax


    Weiter mit: Wo alles laut ist, wo alle drauf sind: Auf See / die MS Whisper

  • Zeit war nun genug mir die MS Whisper genauer anzuschauen, und darüber zu berichten. Es war meine fünfte Kreuzfahrt auf einem Schiff der Reederei Silversea, und die dritte davon auf diesem. Das hatte nichts mit einer Vorliebe für eines zu tun,sondern nur mit den Routen.


    Die MS Whisper



    Schlafen am Hafen:
    Meine Kabine war mehr als großzügig und ausreichend für mich:


    Die Kabine 916 auf der MS Whisper



    und in der obersten Etage. Ich hatte eine gute Aussicht von meinem Balkon, den ich trotzdem so gut wie nie besuchte.Abschließbar war er nicht, der Mechanismus war defekt. Ich hatte keine Angst dass ein Fremder Balkone auf einem Kreuzfahrtschiff hochkraxelt,oder ein Nachbar sich dadurch in mein Zimmer einschleichen konnte, meldete es trotzdem. Repariert wurde es nicht während meiner Fahrt.


    Der Balkon der Kabine 916 auf der MS Whisper



    Speisen auf Reisen:
    Ich war nur im Hauptrestaurant, wo auf Wunsch es 'shared tables' gibt. Man teilt sich mit anderenPassagieren einen Tisch, und man legt Wert auf Unterhaltung. Ich schätzte es dort zu sitzen um nicht alleine an meiner Seezunge zu kauen.


    Es gab zum Abendessen (Beispiele, immer wechselnd, und nur Auszüge aus einem Menü):


    Kalte und warme Vorspeisen:
    'Silver Discoverer Sashimi Platter', 'Farandole of Antipasta'


    Suppen, Salate und Nudeln:
    'Indian Black Mussel Soup', 'Mesclun Salad', 'Cannelloni Tre Formaggi al Forno'


    Fisch und Fleischgerichte:
    'Grilled lemon sole fillet', 'Grilled Breast of Duck'


    und eine Auswahl von Nachspeisen. Ich freute mich immer auf das Abendessen, und fand stets etwas Interessantes im Menü.Das meiste war delikat und fein, und ich wurde immer satt.
    Ob auf vielfachen Kundenwunsch das Menü umgestellt wurde, oder ein fleißiger Kontroller seiner Aufgabe nach ging weiß ich nicht: Bei meiner letzten Reise gab es noch Sorbets vor dem Hauptgang (die gestrichen wurden), und anstatt Filetsteaks gab es Hamburger als täglicher Standard-Fleischgang, wenn auch in einer 'feinen' Ausführung ('Mild Jalapeño-infused Fassone Piemontese Beef Burger').
    Trinken und Singen:
    Ich war bei einigen Mitarbeitern von meinen früheren Reisen noch bekannt, vor allem (denke eher nur...) beim Bar-Personal. Einer teilte mir stolz mit, dass er nun verheiratet und Vater ist, einer wusste noch dass ich gerne Gin & Tonic trinke,und der dritte dass ich täglich einen Gang zur Grappa-Bar mache (und sich auf meine Besuche freute). Die Jungs waren alle klasse, wie die meisten Mitarbeiter.


    Zinni in der Grappa Bar der MS Whisper



    An den drei Bars fand ich immer Kontakt, und führte interessante Gespräche:


    Die Poolbar der MS Whisper



    An einem Nachmittag auf See wurde zu einem gelungenen Martini-Cocktail Vergleich eingeladen:


    Ein Martini-Cocktail Vergleich auf der MS Whisper



    und an einem Mittag ein Pub Lunch organisiert:


    Zinni beim Pub Lunch auf der MS Whisper



    wo ein Kellner uns musikalisch perfekt unterhalten hatte. Ich hoffe dieses Video kann es rüberbringen:



    Video: Der singende Kellner der MS Whisper, Laufzeit elf Sekunden



    Nüchtern hatten die wenigsten Passagiere an diesem Mittag die Bar verlassen, es gibt schlimmeres an Seetage.
    Für die Musik war natürlich nicht nur der Kellner verantwortlich, sondern auch eine gute Gesangstruppe. Sie spielte meist im Theater, bei diesem Video im Salon:


    Video: Unterhaltung auf der MS Whisper, Laufzeit dreizehn Sekunden



    Zweimal gab es im Theater ein Ballett mit zwei Künstlern der L'Opera de Paris. Nach ein paar Minuten Anschauen hatte ich entschieden,dass mir der Film von Billy Elliot in meinem Leben für diese Art von Tanz gereicht hatte.
    Da war mir das immer seriöse Personal an der Bar lieber:


    Ein Barkeeper an Halloween auf der MS Whisper



    Schaukeln statt Schauen:

    Die Zeit ging herum, trotzdem hatte ich mir die Kreuzfahrt anders vorgestellt. Anstatt amerikanische Küstenstädte anzuschauen, schaukelte ich mich durch um nicht Seekrank zu werden. Das ging nicht wie in diesem Video nur ein paar Sekunden, sondern stundenlang:


    Video: Schaukeln auf der MS Whisper, Laufzeit zehn Sekunden


    Obwohl Silversea jeden Passagier großzügig entschädigte (freiwillig, für das Wetter konnten sie ja nichts), war ich natürlich enttäuscht über den Verlauf der Kreuzfahrt. Drei Höhepunkte und zweimal 'war ok' war mir zu wenig für den zeitlichen und finanziellen Aufwand. Ändern konnte ich es nicht, und freute mich auf die französischen Antillen.


    Weiter mit: An Tagen wie diesen: Guadeloupe

  • Nach der Ankunft in New York zog sich der Shuttle zum JFK Airport wegen starken Verkehr, wahrscheinlich für New York Verhältnisse Alltag.Das machte nichts, Zeit hatte ich genug. Eingecheckt war schnell, dann hatte ich vier Stunden Zeit bis zum Abflug,die durch Wi-Fi gar nicht mal quälend langsam herum gingen.

    Zehn Minuten vor dem Einsteigen wurde auf der Anzeigetafel am Gate für meinen Flug nichts mehr angezeigt, und das Chaos begann. Norwegian hatte zu fastgleicher Abflugzeit je einen Flug nach Guadeloupe und Martinique. Kurzfristig wurden die Gates der beiden Destinationengetauscht, was nur wenige Passagiere mitgekommen hatten. Da beides weit auseinander lag, und keiner so richtigwusste wo er hin musste, dauerte es seine Zeit bis alle Passagiere am richtigen Ort waren. Die Agentin am Schalter wollte eine Durchsage machen,und fragte mich ob Pointe-à-Pitre (was als Ziel angezeigt wurde) in Guadeloupe oder Martinique liegt...
    Der Flug nach Martinique war pünktlich, meiner nach Guadeloupe nicht, ohne einen Grund zu erfahren. Beim Einsteigen blieben wir in der Brücke zum Flugzeug hängen,was eine gefühlte Ewigkeit dauerte. Endlich an Bord ging es immer noch nicht los, Mechanikerinnen hatten noch etwas zu reparieren.Natürlich waren wir auch nicht die Einzigen die starten wollten, eine Reihe anderer Piloten hatten vor uns die gleiche Idee...Es hatte sich gezogen und nervte, ich war froh wie wir gestartet waren.
    Ich verzichtete auf meinen reservierten Sitz in der ersten Reihe, denn es waren jede Menge Plätze frei. Ich belegtelieber eine Dreierreihe für mich, die Auslastung war bei geschätzten 40 Prozent. Somit war der 4 1/2 Stunden Flug angenehm, mit freiem (leider etwaslangsamen) Wi-Fi. Essen und Getränke gab es gegen Bezahlen, viel trinken konnte ich sowieso nicht da ichnoch einen Leihwagen nach der Landung übernehmen wollte.
    Ein kleines Manko: Ich wählte die falsche Seite im Flugzeug. Auf der rechten war schön der Sonnenuntergang zu sehen,und später die beleuchtenden Städte der Insel. Bei gleichen Flugzeiten (Abflug nachmittags ab New York) würde ichdas nächste Mal nicht mehr die linke Seite nehmen.
    Nach der Landung und den schnellen Einreise-Formalitäten hatte nicht nur ich ein Problem die Leihwagen-Stationen zu finden.Sie liegen versteckt, und danach muss noch ein Shuttle-Bus zum Auto genommenwerden, bei so einem relativ kleinen Flughafen.
    Nun STß ich in meinem Leihwagen, es war dunkel, und meine Straßenkarte nur eine grobe Übersicht der Insel. Ich stellte meineRoute in Google Maps ein, und hoffte dass ich dadurch gut navigiert werde. Viel Verkehr war nicht, und dasVerhalten der Einheimischen sehr human. Das war mit französischen Verhältnissen nicht zu vergleichen.Probleme machte nur dir dumme App. Anscheinend hatten Praktikanten die Straßen dort zugeordnet. Ich sollte auf derAutobahn links abbiegen, durch Feldwege fahren, auf dem direkten Weg zum Ziel wendenund andere Späßchen. Ich denke es wäre einfacher gewesen nur auf die Schilder zu schauen, was im Dunkeln nichteinfach war. Ein Hexenwerk war es dann aber doch nicht das 'Hôtel - Le Relais du Moulin' zu erreichen.
    Eine deutsche Mitarbeiterin begrüßte mich, da mein französisch sehr bescheiden ist war ich froh darum.Im Zentrum der Anlage steht eine alte Windmühle (kein Wunder bei dem Hotel-Namen). Die sechzig Zimmer sind Drumherum errichtet,und natürlich gibt es eine Bar, ein Restaurant und einen Swimming-Pool.
    Die Mühle war romantisch beleuchtet, das Licht und der Himmel erzeugte eine schöne Stimmung:


    Das Hotel Le Relais du Moulin in Guadeloupe




    Das Hotel Le Relais du Moulin in Guadeloupe




    Das Hotel Le Relais du Moulin in Guadeloupe




    An der Bar war tote Hose, das war mir egal. Der Tag war lang, und ich war müde. Ich freute mich aufden nächsten Tag, denn schönes Wetter war vorhergesagt. Ich hatte mir einen halben Tag als Ausflug mit dem Auto vorgenommen,und wollte zuerst mich am Pool ausruhen:


    Der Pool vom Hotel Le Relais du Moulin in Guadeloupe




    Das war leider nur eingeschränkt möglich. Rund um den Pool war Personal aktiv, mit Rasenmähern oder Laubsauger.Warum fangen Gärtner grundsätzlich und regelmäßig morgens um sechs in der Nähe von Hotelzimmern oder Pools ihre lärmige Tätigkeit an?Sie machen kaum Pausen, und solange Überstunden wie man Ruhe haben möchte. Kaum geht man, hören sie auf. Und das weltweit, mit der Ausnahme Grönland,da räumen sie Schnee um diese Zeit...

    Schlimm war es nicht, ich wollte mir sowieso die Insel anschauen. Als erstes Ziel suchte ich mir 'Pointe des Châteaux'aus, eine Halbinsel, die den östlichsten Punkt der Insel Grande-Terre markiert. Wieder hatte ich Probleme mit meinem Navigations-System,erreichte ohne einen nennenswerten Umweg einige hübsche Strände:


    Strände im Osten von Guadeloupe




    Strände im Osten von Guadeloupe




    Auf dem Gipfel des Hügels ist ein Kreuz, was ich natürlich als erstes besteigen wollte:


    Pointe des Châteaux / Guadeloupe




    Pointe des Châteaux / Guadeloupe




    Ich fand eine wilde Dramaturgie, hier trifft die Karibik auf den Atlantik. Der Ausblick auf Felsen, Meer unddie kleine Nachbarinsel La Désirade war atemberaubend:


    Pointe des Châteaux und La Désirade / Guadeloupe




    Pointe des Châteaux / Guadeloupe




    Pointe des Châteaux und La Désirade / Guadeloupe




    Pointe des Châteaux / Guadeloupe




    Zinni / Pointe des Châteaux / Guadeloupe




    So schön und überwältigend hatte ich mir die Insel nicht vorgestellt. Dafür auch nicht so heiß. Ich schwitzte aus allen Poren,alles klebte, und mein T-Shirt war klatschnass. Da half auch die selbst gemachte Zitronen-Limonade nicht vieldagegen, besser als gar nichts:


    Zinni / Pointe des Châteaux / Guadeloupe




    Auf der Fahrt zurück gab es noch viel Grünes zu sehen, und dieser Regenbogen:


    Unterwegs in Guadeloupe




    Es wurde dunkler, und die App versagte ständig. Das Hotel fand ich trotzdem noch:


    Unterwegs in Guadeloupe




    Das war in der Tat ein 'Tag wie dieser', Guadeloupe hatte mir bereits am ersten Tag viel besser gefallen als ich es mir vorgestellt hatte.Der Abend wurde wieder ruhig, und leider war der bestellte Hummer nicht so fein wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Ichschlief trotzdem sehr zufrieden ein.
    Für den nächsten Tag war leider Regen vorhergesagt. Morgens beim Blick aus dem Fenster änderte sich das Wetter fast so oftwie in Irland:



    Wetter Kapriolen in Guadeloupe




    Ich war unschlüssig was ich machen sollte, entschied mich dann für die Abfahrt in den Norden der Insel. Mut gehört belohnt, das Wetter hielt sichden Tag über, meist mit viel Sonne:


    Schönes Wetter in Guadeloupe




    Mein Ziel war der äußerste Norden der Hauptinsel Grande-Terre. Die 'Plage de Grande Anse' gilt als der schönster Strand dort,Vergleichsmöglichkeiten hatte ich vorerst noch keine. Ich fand einen goldgelben und kilometerlangen Sandstrand vor, und Besucherwaren es nur sehr wenige, obwohl der Strand ein beliebtes Ziel bei Einwohnern und Touristen ist:


    Plage de Grande Anse, Guadeloupe




    Plage de Grande Anse, Guadeloupe




    Es war traumhaft dort. Gegen den Hunger und Durst gibt es kleine Bars, mit frisch gegrillten Gerichten:


    Grillgerichte von einer Bar an der Plage de Grande Anse, Guadeloupe




    Das war nur ein Vorgeschmack, mein Ziel war die in der Nähe befindliche Landzunge 'Grande Vigie'.Sie ist eine Naturstätte, und erinnerte mich etwas an die Bretagne. Sie ist ein Traumziel für Fotografen, den es gibtunzählige herrliche Aussichtspunkte. Zum Glück war ich alleine unterwegs, ich hätte jeden Beifahrer mit meinenvielen Stopps genervt:


    Die Landzunge Grande Vigie in Guadeloupe




    Die Landzunge Grande Vigie in Guadeloupe




    Die Landzunge Grande Vigie in Guadeloupe




    Die Landzunge Grande Vigie in Guadeloupe




    Ein wahrer Höhepunkt der Reise, das hatte unglaublich viel Spaß gemacht. Ich hätte mich gerne noch länger dortaufgehalten, wollte aber wieder im Hellen zurück im Hotel sein. Einen Stopp machte ich an einer kleinenKapelle, eine ehemalige Mühle. Mein Beten für eine funktionierende Navigations-Appwurde nicht erhört:


    Eine Kapelle in Guadeloupe




    Einen weiteren Halt war ich in der Rumfabrik Damoiseau. Locker wurde ich empfangen, es wäre heute keine Tour,ich könnte mich trotzdem in Ruhe im Werksgelände aufhalten. Das Vertrauen ehrte mich, ich schaute mir in Ruhedie Prozesse der Gewinnung von Rum an:


    Die Rumfabrik Damoiseau in Guadeloupe




    Die Rumfabrik Damoiseau in Guadeloupe




    Schön der Hinweis was man alles mit Rum machen kann. Ein Bad darin fand ich am inspirierenden:


    Die Rumfabrik Damoiseau in Guadeloupe




    Getestet hatte ich leider nichts, ich musste noch Auto fahren. Zurück waren Wolken aufgekommen:


    Wolken in Guadeloupe




    Das machte nichts, ein wunderschöner Tag war zu Ende, und ich hatte eine neue Lieblingsinsel gefunden.Ich war gespannt ob es in Martinique auch so schön wird, und war bereits jetzt froh den französischen Antilleneinen Besuch abgestattet zu haben.


    Guadeloupe




    Weiter mit: Wünscht man sich Unendlichkeit: Martinique

  • Nach den schönen Tagen auf Guadeloupe hoffte ich dass es in Martinique so weiter ging. Nach der Fahrt zum Pointe-à-Pitre Pôle Caraïbes Airport,wartete ich im kleinen und schicken Terminal für die Karibik-Hüpfer auf meinen Weiterflug mit der Air Antilles.Unsere ATR 42-500 war gelandet, und der Pilot lief durch das Terminal. Gefragt auf welcher Seite ich am besten sitzen sollum die Berge zu sehen, empfahl er mir die rechte. Nach dem Start drehte das Flugzeug leider nicht wie erwartet,links wäre besser gewesen. Machte mir nicht viel aus, die Sicht war meist nur auf Wolken. Nach kurzer Flugzeit erreichtenwir Martinique:


    F-OIXE ATR 42-500 der Air Antilles


    Es gab bei der Einreise eine Passkontrolle, was mich wunderte da es ein Inlandsflug Flug war.Zum Leihwagen ging es wieder mit einem Shuttle-Bus, um mein Auto zu der Fahrt zum Hôtel Bambou in Les Trois-Îlets zu übernehmen.Ich freute mich auf schöne Tage dort.
    Es war mittags, und konnte noch nicht mein Zimmer beziehen. Zum Herumfahren hatte ich keine Lust,und ging zur Poolbar um das einheimische Bier zu testen (sehr gut!) und eine Kleinigkeit zu testen (na ja).Viel war nicht los, und die Geschäfte herum waren geschlossen wegen Ende der Saison.
    An der Rezeption lehnte ich das ständige Tragen eines Bändchen ab (war keine All-inclusive...). Ich wollte meine Buchung stornieren (was kostenfrei möglich war),wir fanden zum Glück eine Lösung (Band in der Geldtasche und Vorzeigen).Mein Zimmer war einfach, ordentlich, und ok. Es war Zeit in die Stadt zu laufen um sie zu erkunden.
    Der Ort Trois-Îlets hatte mir auf den ersten Blick gefallen, schöne Strände, gute Restaurants, und nette Kneipen.Als die Sonne unterging war bei mir Karibik-Feeling pur auf Grund des schönen Himmels, der Musik und meinerneuen Lieblings-Strandbar aufgekommen:


    Zinni in Trois-Îlets


    Sonnenuntergang in Trois-Îlets


    Sonnenuntergang in Trois-Îlets


    Ich spielte Regisseur / Kameramann, und konnte mich nicht entscheiden welches dieser vier Videos das Beste ist.Um wieder beruhigt nachts schlafen zu können habe ich alle veröffentlicht:


    Video vom Sonnenuntergang in Trois-Îlets, 30 Sekunden Laufzeit


    Video vom Sonnenuntergang in Trois-Îlets, 21 Sekunden Laufzeit


    Video vom Sonnenuntergang in Trois-Îlets, 48 Sekunden Laufzeit



    Video vom Sonnenuntergang in Trois-Îlets, 19 Sekunden Laufzeit


    Eine Bar später war nur Platz in der zweiten Reihe, ich konnte es verkraften:


    Sonnenuntergang in Trois-Îlets


    Da ich nicht nur wegen Sunset, Bier und Musik auf der Insel war, nutze ich die nächsten zwei Tage zu Ausflügen durch die Insel.Auf dem Weg zur Südküste erreichte ich wunderschöne Traumstrände mit Postkartencharakter:


    Traumstrand im Süden von Martinique


    Traumstrand im Süden von Martinique


    Traumstrand im Süden von Martinique


    Traumstrand im Süden von Martinique


    bevor ich die Gemeinde Les Anses-d'Arlet erreichte, ein unumgänglicher Ort der mir gefallen hatte. Die kleine Kirche,die kreolischen Häuser, die Berge und der Strand bildeten ein malerisches Bild:


    Die Gemeinde Les Anses-d'Arlet in Martinique


    Die Gemeinde Les Anses-d'Arlet in Martinique


    Ein Fehler von mir war ein Boot zu mieten, das ging nicht lange gut:
    Zinni mietete ein Boot...
    Aus Trauer wurde es mittags um Elf dunkel im Ort:

    Mittags um Elf in Martinique
    Das war ein schöner Auftakt, und es folgenden noch weitere Highlights, wie der sieben Hektar große Felsen Rocher du Diamant (französisch: Diamantfelsen).Er spielte eine Rolle in den Napoleonischen Kriegen, und ragt schroff 175 Meter aus dem Meer empor:


    Der Felsen Rocher du Diamant in Martinique


    Der Felsen Rocher du Diamant in Martinique



    Nahe davon ist das Sklavendenkmal Cap 110. Es wurde errichtet zum 150. Jahrestag der Abschaffung der Sklavereiam Ort des letzten Schiffbruchs mit 300 Sklaven an Bord am 08.04.1830. Mit diesem Hintergrundwissen machte esmich traurig und nachdenklich was den armen Seelen angetan wurde:


    Sklavendenkmal Cap 110 in Martinique


    Sklavendenkmal Cap 110 in Martinique



    Nach weiteren karibisch-schönen Strände:


    Strand in Süden von Martinique


    und herrlichen Ausblicken:


    Im Süden von Martinique


    beendete ich den tollen Tag im Zuckerrohrmuseum (Maison de la Canne) in einem restaurierten Gebäude einer ehemaligen Rumbrennerei.Ich war außerhalb der Öffnungszeiten dort, nett dass die Außenanlagen trotzdem zugänglich waren:


    Maison de la Canne in Martinique



    und eine kurze Wanderung durch die nahe gelegenen Mangroven möglich war:


    Mangroven-Wanderweg bei der Maison de la Canne in Martinique



    Am Abend ging es natürlich wieder zur Sonnenuntergangs-Parade mit der gewohnt schönen Stimmung. Später spendierte das Hotel eine-Rum Verkostung (mehrere Sorten), was ich nichtablehnen konnte. Am nächsten Morgen nahm ich mir den Südosten der Insel vor. Auf dem Weg nach Le Marin waren nicht unerwartet nun bereits gewohntewunderschöne Badestrände:


    Strand im Südosten von Martinique


    bevor ich die Gemeinde Le Marin erreichte. Der Jachthafen dort ist einer der größten der Karibik.Dort hatte es mir nicht gefallen, bereits bei der mühsamen Suche nach einem Parkplatz. Ich sah hunderte von Jachten,anscheinend den Fahnen nach auch von Landsmännern (oder Frauen):Der Jachthafen von Le Marin in Martinique


    Zurück am Auto war ich zugeparkt, passte zu dem doofen Ort. Ich nahm schnell Reißaus, das war nicht meine Welt und passt eher zuMarbella als der Karibik. Lieber waren mir die Landschaften in der Nähe:


    In der Nähe von Le Marin in Martinique



    die Gemeinde Sainte-Anne mit ihrer schicken Kirche:


    Die Kirche von Sainte-Anne / Martinique


    und die für meinen Bericht hoffentlich nicht langweilig werdenden Strände der Umgebung:


    Strand bei Sainte-Anne / Martinique


    Strand bei Sainte-Anne / Martinique


    Strand bei Sainte-Anne / Martinique


    Um etwas mehr Abwechslung von öden Stränden zu bekommen lief ich den kleinen Naturlehrpfad Etang des Salinesab. Es befanden sich anschauliche Tafeln zu der lokalen Tierwelt, gesehen davon hatte ich wenig davon. Trotzdem hatte sich derkleine Umweg gelohnt:


    Der Naturlehrpfad Etang des Salines in Martinique



    Mein letztes Ziel war der Piton Crève-Coeur. Eine Hinweistafel lieferte mir nicht viele Informationen wie weites war den Gipfel zu besteigen, es war lediglich eine Zahl angeschrieben (glaube zwei mit Nachstellen). Ob das jetzt Stunden, Kilometer,Bier oder sonst etwas waren konnte ich nicht herausfinden. Entgegen kommende Wanderer brachten mich bei der Hitze zumResultat umzudrehen, für mich war die Erde in diesem Moment heißer als die Sonne. Und an einem Hitzschlag sterben klingt nicht angenehm:


    Der Piton Crève-Coeur in Martinique


    Auf dem Weg zum Piton Crève-Coeur in Martinique



    Schweiß kühlt den Körper, das ist allgemein bekannt. Aber hier nicht empfunden:
    Heiß, heißer, Zinni


    Ich hatte Durst, und kehrte zum Hotel zurück. Meine Sonnenuntergangs-Bar wartete...
    Sonnenuntergang in Trois-Îlets


    Die Fähre zum Hauptort der Insel Fort-de-France war nicht nötig, wo ich war reichte mir. Martinique war klasse,ähnlich wie Guadeloupe, aber trotzdem anders. Ich war so froh dass ich dort war, selten hatte ich viel mehrerlebt wie erwartet.


    Sonnenuntergang in Trois-Îlets


    Weiter mit: Haben wir noch ewig Zeit: Miami, die Heimreise und das Fazit

  • Zeit hatte ich in der Tat genug zwischen meinem Aufenthalt in Martinique, und der Heimkehr. Es stand noch der Flug nach Florida,der Transfer von Fort Lauderdale nach Miami, eine Hotelübernachtung und der Rückflug an. Zuvor musste ich ersteinmal zum Flughafen Aimé Césaire kommen, und überlegte wann ich abfahren soll. Ich hatte eine SMS der Norwegianerhalten, dass das Check-In für meinen Flug vier Stunden vor Abflug öffnet, damit genug Zeit für eine 'Serie von Fragen' ist.Da der Abflug morgens um Zehn war, hätte ich um vier Uhr morgens aufstehen müssen um bei der Öffnung anwesend zu sein. Ich konnte mir nicht vorstellen dass esSinn gab so früh dort zu sein, und kalkulierte mit zwei Stunden vor Abflug am Check-In zu sein.
    Das sollte genug Zeit sein, nur den morgendlichen Stau hatte ich nicht einkalkuliert. Der Airport liegtim Großraum der Hauptstadt Fort-de-France, und an den Berufsverkehr hatte ich nicht gedacht.Panik hatte ich keine, und erreichte neunzig Minuten vor Abflug den Flughafen.Niemand nervte und stellte mir Fragen, das hatte mehr als genug gereicht. An Bord zum Flug nach Fort Lauderdalewaren weniger als ein Drittel der Sitze belegt, dadurch belegte ich eine Dreier-Reihe für mich, und die davorund danach auch.
    Nach dem Start warf ich einen sehnsüchtigen Blick auf Martinique:



    Bye bye Martinique
    Bye bye Martinique


    Der Flug war angenehm mit dem vielen Platz. Bis auf die besoffenenFranzosen, durch die man sich auf den Weg zur Toilette und zurück kämpfen musste, weil sie keinen Platz machten.Leider schritt die Crew nicht ein, obwohl sie daneben stand und es mitbekommen hatte. Es waren vielleicht Kollegenoder Freunde, ich hätte das unterbunden.
    Dieses Mal lohnte es sich heraus zu schauen, auf schöne Formationen:


    Auf dem Flug von Martinique nach Miami




    Mauern aus Wolken:



    Auf dem Flug von Martinique nach Miami


    große und kleine Inseln:
    Auf dem Flug von Martinique nach Miami
    und auf Fort Lauderdale:


    Anflug auf Fort Lauderdale


    Anflug auf Fort Lauderdale
    Hier mit Video, Laufzeit siebzehn Sekunden:


    Anflug auf Fort Lauderdale


    Ich hatte mir den Flughafen von Fort Lauderdale kleiner vorgestellt. Meist von der Karibik kommend waren wir nichtdie Einzigen die in die USA einreisen wollten, es waren lange Schlangen bei der Einreise. Ein Besoffener unseres Flugesschaffte es sich unverschämt durch die Schlangen vor zu drängeln. Lachen musste ich, als er später zu blöd war den APC Automatenzu bedienen ('Automated Passport Control'). Hoffentlich haben die Beamten dem Idioten die Einreise verweigert.

    Mit dem Shuttle zu meinem gebuchten Marriott Hotel am Airport Miami zu kommen war einfach, mit einer garantierten maximalen Wartezeit(weiß nicht mehr wie lange) sparte ich jede Menge Geld gegenüber dem Taxi. Wir waren auch nur drei Passagierein dem kleinen Bus.
    Im Hotel hatte ich ein Zimmer-Upgrade bekommen, vielen Dank Marriott! In der Sportsbar des Hotels war nicht viel los,und richtig schön war sie nicht. Ich fragte den Concierge ob das in der Nähe gelegene Restaurant 'Catch of the Day'(was ich im Internet entdeckte) gut für nur ein Getränk ist ohne zu essen. Er lobte das Lokal in allen Tönen,das Hotel-Personal selbst geht nach Dienstende dort öfter hin. Und es war in der Tat ein Glücksgriff, was für eine schöne Lokation.Ich konnte (wahrscheinlich letztmals in 2017) draußen im Warmen sitzen, das Bier war gut, und die Stimmungangenehm. Ich hatte das Gefühl, dass dort nur wenige Touristen hinkommen, und die meisten Gäste Einwohner des Viertels oderAirport-Mitarbeiter waren.
    Es gab noch eine Steigerung, als die Livemusik angefangen hatte. Ein toller Künstler und nette Tischnachbarn machten denAbend zu einem Erlebnis:



    Video mit Livemusik im 'Catch of the day', Miami, neun Sekunden lang


    Das größte Problem war über die viel befahrene Straße zum Hotel zurück zu kommen, der ausgelöste Mechanismusnach Drücken des Knopfes funktionierte nicht. Irgendwann waren die Straße gefahrlosfrei, und ich konnte illegal über rote Ampeln zurück ins Hotel laufen. Mit einem Einreiseverbot bei zukünftigen Reisenin die USA rechne ich dadurch nicht.
    Am nächsten Morgen war ich vom Sonnenaufgang angetan:


    Sonnenaufgang in Miami


    bevor ich überlegte was ich den ganzen Tag über machen wollte. Mein Flug nach Düsseldorf ging abends um halb Sieben.Ich entschied mich für einen Hop On - Hop Off Bus. Ist normal nicht mein Ding, aberein Auto mieten oder auf eine organisierte Tour hatte ich keine Lust. Es gibt schlimmeres, und setzte mich in den erstbestenBus (es gibt unterschiedliche Veranstalter und Linien):


    Auf der Fahrt nach Miami Beach


    Auf der Fahrt nach Miami Beach


    In Miami Beach stieg ich aus, lief über den Boardwalk:


    Der Boardwalk von Miami Beach


    und schaute mir den Strand und die Gebäude an. Einen längeren Urlaub wollte ich dort nicht machen, für einenVormittag war es ok:


    Der Strand von Miami Beach


    Der Strand von Miami Beach


    Der Strand von Miami Beach


    Der Strand von Miami Beach


    Nach einem Blick auf Downtown Miami:


    Blick auf Miami


    fuhr ich zu meiner neuen Lieblingskneipe in der Nähe vom Hotel, umeine Kleinigkeit zu Essen und etwas zu trinken. Der Chef erkannte mich, und machte einen netten Plausch mit mir.All zu wild machte ich, ich musste noch zum Flughafen fahren und ein paar Stunden fliegen...
    Am Gate wartend versüßte uns ein schöner Sonnenuntergang die Wartezeit:


    Die Sonne geht unter am Airport von Miami


    Durch den langen Tag war ich beim Einsteigen zum Flug nach Düsseldorf schon müde. Ich hatte mir etwas zu Essen und Trinkengeben lassen, und schaute den Anfang von einem Film. Danach schlief ich fast bis zur Landung, und hätte noch länger liegenbleiben können. Der Flug war zum Ausschlafen zu kurz für mich.
    Was mir dann bei der Passkontrolle in Düsseldorf erlebt hatte war Neuland für mich. So eine unfreundliche Person hatteich bislang noch nie bei einer Einreise, selbst in Schurken-Staaten nicht. Um das Verhalten der Beamtin zu verstehen einAuszug des Gespräches:


    Sie: 'Sind Sie mit dem Personalausweis aus dem Land wo Sie kommen ausgereist?
    Ich: 'Nein, mit dem Reisepass. Möchten Sie ihn sehen?'
    Sie: 'Ich stelle die Fragen, nicht Sie'


    Das war nicht alles, weder davor noch danach, und lasse es dabei um nicht zu langweilen.Ich hatte mich darüber bei der Bundespolizeiinspektion Düsseldorf beschwer, und wurde ernst genommen mit einerzufriedenstellenden Antwort.
    Der kurze Flug nach Frankfurt war natürlich ein Klacks. Ein Fazit über diese Reise zu schreiben ist schwer. Es gabviele 'Tage wie diese', und natürlich einige Enttäuschungen wie die nicht angefahrenen Destinationen. Ich werde weiterhin Kreuzfahrten buchen, nicht nocheinmal Kanada im Spätherbst. Kommentare 'Ich hätte es besser gewusst und Timbuktu gebucht' bitte ich zu vermeiden, danke im Voraus.Die französischen Antillen hatten mir super gefallen, da werde ich bestimmt noch einmal hinkommen.


    Bye bye Urlaub!


    Ich hoffe dass der Bericht und die Bilder gefallen haben! Ich wünsche allen meinen Lesern und ihren Lieben auf diesenWeg viele schöne Reisen in 2018, und vor allem Gesundheit.
    Liebe Grüße Gerald!
    Nachwort in eigener Sache: Der Aufwand für diesen Reise lag bei fünf Wochen während meiner Freizeit.Es machte Spaß, war aber anstrengend. An der Quantität und Qualität(wenn die überhaupt vorhanden ist) möchte ich keine Abstriche machen. Vor dem Tag der Veröffentlichung hatte ich eineweitere Reise, wo ich einen Bericht versprochen habe. Nun geht es wieder von vorne los... So kann es nicht weiter gehen,etwas muss ich ändern. Was genau weiß ich noch nicht, bitte aber um Verständnis um meine Entscheidung.

  • ;DaKe;; für den schönen Reisebericht. Hat mich an meine Herbstreise nach Ostkanada in 2016 erinnert.


    Das mit dem Wetter war ja richtig blöd und dass die ganzen Häfen gestrichen wurden. Sowas braucht man echt nicht.


    Guadeloupe habe ich viel häßlicher in Erinnerung. Anscheinend hat man uns von AIDA damals nur die fürchterlichsten Seiten der Insel gezeigt. :nw:



    Und schnell war nach der Euphorie die Ernüchterung gekommen: Wegen zu starken Winden konnten wir nicht übersetzen.Ich war so nahe, und mein Ziel trotzdem unerreichbar weit entfernt, schade.

    Oh, das kenne ich. Bei mir war es Neufundland, wo ich immer hinwollte und bisher immer noch nicht war. Und nebenbei 2x Grand Turk und 1x Jamaika, aber Neufundland wurmt mich noch immer am meisten.

  • Danke für deinen interessanten Reisebericht. Schade, dass die Kreuzfahrt nicht so verlief, wie du es dir vorgestellt hattest, aber wenn das Wetter die Durchführung des geplanten Programms nicht zulässt, ist man eben machtlos.


    Die französischen Antillen sind wirklich sehr schön und lohnen vor allem für einen entspannten längeren Aufenthalt. Es gibt dort wirklich viel zu entdecken. Wir waren zweimal für je zwei Wochen auf Martinique und einmal zwei Wochen auf Guadeloupe


    Gruß
    Gundi

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!