Return of the Fisherman - Norwegen September 2017

Mensch Uli, Du hast aber Hunger

Zitat von Redrocks

Logisch

Hier ist ein Beispiel für was ein Wobbler ist.

Zitat von Redrocks

Ihr solltet mehr Elchsalami als Fisch essen

Auch lecker, aaaaaaaber das war ja nicht der Grund, warum wir die lange Reise auf uns nahmen

Zitat von WeiZen

Man muss die Gellegenheit beim Schopf ergreifen.

Ich dachte schon am Schwanz, Fischschwanz wohl gemerkt...
Na warte mal ein wenig, ich hoffe der Laster ist nicht so weit weg...

Zitat von Ina

das finde ich immer so entsetzlich

Ja, ich auch... Wenn man sieht, was da teilweise an die Möwen verfüttert wird, kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Rechtes Bein auf den Boden stellen, dann das Linke. Wehmut schwingen und raus aus den Federn. Heute ist der letzte Tag volle Urlaubstag. Wie schnell so eine Woche doch um gehen kann.
Während das Wasser für den Kaffee im Wasserkocher blubbert, schaue ich mir die Wind App an. 5-6 bft, gegen Mittag abflauend auf 3 bft. Hmmm, das klingt ja gut.
Also essen Madina und ich Frühstück und faulenzen ein wenig. Auf Seite 107 in meinem Krimi mache ich halt, Mittag. Der Wind ist noch recht stark. Erstmal was essen. Resteverwertung so gut es geht, wir wollen natürlich nichts mit zurücknehmen, ausser dem Fisch.
Dann knote ich noch zwei Naturködermontagen und starte die Bootsroutine. Während wir aus dem Sund tuckern, erkläre ich Madina die Strategie: Eine oder zwei Ködermakrelen fangen, und so lange mit Naturködern angeln bis der Wind nachlässt. Dann fahren wir raus, so weit es geht und fangen was zu fangen ist. Einfach, oder?
Tatsächlich fangen wir auch eine Makrele, was sag ich, da wir einen Paternoster mit 5 Arbeitsstellen haben, fängt Madina 5 Makrelen. Die haben wohl Hunger. Und Madina hat Spass weil die 5 Makrelen zotteln wie ein unsortiertes Hundeschlittengespann. Links, rechts, im Kreis. Madi jauchzt. Mir schwebt das Unheil schon vor der Nase... Natürlich ist die ganze Montage vertüddelt, da die Fische so unsortiert durch die Gegend schwimmen und Madi die gar nicht so schnell ins Boot bekommt.
Köder haben wir genug. Aber erstmal die Montage wieder auseinander fummeln. Das dauert, und mittendrin vibriert das Telefon. Endlich fertig. Wer hat denn angerufen? KLM schickt ne Nachricht, wir können jetzt einchecken. Wollen wir aber nicht. Unbekannte Schweizer Nummer, bestimmt "Haben Sie schon mal über ihre Krankenkasse nachgedacht?". Guck ich doch noch mal auf die Wetter App. 5 bft. Aber was ist das? Die Wetterstation weiter draussen auf dem Meer meldet 1 bft?
Schnell packen wir die Angeln ein und fahren um die Schären und die Stangen um bei der Insel åsen nach dem Rechten zu sehen. 20 Minuten später machen wir ein erstes Probeangeln an einer Untiefe, Lønngrunnen. Klappt, Drift ist gut und kleine Seelachse beissen wie doof. Ok, fahren wir doch mal weiter raus, Båflua. Auch hier klappt es wunderbar. Das Wasser scheint hier tatsächlich sogar ruhiger zu sein.
Als wir nach zwei Driften wieder nur kleine Seelachse fangen, geht die Grübelei los - weiter raus? Sprit: Genug. Wellen: ok. Wind: vernachlässigbar. Zeit:15:00 Uhr.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Mit dem Kartenplotter steuern wir eine Untiefe an, Heilbutt und Dorsch soll hier beissen. Doch nach drei Driften fingen wir nichts ausser kleineren Seelachsen. Die waren aber immerhin schon ein wenig grösser. Einer hatte sogar Kistenmass. Der kommt mit, auch weil die Kiste noch fast leer war. Die Fische stehen hier so dicht, man kann den Köder gar nicht herunterlassen. Irgendeinem kleinen Seelachs fällt der Köder immer auf den Kopf. Madi und ich drehen einen kleinen Film: Seelachs in 30 Sekunden. Klappt sogar 2 mal.

Immerhin, so geht der Angeltag wenigstens mit etwas Fisch zu Ende. Wir probieren noch einmal ein Stück weiter raus zu fahren, die Bank rund um die Stabbflua. Die Seelachse werden grösser. Und an der Kante der Bank sind auf einmal brauchbare Grössen dabei! Zeit die Taktik zu ändern. Wer durch die erste Schicht an Fischen kommt, fängt grössere und ich erinnere mich: Schnell einkurbeln, das zieht die grossen Seelachse an. Los gehts, 80m herunterlassen, kurbeln, rums! Einer eingestiegen, die Angelrute krumm. Madi machts nach: rums! Sieh an, brauchbare Fische, keine Riesen aber kampfstark. Mittlere und grosse Seelachse haben die Angewohnheit mit dem Köder nach unten zu ziehen, volle Kraft, wie ein D-Zug. Da kann man als Angler nicht viel machen, ausser Gegenhalten und hoffen dass die Bremse hält.
Man, nun geht die Post ab. Einen mittleren Fisch nach dem anderen ziehen wir aus dem Wasser.
Plötzlich steigt ein Fisch bei mir ein. Der parkt erst einmal um dann mit heftigen Stössen zu entfliehen. Das ist doch ein Dorsch! Kurze Zeit später landet er im Boot. 75cm. Der grösste der Tour. Hab zwar schon grössere in der Ostsee gefangen, aber immerhin. Schön, wenn wir noch so einen fangen, denk ich mir, als es wieder rummst. Der Fisch parkt und schlägt dann wieder aus. Langsam pumpe ich den Fisch hoch. Wieder ein schöner Dorsch, 85 cm. Ein schöner Sommerleopard.

Ach wie ist das schön, war der Trip nun doch nicht ganz für die Katz und mit einem Grinsen lasse ich den Köder wieder runter. Madi spielt schon wieder mit nem Seelachs. Mein Köder hält auf einmal an. Nanu, hier sind es 90m der kann doch noch nicht unten sein? Rumms! Rute krumm. Der Fisch rückt und rührt sich danach nicht. Ich probiere ihn hochzupumpen, der kommt aber nicht mit. Oha, das ist ein grosser! Und schon geht das UBoot los, nimmt Schnur, schüttelt wild mit dem Kopf. Puh. nun steht er wieder. Langsam gewinne ich nun doch Schnur. "Madi, get your bait down" Sag ich, als es auf einmal auch an Madis Rute wieder rummst. Madi guckt "Help me, this Fish is too heavy, I can´t hold!".
Wie jetzt? Halt durch, sag ich ihr, muss erstmal einen Fisch hochholen und der will noch nicht.
Nach 15 Minuten haben wir es geschafft, beide Fische im Boot. 105cm und 11kg +98 cm und 9kg. Da war er, der Meter!

Ein Blick in unsere Fischkiste sagte uns: Zeit nach Hause zu fahren!

Nicht nur war die Kiste voll, auch die Muskeln ächzten. Soviel Fisch hat mit uns gekämpft und auch wenns Spass machte, die Muskeln sind das einfach nicht gewöhnt. Und irgendwer muss ja auch noch die ganzen Fische filetieren...
Erst jetzt merken wir wie ruhig das Wasser mittlerweile ist

Wir packen zusammen und fahren Richtung Steg. Von weitem sehen wir eine Schule mit Schweinswalen. Madi ist das nicht geheuer. Wal klingt gross, was wenn die unser Boot umkippen? Ich kann sie nicht davon überzeugen, dass diese maximal nen Meter lang sind...
In unserem Rücken geht die Sonne unter, und die Anglerromantik beginnt auf unserm Weg um die Stangen und Schären.

Am Steg angekommen, erleben wir die Aussmasse unserer Sternstunde. Wir kriegen die Kiste nicht mehr getragen. Erst als wir die grossen Dorsche rausnehmen und einzeln zum Filetierplatz bringen, schaffen wir es die Kiste zu zweit aus dem Boot zu hiefen. Gegen 1 Uhr morgens war dann auch das letzte Filet in der Gefriertruhe verstaut. Ja, das sah gut aus! Nun sind das unsere 15kg Fisch pro Nase.

Zufrieden und todmüde fallen wir ins Bett.

Unsere Angelstellen heute.

Madis 30 sec to the fish no 1

Madis 30 sec to the fish no 2

Und hier geht es dann zu Ende ;arr:

Zitat von Mike

und es grüsst täglich....

genau so Bonjour, jeden Morgen

Zitat von Sommarvisa

Das ist doch jetzt schon fast ein Spoiler

Naja, aber nur fast... Auflösung ist ja nun auch da

Zitat von elwi

und ich weiß auch, dass er auch so schmeckt

Ist echt das Beste, frischer Fisch wo man weiss wo er herkommt. Bei Makrelen z.B. kann man zugucken wie die vergammeln. Und dann sieht man den "frischen" Fisch mit Innereien auf Eis im Supermarkt liegen, der bestimmt schon 3 Tage alt ist. Ich esse den nicht
Schön wenn man dann Nachbarn und Bekannte hat, die einem was abgeben

Zitat von elwi

Aber selber mit dem Boot raus bei dem Sturm....

Naja, kannst ja bei schönem Wetter rausfahren

Zitat von elwi

Und dann noch ein Mann der was von Fischen und von Kakteen versteht....

Richtiger Wildfang, oder

Wir haben die Filets von den grossen geteilt und es sind glaub ich 3 Portionen draus geworden. Also ordentliche Portionen
Denke mal, das man als Einzelperson vielleicht ein drittel vom Filet wegputzen kann. Mit relativ wenig Beilage.

Diese letzten 2-3h weit draussen habens echt wieder rausgeholt, was vorher so ein bisschen verkorkst war.

Huch, das hatte sich wohl irgendwie überschnitten, hatte gar nicht gesehen, dass da noch ein Beitrag war.

Zitat von Ina

total einfach, für mich chinesische Dörfer

Du sprichst Chinesisch?

Zitat von Ina

schon ganz hübsch

Es gibt noch so genannte Tangdorsche, die wohnen im Tang im flachen Wasser und sind manchmal knallrot. (Biologisch gesehen sind es aber auch immer noch Dorsche)

Zitat von Ina

hat Madi ihren Fisch alleine an Bord bekommen?

Nee, den Dickman hat sie nicht losbekommen. Vorm nächsten Angelurlaub müssen wir wohl ins Gym.

Zitat von Ina

da habt ihr noch ganz schön werkeln müssen

Fische filetieren, häuten, abspülen, eintüten, beschriften, Boot sauber machen...

Zitat von Ina

ich freue mich, dass ihr doch noch den Meter geknackt habt

Danke, ich auch