Roadtrip Uganda – Bericht über ein nicht typisches Reiseziel

  • Für die 30 km auf einer frisch fertig gestellten Teerstraße haben wir Dank Speed Humbs und Ortschaften dennoch eine Stunde benötigt.

    hattet Ihr dieses Tempo bei der Reiseplanung vorher so einkalkuliert?

    Zwischendurch ließ er einen Fahren und zeigte uns deutlich mit seiner Fingerpose was er von dem ganzen Wirbel um seine Person hielt.

    ;haha_

    Tiefgefrorenes Rindergehacktes gibt's dort auch. Also ist er wieder los. 1 kg kostet 13.000 UGX.

    hattet Ihr Kühlmöglichkeiten dabei?

    ein kleiner Riss ist unterhalb der Gesäßtasche.

    ein Riss an dieser Stelle kann sehr apart sein - kein Grund die Hose zu entsorgen ;)

  • Ich bin auch noch aufgesprungen.

    Eine Gruppenreise kam für uns nicht in Frage und einen privaten Fahrer wollten wir auch nicht 15 Tage um uns haben. Wir wollen unabhängig sein und unsere Tage frei gestalten. Wir machen es auf unsere Weise: Fahren selber und übernachten auf unserem Auto. Also die ganz „extreme“ Variante. Einfach und unkompliziert ist etwas für Andere.

    Wenn, dann auch nur so wie ihr. Privater Fahrer, der einen permanent auf Schritt und Tritt begleitet? Nö. Und Gruppenreisen sind auch kein Thema.

  • In Kenia hatte man sich geweigert etwas anzunehmen. Gehört wohl zum guten Ton, wobei alles andere, Foto knipsen etc. immer mit Hand auf halten verbunden war.

    Kein Grund eine neue zu kaufen. Was meinst Du wie viel Risse und Flicken meine hat. Ob sie dieses Jahr noch überlebt? :traen:


    Geweigert hat sich keiner das Geld / Trinkgeld anzunehmen. Ganz im Gegenteil: die "Radflicker", Tankstellenangestellte, aber auch Security Leute haben sich richtig gefreut.


    Richtig, kein Grund eine Neue zu kaufen. Hatte schließlich noch eine zweite lange Hose dabei. Ich war nur froh, dass sie nicht schon auf dem Hinflug den Riss bekommen hat.


    hattet Ihr dieses Tempo bei der Reiseplanung vorher so einkalkuliert?

    hattet Ihr Kühlmöglichkeiten dabei?

    ein Riss an dieser Stelle kann sehr apart sein - kein Grund die Hose zu entsorgen ;)


    Tempo? Du meinst die "Entschleunigung" :p Ja, dass hatten wir eingeplant. Im Februar waren wir auf Sri Lanka und durften dort schon lernen, dass man pro 30 km 1 Stunde Fahrtzeit einkalkulieren sollte. Uns war bewusst, dass Uganda ähnlich wird. Wobei ich für den langen Fahrtag vom Murchison Falls NP bis Fort Portal eine Zeit von 6 - 10 Stunden einkalkuliert hatte. Das wir trotz halbwegs guter Straßenverhältnisse dennoch eher an der oberen Range waren, hatte ich nicht erwartet.


    Wir sind vielleicht auch etwas zu langsam gewesen. Irgendwo standen mal Schilder, dass man nicht schneller als 80 fahren sollte und ich fand 50 schon grenzwertig. Dann halt die Tatsache, dass wir nicht der Hauptstraße von Hoima nach Fortal gefolgt sind, sondern zunächst von unserer Navi App über diesen Feldweg gelotst wurden ...


    Einfach blind will man auch nicht überall vorbei rasen ... daher braucht es halt seine Zeit.


    Wir hatten zwar eine Kühlbox beim Auto mit dabei, allerdings keine Kühlmagazine. Ob es irgendwo Eis gegeben hätte wissen wir nicht.


    Wir haben das tiefgekühlte Gehaktes dann am nächsten Abend zubereitet. Da war es dann auch aufgetaut.


    Von Entsorgen war keine Rede :neinnein: . Ich hatte sie sogar abends noch etwas ausgewaschen.



    Ich bin auch noch aufgesprungen.

    Wenn, dann auch nur so wie ihr. Privater Fahrer, der einen permanent auf Schritt und Tritt begleitet? Nö. Und Gruppenreisen sind auch kein Thema.


    Freut mich, dass du auch noch mit aufgesprungen bist :!!


    Für uns war es genau die richtige Wahl so zu reisen!!! Klare Empfehlung!!!


    LG
    Sandra

  • So, ein bisschen zusammengerückt: weiter geht's :gg:



    Donnerstag, 06. Juli 2017
    Fort Portal – Äquator – Queen Elisabeth Nationalpark



    Gegen 2 Uhr kam die Truppe Engländer vom Feiern nach Hause und ich konnte nicht mehr einschlafen. Frank schnorchelt vor sich hin. Irgendwo ist Musik zu hören.


    Meine Nase läuft, mir ist warm. Wenn man bedenkt wie frisch es Abends ist seit wir in Fort Portal sind, ist schwitzen ein gutes Zeichen, dass die Funktionswäsche und Schlafsäcke einen guten Dienst leisten.
    Kurz vor 7 Uhr waren wir dann beide wach. Anscheinend war ich doch noch eingeschlafen.



    Es fing wieder etwas an zu tröpfeln als ich mich waschen wollte. Also habe ich schnell unsere Sachen von der Wäscheleine gepflückt und ins Auto geworfen. Trocken ist anders.


    Alle anderen Gäste scheinen heute einen freien Tag zu haben. Nichts rührt sich wo gestern schlaftrunkene Menschen umher irrten.
    Wir haben unser Zelt zusammen geklappt und ich habe geschaut, dass wir unsere Abendessen bezahlen können. Für die beiden Dinner und 3 Bier wurden uns 50.000 UGX in Rechnung gestellt. 56.000 UGX gegeben. Das Bier kostete hier nur 4.000 UGX war aber auch nicht richtig durchgekühlt.


    Gestern bei der Aufräumaktion mussten wir unsere letzten Brotscheiben entsorgen, die fingen an grün zu werden. Frühstück fällt daher heute Morgen mangels Brot aus. Natürlich hätten wir auch im Hostel frühstücken können. Stattdessen werden wir uns jedoch irgendwo am Straßenrand versorgen.


    Zunächst haben wir an der Stanbic Bank gehalten. Am Flughafen hatte ich an deren ATM Geld bekommen und hier gelang es mir auch. 800.000 UGX reichen hoffentlich für den Rest des Urlaubs. Eine Ziehung von 1 Mio UGX wäre maximal möglich gewesen.


    Der Weg zum Dutchess Restaurant, das einen guten Bäcker haben soll (im Nachhinein können wir das bestätigen!!!) gestaltete sich aufgrund von Wirrungen bezüglich Einbahnstraßen oder nicht, etwas schwierig. Nach dem wir einmal im Quadrat gefahren sind, haben wir das eventuelle Einbahnstraßen Schild ignoriert und die Bäckerei gefunden. Die hatten, obwohl es inzwischen nach 8 Uhr war, noch kein frisches Brot, sondern Reste vom Vortag. Für ein Brot und eine Art Pizza Stange hat Frank je 4.500 UGX gezahlt.


    Maps.me hat uns dann mal wieder an der Nase herum geführt. So langsam sollten wir wissen, dass wir lieber auf Papierkarten anstatt der elektronischen Vertrauen sollten. Nun gut, die offroad Strecke war vielleicht nur 5 km lang. Danach hatten wir die richtige Teerstraße unter den Reifen. Ein paar Kinder waren happy uns zu sehen, so oft wird sich vielleicht kein Touri-Auto hierhin verirren.


    Die Straße Richtung Queen Elisabeth Nationalpark war gut zu befahren. Uns kamen einige Lkws entgegen und vor uns schlichen auch welche. Bergauf waren wir überlegen, in den Ortschaften waren sie schneller (wenn man sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält). Es ist Wahnsinn wie schwer und voll manche Fahrzeuge beladen sind und was die Achsen und Federn halten müssen.


    Unmittelbar am Äquator zweigt die Straße zum Kongo ab. Eigentlich sollen Grenzregionen zum Kongo gemieden werden. Wobei die Besuche der Nationalparks unproblematisch sein sollen. Ein wenig ist mir dennoch mulmig.



    Vor uns hatten 2 Henkerfahrzeuge (diese kleinen weißen Busse mit dem blauen Streifen, die einen nötigen in den Graben zu springen) mit einer Schulklasse angehalten und den rechten Äquator-Marker in Beschlag genommen. Wir haben erst an dem linken Fotos gemacht und dann an dem rechten. Den Fahrer gestern aus dem Kibale Nationalpark haben wir wiedergetroffen. Er war so freundlich uns am Äquator zusammen zu fotografieren.





    Heute Morgen hatten wir unterwegs nur den Maismehlkrapfen den wir gestern gekauft hatten gegessen, an den wir uns plötzlich noch erinnert hatten. Daher haben wir unsere erste Äquator-Überquerung dafür genutzt zu brunchen. Freundlicherweise haben wir nicht direkt auf dem Äquator angehalten, um anderen nicht die Sicht und das Fotomotiv zu nehmen. Zum Brunch gab Bacon-Omelette. Ein paar Vorbeifahrende wollten spaßeshalber etwas abhaben.




    Kurz hinter dem Äquator liegt rechterhand der recht unspektakuläre Queens Pavillon. Hier geht es auch in den Queen Elisabeth Nationalpark. Laut dem Reiseführer kann man den Parkeintritt nur im Süden im Headquarter bezahlen. Wir versuchen unser Glück am Equator Gate und siehe da: es klappt. :!!


    Das Speichern des Eintritts auf der UWA Card (die es hier komischer Weise gab) gestaltet sich jedoch etwas schwierig. Für 3 Nächte im Park zahlen wir 240 USD plus 30.000 UGX für das Auto. Eigentlich wollte ich das Toilettenhäuschen aufsuchen, das war allerdings nicht betriebsbereit.



    Wir sind ein Stück vom Crater Rim Drive gefahren. Als die erste Tsetsefliege sich ins Auto verirrte haben wir schnell gehandelt. Wie wir die loswerden wissen wir inzwischen. Erledigt! Fenster zu! Von außen rieben sich die Biester in freudiger Erwartung schon die Hände ;;PiPpIla;; .
    Ihr könnt uns mal! ;:ba:;



    Kurze Anmerkung: Am nächsten Tag erfuhren wir, dass es den Tsetsefliegen zu verdanken ist, dass sich an dieser Stelle der Nationalpark befindet. Aufgrund der Biester waren die Menschen "geflüchtet". Daher ist es nun ein Park und kein Village.
    Haben die Biester doch tatsächlich einen positiven Nutzen.




    Der Blick in die grünen Vulkancrater war zwar schön. Wir konnten es jedoch nicht wagen die Fenster für ein Foto zu öffnen. An einer Gabelung sind wir linkerhand zum Main Gate abgebogen. Die Tsetsefliegen verschwanden. Uns kam ein Auto mit zwei Weißnasen entgegen, die auch nicht spannendes unterwegs gesehen hatten. Bereits am Main Gate funktionierte die tolle UWA Card nicht mehr. Wir haben Zettel bekommen. Warum nicht gleich so?!



    Eine der Quittungen sollte beim nächsten Ranger abgeben werden. Mit der Rangerin habe ich etwas rumgeflachst.




    Vor der Shell Tankstelle geht es rechts zum Visitor Center. Dort habe ich die Campsite für 2 Nächte (insgesamt 60.000 UGX) gebucht und für morgen früh Lion Tracking. 100 USD sind direkt beim UWA zu bezahlen. Die restlichen 20 USD morgen beim Guide. Treffpunkt ist um 6:30 Uhr an der Tankstelle.


    Die Campsite befindet sich am südlichen Ende der Peninsula. Auf der gegenüberliegenden Flußseite sind Elefanten und Hippos zu sehen.




    Wir haben uns auf dem riesigen Areal einen Stellplatz gesucht, das Zelt aufgebaut und in aller Ruhe mit der Zubereitung des Abendessen angefangen. Es gab Hamburger mit Krautsalat und Tomate. Mit uns kam ein Pärchen aus den Niederlanden an, die jedoch nur ihre Mittagspause dort verbracht und Holz eingeladen hatten. Zum Übernachten sind sie vermutlich zu einem der anderen beiden Campsites gefahren.



    Wir waren schon verhältnismäßig früh an der Campsite und haben die Sonne sowohl zum Strom tanken als auch zum trocknen der Wäsche genutzt.





    Während des Kochens kamen ein paar Einheimische vorbei, grüßten freundlich und wollten mit Essen.
    Herr Warzenschwein hatte sich auch für unser Essen interessiert, ist jedoch beim auslösen der Kamera vor Schreck hochgesprungen und hat die Flucht ergriffen.





    Mongoose und Waterbucks statteten uns auch einen Besuch ab.



    Franky mag das Beef nicht und meint es würde stinken . Ich merke davon nichts. Für irgendwas muss die Erkältung ja gut sein. Nach dem Essen noch schnell den Abwasch erledigt und etwas abgehangen.




    Gegen 19:30 Uhr kam der Platzwart und wir haben uns ins Registrierungsbuch eingetragen. Danach haben wir unser sicheres Dachzelt aufgesucht.


    Hyänen fingen an sich bemerkbar zu machen und Hippos grunzten.


    gefahrene Kilometer: 142



    Weitere Fotos wie immer hier.



    LG
    Sandra

  • Hättet ihr nicht das Auto während der Fahrt zum Aufladen nutzen können? Haben wir damals in Australien mit den Camper so gemacht.
    Das Warzenschwein ist ganz schön nah ran gekommen. :EEK:


    Wir haben auch während der Fahrt geladen. Das Panel lag immer auf dem Armaturenbrett. Bei dem ganzen Geschaukel mussten wir erfinderisch werden und haben das Kabel bzw. den Stecker mit Gummibändern befestigt, damit die Verbindung nicht abriss.
    Die Akkus waren aber schnell leer gesogen, weil wir unsere Handys zum tracken bzw. navigieren nutzten.
    Auf der Campsite konnten wir dann mal störungsfrei die Speicher auffüllen, weil es auch noch früh genug war.


    Wieder ein abenteuerlicher Tag.
    Ist Herr Warzenschein nicht eine Frau? Sieht aus, als hätte er/sie Zitzen...


    LG
    Katja

    Sch ... :ohje: Das muss ich auf unsere HP direkt ändern. Danke Katja!!!


    Ich finde das alles total spannend und lese sehr gerne mit.


    Was habt ihr eigentlich vorher an Impfungen gemacht? Was ist mit dem Wasser drüben? Essen (Salat etc.)?


    Hepatitis A und B (war noch gültig)
    Typhus (hatten wir bereits im Januar erneuern lassen)
    MMR, wegen Masern (ich war dagegen geimpft und Frank hatte als Kind Masern)
    Tollwut (hatten wir noch vom letzten Jahr)
    Cholera (dito)
    Meningokokken (mussten wir für diesen Urlaub haben)
    Gelbfieber (dito)


    Und dann haben wir noch Lariam als Malariaprophylaxe genommen.


    Zum kochen, Gemüse waschen, Zähneputzen haben wir immer das gekaufte Wasser genommen.
    Den Abwasch haben wir mit Leitungswasser gemacht.


    Die paar Male die wir uns bekochen ließen werden wir vermutlich Gemüse/Salat gegessen haben, was nicht mit "normalem" Trinkwasser gewaschen wurde. Bis auf eine Nacht, in der Frank einen leichten Anfall von Magenbeschwerden hatte, ist uns nichts passiert. An dem Abend zuvor wurden wir bekocht, hatten beide das gleiche Essen. Ich hatte keine Ausfallerscheinungen ;)


    LG
    Sandra


    Ich mein

  • reitag, 07. Juli 2017
    Queen Elisabeth Nationalpark



    Beschissen war die Nacht.....
    Es war wieder angenehm warm und nicht so chilly wie in Fort Portal, aber meine Erkältung machte mir unwahrscheinlich zu schaffen. Der Hals war trocken, ich hatte Durst wie ein Kamel, was dazu führte, dass ich irgendwann in der Nacht (es war noch niemals 23 Uhr) Druck verspürte. Franky hatte angeboten mich zum Klo zu begleiten, nein, ich halte es aus. Keine 10 Minuten später: „Franky? Können wir vielleicht doch gehen?“ :KoWa:


    Zelt geöffnet und losgetrabt, vorsichtig in alle Richtungen geleuchtet: es sind keine Augen zu sehen. Die Schluckauf-Hyänen sind für den Moment still.


    Als wir gestern schon im Zelt lagen muss noch ein Auto angekommen sein. Zumindest war es nun da. Premiere: Das erste Mal, dass wir nicht alleine sind.


    Unbeschadet, dafür aber erleichtert, sind wir wieder im Dachzelt angekommen.


    Bei meinem ganzen drehen und wenden und.... konnte Frank auch kaum schlafen.
    Gegen 5 Uhr ging‘s dann echt nicht mehr. Der Wecker war eh auf 5:30 Uhr programmiert.
    Ab zum Klöchen. Mangels Waschbecken haben wir uns die Zähne am Busch geputzt. Waschen fiel aus.


    Nach dem Zeltabbau, unter Hyänen-Schluckauf, haben wir das Pizzabrot von gestern (gekauft im Dutchess in Fort Portal) gegessen. Lecker! Und das obwohl es vom Vortag war.


    Kurz vor 6:30 Uhr waren wir an der Tankstelle. Die Security vom angrenzenden Hotel hat kurz mit uns geplaudert. Einige Geländewagen verlassen das Grundstück. Kurz drauf kam unser Mann mit einer großen Antenne und einen Funkgerät bewaffnet.


    Wir hatten extra schon einen Platz freigeräumt. Der Typ war etwas schräg drauf, hat auf Fragen keine direkten Antworten gegeben.


    Unterwegs kreuzte eine Hippo-Mama mit Baby unseren Weg. Wir wären gerne stehen geblieben, mussten jedoch weiter.


    Wir sind zur Ostseite des Parks gefahren und haben am Kasenyi Gate dann auf andere Leute gewartet. Die kamen ein paar Minuten verspätet. Der Guide ist dann zu denen ins Auto, weil das ein Klappdach hat und er da die Antenne schwenken kann. Wir sollen hinterherfahren. Die Fahrerin, eine Kanadierin die seit 15 Jahren in Uganda lebt und seit 2 Jahren das Little Elephant hier führt, hat uns gefragt, ob wir nicht zu Ihnen einsteigen wollen. Kurzerhand haben wir Landcy abgestellt und sind umgestiegen.


    Nach ein paar Minuten Fahrt hat James (das er so heißt erfuhren wir nur durch die Kanadiern, die ihn vorher schon kannte) die Antenne geschwenkt und dem Rauschen gelauscht. Es kam ein Signal und wir sind dem nach. Tatsächlich sind wir bei 2 Löwinnen ausgekommen. Beide müssen laut James irgendwo Junge versteckt haben. Wo weiß er allerdings auch nicht.


    Die Löwen waren nicht unweit der Straße. Wir durften die Tracks verlassen, weil wir Researcher sind. Die anderen Autos, die natürlich auf uns aufmerksam wurden, müssen auf den Tracks bleiben. James hatte sogar den Ranger angerufen, der auf dem Moped herbei geeilt kam und darauf achtete, dass keiner den Weg verlässt.








    Wir haben uns auf den Weg zu den nächsten Löwen gemacht. Bis dahin dachte ich echt noch, dass man sich die ganze Aktion auch hätte sparen können. Brummeliger Guide der zwar auch Wissen geteilt hat, aber auch seine politische Meinung und dann die 2 Löwinnen nicht unweit der Straße... Mit ein wenig Zickzack fahren sind wir bei einem Löwen und einer Löwin ausgekommen. Beide waren total entspannt.






    deutliche Kampfspuren zieren das Gesicht




    Zu guter Letzt trafen wir auf eine Gruppe von 5 Löwen, die sonst zu sechst sind. Deren Abendessen oder war es das Frühstück, bzw. das was noch davon übrig war, hatten wir noch im Gras liegen sehen. Vorher hätten wir noch beinahe eine Python überfahren, die sich ganz schnell ins Gebüsch schlängelte.












    Suchbild mit 5 Löwen





    Von Botswana waren wir mit den Löwen etwas verwöhnt und mussten heute lernen, dass wir letztes Jahr echt Glück hatten. Sie sind nicht wirklich leicht in dem hellen Savannen Gras zu finden. Selbst mit den Ortungsgeräten war es nicht einfach sie auszumachen.


    Wir haben noch kurz an einem Verkaufsvillage am Bunyampaka Crater Lake gehalten, die glücklicherweise auch Toiletten hatten. Der Roadtrip Uganda Typ (mit dem wir gestern auf der Campsite kurz sprachen) stand mit seinem Auto auch schon da. Überflüssig zu erwähnen, dass wir unseren Kibale-Kumpel bei der Registrierung am Kasenyi-Gate wiedergesehen hatten.



    Zurück am Gate wurden wir an unserem Auto rausgelassen. Auf dem Rückweg hatte ich James auf das Schulsystem angesprochen, woraufhin er sich in Rage redete. Oh weh :EEK: . Komischer Kauz. Wir haben ihn gegen 11:15 Uhr an dem kleinen Office kurz hinter der Shell-Tankstelle abgesetzt. 20 USD bekam er noch für das Tracking, dieser Anteil geht direkt an die Community, zusätzlich haben wir 10 USD Tip gegeben. Der Fahrerin hatten wir 3 USD gegeben.


    Am Bootsanleger der Peninsula haben wir einen kleinen Mittags-Snack zu uns genommen. Das Toilettenhäuschen scheint noch nicht so ganz funktionsfähig zu sein. Büsche sind keine schlechte Alternative.


    Ich bin total fertig. Die Erkältung, der wenige Schlaf machen mir zu schaffen :krk; .


    Weil es noch recht früh ist, sind wir in nördliche Richtung aus dem Park raus und am Main Gate links Richtung Katwe abgebogen und durch Katwe gefahren. Dieser Ort wirkt noch verlassener und staubiger als die anderen Ortschaften.






    Am Katwe Lake vorbei, wo Salz produziert wird, haben wir uns bis zum Pelikan Point durchgeschlagen. Wir haben zwar keine Pelikane gesehen, dafür Buffalos, Uganda Kob und Waterbucks. Fairer Weise sollte ich hinzufügen, dass wir nicht bis zum letzten Zipfel gefahren sind. Vielleicht wären dort Pelikane zu sehen gewesen.






    Einfach nur k. o.





    Dort oben war es friedlich, totale Stille. Ich habe versucht ein Nickerchen zu machen. Was wohl auch ein wenig geklappt hat (ich habe mich selbst beim sabbern erwischt). Die Sonne kam zwischenzeitlich raus. Tagsüber ist es meist bewölkt, aber irgendwann lässt sie sich dann doch blicken.



    Nach ca. 2 Stunden sind wir wieder zurück gefahren. Beim Versuch zu einer Büffelherde zu fahren sind wir bei einem toten Hippo ausgekommen. Das Interesse der Büffel hatten wir auf uns gerichtet und haben uns schnell vom Acker gemacht.



    Kurz vor der eigentlichen Straße sind wir in einer Herde Ankole-Rinder gelandet. Hinter der Rinderherde war ein Fahrzeug vom UWA. Sie hatten kurz nachgefragt, ob wir am Pelikan Point gewesen wären und ob wir die Tiere auch gesehen hätten. Vielleicht hatte ihnen jemand mitgeteilt, dass Camper zum Point gefahren sind und sie wollten jetzt überprüfen, ob wir dort nicht unerlaubt campen. Wer weiß?





    Zurück über staubige, huggelige Straßen sind wir zurück in den Park. Über den Queenstrail ging es ohne Sichtungen zum 2. Campingplatz. Sah nett aus, aber den ersten wollen wir uns auch noch ansehen. Sah landschaftlich noch netter aus, aber nur mit einem Loch-im-Boden-Klo und ohne Duschen wollten wir nicht übernachten. Zurück zum 2. Campingplatz, der definitiv Duschen hat und laut Reiseführer exquisit ist. Die Duschen hatten trotz eines riesigen Tanks kein Wasser und die Toilette war ebenfalls nur ein Loch im Boden. Nach dem ganzen hin und her sind wir zum gestrigen Campingplatz (Nr. 3) zurück. Hier wissen wir was wir haben.


    Zwei einsame Zelte standen schon aufgeschlagen. Wir haben sofort mit dem kochen angefangen. Es gibt Bratkartoffeln mit Krautsalat und dem restlichen Gehaktes von gestern, das wir mit dem guten Hela Ketchup erhitzt haben. Heute schmeckte Franky das Beef besser. Es roch wohl auch nicht mehr so streng. Ich halte mich draus, rieche immer noch nicht viel.



    Die Besitzer des einen Zeltes kamen zwischenzeitlich angefahren (auch mit einem Wagen von Roadtrip Uganda) und waren etwas neidisch auf unser Dachzelt. Die Leute mit dem anderen Zelt, was vom Wind auch schon leicht auf links gezogen war, kamen erst als es schon dunkel war und wir im Zelt lagen.




    Vorm Essen hatten wir immerhin das Zelt aufgeklappt und wieder gerichtet. Irgendwas war nicht richtig eingerastet. Nach ein wenig rumzerren, auf und zu klappen, passte es wieder halbwegs.


    Nach dem Essen stand duschen, abwaschen und Bett herrichten (Matratze ausklappen, Schlafsäcke rein) auf dem Programm. Gegen 19:30 Uhr haben wir uns ins sichere Zelt verzogen.


    gefahrene Kilometer: 117



    Lust auf mehr (Löwen)Fotos? Klick!




    LG
    Sandra

  • Respekt!


    Ganz ehrlich: Ich lese hier total gerne mit, finde das super-spannend, den Bericht interessant usw. Aber ich glaube nicht, dass ich da mal hinfahre. Wäre mir einfach zu "rudimentär".


    Ich war ja schon in Mexiko, auch nicht nur in Touri-Ecken, nächstes Jahr geht´s nach Costa Rica, aber Uganda ist da noch mal zwei Nummern "einfacher". In Mexiko kann man im Prinzip fast überall irgendwo sehr gut essen, tolle Unterkünfte zu bezahlbaren Preisen usw.


    Ich glaube, dass ich so etwas brauche. :D


    Aber wie gesagt, das ist Null Kritik an deinem Bericht und eurer Reise.

  • Das war ein Tag mit tollen Tiersichtungen. Löwen haben wir weder in Südafrika noch in Namibia häufig zu Gesicht bekommen.
    LG
    Katja


    Letztes Jahr in Botswana waren wir in der glücklichen Situation eine Gruppe von Müttern mit ihren Cups zu sehen. Damals war das schon ein absolutes Highlight, was nun nach diesem Urlaub noch wertvoller geworden ist.



    Moremi Game Reserve, Botswana


    LG
    Sandra


  • Keine Sorge, ich fasse es nicht als Kritik auf. Sinn und Zweck eines Forums ist es doch, Neues zu präsentieren, sich über Dinge/Ansichten auszutauschen.


    Unsere Art des Reisens war unter sehr einfachen Bedingungen, allein schon wegen des Dachzelts. Du kannst auch in tollen Lodges für ein oder mehrere hundert USD die Nacht nächtigen. Hier mal ein Link zu einer der Lodges. Preislich dazwischen liegen Tentet Camps mit Bandas. Man kann also auch etwas zivilisierter durch Uganda reisen und sich jeden Tag bekochen lassen. ;)


    Noch vor wenigen Jahren hätte ich auch nicht geglaubt, dass wir mal so Urlaub machen. Camping kam in den USA damals nicht für uns in Frage. Ich wollte ein Motel, ein eigenes Klo und keine Angst haben müssen, nachts auf dem Weg zum Klo Bären oder anderen wilden Tieren begegnen zu müssen ... Eigentlich wird man doch mit zunehmendem Alter anspruchsvoller. Bei uns ist es genau umgekehrt.



    Schreibst du denn auch einen Bericht über Costa Rica? Das würde mich sehr interessieren.


    LG
    Sandra

  • Samstag, 08. Juli 2017
    Queen Elisabeth Nationalpark



    Irgendwas ist immer


    Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier, bis irgendjemand mich mit den Worten “Hippos” weckte. Frank hatte die Umrisse von 2 Hippos gesehen, die über den Campingplatz zum Wasser gingen. Für mich war alles grau in grau.
    Als es hell wurde haben wir uns fertig gemacht. Zum Frühstück gab es den letzten Rest Pflaumenmarmelade auf Brot.
    Ein Marabou Storch stolzierte einmal von unten bis oben übe den gesamten Campingplatz. Ob man ihm mal sagen sollte, dass er Flügel hat?






    Als alles gepackt war sind wir gestartet. Zunächst wollten wir am Chanel Drive schauen was es noch so zu sehen gibt. Auf dem angrenzenden Leopard Trail haben wir dabei 2 Elefanten gefunden.



    typische ugandische Kakteen-Bäume




    Danach sind wir linkerhand auf den Link Trail abgebogen und standen direkt vor ein paar Büffeln. Zunächst war die „Straße“, wenn man sie so nennen kann, ganz normal zu befahren. Dann kam jedoch ein Abschnitt bei welchem diese Dornen-Akazien-Sträucher auf beiden Seiten ganz nah am Weg standen. Man hat das am Lack gequietscht. Das tat richtig in den Ohren und der Seele weh.
    An der nächsten kritischen Stelle ist Frank ausgestiegen und hat einen Schrecken bekommen wie seine Seite aussah, dabei hätte er erstmal meine sehen sollen. :schreck: Was wird wohl Roadtrip Uganda dazu sagen?


    Wo ist das Messer? Rausgeholt und an den Ästen gesägt, bzw. diese umgebogen. Dabei haben wir einige Kratzer an Armen und Beinen davon getragen. Nicht umsonst sah Landcy so geschunden aus.
    Während Frank mit dem Auto vorsichtig die Stelle passierte, habe ich noch Büsche weggehalten. Das gleiche haben wir dann noch zweimal gemacht. Wobei ich das Messer bereit zur Verteidigung in den Händen hielt. Die Tierknochen neben mir sind wohl nicht von alleine hierhin gekommen.


    Unser Plan war es so schnell wie möglich wieder auf die normale Straße zu kommen. Den ersten auf Maps.me, im *Bradt Travel Guide* und der Karte vom Park eingezeichneten Abzweig gab es nicht oder nicht mehr. Der zweite endete irgendwann in einem Dead End. Super! Also wieder zurück. Aber nicht mehr an diesen Dornen vorbei. An der Kreuzung Dornen oder nicht Dornen, haben wir uns für letztere Gabelung entschieden. Richtige Wahl! Die „Straße“ endete tatsächlich auf dem Chanel Drive und es standen auch keinen Dornen-Akazien mehr so nah zusammen.


    Natürlich haben wir bei der Weiterfahrt darauf geschaut, ob die beiden Straßen die es nicht (mehr) gab auch tatsächlich nicht am Chanel Drive enden. Die eine tatsächlich nicht. Bei der anderen stand ein Wegweiser. Ah ja!?!?


    Wir haben den Park verlassen und sind wieder nach Norden, in die Kasenyi Gegend, wo wir gestern das Lion Tracking hatten. Nach der Registrierung sind wir rechterhand von der Hauptstraße auf den Track 3 abgebogen. Viele Tiere gab es nicht zu sehen. Ein paar Warzenschweine, Waterbuck, Uganda Kob und eine größere Büffelherde in einiger Entfernung. Vermutlich müsste man für Tiersichtungen früher aufstehen bzw. morgens schneller fertig werden. Uns stört es nicht: schließlich soll der Urlaub nicht in Stress ausarten.






    Vermutlich ist es nun zur Mittagszeit zu spät für Tiersichtungen. Also haben wir uns den Weg zur Straße gesucht und sind vorbei am Salzlake mit den Verkaufsständen bis zum Kasenyi Village gefahren. Im Dorf hat Frank vergeblich versucht eine kalte Cola zu bekommen. Wir sind der Dorfstraße bis diese auf einer grünen Wiese am See endete gefolgt. Vom Lake Retreat weit und breit keine Spur. Die Dorfstraße war so eng bzw. waren direkt links und rechts Häuser, dass man das Gefühl hatte durch das Wohnzimmer der Dorfbewohner zu fahren. Hühner rannten über die Straße. Franky, überfahr bloß nicht das Abendessen!!!


    Während wir auf der grünen Wiese vorm See überlegten was zu tun ist, wurden wir von einigen Einheimischen umringt. Kinder schauten durchs Fenster und wollten Alex und Heini haben. Ein junger Mann wollte uns etwas über den See erzählen. Ein älterer Herr wollte ein Shirt von Frank haben. Frank erklärte ihm, dass er nur 5 mit hat und keins abgeben kann. Wir waren etwas plan- und orientierungslos und kamen zu der Entscheidung uns irgendeine andere Unterkunft zu suchen. Als wir nun endlich loswollten kam ein Mopedfahrer vorbei. "Lake Retreat?" "Yes." Über die grüne Wiese ging es also noch weiter.


    Linkerhand der See mit Hippos, rechterhand ein Elefant den wir zunächst übersehen hatten. Die Straße endete am Retreat. Alles sah etwas komisch aus. Es gibt verschiedene Hütten, wovon eine gerade gedeckt wurde. Zwei Holzpavillons, ein nicht mehr genutztes Toilettenhäuschen, eine Wellblechhütte… Ob wir hier sicher stehen?



    Im Hintergrund die 2 Cabanas mit Terasse



    Eddi, wer auch immer er ist, hat uns auf den Elefanten aufmerksam gemacht. Vor lauter Hippos gucken kann man so einen „kleinen“ Elefanten auch mal nicht sehen :ohje: . Bevor wir unsere endgültige Parkposition einnehmen sind wir kurz zu dem Elefanten zurück gefahren. Während wir den Elefanten beobachteten kam der T-Shirt Mann angelaufen. Erzählte was davon, dass der Elefant ein Haus im Village zerstört hätte.
    Wir sind zum Retreat zurück. Die Lage ist zweifelsohne schön. Wir haben uns einen Stellplatz gesucht, kurz mit Eddi gesprochen, der uns später zwei kalte Bier und eine kalte Cola besorgen wird. Ausflüge könnte er auch organisieren. Danke, kein Bedarf.




    leicht zu übersehen




    Beim Zeltaufbau war T-Shirt Mann wieder zur Stelle. Hockte die ganze Zeit neben dem Zelt. Als Frank den Gasbrenner anmachte schaute er ebenso interessiert zu, wie beim Eier braten. Während des Essens wollte Eddi ihn vertreiben, doch T-Shirt Mann blieb sitzen. Wir hätten ihm was versprochen. "Nein haben wir nicht. Er wollte ein Shirt, wir aber keins abgeben." Eddi hat ihn erfolgreich vertrieben. Die Diskussion war etwas lauter aber erfolgreich.


    Nach dem Essen haben wir uns in den Schatten von unserem Dachzelt gesetzt und Hippos beobachtet. Oder die Hippos uns?





    Wir haben heute endlich Zeit gefunden unser neues Reisespiel "Einfach genial" auszupacken. Drei von 4 Spielen hat Frank gewonnen. Während dessen kam ein LKW mit Anhänger den Weg entlang gerollt. Drehte am Ende, entkoppelte den Hänger. Männer aus dem Dorf kamen gelaufen und halfen die Ladung, Stroh-Reisig-irgendwas, für die Bedachung zu entladen. Leer rumpelte der LKW wieder Richtung Dorf, die Bewohner taten es ihm gleich.





    Zum Dinner haben wir die restlichen Nudeln gekocht. Der Bacon riecht komisch. Ob das daran liegt, dass es schon seit vorgestern Vormittag aufgetaut ist? Hoffentlich bleibt alles drin. Nach dem Essen waren wir noch kurz im Dunkeln duschen. Wir können die Räumlichkeiten der einen Cabana dafür nutzen. Ein wenig unheimlich war das schon zu duschen und aufs Klöchen zu gehen, während die Einheimischen auf der Veranda sitzen.


    Nach dem Duschen stiegen die ersten beiden Hippos aus dem Wasser. Eine Mama mit ihrem Kleinen.
    Als wir schon im Zelt STßen kam Eddi noch fragen, ob alles in Ordnung ist. Ja ist es. Irgendein Typ hatte sich vorher noch als Watchman vorgestellt. Dann kann ja nichts passieren. Etwas mulmig ist uns hier schon zu Mute. Auch wegen der Begegnungen mit T-Shirt-Man.


    gefahrene Kilometer: 71



    Sehr fotogen war der heute Tag nicht. Ein paar weitere Fotos gibt es dennoch hier.



    LG
    Sandra

  • Preislich dazwischen liegen Tentet Camps mit Bandas.

    Das wäre was für mich...

    Camping kam in den USA damals nicht für uns in Frage.

    ...denn Zelten tun wir eigentlich sehr gerne. Vor allem meine Frau Anja, aber ich eigentlich auch. Nicht unbedingt jeden Tag, aber wir haben unsere Hochzeitsreise vier Monate im Zelt in den USA verbracht.

    Schreibst du denn auch einen Bericht über Costa Rica? Das würde mich sehr interessieren.

    Auf jeden Fall. Versprochen.

  • ...denn Zelten tun wir eigentlich sehr gerne. Vor allem meine Frau Anja, aber ich eigentlich auch. Nicht unbedingt jeden Tag, aber wir haben unsere Hochzeitsreise vier Monate im Zelt in den USA verbracht.Auf jeden Fall. Versprochen.


    Dann kann deine Frau im Dachzelt übernachten und die nimmst eine feste Behausung ;)


    LG
    Sandra

  • Sonntag. 09. Juli 2017
    Queen Elisabeth – Ishasha


    Vor 6 Uhr waren wir schon wieder wach. Hippos kamen von ihrer nächtlichen Fressorgie zum Wasser zurück. Irgendwann hab ich mich auf das Klöchen der Cabana getraut. Im Bett hatte irgendjemand übernachtet (kein Tourist). Ein wenig stört mich, dass die Leute auf der Veranda mir beim pieseln zuhören können.


    Während wir mit Eddi noch geschäftlicheDinge geklärt haben, die Übernachtung kostete 10 USD pp und 7.000 UGXfürs Bier und 6.000 UGX für die Cola (letzteres ist Wucher für zweip...warme Cola), 15.000 UGX gegeben, sind noch weitere Hippos vonihrem Fressausflug zurück gekehrt. Wir wurden wieder vom Wasser aus beobachtet. Die Sonne ging hinter den Hippos auf und spiegelte sich im Wasser. Idylle pur!











    Um 7:45 Uhr kamen wir endlich los und mussten im Dorf erstmal den richtigen Weg finden. Ein schwieriges Unterfangen zwischen all den Häusern und kleinen Müllhalden. Letztlich haben wir den Weg raus gefunden. Unvorstellbar wie dieser riesige LKW mit Anhänger gestern hier entlang gefahren ist. Dann am Salzsee vorbei.


    Danach sind wir irgendwo rechts in einer der Nationalpark Straßen abgebogen. Uns kam ein Auto entgegen. Der Fahrer stoppte und fragte, ob wir Löwen gesehen hätten. "Nein." "Dann müsst ihr die nächste links, dann die erste rechts und wieder die zweite links." Der Übernächste sagte was vom Research-Platz. Mit mehr Glück als Verstand, sind wir tatsächlich dort ausgekommen. Unschwer an dem Autoauflauf zu erkennen. Ein Ranger war auch hier zur Stelle, um alle zu bewachen.


    Die Löwen hatten sich aber schon im Dickicht versteckt und wir blieben ohne Sichtungserfolgt. Nicht weiter tragisch. Waren wir doch vorgestern als Researcher bereits im Park.


    Wir unterhielten uns kurz mit Leuten aus Ljubljana, Slowenien, die im Rahmen eines Hilfsprojektes eine Schule in Kabale bauen. Für 9 Tage Rundreise zahlen sie ca. 1900 USD pP.


    Es ist aussichtlos. Die Löwen werden wir hier nicht zu Gesicht bekommen. Daher sind wir weiter und haben den Weg Richtung Ausgang eingeschlagen.





    Kaum das wir auf der Hauptstraße unterwegs waren meinte Franky “Was ist das?” und dann “Die kenn ich!” "Wen kennt er hier in Uganda???" ?(:pipa:


    Uns kam ein niederländischer Overland Truck entgegen. Die beiden Passagiere schauten gerade nach den Büffeln am linken Straßenrand. Frank ist aus Landcy raus und den Niederländern beinah auf die Motorhaube des DAF gesprungen. Ich glaub die waren etwas überrumpelt. Wir haben die Fahrzeuge aus dem Weg gestellt und ein wenig gequatscht. Monique und Sjors sind seit fast 5 Jahren unterwegs. Kommen ursprünglich aus der Grenzregion von Kleve, also fast Nachbarn. Die Welt ist ein Dorf! Vor 5 Jahren haben sie alles verkauft. Damals mit Mitte / Ende 40. Heute ist Moniques Geburtstag. Welch ein Zufall oder Schicksal?!



    Ihre Visitenkarte und ein paar Tipps haben wir erhalten. Sie waren begeistert zu hören, dass wir seit ein paar Wochen „Allmo“ besitzen. (Anmerkung: Was es mit „Allmo“ auf sich hat, wird zu gegebener Zeit verraten.)


    Dann wollten/mussten wir alle ihren Weg fortsetzen. :wink4:


    In Katunguru hat Frank für 2.000 UGX ein Rolex ergattert. Täglich werden an dem Stand 100 Stück verkauft. Ein wenig weiter hinter der Brücke haben wir uns noch mit Wasser eingedeckt. 5 Liter Kanister sind hier Fehlanzeige. Wer etwas Geld sparen möchte und mit Trinkflaschen zum umfüllen arbeitet, sollte sich unbedingt in Fort Portal mit genügend Kanistern eindecken. Wir steigen nun zwangsläufig auf 1,5 Liter Flaschen um. Die kosten 2.000 UGX das Stück. Für 5 Liter zahlt man zwischen 4.000 und 5.000 UGX. Letzteres kann man aber auch für 10 Liter Kanister zahlen. Kurz hinter dem Abzweig Richtung Ishasha haben wir uns im Schatten eines Baumes das Rolex geteilt, dass nun eßbar und nicht mehr feuerheiß war.


    Nun sind wir bestens gestärkt für die ca. 60 km Buckelpiste die vor uns liegen. Irgendwann hätte ich bei den ganzen Schlaglöchern aggressiv werden können. Wobei es vermutlich, wie bereits geschildert, als Beifahrer schlimmer empfunden wird. Bis auf einen großen schwarz-rot-irgendwas-Vogel, auch Sattelstorch genannt, gab es keine neuen Tiersichtungen. Die Landschaft war jedoch abwechslungsreich und wunderschön. Auch hier sitzen Schmetterlinge in Mengen in Matsch-Dreck-Mist-Pfützen. Traurig war nur der Anblick von Feldern die gebrandrodet waren. Wie sollen die Tiere denn hier noch etwas zu fressen finden?














    Um 14:20 Uhr waren wir im Ishasha. Dieser Teil des Queen Elizabeth National Parks ist berüchmt für seine Baumlöwen. Eine Garantie hat man natürlich nicht welche zu sehen. Sie sollen wohl auch gerne ber die Grenze gehen, denn bis zum Kongo ist es nur ein Katzensprung. ;)


    An der Straße waren keine Baumlöwen zu sehen. Schade, dann hätten wir uns den Eintritt gespart. Das Office war zunächst unbesetzt. Ein Ranger eilte herbei und rief dann eine Dame, die für das Office zuständig ist. Beide erzählten uns, dass heute noch keine Löwen auf Bäumen gesichtet wurden. Wie schade :( Wir setzten also alle unsere Hoffnungen in den morgigen Tag. 80 USD Eintritt für uns beide wanderten über den Tresen, 30.000 UGX für Landcy (ob wir uns das Geld fürs Auto hätten sparen können, wenn wir im Nordteil das Auto für 4 Nächte "angemeldet" hätten, wissen wir nicht), 30.000 UGX fürs Camping und 30.000 UGX für die Karte vom Nationalpark. Vor drei Tagen dachte ich noch, dass wir die Karte nicht benötigen, weil unser Reiseführer genügend Kartenmaterial liefert. Allerdings sind im *Bradt Travel Guide* keine Karten zum Ishasha Sektor vorhanden, so dass die Investition nun durchaus Sinn machte. Die Dame wollte noch wissen auf welchem der beiden Campingplätze wir übernachten werden. "Keine Ahnung! Welcher ist der Bessere?". Der Ranger wurde befragt "sind beide gut". Letzentlich werden wir uns beide ansehen und dann entscheiden. Das war in Ordnung.


    Über den nördlichen Circel haben wir uns vom Namen des Camps in die Irre führen lassen und sind im Camp der Schönen und Reichen gelandet. Ups. Naja, die kalte Cola tat gut, den einen USD war es wert.


    Wieder zurück von unserem „Ausflug“ sind wir dem Circel gefolgt. Für uns neue Topi (Leier)Antilopen gibt es hier in Mengen. Ansonsten die alten Bekannten: Ugandan Kobs und Büffel. Franky hatte unterwegs mal die Erkenntnis, dass wir in Uganda bei Weitem mehr Tiere gesehen haben als in Botswana. Recht hat er. Das Mehr ist nicht nur auf die jeweilige Anzahl einer Gattung, sondern auch auf die verschiedenen Tierarten bezogen.



  • Wir haben uns die beiden richtigen Camping Campsites angesehen. Die Sicht auf jede Menge dicke Hippos hatten beide. Wer glaubt, dass wir gestern schon mit einer super Hippo-Lage genächtigt haben, der muss das hier erstmal erleben!



    gestrandet





    Vom Mülleimer schnell in die Bäume




    Auf dem zweiten Campingplatz machten sich Colobus Affen gerade über den Mülleimerinhalt her und flohen bei unserem Anblick in die Bäume. Es gab keine Dusche und nur ein Loch-im-Boden-Klo. Keine Frage wo wir übernachten: Auf dem ersten Platz natürlich. Dort war mir uns ein Roadtrip Uganda Auto ebenfalls mit Dachzelt mit einem Paar aus der Tschechei angekommen. Das war das erste und auch das einzige Mal, dass wir auf ein anderes Dachzelt-Auto gestoßen sind.


    Inzwischen war es 16:30 Uhr. Wir wollten aber noch schauen, ob wir Glück haben und Baumlöwen finden. Dazu sind wir in den südlichen Teil gefahren. Baumlöwen “Fehlanzeige" . Die Dame an der Schranke meinte, dass morgen ab 9 Uhr eine gute Zeit wäre. Um 6 Uhr könnte man im Norden Hyänen sehen. Auf dem Rückweg zum Campingplatz sind wir durch ein am Wegesrand stehendes Auto auf Elefanten aufmerksam geworden, die Grünzeug futterten (die Elefanten natürlich, nicht die Menschen im Auto). Der Anführer der Elefanten-Truppe setzte sich in Bewegung und wir sind mit dem Auto ein Stück zurück gefahren, um nicht im Weg zu stehen. Der Elefant kam auf die Straße gelaufen, stellte sich vor unser Auto und machte mit dem Fuß eine Kick-Bewegung. Ob er eigentlich auf die Straße abbiegen wollte? Er lief dann um den Busch rum und kam hinter unserem Auto wieder hervor. Wenn der jetzt aufs Auto zuläuft sollten wir Gas geben. Stattdessen trottete er wieder über die Straße ins Grünzeug. Der Rest der Elefantentruppe (mindestens 2, vielleicht aber auch noch ein paar mehr) fraß weiter.




    Wir sind zur Campsite zurück, haben uns einen schönen Platz mit Blick auf den Hippo-Pool ausgesucht und mit kochen angefangen. Frank hat Feuer gemacht, ich Kartoffeln geschält, die zu Pommes verarbeitet wurden. Ich habe noch ein paar kalte Nudeln die von gestern übrig waren gepickt. Unsere Vorräte sind echt geschrumpft. Nach Katunguru kam auf der Durchfahrt auch kein anderer Ort, keine Siedlung, rein gar nichts mehr, wo man sich mit Lebensmitteln hätte versorgen können. Und Kutunguru war auch nicht wirklich groß.







    Die Hippos lagen nicht mehr auf der Sandbank, sondern hielten ihre Ohren aus dem Wasser und beobachteten uns. Vorm Essen haben wir noch schnell das Dachzelt aufgebaut und geduscht.


    Die Pommes schmeckten köstlich! So ein Lagerfeuer :lf: ist eine schöne Sache und hatte den Vorteil, dass wir etwas Gas sparen. Im selbstgebastelten „Bierkühler“ (ein halbierter 5 Liter Wasser Kanister) haben wir das Bier, was wir gestern nicht mehr getrunken hatten, etwas runter gekühlt. So ließ es sich halbwegs trinken. Noch schnell den Abwasch gemacht. Gegen 19:30 Uhr sind wir ins Zelt verschwunden.


    Gefahrene Kilometer: 156


    LG
    Sandra



    P. S.: Weitere Fotos von diesem Tag gibt es auf unserer Homepage.

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