Framlingham Castle, Suffolk

    • Offizieller Beitrag

    Framlingham Castle ist eine mittelalterliche Burgruine. Als normannische Motte 1148 erbaut und von Henry II., nach einer Beteiligung des Lehnsherrns an einer Revolte, 1173/74 zerstört und in der heutigen Form 1216 neu errichtet. Sie ist ein steinerndes Zeugnis dafür, das die Menschheit nicht in der Lage ist aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Ihr haftet eine Aura des Aufständen an.


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    Webseite English Heritage


    Eintritt: £9,50


    Öfnungzeiten: Ganzjährig geöffnet April - September 10 - 18 Uhr, Oktober 10 - 17 Uhr, November - März nur am WE 10 - 16:00 Uhr


    Parken: gratis


    GPS: 52.222908, 1.345920


    Der Parkplatz von Framlingham Castle, ist auf Grund der Nähe zum Dorfzentrum von Framlingham, ein Parkplatz, wo man die Parkgebühr erst bezahlen muss und sie an der Castle Kasse wieder bekommt. Wir machten es anders, wir holten uns das Pfund von der Kasse und brachten dann den Parkbon zurück, wir hatten nämlich kein Kleingeld. :gg:




    Die Burg begann als Normannische Motte, eventuell vielleicht am Ort eines angelsächsischen Herrenhaus. Nichts genaues weis man nicht. 1148 erstmals urkundlich erwähnt, ging die Burg und drei weitere Burgen als Lehen an Roger Bigod. Während der Zeit der Anarchie gehörte Bigod den abtrünnigen Baronen unter König Stephan an. Als Henry II. König von England wurde, kassierte er alle vier Burgen der Bigods ein und rückte Framlingham und Bungay gegen eine Strafe von £666 wieder heraus.


    Bigod hatte nichts daraus gelernt und schloss sich dem Aufstand von Heinrichs Söhnen an. Der Aufstand schlug fehl und alle Burgen wurden auf Befehl von Henry II. zerstört.


    Als 1189 Richard Löwenherz König wurde, erhielten die Bigods ihren Titel Earl of Norfolk zurück und Roger Bigod lies eine neue Burg bauen, die 1216 fertig wurde. Die Burg war ungewöhnlich, so hatte sie keinen zentralen Wohnturm sondern eine Ringmauer mit 13 Türmen, sowie eine hölzerne Vorburg.





    Roger hatte aber von Papa Hugh nichts gelernt. Auch er schloss sich einem Aufstand an, den der Barone von 1216 gegen John Lackland, König von England und wurde deren Rädelsführer. Als Johns Truppen vor der Burg auftauchten, ergab sich Roger eingedenk des Schicksals von Rochester Castle dem König. Der König zog weiter und Roger eroberte die Burg wieder zurück. ;)


    1270 war die Burg luxuriös ausgebaut und von Parks, Gärten und einem 243 Hektar Wildpark umgeben. Dafür mussten die Bigods sich erst Geld von den Juden und nach ihrer Vertreibung von italienischen Banken leihen. Am Ende des 13.Jh. war der 5. Earl Roger Bigod auch bei König Edward I. verschuldet. Was lag da näher, als in die Fußstapfen seiner Vorfahren zu treten und den 2. Aufstand der Barone anzuführen.Edward I. zog daraufhin die Ländereien der Bigods ein, gab sie dann aber wieder zurück, mit der Auflage, das sie bei Bigods Tod an die Krone fallen.


    Edward II. gab die Burg an seinen Halbbruder Thomas Brotherton, nach seinem Tod und dem seiner Witwe dann 1362 an die Familie Ufford, dem Earl of Suffolk. Der Burg hat wohl eine Aura von Aufständen an sich haften, denn der Bauernaufstand von 1381 fand hauptsächlich in ihrer Nähe statt. Die Uffords vererbten sie Margaret Brotherton, dann kam sie zurück zum Earl of Norfolk, den Howards.


    Die Howards nutzen sie als Hauptwohnsitz und die beiden Meere entstanden, wovon der südliche See noch heute existiert. Die Burg wurde modernisiert, die Türme erhielten verzierte Kamine, die Zugbrücke wurde durch eine feste Brücke ersetzt, Ziergärten entstanden. Am Ende zählte die Burg 29 Räume.








    John Howard war Yorkist und fiel in den Rosenkriegen in der Schlacht von Bosworth 1483, sein Sohn Thomas kam in den Tower und Land und Titel zurück an die Krone. Nach dem Sieg in der Schlacht von Flodden Field 1513 über die Schotten für Henry VIII. bekam Thomas Howard, Burg und Land zurück und schmückte seine Tafel mit Gold- und Silbergeschirr, was er den Schotten abgenommen hatte. Die Burg wurde verschwenderisch mit damaligen Luxus ausgestattet.


    Der 3. Duke, der auch Thomas hieß, verlegte dann seinen Hauptwohnsitz nach Kenninghall. 1547 wurde er beschuldigt Mary Tudor, die Bloody Mary und kath. Tochter von Henry VIII. im Kampf um den Thron von England unterstützt zu haben. Seine Hinrichtung blieb aus, da Henry VIII. vorher starb und sein Nachfolger Edward VI. das Todesurteil aufhob. Er blieb aber in Haft und die Burg ging an Mary Tudor.




    Hier auf Framlington Castle erfuhr Mary von ihrer Proklamation als Königin von England, sammelte hier ihre Truppen und zog nach London. Thomas wurde entlassen, zog aber nach Kenninghall.
    Als der 4. Earl, auch ein Thomas, 1572 wegen Hochverrats an Elizabeth I. hingerichtet wurde, fiel die Burg wieder an die Krone. :ohje:


    Mit dem Auszug von Maria verfiel die Burg, aus dem Great Deerpark wurden Felder. 1613 gab sie Charles I. an Thomas Howard, dem 1. Earl of Suffolk. Die Burg war aber zu dem Zeitpunkt derart verfallen, das Thomas nach Audley End House zog. Sein Sohn verschuldete sich und verkaufte 1635 die Burg an Sir Robert Hitchham. Dieser verstarb im folgenden Jahr und hinterließ Burg und Grundherrschaft dem Pembroke College in Cambridge mit der Auflage, das das College die Gebäude innerhalb der Burg abreißen und an ihrer Stelle ein Armenhaus entstehen soll. Das Armenhaus wurde 1839 geschlossen, das Gemeindegefängnis zog in die Burg. Im 2. Weltkrieg zog wieder das Militär ein, heute gehört es der English Heritage.



    das College



    das Armenhaus



    Und die Moral von der Geschicht:


    Das mit aus der Geschichte lernen, haben hier Generationen von Eigentümern nicht richtig verstanden. ;,cOOlMan;:






    an der Wand stand einst die Great Hall und die Kapelle







    Alle Kamine aus der Tudorzeit auf den Türmen, jeder mit eigenem Muster, waren nur Zierde. Zwei davon nutzen die runden Kamine aus dem 12. Jh., sie stellen die frühesten ihrer Art in England dar.


    Durch das ehemalige Armenhaus gelangt man über eine Treppe zu dem Wehrgang auf der Mauer.





    Nach dem Rundgang oben auf den Zinnen der Burg, umrundeten wir sie noch einmal unten. Den Rundweg um den See lasßen wir aus. Wie alle Besucher der Burg beendeten wir den Besuch mit einem Sit-In auf dem Rasen am Fuße der Mauern.



    Wir verweilten hier 90 Minuten.


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