Alaska & Yukon 2015 - After the Goldrush

  • Hallo liebes Forum,


    nachdem ich jahrelanger stiller Mitleser dieses Forums war und somit für meine Reisen wertvolle Informationen sammeln konnte, habe ich mich entschlossen, auch etwas von meinen Reisen und Erlebnissen weiter zugeben.
    Zuvor jedoch kurz etwas zu mir. Ich heiße Holger, bin 56 Jahre alt und wohne im Speckgürtel von Berlin. Meine Hobbies sind Reisen, Musik, Lesen, Fußball und Kochen.


    Alaska & Yukon 2015 - After the goldrush
    Eine Reise durch British Columbia, Yukon und Alaska
    05.-25.06.2015


    2015 stand für uns Alaska und der Yukon auf dem Programm. Eine Premiere. Da waren wir noch nie, und ebenfalls eine Premiere - die Fahrt mit einem Wohnmobil. Bei den Recherchen zu der Reise merkte ich, das nicht soviel interessante Informationen zu finden waren wie zum Beispiel bei einer Reise durch den Südwesten der USA.
    Deshalb entschloss ich mich, zuerst diesen Reisebericht hier zu veröffentlichen, vielleicht bekommt ja jemand Lust ebenfalls diese schöne Gegend zu besichtigen.
    Ich hoffe, ich bekomme das alles mit der Verlinkung und den Bildern hin, falls nicht, habt ein Einsehen und etwas Geduld ;-)


    Hier gehts los...


    prolog
    05.06. berlin – zürich – vancouver
    06.06. vancouver – whitehorse – pine creek campground
    07.06. haines junction – lake creek campground
    08.06. lake creek campground – tolsona wilderness campground
    09.06. tolsona wilderness campground – matanuska glacier - bird creek campground
    10.06. bird creek campground – seward - resurrection rv parking
    11.06. seward
    12.06. seward – northwestern fjord tour
    13.06. seward – kajak im aialik glacier
    14.06. seward - exit glacier - hope - porcupine campground
    15.06. hope - ferry whittier-valdez - bayside rv park
    16.06. valdez - columbia glacier tour
    17.06. valdez - worthington glacier - tok - taylor highway - chicken - gold camp rv
    18.06. chicken - top of the world highway - dawson city - goldrush rv campground
    19.06. dawson city - carmacks - tatchun creek campground
    20.06. carmacks - carcross - carcross campground
    21.06. carcross - teslin - teslin lake campground
    22.06. teslin - whitehorse - pioneer rv campground
    23.06. whitehorse - vancouver
    24.-25.06. vancouver – zürich – berlin


    fazit

  • Unser Urlaub führt uns diesmal nach Alaska und den Yukon. Wir waren noch unentschlossen, ob ist nicht vielleicht auch Grönland sein könnte. Etwas mit viel Eisbergen sollte es sein. Die größere individuelle Flexibilität hat dann aber doch die Wahl auf den 50. Bundesstaat fallen lassen.


    Wir wollen dieses Jahr entgegen unseren Gewohnheiten mit einem Wohnmobil reisen, um so spontan an den Orten zu übernachten, die uns gefallen. Wir buchen über camperboerse ein Medium C22 bei Fraserway.


    Startpunkt ist Whitehorse in Kanada. Zum einen weil die Flugverbindungen dorthin am günstigsten und praktischsten sind und zum anderen sind kanadische Wohnmobilanbieter kulanter im Bezug auf Strassennutzungen als amerikanische.


    Den günstigsten Flug mit der kürzesten Gesamtdauer buchen wir bei Swissair. Die Tochterfirma Edelweiß wird den Transport vornehmen. Und so fliegen wir von Berlin über Zürich nach Vancouver.


    Den nächsten Tag geht es ausgeruht mit West Jet 2 1/2 h nach Whitehorse. Da wir das Wohnmobil nach einem Transatlantikflug sowieso nicht in Empfang nehmen können, gönnen wir uns einen Tag in Vancouver. Die Rücktour soll genauso verlaufen.


    Vier Tage vor Urlaubsbeginn komme ich von einer mehrtägigen, dienstlichen Veranstaltung auf den Balearen und habe noch so gar keine Urlaubsstimmung. So viel Sonne und Palmen lassen noch gar nicht an Eisberge, Grizzlies und gemütliche Grillabende an einem Bergsee denken. Aber das wird schon noch kommen.


    Da ich das automatische Checkin bei Swissair gewählt habe, bekommen wir zwei Plätze in einer Viererreihe. Eigentlich hatten wir zwei Seats Fenster/Gang. Es gelingt mir noch uns in einer Dreierreihe, die durch einen kleinen Gang getrennt ist, zu platzieren. Allerdings in der 42. Reihe. Das ist wieder nicht so gut, dadurch ist man am Immigrationsschalter ziemlich am Ende. Aber einen Tod muss man ja sterben.


    Am Abend vor der Abreise räumen wir noch unserer Terrasse leer, die soll im Laufe des Urlaubs, nach zuvor erfolgter Abdichtung der Hausmauern gegen Eindringen von Grundwasser, wieder benutzbar gemacht werden. Ich bezweifele allerdings, das die Arbeiten bis zu unserer Wiederkehr beendet sind.

  • Endlich ist es soweit. Es ist immer ein komisches Gefühl, wenn der Zeitpunkt der Abreise endlich gekommen ist. Nach soviel Zeit der Vorfreude und Planung kann es losgehen. Unser Auto haben wir gestern Abend bei Tobi untergestellt und 6:15 Uhr holt uns Carsten ab. Wir verstauen unsere Sachen in seinem Auto, diesmal reisen wir nur mit einem Koffer. Die Erfahrung vom letzten Jahr hat uns gelehrt, dass wir immer viel zuviel Sachen mitnehmen. Außerdem muss man nur einem Koffer hinter weinen, falls er abhanden kommt.


    Wir starten 6:33 Uhr und halten noch schnell in meinem Büro. Dort hole ich die Sachen die gestern mit Hermes geliefert wurden: meine Navihalterung und zwei TSA Kofferschlösser. 8:00 Uhr erreichen wir Tegel. Haben also noch massig Zeit. Leider ist noch keine Bierzeit. Die Schlange am Checkin Schalter ist schon ganz schön lang, da wir aber bereits eingecheckt sind, können wir beim Baggage drop Off unser Gepäck aufgeben. Und dieser Schalter ist leer.


    Wir landen pünktlich in Zürich. Während des Fluges gibt es Kaffee, der den Namen verdient und Kipferlis – Croissants. 11:25 Uhr wird das Gate für unseren Flug nach Vancouver angegeben. Sagt die Anzeigetafel. Prompt zu diesem Zeitpunkt erscheint auch der Hinweis. E35. Nach 15 Minuten und einer Fahrt mit dem Zubringerzug sind wir da. Im Zug wird Jodelmusik und Kuhmuhen abgespielt. Sehr zur Belustigung aller Reisenden. Wir müssen durch keine Sicherheitsschleuse mehr, alles ist total unkompliziert. Wir genehmigen uns unser erstes Urlaubsbier zum astronomischen Preis von €10. Aber was muss, dass muss. Dann ist auch schon Zeit fürs Boarding. Auch hier sind die Schweizer total blickig. Es gibt einen mobilen Schalter an dem alle Reisenden vorher ihren Pass und die Boardingkarte zeigen müssen und so registriert werden. Deshalb gibt es dann auch keine Schlangen oder Gedrängel beim Boarding, dem entspanntesten in meinem Leben. Also Swiss Air oder Edelweiss immer wieder gern und Zürich als Drehkreuz ist perfekt. Zumindestens beim Hinflug.


    Wir sind die Ersten im Flieger und können unser Handgepäck deshalb prima unterbringen. Leider ist kein Gang zwischen den Plätzen, aber es stellt sich beim Start heraus, dass der Platz unbesetzt bleibt. Yippie, so sind für einen entspannten Flug alle Vorkehrungen getroffen. Wir fliegen zuerst in nördlicher Richtung über Deutschland nach Dänemark und dann nordwestlich über Norwegen, Island nach Grönland. Während dessen gibt es Mittag. Wir überlegen ob wir Pasta oder Chicken nehmen sollen, da kommt die Überraschung. Rindergeschnetzeltes mit Kartoffelbrei. Gurkensalat mit saurer Sahne, Brötchen mit Schinken und Käse sowie Dessert. Und für ein Flugessen absolut genießbar. Edelweiss hat InSeat Entertainment – 90 Filme, Musik und Serien. Für Zeitvertreib ist also gesorgt. Ich schaue den „Club der toten Dichter“ mit Robin Williams und Heidi den Alzheimerfilm mit Didi Hallervorden. Unterbrochen vom Ausfüllen der Deklaration für den kanadischen Zoll.


    Als wir über Grönland sind, gibt der Flugkapitän Bescheid. Man kann herrlich das Packeis und die Gletscher sehen. Es sieht wunderschön aus und ist sehr beeindruckend. Das macht Lust auf mehr. Die Zeit vergeht sehr schnell. Dank dem sehr guten Service von Edelweiss und dem großen Filmangebot wird einem nicht langweilig. Auch auf diesem Flug schmeckt der Kaffee gut, und das Essenangebot und -Qualität ist exzellent. Wir fliegen über Edmonton, Calgary und die Rocky Mountains, ich höre Bob Dylan und Neil Young und beobachte am Monitor unseren Anflug auf Vancouver. Wir landen pünktlich, da wir aber ganz hinten sitzen, sind wir auch ziemlich die Letzten die hinaus kommen. Das bedeutet das wir ganz am Ende der Immigrationsschalterschlange stehen. Doch die Kanadier haben es echt drauf. In 20 Minuten sind wir mit allen Formalitäten durch und in weiteren 10 Minuten mit dem Busshuttle im Hotel.


    Einige Bilder von Vancouver:








    Wir beziehen unser Zimmer, das ein megagrosses Kingsize Bett enthält. Ich telefoniere mit Fraserway um den morgigen Pick Up vom Flughafen abzusprechen. Danach wird schnell geduscht und mit dem Skytrain etwa 20 Minuten zur Waterfront gefahren. Die ersten zwei Stationen geht es überirdisch, danach wird der Skytrain zur U-Bahn. Wir steigen an der Endstation Waterfront aus und laufen zum Canadian Place. Freitag Abend ist dort die Hölle los, in allen Pubs mindestens eine viertel Stunde Wartezeit. Da die meisten Leute aber draußen sitzen wollen, haben wir Glück und finden einen Barplatz im „BC Tap and Barrell“. Wir essen Nachos und Burger und trinken Ale und Bloody Mary.


    Langsam aber sicher merken wir, das unser Körper Tribut fordert. Wir sind jetzt fast 24 Stunden auf den Beinen und wollen nur noch ins Bett. Todmüde landen wir 20:00 Uhr (5:00 Berliner Zeit) wieder im Hotel. Jetzt nur noch schlafen…


    Zurückgelegte Kilometer: 879 + 8315
    Hotel: Hampton Inn Airport Vancouver


    Hier geht's weiter

  • Hallo Holger und ;wkbDa; Schön, dass Du uns gleich zu Beginn mit einem RB beglückst :clab::clab:

    2015 stand für uns Alaska und der Yukon auf dem Programm

    Dieser Bericht kommt mir gerade recht, denn für uns heisst es in genau 2 Monaten: Alaska/Yukon ;;PiPpIla;;

    Und für ein Flugessen absolut genießbar.

    Das kann ich bestätigen! Das Essen bei Edelweiss ist tatsächlich sehr gut ;;NiCKi;:


    So, die erste Etappe ist geschafft, nun kann es weitergehen :!!

  • 6:00 Uhr werde ich wach. Solange habe ich am ersten Tag ja noch nie geschlafen. Ich freue mich und gehe duschen. Will ich zu mindestens, aber ein zweiter Blick auf die Uhr sagt mir boshaft: „Moin Honk, guck richtig, es ist erst 0:00 Uhr“. Super. Also wieder retour und versucht weiter zu schlafen. Geht erst mal nicht, Heidi ist nun auch wach. So laden wir aus Langeweile unsere Smartphones und ich teste die Internetverbindung mit dem Lesen aller möglicher Nachrichten.


    Ich stelle meine Uhr auf die aktuelle Zeit um, das ist immer ein Kampf, eigentlich benötigt man dafür ein Diplom. Aber irgendwann klappt es. Leider muss ich in ein paar Tagen, wenn wir die Grenze überquert haben, wieder diese Prozedur durchleben. Bis dahin habe ich doch wieder alles vergessen. Ich checke noch schnell für unseren Flug ein, lasse mir die Boardingpässe schicken und wage danach noch eine Runde Augentraining. Das Frühstück ist wieder ganz amerikanisch. Plastik, Pappe, Oakmeal und Eier in allen Variationen.


    Der Kaffee und Orangensaft schmecken ganz gut, da hat sich in den letzten Jahren qualitativ einiges getan. Ich weiß, das sage ich jedes Mal. Der Frühstücksraum ist leider etwas klein, was aber auch der Tatsache geschuldet ist, das eine Reisegruppe voll mit chinesischen Rentnern senile Bettflucht an den Tag legt und den gesamten Bereich okkupiert. Wir haben aber Glück und erwischen noch einen Tisch, einige Leute schlürfen allerdings ihr Oakmeal im Stehen. Aber wer so etwas freiwillig isst, der hat es nicht anders verdient.


    Der Flughafenshuttle startet 8:10 Uhr und 8:35 Uhr sind wir eingecheckt. Der nationale Flughafen von Vancouver ist auch ziemlich groß, allerdings geht hier alles sehr entspannt zu. Freies WLAN ist hier selbstverständlich, ohne zeitliche Begrenzung. 10:30 Uhr starten wir bei sonnigem Wetter. Wir sitzen in der 11. Reihe, also ziemlich mittig. Wir verlassen British Columbia und fliegen östlich an Alaska vorbei, Richtung Yukon.


    Der Landeanflug nach Whitehorse ist spektakulär. Einerseits werden wir von schneebedeckten Bergen empfangen und andererseits drehen wir einen Loop um die Stadt um zu landen. Dabei geht es aus südlicher Richtung kommend, erst westlich am Zielort vorbei um dann nach einer Schleife vom Osten her zu landen. So können wir die ganze Stadt inspizieren. Wenn wir einen Fensterplatz hätten. Haben wir aber nicht.


    Ein paar Bilder von Whitehorse:









    Whitehorse Airport liegt ca. 700 Meter über dem Meeresspiegel, die Stadt selbst in einer Senke. Erklärt uns Leo. Er ist Mitarbeiter von Fraserway und holt uns vom Flughafen ab. Er zeigt uns bei der Fahrt zur Wohnmobilübernahme die Stadt und gibt einige Informationen. Beim besten Bäcker in ganz Yukon und Alaska, der Alpine Bakery halten wir kurz an und kaufen noch warmes, deutsches Brot und Humus. Leo muss für sein Brot nichts bezahlen, das ist sicher seine Provision. Bei Fraserway angekommen wird erst der papiertechnische Kram erledigt. Das dauert so 30 Minuten, dann erfolgt die Einweisung am Wohnmobil. Wir erhalten einen Ford C 23. Nach einigen Schönheitsreparaturen sind wir 90 Minuten später startklar. Wir verabschieden uns von Leo, einem gebürtigen Holländer, der jetzt in Vancouver lebt und begeben uns in die Einkaufsschlacht.
    Im Canadian Superstore, der das beste Angebot an Lebensmitteln in der Stadt hat und im Walmart bringen wir unsere kanadischen Dollars an die Lebensmittelfachverkäuferinnen. Im Superstore ist es irre voll, so dass wir uns an der Schnellkasse (bis 16 Produkte) anstellen. Natürlich kommt der Einwand der Kassiererin ob unserem vollen Einkaufskorbes, aber ich tue so, als ob ich nichts verstehe. Sie will trotzdem nicht kassieren. Also teile ich meine Waren in zwei Gruppen und erkläre ihr, das ich für zwei Personen einkaufe. Das funktioniert, mürrisch beginnt sie ihren Kassiervorgang. Eigentlich will ich ihr noch sagen, das es reicht, wenn sie nur eine Rechnung erstellt, aber ich lasse es…


    Im Liquorstore kaufen wir noch etwas Bier und Wein und dann geht’s aber wirklich los. Es ist mittlerweile 17:35 Uhr und wir haben laut Navi noch 82 Meilen oder zwei Stunden bis zum Pine Creek Campground vor uns. Wir verlassen Whitehorse und fahren auf dem Alaska Highway östlich Richtung Haines Junction. Das Wetter wird immer besser und wir schaukeln ob des böigen Windes, vorbei an den bereits erwähnten schneebedeckten Bergen und grünen Wiesen mit herrlich blühenden Wildflowers der Sonne entgegen. Wo ist eigentlich meine Sonnenbrille?


    Hinter uns regnet es und durch die Sonneneinstrahlung können wir im Rückspiegel einen gigantisch breiten Regenbogen sehen. Das ist ein einzigartiges Naturschauspiel. 19:50 Uhr kommen wir am Campground an und okkupieren Stellplatz 18. Ich besorge etwas vom kostenlosen Feuerholz und errichte den Registrationsbonus von CAN$12, Heidi packt derweil die Sachen in die Schränke. Wir haben erstaunlich viel Platz und bekommen alles gut unter.


    Ich erfülle das gängige Klischee vom Mann und entzünde die Feuerstelle, an der wir nachher unser Angus Ribeye Steak grillen werden. Dazu ein Yukon Red Ale und langsam kehrt Entspannung und Ruhe ein. 21:20 Uhr genießen wir das phantastisch nach Buchenholz schmeckende Fleisch und Heidis Tomatensalat. Vorher gibt es noch frisches Brot mit Humus. Also, wer in Whitehorse ist, sollte unbedingt diesen Bäcker aufsuchen. Und meinen Namen angeben, dann bekomme ich ein halbes Brot als Provision zugesandt… ;)


    Pine Creek Campground:








    Die Sonne geht in langsamster Zeitlupe unter und ist irgendwann nicht mehr zu sehen. Trotzdem bleibt es noch taghell, auch als wir 23:20 Uhr ins Bett gehen. Ich glaube wir brauchen für morgen noch eine Flasche Wein…


    Zurückgelegte Kilometer: 1485 + 152
    Campground: Pine Creek Campground – staatlich
    Preis: CAN$12

  • 4:20 Uhr bin ich wach. Ich habe sehr gut geschlafen und begebe mich nun auf Entdeckungstour . Die Sonne geht gerade auf und sendet ihre rötliche Morgenfarbe in mein Gesicht. Wo war gleich die Sonnenbrille? Es ist herrliche Ruhe und die Vögel zwitschern um die Wette. Ich wecke Heidi und wir gehen zum anliegenden Pine Lake. Ein wunderschöner See in idyllischer Lage. Die Sonne sorgt dafür, dass sich über dem See ein dampfender Schleier bewegt. Dazu singende Vögel und krakeelende Enten. Im Hintergrund sehen wir die vielen Berge mit ihren noch schneeweißen Spitzen. Es sind ca. 10° C, auf den Tischen am See ist noch etwas gefrorenes Wasser zu sehen, die Nacht war wohl nicht sehr subtropisch. Nach diesen Morgeneindrücken heizen wir das Auto und frühstücken. Wir haben wirklich erstaunlich viel Platz um alle Utensilien aufzubauen. Und auch um sie wieder einzupacken, denn wir wollen nun los.


    Wir fahren den Alaska Highway Richtung Beaver Creek. In Haines Junction tanken wir das erste Mal. Leider ist noch keine Prognose in Punkto Benzinverbrauch zu machen. Die Anzeige wechselt aus dem „ich bin rappelvoll“ in den „so, endlich ist etwas verbraucht“ – Modus erst nach ca. 100 Kilometern. Deshalb bezahlen wir für gestrige 152 km 60 CAN$. War wohl nicht ganz voll getankt. Wir fahren weiter durch atemberaubende Landschaften. Vorbei an den Bergen und grünen Wiesen Richtung Kluane Nationalpark. Dort werden wir im Visitor Center gleich freudig von einer Rangerin begrüßt. Endlich hat sie etwas Abwechselung. Sie hat auf dem Vorplatz schon eine Reihe Spektive aufgebaut. Durch die können wir auf die Gipfel der knapp 2.000 m hohen St. Elias Mountains schauen und die dort kampierenden Mountain Goats bewundern. Wir erhalten noch Tipps für ein paar Hikes und freundliche Wünsche für die Weiterfahrt.


    Am Kluane Lake laufen wir den ca. einen Kilometer langen Soldier’s Summit Trail ab. Hier wurde der Alaska Highway 1942 offiziell eröffnet. Er führt in die Berge und von ganz oben hat man einen tollen Blick auf den See und seine unterschiedlichen Farben. Auf einem Parkplatz direkt am See essen wir unseren Salat. Dabei schauen wir vom Fenster genau auf die sonnenbeschienenen Berge, den See und violette Wildblumen. Wir wollen gar nicht weiter. Bisher bereuen wir die Wahl eines Wohnmobils keine Minute.


    Kluane Lake:








    Der Alaska Highway wird im weiteren Verlauf immer schlechter, viele Stellen werden ausgebessert, andere warten sehnsüchtig darauf. Nach einer 17 km langen Fahrt auf Schotterpiste kommen wir amLake Creek Campground, unserem heutigen Ziel an. Umgeben von Bergen und Bäumen finden wir ein stilles Plätzchen, natürlich mit Feuerstelle und kostenlosem Holz. Wir erledigen den Papierkram und die Bezahlung und machen es uns danach mit Kaffee und Büchern in der Sonne gemütlich.


    Lake Creek Campground:






    Es ist wie im Kitschfilm: die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und weiter nichts als schöne Gegend. Es gibt auch keinen Handyempfang, geschweige denn Internet. Nur Mücken, aber wir haben ja Moskitospray. Abends grillen wir über dem Holz unsere gestern gekauften Lammkarrees.



    Mit einem letzten Schluck Wein und den restlichen Yukon Red Ales lassen wir den Abend ausklingen. Gerade als wir ins Bett gehen wollen, traue ich meinen Augen nicht. 40 Meter von unserem Tisch entfernt, schlendert ein Schwarzbär entlang. Heidi verlässt fluchtartig das Gelände um den Fotoapparat zu holen. Danach beobachtet sie die Szenerie aus sicherer Entfernung vom Inneren des Wohnmobils. Ich versuche so viel wie möglich Bilder zu schießen.Der Bär und ich stehen uns nun Auge in Auge gegenüber. Er hat aber nur Mitleid mit mir, dreht sich weg und trottet von dannen. Man war das ein stattlicher Bursche. Ein schöner Abschluss eines schönen Tages.


    Unser abendlicher Freund:



    Zurückgelegte Kilometer: 220
    Campground: Lake Creek Campground – staatlich
    Preis: CAN$12


    Hier geht's weiter

  • Hallo Holger und herzlich ;wifda; !


    Klasse, dass du gleich mit einem Reisebericht hier startest :clab: ... gerne reise ich auch mit ;;NiCKi;: !
    Bei uns war Alaska und der Yukon 2014 ebenfalls unsere erste (und bisher einzige) Wohnmobilreise ... wir waren hin und weg von dieser wunderbaren Natur ...
    Grilltechnisch seid ihr uns aber um einiges überlegen gewesen :!!;;PiPpIla;; ....

    • Offizieller Beitrag

    Klasse Tage bisher und schon einen Bären gesehen :clab:


    Kleiner Tipp: Du hast alle Zeit der Welt und muß nicht jede Stunde einen Tag einstellen....
    Da haben unsere User keine Zeit, darauf zu reagieren. Normalerweile sagen wir, pro Reisetag (mindestens) einen Einstelltag. Aber Du bist der Berichterstatter ;;NiCKi;:

  • Hui Holger,
    bist du aber flott .puh!;
    Erst einmal: ;wkbDa; und irre, dass du gleich mit einem RB startest :!! und ich hoffe, du hast noch ein Plätzchen in deinem RV frei :gg:
    Da werden Erinnerungen an unsere Camper- Reisen wach ;;NiCKi;:

    , traue ich meinen Augen nicht. 40 Meter von unserem Tisch entfernt, schlendert ein Schwarzbär entlang.

    :EEK:


    was für ein sagenhaftes Glück :clab::clab::clab:

    Heidi verlässt fluchtartig das Gelände um den Fotoapparat zu holen. Danach beobachtet sie die Szenerie aus sicherer Entfernung vom Inneren des Wohnmobils.

    :gg::gg:

  • Vielen Dank an alle Zugestiegenen für die nette Begrüßung :SCHAU:




    Bei uns war Alaska und der Yukon 2014 ebenfalls unsere erste (und bisher einzige) Wohnmobilreise ... wir waren hin und weg von dieser wunderbaren Natur ...

    Hallo Ulli, ja die Natur ist wirklich einzigartig :!!


    Kleiner Tipp: Du hast alle Zeit der Welt und muß nicht jede Stunde einen Tag einstellen....

    Danke, ich gelobe Besserung :schaem:



    Fliege übrigens auch gerne Swiss und Edelweiss!

    ja, Swiss und Edelweiss fanden wir auch sehr gut.



    Gleich zu Beginn der Reise eine Bärensichtung ist keine schlechte Ausbeute :!!

    ja das war schon beeindruckend, vor allen Dingen, wenn man nicht damit rechnet.



    Normalerweise bin ich gar kein RV-Urlauber, aber für Alaska könnte ich mir das schon vorstellen...

    Wir waren bis dato auch skeptisch gegenüber RVs, aber seit Alaska hat sich das geändert. Und gerade Fraserway bietet hervorragenden Service.


    Ich hoffe, ihr habt noch Platz im Wohnmobil, ich würde auch noch gerne mitfahren! Alaska steht schon lange auf meiner Bucket List!

    Immer gern ;)

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