Alaska & Yukon 2015 - After the Goldrush

  • Die Tankanzeige zeigt etwa noch einen viertel vollen Tank an, damit sollten wir die 52 Meilen bis Valdez kommen.

    glaube niemals der Tankanzeige :neinnein:

    Nur leider ist weit und breit keine Gasstation in Sicht. Nur schöne Gegend, die ist reichlich vorhanden.

    das kenne ich, aber geniessen kannst du die Gegend dann nicht so richtig :lach:


    ich finde es toll ;haha_ , dass vielen (erfahrenen) USA/Canada Reisenden das Problem leerer Tank passiert (mir "nur" 2 mal, quasi nur noch mit den Dämpfen gefahren :schaem: )

  • glaube niemals der Tankanzeige

    ich habe ihr sogar vertraut :schaem:


    das kenne ich, aber geniessen kannst du die Gegend dann nicht so richtig

    man muss aber so tun um, in meinen Fall den Beifahrer nicht an den Rand eines Nervenzusammenbruchs zu bringen ;)


    ich finde es toll , dass vielen (erfahrenen) USA/Canada Reisenden das Problem leerer Tank passiert

    ;haha_

    • Offizieller Beitrag

    Für uns zu spät, denn mitten im Tunnel geht uns der Sprit aus und wir bleiben liegen. Der gesamte Verkehr stoppt. Feuerwehr und Polizeisirenen kommen uns entgegen.

    :EEK::EEK:
    Ich hatts auch geglaubt. Schon weil auf dem Handy der Text deutlich länger ist und man das folgende

    Okay, ich habe etwas dramatisiert um die Spannung hoch zuhalten. Wir erreichen natürlich ohne Zwischenfälle nach 15 Minuten Fahrt die rettende Freiheit und atmen auf.

    erst nicht sieht, wie am PC. ;haha_


    Boah ey was für ein Wetterchen. :!!

  • Wir werden am Morgen von der strahlenden Sonne geweckt. Ich nutze die Gelegenheit der komfortablen Duschen aus und mache danach einen kleinen Spaziergang zum Hafen. Die kleinen Insekten machen mir auch hier zu schaffen. Ganz unangenehm, auch wenn sie nicht stechen.


    Im Vergleich zu Seward ist Valdez längst nichts so gemütlich und einladend. Wir sind froh über unsere Entscheidung, Seward als den Ort gewählt zu haben, an dem wir am längsten verbleiben.






    Nach dem Frühstück, an dem wir die meisten unserer Eier als Rührei verbraten, nutzen wir die Gelegenheit des freien WLAN um mit zu Hause via FaceTime zu telefonieren. Dort ist es mittlerweile 18:00 Uhr und der Sandmann für unseren Enkel beginnt bald.


    10:00 Uhr werden wir von Stan Stephens abgeholt. Das hatten wir gestern so vereinbart, als wir noch nicht wussten, das es nur ein 10 Minuten Fußmarsch zur Anlegestelle sind.


    Nach dem Einchecken und einer amerikanisch unüblichen Drängelorgie -ausgelöst durch eine Ladung greiser Senioren, landen wir schließlich an Bord.


    Das Schiff ist das totale Gegenteil derer, die wir aus Seward kennen. Ziemlich klein - das ist okay, aber die Möglichkeiten an der Reling zu stehen sind sehr begrenzt, da an den wenigen Stellen Bänke drapiert wurden.


    Dazu kommt, das wahrscheinlich das ganze Seniorenheim heute ihren Ausflug zum Columbia Gletscher unternimmt.


    Es gibt erstmalig Informationen zur Tierwelt und der Umgebung auch in Deutsch. Irgendwie schon komisch, die Namen der Tiere, die wir die ganze Zeit nur mit ihren englischen Bezeichnungen nennen, nun auf einmal übersetzt zu lesen.


    Wir fahren zunächst westlich aus dem Hafen, dann südwestlich in den Valdezarm und zu guter Letzt nördlich zum Columbia Glacier.


    Nach der Hafenausfahrt erscheinen die ersten Seeottern. Sie werden auch die „alten Männer der Meere“ genannt und sind die größten Vertreter der Wieselfamilie in Nordamerika. Die Männchen werden bis zu 50 kg schwer, die Weibchen sind etwas leichter.
    Wenn sie gerade nicht am Fressen sind, um ihre täglich 25% ihres Körpergewichts an Nahrung aufzunehmen, schaukeln sie im Wasser auf dem Rücken und putzen sich verspielt.


    Ab und zu lässt sich ein Bald Eagle sehen, allerdings sind sie nur mit einem Fernglas oder dem Teleobjektiv wirklich gut zu beobachten. Insgesamt muss ich sagen, dass die Anzahl der Tiere die wir heute entdecken, sehr hinter der im Kenai Ford zurück steht. Bis auf ein paar Seelöwen tut sich bis zum Columbia Gletscher nicht mehr viel.


    Der wirft, wie schon bei der Fährüberfahrt beobachtet, seine Schatten durch uns entgegenkommenden Eisschollen voraus.





    Der Columbia Glacier ist der letzte Gezeitengletscher Alaskas, der begonnen hat sich zurück zu ziehen. Dieser Prozess setzt 1978 ein und bis 1983 ist der Gletscher bereits bis hinter die Endmoräne zurück gegangen. 2002 ging der Gletscher noch einmal 10,5 km zurück, womit jetzt nur noch 28,5 km verbleiben, bis er die Uferlinie erreicht.


    Es wird nun merklich kühler. Der Wind bläst mir und den anderen Passagieren kräftig ins Gesicht. Ich stehe im zweiten Stock beim Kapitänsplatz und habe somit immer mal wieder Gelegenheit, mich hinter der schützenden Scheibe aufzuwärmen.


    Das Boot bahnt sich den Weg durch das immer mehr werdende Eis. Es knackst und knirscht an allen Ecken und Enden.



    Die blaue Farbe des Gletschereises ist überall gut zu erkennen. Sie entsteht aufgrund der physikalischen Eigenschaften der Wasserstoffmoleküle, die alle Farben des Spektrums mit Ausnahme von blau absorbieren.


    Dann erscheint er endlich der Columbia Glacier. Er ist der schönste und beeindruckendste unserer Reise. Es ist nicht mit Worten zu fassen, was sich vor uns aufgebaut hat.




    Langsam nähern wir uns heran, umringt von Eis in seinen prächtigsten Formen.





    Ab und zu knallt und donnert es gewaltig, dann fällt wieder ein Stück der Gletscherpracht in das Wasser. Allein wegen diesem Blick auf den Gletscher lohnt sich die Tour.



    Hier noch einige Bilder vom Columbia Glacier. Am Ende des Berichts ist ein Link auf alle Bilder.







    Nach einer Stunde und abgefrorenen Händen begeben wir auf den Rückweg, wir sehen noch einen Wal (allerdings zeigt er nicht viel von sich) und eine riesige Herde Seelöwen. Ach ja, ein Puffin verirrt sich auch noch zu uns.


    18:10 Uhr landen wir wieder in Valdez.
    Mein Fazit der beiden Touren - Northwestern- und Columbia Glacier: landschaftlich sind beide sehr schön und ich gerade wegen des Columbia Gletschers würde ich beide Fahrten durchführen.
    Ohne das Ziel Columbia Gletscher ist die Kenai Fjord Tour in Seward ganz klarer Sieger. Sicher haben wir mit der Tierbeobachtung dort auch Glück gehabt, aber das Boot, der Kapitän und die Crew sind dort wesentlich professioneller.


    Zum Abendessen wollen wir frischen Fisch kaufen. Damit wird am Hafen geworben. Frischer Fisch bedeutet bei den Jungs aber, dass er eingefroren ist. So gehen wir zu Safeways, holen Hähnchen, schwarze Bohnen, Sour Creme und Bier um uns im Wohnmobil Nachos mit Cheddarkäse zuzubereiten.


    Müde und satt sehen wir uns bei Cidre und Ale anschließend die heute geschossenen Fotos an und gehen dann ins Bett.


    Valdez
    Columbia Glacier


    Zurückgelegte Kilometer: 0
    Campground: Bayside RV Park – privat
    Preis: $37


    Hier geht's weiter

  • ausgelöst durch eine Ladung greiser Senioren, landen wir schließlich an Bord.


    Das Schiff ist das totale Gegenteil derer, die wir aus Seward kennen. Ziemlich klein - das ist okay, aber die Möglichkeiten an der Reling zu stehen sind sehr begrenzt, da an den wenigen Stellen Bänke drapiert wurden.

    wahrscheinlich sind auf dieser TOUR sehr häufig Senioren und eshalb hat man soviele Bänke hingestellt. Schon etwas ärgerlich

    womit jetzt nur noch 28,5 km verbleiben, bis er die Uferlinie erreicht.

    zu meinem Verständniss - das heisst, der Gleitscher ragt jetzt noch 28,5 km ins Meer hinaus?!

    Er ist der schönste und beeindruckendste unserer Reise. Es ist nicht mit Worten zu fassen, was sich vor uns aufgebaut hat.

    Fantastisch. Tolle Bilder :clab::clab: so ein Gletscher im Meer würde ich auch sehr gerne mal sehen ;;NiCKi;:

  • Dieser Prozess setzt 1978 ein und bis 1983 ist der Gletscher bereits bis hinter die Endmoräne zurück gegangen. 2002 ging der Gletscher noch einmal 10,5 km zurück, womit jetzt nur noch 28,5 km verbleiben, bis er die Uferlinie erreicht.

    Erschreckend, wie schnell das geht :traen: Aber er sieht wundervoll beeindruckend aus!

  • zu meinem Verständniss - das heisst, der Gleitscher ragt jetzt noch 28,5 km ins Meer hinaus?!

    Ja, insgesamt soll er noch 50 km lang sein. Das ist ähnlich unvorstellbar, wie die Länge von 39 km von des Matanuska Gletschers.


    Und dieses Wetterglück ist ja echt der Hammer! Gab es überhaupt schlechte Tage?

    Mit dem Wetter hatten wir wirklich Glück. Es gab auch keinen verregneten Tag.


    Erschreckend, wie schnell das geht Aber er sieht wundervoll beeindruckend aus!

    das stimmt, man mag sich gar nicht vorstellen, wie es dort in 50 Jahren aussieht.

  • 10:00 Uhr werden wir von Stan Stephens abgeholt. Das hatten wir gestern so vereinbart, als wir noch nicht wussten, das es nur ein 10 Minuten Fußmarsch zur Anlegestelle sind.

    :MG:

    Nach dem Einchecken und einer amerikanisch unüblichen Drängelorgie -ausgelöst durch eine Ladung greiser Senioren, landen wir schließlich an Bord.

    ;haha_;haha_;haha_

    Nach der Hafenausfahrt erscheinen die ersten Seeottern.

    Ich will sie auch endlich mal sehen :traen:

    Ab und zu lässt sich ein Bald Eagle sehen,

    :wut1:

    . Insgesamt muss ich sagen, dass die Anzahl der Tiere die wir heute entdecken, sehr hinter der im Kenai Ford zurück steht. Bis auf ein paar Seelöwen tut sich bis zum Columbia Gletscher nicht mehr viel.

    das nennt man " Jammern auf hohen Niveau" :wut1::wut1::wut1:

    Das Boot bahnt sich den Weg durch das immer mehr werdende Eis. Es knackst und knirscht an allen Ecken und Enden.

    der Wahnsinn ;;PiPpIla;;

    Ab und zu knallt und donnert es gewaltig, dann fällt wieder ein Stück der Gletscherpracht in das Wasser. Allein wegen diesem Blick auf den Gletscher lohnt sich die Tour.

    ganz großes Kino :clab::clab::clab::clab:

  • Herrliche Bilder einer herrlichen Tour :clab::clab:


    Mal sehen, für welche Tour wir uns entscheiden. Das Meer muss für mich auf jeden Fall spiegelglatt sein... :schaem::schaem:


    Frischer Fisch bedeutet bei den Jungs aber, dass er eingefroren ist.

    Da kann man ja gleich in den Supermarkt gehen ?( Naja, Euer Abendessen war ja auch ohne Fisch sehr lecker :!!

  • Ich will sie auch endlich mal sehen

    hier nochmal einen, wenn auch nur als Bild :traen: :



    und hier als Album ;)


    das nennt man " Jammern auf hohen Niveau

    stimmt ;)


    Beim Gletscher fehlt mir allerdings ein Maßstabsbildner, um seine Dimensionen besser auf dem Bild zu begreifen.
    Iwe muss man sich die Temperaturen vorstellen? Minusgrade trotz Sonnenschein?

    Der Gletscher ragt 50-80 m heraus. Der Tag war sonnig, ich denke so 20°C. Auf dem Wasser ist es dann kühler und je näher man an den Gletscher kommt, desto kälter wird es. Durch den Fahrtwind denkt man dann schon das Minusgrade sind. Wenn man aber dann am Gletscher steht, kommt es einem wieder wärmer vor. Die genauen Temperaturen weiß ich leider nicht.


    Mal sehen, für welche Tour wir uns entscheiden. Das Meer muss für mich auf jeden Fall spiegelglatt sein...

    Ja, das sollte es, sonst wird es sicher kein Spaß :traen: Deshalb die Wettervorhersage genau verfolgen oder vor der Fahrt sich beim Personal erkundige. In der Vorsaison sind die Touren sicher nicht ausverkauft, so dass man erst bei positiver Rückmeldung die Tickets kauft.


    Da kann man ja gleich in den Supermarkt gehen

    Ja, leider :traen:

  • 8:00 Uhr verlassen wir den Bayside RV Park. In den Punkten Duschen, Toiletten und Sauberkeit im Moment unsere Nummer 1. Er ist aber auch der teuerste gewesen.


    Wir fahren an die Gasstation, tanken voll, hier in Valdez ist der Benzinpreis mit $3,85 bisher es höchsten. Dann steuern wir das Post Office an, kaufen Briefmarken und geben die Karten, die wir seit Steward mit herum schleppen auf. Die haben jetzt einen roten Valdez- Stempel.


    Heute erwartet uns ein Fahrtag, wir wollen so weit wie möglich Richtung Dawson City kommen.


    In Richtung Norden fahrend verlassen wir Valdez. Der Richardson Highway, der bis nach Glenallen reicht, ist von wunderschöner Landschaft umgeben. Berge, Wälder, Wasserfälle und manchmal die Alaska Pipeline beherrschen das Bild.


    Die Alaska Pipeline, die Öl nach Valdez liefert, ist auf Stelzen gebaut, um so dem Permafrostboden zu trotzen.


    Nach 24 Meilen erreichen wir den Worthington Gletscher. Er ist ein ziemlich kleiner seiner Art und nach allem was wir bisher gesehen haben, kann er uns nicht sonderlich beeindrucken. Er ist trotzdem sehr schön, am besten man sieht ihn sich zu Beginn der Reise an, dann ist man noch nicht zu verwöhnt. ;)






    In Glenallen wechseln wir auf den Glen Highway Richtung Tok. Hier soll unsere Etappe heute enden.


    Ist es sonst üblich, auf den Highways kommende Schäden an den Straßen mit roten Fähnchen zu markieren, sind sie auf diesem Abschnitt wohl ausgegangen. Schlaglöcher oder Bodenwellen kommen deshalb oft unverhofft und überraschend, so dass wir einige Male durchgerüttelt werden.


    Kurz vor Tok sieht man schon den Nebel, der durch die großen Feuer, die seit einigen Tagen auftreten, entsteht. Es riecht stark nach verbranntem Holz und der Qualm liegt über der Stadt.
    Da es im Winter zu wenig Schnee gab und zusätzlich eine Regenflaute herrscht, ist die Waldbrandgefahr überall auf „extrem“ festgelegt.


    In Tok tanken wir wieder und kaufen noch ein paar Lebensmittel ein. Zuviel dürfen es nicht sein, denn bei der Einreise nach Kanada gibt es wieder einige Restriktionen. Im Giftshop beim Visitorcenter erstehe ich meine ersten T-Shirts. Ein Dreierpack mit Alaska- Krimskrams vorne drauf.


    Es ist erst 16:15 Uhr und da Tok nun auch nicht die schönste Stadt unter Gottes Himmel ist, beschließen wir weiter Richtung Dawson City bis nach Chicken zu fahren. Bis dahin sind es auf dem Taylor Highway 71 Meilen und auf dem Campground gibt es Feuerstellen, auf denen wir unsere Steaks grillen können.


    Der Taylor Highway führt serpentinenmäßig hoch in die Berge. Die Landschaft wechselt dabei mehr und mehr, die schneebedeckten Berge werden von riesigen Wäldern abgelöst. Da oft der Randstreifen fehlt und zusätzlich ein starker Wind weht, ist ein konzentriertes Fahren nötig.





    Plötzlich sehen wir ein Moose am Straßenrand. Es überlegt noch ob es die Straße überqueren soll, lässt dann aber von seinem Vorhaben ab und verschwindet schnell im Dickicht. Leider haben wir unsere Kamera nicht so schnell schussbereit, so dass nur ein verwackeltes Bild entsteht.



    Der letzte Abschnitt des Taylor Highways vor Chicken ist unbefestigte Straße. Wir erreichen den Campground und erfahren, dass die Feuerstellen wegen der Waldbrandgefahr nicht benutzt werden dürfen. So fällt unser Grillen wieder flach.


    Chicken:






    Der Campingplatz ist ziemlich voll, wir stehen auf Platz 19, neben einem Schweizer Ehepaar aus Bern. Sie haben zwei Kinder und kommen gerade vom Goldschürfen.


    Wir unterhalten uns kurz und sie erzählen, dass sie morgen auch nach Dawson City fahren wollen und schon vorige Nacht in Tok waren. Da war von den Waldbränden allerdings noch nichts zu sehen.


    Chicken Gold Camp RV:






    Nach dem Essen vertilgen wir noch unsere letzten Alkoholreserven und gehen gegen 22:00 Uhr schlafen.


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    Die nächste Etappe folgt erst Anfang Mai, nach unserem Kurzurlaub ;)
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    Zurückgelegte Kilometer: 535
    Campground: Chicken Gold Camp RV – privat
    Preis: $16


    Hier geht's weiter

  • So fällt unser Grillen wieder flach.

    Irgendwie soll das mit euch und dem Grillen wohl nicht klappen ;)

    Die nächste Etappe folgt erst Anfang Mai, nach unserem Kurzurlaub

    Habt einen schönen Kurzurlaub =)

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