Old England - Mostly Sunny Roads to the Past - Session 3 - Unterwegs in England und Wales

  • Und das war ja erst der Vormittag.

    Ist doch normal das Programm. :D

    War dann aber nicht ein Sonntag, gell?

    Nö, aber Bank Holiday Weekend und ein Reisebus kam auch noch. Aber ich habe es perfekt abgepasst. :D Und stand gleich bei Öffnung vor der Tür. Aber dazu mehr in einem anderen Reisebericht. ;)

    Absolut. Ich hatte ja den Versuch gestartet und bekam vielsagende Blicke.

    Huch, bei mir sind sogar Leute netterweise aus dem Bild gegangen.

    Genau so nervig wie im neuen Forum einen formatiertes Posting zu schreiben.
    Man war das früher easy.

    Sage ich ja. Ich glaube, ich trenne die langen Tage jetzt auch. Das ist echt Knochenarbeit.

    • Offizieller Beitrag

    Sage ich ja. Ich glaube, ich trenne die langen Tage jetzt auch. Das ist echt Knochenarbeit.

    Ich schreib die wieder im Quellcode. Ich kenne jetzt das Prozedere.

    Ist doch normal das Programm.

    Nicht so ganz.

    • Offizieller Beitrag

    24. Mai 2015 - Watership Down

    Der Tag ist für uns noch nicht zu Ende. Während des opulenten Abendmahls reist der Himmel auf und ein wunderschönes Licht ergießt sich über die Downs. Nach dem Essen soll man ja ruhen oder 1000 Schritte tun, wir satteln statt dessen noch unsere Räder. Mal schauen ob wir noch bis Highclere Castle kommen.


    Anfangs eine von diesen schönen und schmalen engl. Straßen, nur wir, Felder, Wiesen und Kühe. Nach 7km war die Ideylle vorbei und wir landeten auf einer 2 Lane Road. Wenigstens war um 20 Uhr nix mehr los. Nach weiteren 2 km war wir oben auf einem Hügel, äh Down.



    Hmm, Parkstreifen und Wandersleut und ein Schild was neugierig macht. Wir biegen nach links ab und erklimmen einen weiteren, höheren Down, nämlich den Watership Down.



    Wir sind in der Geschichte von "Unten am Fluss" von Richard Adams angekommen, im englischen Watership Down. Wer will kann den Weg der Kaninchen folgen, denn Adams beschrieb dabei seine engste Umgebung, irgendwo dort müsste er wohnen, gelebt haben, er wird 2016 diese Welt verlassen.




    Watership Down links außerhalb des Bildes Nuthanger Down




    Wer den Weg der Kaninchen folgen möchte, hier ist eine Beschreibung Watership Down Walk


    Der Teil den wir hoch gefahren sind gehört zum Fernwanderweg The Wayfarers Walk und den folgen wir nun in die andere Richtung zurück zum Hotel. Der Weg ist stellenweise recht abenteuerlich, nun das lieben wir ja. An einer Kreuzung in North Oakley passiert dann das Dilemma, links oder rechts oder geradeaus. Das Navi ist dabei, aber keine Hilfe, es nordet sich nicht ein. Mangels Straßennamen treffe ich die falsche Entscheidung. Wir fahren links, nach Norden, nur wissen wir das nicht. Ein wunderschöner Downhill bringt uns nicht zum Hotel, sondern nach Kingsclere. :ohje:



    Nun folgt ein 3km Aufstieg zum Parkplatz vom Watership Down. Egal, danach kommt ja der wunderbare Downhill zum Hotel und diesmal kommen wir dort auch an. 39km sind es geworden und 477 Höhenmeter.


    Wir laden die Akkus und ich lege mich in die Badewanne. Nach einer Stunde kommt ein merkwürdiger Geruch auf - ein Ladegerät ist hinüber, zumindest ist da ein Kondensator aufgeplatzt. Also warte ich bis 4 Stunden rum sind und ein Akku voll ist, dann lade ich den anderen am verbleibenden Ladegerät und falle nun auch ins Bett. Frau B ist schon seit Stunden im Reich der gespensterlosen Träume.


    Und was ist nun Down? Lange hab ich gesucht, mein englischer Kollege hat es dann gefunden. Das altenglische dun hat viele Bedeutungen, down moor, heigt, hill, moontain, eine Ableitung aus dem angelsächsischen, die ab dem 13 Jhd. "elevated rolling grassland" bedeutet.



    Zitat

    down (n.2) Old English dun "down, moor; height, hill, mountain," from Proto-Germanic *dunaz- (source also of Middle Dutch dunen "sandy hill," Dutch duin), "probably a pre-insular loan-word from Celtic" [Cambridge Dictionary of English Place-Names], in other words, borrowed at a very early period, before the Anglo-Saxon migration, from PIE root *dheue- "to close, finish, come full circle." Meaning "elevated rolling grassland" is from c. 1300.


    The non-English Germanic words tend to mean "dune, sand bank" (see dune), while the Celtic cognates tend to mean "hill, citadel" (compare Old Irish dun "hill, hill fort;" Welsh din "fortress, hill fort;" and second element in place names London, Verdun, etc.). German Düne, French dune, Italian, Spanish duna are said to be loan-words from Dutch.




    Innkeeper's Lodge Basingstoke
    The Beech Arms Crown Carvery | Andover Road | Clerken Green | Oakley, Basingstoke | RG23 7EP | £115 inkl. Frühstück für 2 Nächte

    • Offizieller Beitrag



    38,72 km - Rundkurs
    Höhendifferenz

    136 Meter (Höhe von 99 Meter bis 235 Meter)
    Gesamtanstieg 477 Meter
    Gesamtabstieg 477 Meter

  • Zudem begeht eine Deutsche ein höchst frevelhaftes Vergehen und schenkt uns ein noch nicht abgelaufenes Parkticket. Das ist nämlich laut Aushang untersagt, ich nehme es dennoch dankend an.

    :EEK: Das stand da?

    Leider haben die einen Motel ähnlichen Anbau und nach 5 Feuerschutztüren waren wir auch endlich im Zimmer. Hach wie mag ich das, besonders mit Gepäck.

    ;haha_ Die nervigste Erfindung ever. :D

    Nach dem Essen soll man ja ruhen oder 1000 Schritte tun, wir satteln statt dessen noch unsere Räder. Mal schauen ob wir noch bis Highclere Castle kommen

    :EEK: Aber irgendwie seid ihr da ja nicht gelandet.

  • Ich schreib die wieder im Quellcode.

    Ich auch. Anders würde es ewig dauern, das wieder zu formatieren.

    Ich kenne jetzt das Prozedere.

    Inwiefern?

    Nicht so ganz.

    Für mich schon. :D

    • Offizieller Beitrag

    Das stand da?

    ;;NiCKi;: Für so etwas habe ich ein Auge.

    Aber irgendwie seid ihr da ja nicht gelandet.

    Ich hatte die Einsicht der Vernuft. Hätte ich gewusst, das wir eine Irrfahrt machen, hätten wir auch dort hin fahren können, auf haben Weg waren wir ja. :ohje:

    Inwiefern?

    Wenn alles fertig geschrieben ist, formatiere ich den Text. Den zentrierten Bilderlink kopiere ich eh schon immer.
    Dann einmal zwischen den Editoren hin und her schalten und die überflüssigen Formatierung der Leerzeilen wieder löschen.

  • £24.50 pro Person


    Holla die Waldfee... :EEK: 57€ für ein Castle....



    Das mit den Landschaften wird allerdings nix werden.


    Das obige Bild ist der Blick der mir gestern aus dem Auto aufgefallen ist, der Grund unserer Anwesenheit.


    Auch nicht schlecht, aber nicht das gleiche.


    Die Aussicht von oben lohnt den Aufstieg auf jeden Fall.


    Nach weiteren 2 km war wir oben auf einem Hügel, äh Down.

    Für mich gehen diese Bilder als Landschaftsbilder durch :gg:;):!!

  • Holla die Waldfee... 57€ für ein Castle....

    Das ist ein normaler Eintrittspreis. Leider gibt es halt Ausnahmen, wie Leeds, wo die Pässe nicht gelten. Aber deswegen holt man sonst NT, EH oder HHA. Die alten Kästen müssen halt unterhalten werden.


    Wenn man mehr als einmal fährt, amortisiert es sich halt etwas, weil man mit dem Ticket das ganze Jahr reinkommt.

    • Offizieller Beitrag

    Holla die Waldfee... 57€ für ein Castle....

    :neinnein: Pfund ;,cOOlMan;:
    In Euro sind das 65,95€
    In 2015 war es allerdings billiger.


    Der Erhaltungsaufwand beträgt jährlich ca. 2,7 Millionen Pfund

    Für mich gehen diese Bilder als Landschaftsbilder durch

    Ok, dann gibt es noch ein paar. :gg:


    Watership Down ist aber das einzige was ich in die Kategorie stellen würde.
    Schon enorm diese Weitsicht von nur 257 Meter Höhe.
    Ist halt nix höher, dann ist es fast wie von einem 14.000er ;)

    • Offizieller Beitrag

    25.Mai 2015 Basingstoke - Newbury



    Heute ist er als der große Tag. Ich bin ganz aus dem Häuschen. ;;NiCKi;:;;NiCKi;:;;NiCKi;: Dowton Abbey aka Highclere Castle und wir mittendrin. ;ws108; Da wir auch eine 2. Nacht bleiben für die Second Chance müssen wir nach dem Frühstück nur Kamera und Akkus verladen.Ich war im Grunde so gar nicht happy über meine Wahl des Hotels, doch das sollte sich gleich ändern.


    Wir nähern uns Highclere von Süden über Whitchurch und das Navi führt uns erst parallel zur A34, denn nur von der A34 ist der öffentliche Zugang. Alle anderen Besucher kommen von Norden, von Newbury und wohl der A4. Die Blechkarawane scheint endlos zu sein. Die wollen da alle rein?? Nun uns kann es egal sein, von Süden scheinen wir das einzige Auto zu sein und so biegen hinter der Parkplatzzufahrt vom Beacon Hill links. Dann folgen noch weitere 3km über die Estate bis wir auf der Wiese direkt vor dem Haus am Eingang parken. Mehr oder weniger eines der ersten Autos, wir stehen noch in der ersten Reihe. Es ist ja das Pfingst Wochenende, wo Highclere 5 Tage geöffnet hat und es ist nicht nur das Haus offen, es gibt auch eine Fair. Dem späteren Geballere nach, wohl so etwas wie eine Jagdmesse. Dorthin ist wohl ein Großteil der Besucher unterwegs, wir schätzen mal vorsichtig 20.000. Wenn wir um 13 Uhr wegfahren, werden auf der Wiese vor dem Haus 350 - 450 Autos stehen, lies sich nur schlecht zählen. Nun aber fix zur Kasse, werden wir eine der 150 Walkin Tickets bekommen? Tun wir.


    Es gibt vier Arten von Tickets (Public Opening Times)

    • £22 Castle, Austellung und Garten
    • £15 Castle und Garden
    • £15 Ausstellung und Garten
    • £7 Garten


    Man muß wählen ob Vormittags oder Nachmittags, wenn man ins Haus möchte. HHA Members müssen nicht Online bestellen, können immer kommen, müssen aber für die Ausstellung extra bezahlen.


    Wir nehmen alles und bekommen als Zeitfenster fürs Haus 10:30 Uhr zugeteilt. Da Rauchen ab nun unerwünscht ist, auch im Garten, zieh ich mich noch einmal auf den Parkplatz zurück, soviel Zeit muß sein.





    Wir sind also nun tatsächlich in der Filmkulisse von Downton Abbey, der englische Serie in 6 Staffeln, teils auch im ZDf gesendet. Die Serie zeigt den Untergang der englischen Aristokratie nach dem 1. Weltkrieg und basiert teils auf der Familiengeschichte der heutigen Eigentümer, der Carnarvons aka Herbert.


    Seit dem 8. Jh. war das Land im Besitz der Bischöfe von Winchester und schon im Domesday Book verzeichnet. Seit 1692 ist Schloss und Land im Besitz der englisch-walisischen Familie Herbert, als es die Ehefrau von Thomas Herbert, 8. Earl of Pembrokevon ihrem Vater erbte. Zu der Zeit stand auf dem 400 Hektar großem Grundstück nur ein rechteckiges Herrenhaus. Der zweite Sohn des 8. Earls erbte den Besitz und dessen Neffe und Erbe Henry Herbert wurde dann der 1. Earl of Carnarvon. Der Adelstitel ist benannt nach der walisischen Stadt Caernarfon. Der 5. Earl verpflichtete sich 1907 die Ausgrabungen in Deir el-Bahari in Theben, Ägypten zu bezahlen, wo Howard Carter 1922 das unberührte Grab von Tutenchamun entdeckte. Damit dürfte klar sein, was in der Ausstellung zu sehen sein wird.
    Der 3. Earl lies nach plänen des Architekten Charles Barry das Haus zur heutigen Erscheinungsform umbauen. Wer die ganze Zeit dachte, das kommt mir irgendwie bekannt vor, hat recht, denn Berry plante auch die Houses of Parliament in London. Der heutige Landschaftsgarten wurden zwischen 1774 - 1777 vom Landschaftsarchitekten Capability Brown im Auftrag vom 1. Earl umgestaltet, dafür wurde das bestehende Dorf umgesiedelt. Der Samen für die noch heute im Park wachsenden Libanon Zedern wurde vom Bischof Stephen Pocockevon einer Libanon Reise mitgebracht.





    Viele der Zedern stehen noch heute, alle haben nicht überlebt.




    Es ist nun Zeit über Geld zu reden.

    Wie alle Adeligen war auch der 5. Earl besser im Geld ausgeben als im Geld einnehmen. Und obwohl er als einziger Erbe Bretby Hall von seiner Großmutter, Countes of Chesterfield erbte, entschloß er sich 1895 zu einer Geldhochzeit mit der unehelichen Tochter von Alfred de Rothschild, Almina Victoria Maria Alexandra Wombwell. Die Mitgift betrug eine halbe Million Pfund, was nach heutigen Wert ca. 35 Millionen €. Das reichte erst mal zum Überleben. Zudem wurde nach Alfreds Tod Almina seine Alleinerbin. Während des 1. Weltkriegs begann er Bretby Hall aufzulösen. Das reiche Wildbestand wurde 1916 abgeschossen, da er zur Ernährung der Bevölkerung benötigt wurde, die Einrichtungsgegenstände wurden 1918 bei Christie's versteigert und 1920 das Anwesen verkauft, vermutlich um die Howard Carter Expedition zu finanzieren.


    Das 3. in England zugelassene Auto gehörte Herbert, zuvor hatte er bereits eins in Frankreich gekauft, da waren sie ehr zu erwerben. 1901 verunglückte er schwer auf der Bäderstraße in Hessen, als er hinter einer Kurve einem Ochsenkarren ausweichen musste. Sein Chauffeur, der vom Beifahrersitz geschleudert wurde, konnte ihn gerade noch retten. Wer die Serie kennt, wird das obige bekannt vorkommen.


    Während des 1. Weltkrieges hatte Highclere 250 Bedienstete, Verwalter, Butler, Diener, Dienstmädchen und Landwirte. Vor de, Umbruch nach dem 1. Weltkrieg bedeutete Dienstmädchen für die weibliche Landbevölkerung eine der wenigen Möglichkeiten des Aufstiegs. Zwischen £16 für eine Wäscherin und £30 für Ladies Kammerzofe war das Jahreseinkommen, die Chefin der Dienerinnen kam auf £63. Zu den ca. 18 Dienerinnen kamen noch die 30-40 Diener, Kutscher und natürlich der Butler mit £115. Wer von den Diener 6 Fuß Körpergröße erreichte bekam dafür £2 extra. Das ganze bei mehr oder weniger Vollzeit, was nicht 8 Stunden Arbeitszeit bedeutet. bevor die Herrschaft aufstand, wurden die Feuerstellen gereinigt und aufgefüllt und nachdem die Herrschaft zu Bett ging, das Licht ausgelöscht.
    Nach dem 1. Weltkrieg änderte sich die Gesellschaft, die Löhne stiegen, neue Berufe mit geringeren Arbeitszeiten waren attraktiver, und zu allem Überfluß stieg zudem die 1889 mit 1% auch auf Immobilien, Ländereien und Kunstschätze eingeführte Erbschaftssteuer, basierend auf den Verkehrswert in immer neuere Höhen. Das zwang den Adel zur Verkleinerung der Dienerschaft, zum Verkauf von Ländereien und wenn das nicht reichte zum Verkauf des oder gesamten Besitzes. Inzwischen sind Kulturgüter wieder davon ausgenommen, da es selbst dem National Trust nicht mehr möglich war alle Herrenhäuser zu übernehmen.


    Zurück zum hier und jetzt.
    Wir nutzten die Wolkenlücken, denn im Laufe des Vormittages sollte es sich zuziehen und den Rest des Tages auch bewölkt bleiben. Daher schlenderten wir in einem Halbbogen einmal um das Haus herum.






    Wir hatten auch noch Zeit zum Jackdaws Castle zu wandern, dessen Korinthischen Säulen vom 1743 am Piccadilly abgerissenen Devonshire House stammen.






    Dann machten wir uns auf zu unserem Besichtigungsslot. Hinter dieser Fassade verbirgt sich die Bibliothek und die große Eingangshalle.




    Durch diese kleine unscheinbare Tür betritt man das Haus und gelangt in die Halle. Innen darf man leider nicht knipsen




    Hinter diesem Fenster liegt das Zimmer von Lady Sybill. :gg:




    90 Minuten benötigen wir für die Besichtigung der Räume, des Tafelsilbers und der ägyptischen Ausstellung. Letzteres ist nicht unbedingt ein Must have, aber vielleicht sind wir auch einfach vom ägyptischen Museum von Kairo verwöhnt. Ist schon toll durch die "Kulisse" der Fernsehserie zu gehen, sieht doch alles so aus wie im Film und auf einmal steht man mittendrin. Einzig die Zimmer der Dienerschaft im Keller und die Küche gibt es nicht, die wurden in den Studios aufgenommen. Auch das Zimmer, welches n der Serie in Flammen stand, wurde in den Studios 1:1 nach gebaut, logisch, versteht sich von selbst.




    Nach der Hausbesichtigung kommt noch der Landschaftspark an die Reihe.













    Als wir gegen 13Uhr vom Parkplatz fahren hat es sich komplett zugezogen. Die Ausfahrt ist auf der anderen Seite der Estate, zur A343, das dauert ca. 20 Minuten. Von Highclere fahren wir nach Newbury. Eigentlich zur Ruine des Donnington Castle, aber als wir endlich die Zufahrt gefunden haben, haben wir keine Lust mehr bei dem Wetter den Hügel zu erklimmen.


    Ich spendiere ein Foto von 2016, bei deutlich besseren Wetter.




    Die Irrfahrt geht dann weiter. Der ausgeguckte Ort zum Parken für die nun kommende Radtour erwies sich als Irrtum, keine Parkmöglichkeit am Ende der Stichstraße, die Park&Display Parkplätze scheiden ebenfalls aus, aber nach zahlreichen Dreherle werden wir am Stroud Green fündig, kostenlos. Da werden wir morgen auch wieder parken. Auf der Karte oben ist unsere Irrfahrt ersichtlich. Von hier aus werden wir wieder ein Stück des Kennet and Avon Canals entlang fahren. Betty kann schon mal ihr Quad schrumpfen,damit sie morgen mitkommen kann.


    to be continued.....

    • Offizieller Beitrag

    25.Mai 2015 - Newbury - Hungerford - Newbury



    31,53 km - Rundkurs
    Höhendifferenz

    32 Meter (Höhe von 77 Meter bis 109 Meter)
    Gesamtanstieg 129 Meter
    Gesamtabstieg 129 Meter

    • Offizieller Beitrag

    25.Mai 2015 - Newbury - Hungerford - Newbury
    Radtour am Kennet and Avon Canal


    Durch unsere Parkplatzsuche in Newbury wussten wir jetzt wenigstens schon einmal wo sich der Kanal in Newbury befindet. Den höllischen Kreisverkehr kann man als Radfahrer oder Fußgänger durch einen Tunnel überwinden. Dann einfach geradeaus und man landet in der temporären Fußgängerzone von Newbury. Bis 17 Uhr dürfen hier keine Autos fahren. Die Straße überquert den Kanal und wir schlagen uns nach links in eine hohle Gasse, dann noch eine Passage und wir sind wieder am Kanal.


    Zur Geschichte des Kanals hab ich mich ja schon im Bericht 2014 ausgelassen, daher nur soviel:
    Der Kennet and Avon Canal ist eine 140km lange Sehenswürdigkeit und verbindet die Flüsse Avon und Kennet mit einander und ermöglicht so eine durchgehende Wasserstraße durch Südengland, von der Themsemündung bis zur Irischen See.


    Ein Kanal in England ähnelt ehr einem künstlichen Fluss, er ist schmal und schlängelt sich mit viele Windungen über die Hügel Englands. Eine wesentliche idyllischere Angelegenheit als die deutschen Kanalautobahnen. Weitere Vorteile so einer Radtour, man kann sich nicht verfahren und es ist flach. Es gibt keine Rose ohne Dornen, mal ist der ehemalige Treidelfahrt für englische Verhältnisse breit, mal ist es nur ein schmaler Fußpfad.




    Teile des Treidelpfads gehören zum englischen Netz der National Cycle Ways, das ist das blaue Schild auf dem obigen Foto. Hier ist es No. 4. Wir werden noch öfters auf der 4 unterwegs sein.


    Teilweise fährt man auf einer Landzunge zwischen dem Kanal auf der einen, und dem Fluß Kennet auf der anderen Seite. Sehr idyllisch das ganze, eben kein Vergleich mit deutschen Kanalwegen. Alle paar Kilometer kommt eine Schleuse, wo man die Durchfahrt der Freizeitkapitäne auf ihren Narrowboats, den Kanalbooten, beobachten kann, Frachtverkehr gibt es nicht mehr. In der heutigen Zeit ist auf den Kanälen mehr los, als in den Zeiten des Güterverkehrs, daher sind die meisten Kanalstrecken wieder hergestellt, zu Land und zu Wasser, es werden sogar neue gebaut oder alte Strecken wieder ausgebuddelt. Rund 7000km gibt es inzwischen wieder.





    Obiges Bild zeigt ein breit ausgebautes Teilstück.
    Neben den zahlreichen Schleusen und noch zahlreicheren Brücken gibt es Wehre, die den Wasserausgleich dienen, Zu- wie Abflüsse, und die Hinterlassenschaften des Krieges - Maschiengewehrbunker, im Volksmund Pillboxen genannt, also Pillendose, wegen der oft achteckigen Form. Für den Fall einer deutschen Invasion wurde der Kanal zu einem langen Burggraben befestigt und diente als Verteidigungsline quer durch England, einem flüssiger Hadrianswall wenn man so will.



    Abfluss




    Zufluss


    Eine besondere Herausforderung: Brücken. Damit sind die Brücken gemeint die man unterqueren muss. Besonders nett wenn man eine Tasche/Rucksack auf dem Rücken hat. Der Kanal verengt sich immer unter einer Brücke und lässt Platz für einen schmalen Pfad. Neben der nicht vorhandenen Sicht ob jemand aus der anderen Richtung kommt, kommt die geringe Durchfahrtshöhe mit Rucksack hinzu, denn das meiste sind steinerne Bogenbrücken, der fahrbare Teil des Pfades schrumpft auf 10cm Weite. Und hinter der Brücke kann durchaus ein Loch sein, eine Ausspülung oder ein Schwan der den Weg versperrt. ;,cOOlMan;:







    der Fluss Kennet


    Nach 16km erreichen wir Hungerford, links der Kanal, dann der Weg und dann der Fluss Kennet in trauter Dreisamkeit und meistens die allgegenwärtigen Narrowboats.




    In Hungerford verlassen wir den Kanal und fahren "hoch" in den Ort und dort einmal die Hauptstraße rauf und runter. Rauf geht ja noch, das runter ist ein Problem, denn da passiert mir ein Maleur in Form eines Antiquitätenhändlers.




    Frau B ist hin und weg, vor allem weg und besiegelt hier das Ende, äh Wendepunkt, der Radtour. Eine Teekanne, eine Kaffeekanne, ein Milchkännchen und Zuckerdöschen, hergestellt in Shefield Ende 18.Jh./Anfang 19.Jh. wechseln den Besitzer und zieren nun unser Küchenbord. Stossfest verpackt finden sie temporäre Unterkunft in Frau B's Fahrradtasche bzw. Rucksack. Eigentlich wollten wir noch bis zum Bruce Tunnel kommen, aber der Tunnel muß nun warten, denn wegen der Kännchen fahren wir natürlich wieder den gleichen Weg zurück. Ist kein Nachteil, schaut aus der anderen Richtung ja anders aus und wir kommen ja nicht so oft hier her. Dachte ich zumindest. Das es zu unseren meist gefahrenen Strecken in England werden soll, konnte ich zu dem Zeitpunkt ja noch nicht ahnen. Zurück in Newbury fahren wir noch die Fußgängerzone einmal rauf und runter, natürlich nicht ohne Shopping. Der Schotte muß warten, Frau B hätte lieber noch einmal Carvery.
    Also zurück zum Auto und dann zurück zum Pub.


    Dann folgt die tägliche Datensicherung und nachdem ein Akku endlich voll ist, kann ich auch meine wohl verdiente Nachtruhe antreten, Frau B ist da schon längst im 7. Himmel.


    :GN::schlaf:


    Innkeeper's Lodge Basingstoke
    The Beech Arms Crown Carvery | Andover Road | Clerken Green | Oakley, Basingstoke | RG23 7EP | £115 inkl. Frühstück für 2 Nächte

  • Oh, der englische Kanal gefällt mir wirklich sehr. Das sieht wirklich sehr idyllisch aus =)

    da passiert mir ein Maleur in Form eines Antiquitätenhändlers. Frau B ist hin und weg, vor allem weg und besiegelt hier das Ende, äh Wendepunkt, der Radtour.

    ;haha_ Wunderbar geschrieben. Tja, manN muss wohl Opfer bringen ;)

  • Damit sind die Brücken gemeint die man unterqueren muss. Besonders nett wenn man eine Tasche/Rucksack auf dem Rücken hat. Der Kanal verengt sich immer unter einer Brücke und lässt Platz für einen schmalen Pfad.

    Also die müssen wirklich so mini sein, wenn du sie nicht ablichten konntest ;):gg: .

  • Eine Teekanne, eine Kaffeekanne, ein Milchkännchen und Zuckerdöschen, hergestellt in Shefield Ende 18.Jh./Anfang 19.Jh. wechseln den Besitzer

    Bist du dir da sicher? Die Chinesen kopieren doch alles ziemlich perfekt :pfeiff: .

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