CBN - Dick's Arch - Neuer Arch bei der Wave, AZ

  • Dieser Arch ("Dick's Arch" nach dem Entdecker) liegt ziemlich genau an der Grenze der Permit Area, aber da die Gegend bei weitem (trotz einigem Lace Rock) nicht so fragil ist wie die andere Seite der Berge und außerdem der Foot Traffic dort (noch) nahezu bei Null liegt, halte ich es für vertretbar, derzeit ohne Permit hinzugehen. Die Ranger kannten den Arch nicht einmal, geschweige denn dass sich ein Ranger (außer aus persönlichem Interesse) dort jemals hinverirrt. Am gesamten Weg überschreitet man die Permitgrenze nie. Tragt euch einfach ins Register am TH mit "Dick's Arch" ein. Wenn euch etwas passiert, könnt ihr dann wenigstens gefunden werden, wenn die Suchmannschaft den Ort googlet :D


    Geht nur hin, wenn ihr eine gute Kondition habt! Das ist kein Spaziergang, der Weg ist definitiv schwieriger als der zur Wave, auch wenn er nicht ganz so lang ist! Nehmt auch mehr als genug Wasser mit. Das Tiefsandwandern ermüdet sehr und man wird durstig. Auch ein kleiner (salziger) Snack ist nicht verkehrt. Ideale Wanderzeit ist natürlich außerhalb vom Sommer. Im Juli oder August würde ich mich hier draußen niemals aufhalten, auch nicht bei der Wave.


    Ich kann nur empfehlen, als erstes etwa vom höchsten Punkt des Sagebrushfelds querfeldein den (weniger fotogenen) Moby Dick Arch anzusteuern (GPS auf der genannten Webseite) und von dort möglichst hoch im eher felsigen Bereich Richtung Süden zu gehen.

    Keinesfalls sollte man den Sand Wash, den man am Weg zur Wave überquert, wenn man das Sagebrush Feld verlässt und auf die Ridge steigt, entlanggehen und dann den extrem steilen Tiefsandhügel am Schluss (wo eine hohe Felswand den Wash beendet) nach rechts hinaufsteigen. Das ist fast unpackbar! Da ich nicht genau wusste, wo ich wirklich hin musste (GPS klingt ja gut, aber vor Ort sieht das alles dann schon wieder anders aus in diesem unübersichtlichen Terrain), bin ich etwas zu tief in den Sandhügel gekommen (weil ich erst danach zum Moby Dick Arch wollte, das war mein Fehler) und musste fast die Hälfte auf allen vieren durch Tiefsand nach oben. Ich war völlig am Ende meiner Kräfte und nur noch ein paar Höhenmeter mehr und ich hätte aufgegeben!


    Aber wenn man sich vom Moby Dick Arch immer weit oben im oder nahe dem felsigen Bereich hält, kann man meistens vertretbar einfach quer zum Gefälle durch Sand und etwas felsigere Abschnitte gehen. Es gibt hier derzeit noch keinen erkennbaren Use Path, folgt mehr oder weniger der Richtung des GPS nach Süden und bleibt auf derselben Höhe. Ich habe übrigens nur ein einziges Paar Fußspuren am gesamten Weg entdeckt, das wohl auch schon etliche Tage alt war. Die arme Person hat sich wie ich teilweise auch den Sandhügel hochgequält.


    Der Schluss des Trails ist dann eine dramatische Steigerung zu den bisherigen Mühen: Man betritt eine von beiden Seiten geschlossene "Sandrinne", die einen genau auf den Arch zu leitet. Nach ein paar Metern da drin sieht man den Arch nun endlich zum ersten Mal. Gleich ist es geschafft! Ich würde vom Moby Dick bis zum Dick mit mindestens 30 Minuten reiner Gehzeit rechnen, aber nur, wenn man den optimalen Weg gleich findet. Am Rückweg ist man dann schneller, da es mehr bergab geht.


    Lichttechnisch ist der mittlere Nachmittag optimal. Oder ein bewölkter Tag, dann kann man mehr experimentieren. Vormittags und später nachmittags liegt der Arch ganz oder teilweise im Schatten (hinter mir sind hohe Berge).


    Am Rückweg sollte man dann auf jeden Fall noch beim High Heel Arch vorbeischauen (GPS programmieren, sonst findet man ihn nicht, weil man drüber hinweggehen würde)! Von dort dann nur noch durch den Sagebrush Richtung Norden, bis man irgendwo wieder auf den Wave Trail stößt.


    Mein Fazit: Dick's Arch sieht dem Cobra Arch recht ähnlich, aber die Anfahrt zum Trailhead ist wesentlich einfacher. Die Wanderung ist beides Mal mit reichlich Tiefsand garniert, aber hier immerhin kürzer und wenn man sich an meine Beschreibung hält, jedenfalls einfacher. Eine Massenlocation wird das aber wohl nie werden. Den High Heel Arch hingegen kann jeder schnell mitnehmen, der von der Wave am Nachmittag zurückgeht oder auch am Rückweg von einem Ausflug in den Buckskin Gulch!

  • Eine dokumentarische Ergänzung: So sieht der letzte Abschnitt zum Arch aus. Vielleicht hilft das jemandem, anhand der Umgebung sich auf der richtigen Höhe zu nähern.


    Der Arch wirkt hier sehr klein, aber davon sollte man sich keinesfalls täuschen lassen. Er ist 5,5m hoch und hat eine Spanne von 16,5 Metern! Jedenfalls größer als Cobra Arch.


    Die Umgebung sollte man dort auch genauer erkunden, wenn man Zeit und Kraft hat. Es gibt angeblich noch weitere (kleine) Arches und der hübsche Hoodoo (vielleicht 1,5 Meter hoch?) Mitte links am Foto hat auch meine Aufmerksamkeit erregt.


    Wer eine Kondition wie ein Bär hat, der schafft es vielleicht, irgendwie ganz nach oben auf den Berg zu kommen (nur eine Vermutung!). Die Wand am Foto ist die Rückseite der Wand der Sand Cove, an deren Fuße sich der Boneyard befindet. Der Blick am späteren Nachmittag von da oben in Richtung Top Rock müsste absolut phantastisch sein!

  • Viel wichtiger und enorm chancenreicher ist der 15. des Monats! Man muss nur verdammt schnell und bestens vorbereitet sein. Hab schon mehrmals auf diesem Weg das Permit bekommen. Internet-Lotterie und vor Ort ist zu vielen Zeiten praktisch chancenlos. Wintermonate sind noch am besten.


    Aber wie gesagt, für den Arch ist ein Permit sowieso nicht erforderlich. Und eine gute Runde wäre in der Früh in den Buckskin Gulch, dann zum Arch und dann geht sich noch Edmaier's Secret oder bei weniger Zeit das Maze Petroglyph und dann die Rainbow Badlands aus. Paw Hole ist mit dem passenden Auto auch einfach danach zu kombinieren.


    Abschließend noch die Sicht am Rückweg am Ende der "Rinne". Links am Rim geht man zurück zum Moby Dick Arch. Die Route, bei der man kein GPS braucht, geht unten durch den Sand Wash und dann über die Sand Hills hier herauf. Als Ausgleich zum GPS braucht man ein Beatmungsgerät und ein paar Super Apfelmus Riegel!


  • So habe ich die Wanderung im Oktober 2017 durchgeführt, empfunden und dokumentiert:



    USA Hike - USA Wanderung: Arches of the Wave [Coyote Buttes North]



    Lage | Location
    Der Arc of the Wave aka. Dick's Arch aka. Seldom Seen Arch und der Foxheaven Arch liegen in Arizona. Der Double Arch aka. Flame Arch aka. High Heel Arch und der Moby Dick Arch liegen in Utah. Alle Steinbögen sind in der Paria Canyon - Vermilion Cliffs Wilderness, Coyote Buttes North, an der Staatsgrenze von Utah und Arizona, zwischen den Dörfern Page [AZ] und Kanab [UT]. Der Trailhead am Wirepass liegt noch in Utah an der House Rock Valley Road.


    Für diesen Hike brauchen Sie keine Permit.


    Wanderung | Hike
    Überqueren Sie die House Rock Valley Road und gehen Sie in der Wash entlang Richtung Wirepass Slotcanyon. Nach 0,5 Meilen nehmen Sie den ersten kleinen, gut sichtbaren Aufstieg nach rechts in die Vermilion Cliffs. Sie gehen diesen Trail weitere 0,3 Meilen, verlassen den Weg aber noch vor dem Abstieg zum Bull Pasture Reservoirs nach rechts.


    Etwas sandig geht es querfeldein nach oben. Sie halten sich links des Rückens der Vermilions. Die Kunst besteht nun darin nicht zu weit nach links abzutriften und Höhe zu verlieren und nicht zu weit nach rechts aufzusteigen, um unnötige Höhenmeter zu vermeiden. Das GPS hilft, die direkte Richtung zum ersten Arch zu halten, gleichwohl sind es kleine Einschnitte, die Sie manchmal zwingen, nicht erwähnenswerte Umwege zu gehen.


    Nach 1,7 Meilen sind Sie am Double Arch, der auch Flame Arch oder High Heel Arch genannt wird. Inzwischen relativ abgemagert und mit dünnen Felsstrukturen lehnt der Felsbogen an einer kleinen Wand. Er ist hilflos, Wind und Wasser werden dafür sorgen, dass er das Zeitliche segnet. Aber nun weiter, es gibt noch einiges zu erwandern.


    Sie steigen wieder auf. Nur 0,3 Meilen später begegnet Ihnen nichts Filigranes. Der Moby Dick Arch steht wie ein unerschütterlicher Panzer mitten im Hang. Ein fetter Felsbogen, so anders als der Letzte, ist das Überbleibsel einer Felsformation, deren Leben als Sand geendet hat. Sie umrunden das Felsentor, auf das man auch ohne Gefahr steigen kann. Ein paar Juniper Bäume nutzen den Windschatten und wachsen am Fuße des Steinbogens in die Höhe. Und es ist noch nicht vorbei!


    Immer weiter nach oben, durch teilweise tiefen Sand. Der Abstand runter zum Canyonboden ist inzwischen groß und deshalb ist etwas Vorsicht geboten, um nicht den Halt auf dem weichen Sand zu verlieren. Sie steigen konzentriert am linken Rand der Ridge dem felsigen Canyonende entgegen. Und just als Sie das Ende nach gut 2,2 Meilen erreichen, sind Sie am Arc of the Wave, der auch Dick's Arch und Seldom Seen Arch genannt wird. Im Mai 1996 entdeckte Dick Kent diesen wunderschönen Felsbogen. Eine tolle und trotzdem einsame Lokation!


    Nachdem Ihnen der große Steinbogen beim Anmarsch mitten ins Gesicht gesprungen ist, haben Sie ein paar Meter vorher einen kleinen, aber herrlichen Arch vorerst rechts liegen gelassen. Nun also zurück und ein paar Meter links hinauf zum Foxheaven Arch geklettert. Intime Felsenatmosphäre. Der feuerrote Felsen hat vulkanische Einschlüsse, die wie Pockennarben aussehen. Aus dem Bogen heraus blicken Sie in den Canyon und auf die Formationen der Paria Canyon - Vermilion Cliffs Wilderness. Es ist einfach nur schön hier.


    Details
    Alle wichtigen Daten inklusive der GPS-Routen und -Wegpunkte sowie eine topographische Karte findet Ihr hier - viel Spaß!

  • Wir sind im Mai 2018 nach Fritz' Beschreibung gegangen. Hier ein Auszug aus meinem Reisebericht:


    Nachdem wir das Parkticket ausgestellt hatten, wanderten wir wieder ein Stück in Richtung Buckskin Gulch und dann rechts nach oben in Richtung Wave. Nach einem guten Kilometer bogen wir vom Pfad ab und marschierten quer durch die Pampa auf den Spuren von Fritz Zehrer‘s Waypoints und auf der Suche nach den vier Arches, die sich hier verstecken.




    Den ersten – High Heel Arch – fanden wir ohne Probleme und bis hierhin war die Strecke auch nicht sonderlich anstrengend, auch wenn wir die ganze Zeit durch den Sand stapfen mussten. Leider lag der Arch noch ein wenig im Schatten. Aber wir haben ja noch den Rückweg.





    Alleine dieser Arch wäre für unseren Geschmack die Wanderung schon wert gewesen , aber es folgten ja noch mehr . Nach dem filigranen Doppelbogen war der Moby Dick Arch eher plump und dick und auch nicht ganz so schön. Außerdem war hierher zu kommen auch schon ein bisschen anstrengender, weil steiler.






    Der Rest des Trails hatte es dann schon etwas in sich. Durch tiefen Sand stapften wir bergan, mussten dann eine tiefe Felsrinne durchqueren (hier verstiegen wir uns erst mal kurz und mussten wieder ein Stück tiefer gehen - war aber unsere eigene Deppigkeit ), dann quer durch einen sehr sandigen Abhang, an dessen Seite es tief runter in den Canyon ging, was Markus in Bezug aufs Thema Schwindelfreiheit schon recht grenzwertig fand.





    Aber am Ende stand dann die Belohnung, nämlich der Dicks Arch, den wir schon aus der Entfernung sehen konnten. Aus jeder Perspektive ein tolles Motiv.








    Neben den tollen Felsbögen des heutige Tages gab es noch ein weiteres Highlight, nämlich ein Kondorpaar, das uns einen guten Teil der Zeit begleitete. Zunächst hatten wir im Rahmen unseres Versteigens nur einen der beiden Vögel entdeckt und ihn in der Luft bestaunt, später stieß dann der zweite noch dazu und auf dem Rückweg sahen wir dann beide Vögel noch gemeinsam auf einem Felsen sitzen – einfach toll. Lediglich für ein brauchbares Foto zu weit weg. Suchbild:



    Anschließend machten wir uns noch auf die Suche nach dem Fox Heaven Arch. Dort, wo er laut Track sein sollte, war er definitiv nicht und wir haben uns eine ganze Weile einen Wolf gesucht. Als wir schon aufgeben wollten, haben wir ihn dann relativ weit oben an der Wand doch noch gesehen. Er liegt talauswärts gesehen nur vielleicht 100 Meter (ich kann schlecht schätzen ) unterhalb des Dicks Arch auf der linken Seite hoch oberhalb des Talbodens. Wenn man das weiß, dann kann man ihn auch sehen. Wir stiegen über ein steiles Schuttfeld ca. 40 Höhenmeter zu ihm hinauf. In dem Alkoven unter dem Arch STßen wir und verputzen unseren Wrap – ein toller Picknickplatz und die Bezeichnung „intime Felsenatmosphäre“ bei Zehrer ist gut gewählt.


    Hier geht es hoch:



    Ein wenig Kletterei braucht es und man sollte schon aufpassen, dass man nicht wegrutscht .




    Auf dem Rückweg wollte Markus gerne noch mal ins Tal schauen und wir gingen ein kleines Stück abseits. Als Markus sich wieder umdrehte und das Tal ansteuerte gab es ein Geräusch, als wenn ein Laptop gestartet wird . Das entpuppte sich als warnendes Fauchen einer Schlange, die auf einem kleinen Vorsprung eines Felsens lag, wie auch immer sie dahin gekommen war, denn wir waren ja gerade erst daran vorbeigelaufen .




    Auch während Markus sie fotografierte, stellte sie sich nicht vor. Vielleicht weiß einer von Euch, was für ein Exemplar das ist? Auf eine Nachfrage beim BLM haben wir verzichtet, denn als wir wir das letzte Mal mit einem Foto einer Schlange die Frage nach dem Namen stellten, erhielten wir die grandiose Antwort “it’s a snake“ .
    Beim Abstieg konnten wir dann zu guten Teilen unseren Fußspuren folgen, denn natürlich war auch heute wieder außer uns niemand hier .





    Am High Heel Arch wurden erstmal die Schuhe geleert.



    Seht Ihr die kleine Michelle ?





    Wanderung:


    Arches of the Wave: 10 km, 6 h, 410 hm

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