Englands Treasures

  • Als ich den Runway Visitor Park verlasse, luken doch tatsächlich ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken.

    ich seh schon, du magst auch dynamische Wolkenstimmung :gg:


    Lyme Park liegt in einem riesigen Park, der das Herrenhaus auch heute noch umgibt. Vom Eingangstor fahre ich mehrere Meilen, bis ich den Parkplatz erreiche.

    Der Park muß ja irre groß sein :EEK: ,


    die Inneneinrichtung ist mal wieder ein Augenschmaus, wobei mich ja nach wie vor die Betten fazinieren ;haha_


    Schließlich erreiche ich ganz am Schluss des Rundgangs einen Raum, in dem dieser kleine Sekretär steht. Hier wird der Besucher dazu eingeladen Platz zu nehmen. Es steht Briefpapier mit historischem Briefkopf bereit und man kann einen Brief verfassen. Diesen steckt man in einen Umschlag und adressiert ihn. Er wird dann kostenlos an den Bestimmungsort versendet.

    Warum dieser nette Dienst ?(


    sehe ich die Schilder zur Little Moreton Hall.

    Irres Haus,


    zum Verlieben dieses tolle Fachwerk ;dherz; ;dherz; ;dherz;


    und so hübsch verwinkelt durch den Anbau ;;ebeiL_,


    Die kleine Kapelle wurde bereits von einer der letzten Besitzerinnen aus der Familie Moreton wieder hergerichtet.

    Hier sieht man das " Schief" besonders schön ;;NiCKi;:


    Also, dass Haus ist bis jetzt mein Favorit :!!

  • Zitat von »betty80«
    Als ich den Runway Visitor Park verlasse, luken doch tatsächlich ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken.


    ich seh schon, du magst auch dynamische Wolkenstimmung :gg:


    :D


    Der Park muß ja irre groß sein :EEK: ,


    550 Hektar. Ganz schön groß das Ganze.


    Zitat von »betty80«
    Schließlich erreiche ich ganz am Schluss des Rundgangs einen Raum, in dem dieser kleine Sekretär steht. Hier wird der Besucher dazu eingeladen Platz zu nehmen. Es steht Briefpapier mit historischem Briefkopf bereit und man kann einen Brief verfassen. Diesen steckt man in einen Umschlag und adressiert ihn. Er wird dann kostenlos an den Bestimmungsort versendet.


    Warum dieser nette Dienst ?(


    Als nettes Goodie. Und um Kindern zu zeigen, dass es früher mal was anderes als Whatsapp gab.

    • Offizieller Beitrag

    550 Ha, da muß man viel Rasen mähen. :gg:
    Moreton House steht immerhin noch nach 500 Jahren. Ob das auf die Hütte zutrifft, wo ich gerade drin sitze, werde ich nie erfahren. :nw:
    Aber das ist wirklich krumm und schief. Allein der Kamin. :ohje:

  • 550 Ha, da muß man viel rasen mähen. :gg:


    Da wird nicht alles gemäht. Ist auch deer Park usw. Teilweise werden nur die Wege gemäht.


    Moreton House steht immerhin noch nach 500 Jahren. Ob das auf die Hütte zutrifft, wo ich gerade drin sitze, werde ich nie erfahren. :nw:


    Ich glaube, das kann nur Ina nachvollziehen. ;;NiCKi;: :D Bei ihrem Haus kommt das ja ungefähr hin.


    Aber das ist wirklich krumm und schief. Allein der Kamin. :ohje:


    :neinnein: Das ist eine optische Täuschung. Der Kamin ist das Einzige, was gerade ist, in dem Zimmer. Wollte ich auch erst nicht glauben, aber die Dame vom NT hatte eine Wasserwaage dabei.

  • :EEK: :EEK:


    ;;NiCKi;: :D


    In dem Saal:



    ging es auch richtig abwärts. An der Kante hinter dem Stuhl. Das ist nur auf dem Bild nicht so gut zu sehen. Dieser Raum ist ganz oben unter dem Dach, so lang wie das Haus dort ist, und durch sein Gewicht, ist das Haus an manchen Stellen richtig abgesackt, weil das Fundament nicht dafür gebaut war, das Haus 500 Jahre zu tragen. Da musste richtig stabilisiert werden. War schon interessant, was die Guides so erzählt haben.

  • Tag 11 - Samstag, 21. Mai
    Castles in the Sky - Birmingham nach London


    "We fall to rise again." - unknown


    Ich hatte mir ja ein paar Orte rausgesucht, die ich heute Morgen eigentlich in Birmingham anschauen wollte, doch irgendwie spricht mich das hier gar nicht an. Schon lustig, nun war ich schon zum zweiten Mal hier, aber habe immer noch nichts von der Stadt gesehen. Irgendwie bin ich nur genervt und biege kurzentschlossen einfach auf die Autobahn Richtung Coventry ab. Hier gibt es eine ganz besondere Kathedrale, die ich besuchen möchte.




    Die St. Michaels Church wurde im späten 14. bis frühen 15. Jahrhundert erbaut. Sie war die größte Pfarrkirche Englands, bis sie schließlich 1918, mit der Gründung der Diözese Coventry, zur Kathedrale erhoben wurde. Am 14. November 1940 wurde die Kathedrale jedoch durch einen deutschen Luftangriff, den Coventry Blitz, fast vollständig zerstört.






    Der ehemalige Probst von Coventry ließ nach dem Luftangriff aus zerstörten Dachbalken ein Holzkreuz herstellen. Das Original steht heute in der neuen Kathedrale, die direkt daneben erbaut wurde. Eine Replik steht auf einem Altar in der Ruine. Eine weitere Kopie wurde 1988 der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin gestiftet, die das Schicksal der Kathedrale von Coventry teilte. Seitdem sind die beiden Kirchen "Schwesterkirchen".












    Da ich nun Birmingham früher hinter mir gelassen habe als gedacht, fahre ich kurz entschlossen nach Ragley Hall, das ich ebenfalls auf meiner Häuserliste zu stehen hatte, aber eigentlich nicht geplant war. Und was für ein Glücksgriff das ist, denn dieses Haus ist wieder einmal richtig Klasse - einfach auf ganz vielen Ebenen ein Erlebnis der besonderen Art.




    Ragley Hall wurde 1680 für Edward Conway, 1. Earl of Conway erbaut, heute ist es der Familiensitz des Marquess of Hertford. Auf Grund dieser Tatsache, darf ich im Haus leider nicht fotografieren. Ich kann aber so viel verraten, die Tour lohnt sich, denn das Haus ist komplett in Benutzung, sodass Altes oft mit Neuem verbunden ist. Richtig unglaublich ist aber das Gemälde, das sich über das gesamte Treppenhaus erstreckt. 1983 wurde es von Graham Rust fertiggestellt und im Gemälde finden sich auch sämtliche Familienmitglieder sowie Freunde der Familie wieder.




    Besonders Klasse aber waren die Guides. Eine von ihnen sprach plötzlich Deutsch, aber sie erklärte mir, dass sie Britin sei. Sie war mit ihrem Mann viele Jahre in Deutschland stationiert und hat die Sprache ziemlich perfekt erlernt und war sehr erfreut, sich mit mir unterhalten zu können. So verquatschen wir uns eine ganze Weile, immer mal wieder in Englisch und dann wieder in Deutsch. Danach gehe ich in den Garten hinaus.












    Als ich wieder zurück zur Front des Hauses komme, steht dieser super schöne Rolls Royce vor der Tür. Ein tolles Motiv zusammen mit dem Herrenhaus.






    Nicht ganz so überzeugt hat mich dagegen Coughton Court, das ich als nächstes besuche. Ich will dem Haus nicht unrecht tun, es ist schon interessant, aber irgendwas hat mich gestört. Vielleicht war es auch das Wissen um die, sagen wir es mal so, wieder etwas eigenwillige Art und Weise, wie der National Trust dazu gekommen ist. Ich muss schon sagen, dass es eine Zeit gab, wo dort recht streitbare Entscheidungen getroffen wurden. Das empfinde ich auch hier so. Zwar wohnt hier die Familie noch immer in einem Teil des Hauses, doch irgendwie scheint das Ganze nicht so ganz in gegenseitigem Einvernehmen passiert zu sein, wenn man genauer nachliest.




    Das Coughton Estate gehörte der Familie Throckmorton schon seit 1409 und der älteste Teil des Wohnhauses, das Gatehaus in der Mitte, stammt aus dem Jahr 1530. Die Throckmortons und ihr Anwesen haben eine spektakuläre Geschichte hinter sich. Das Gatehouse wurde damals Heinrich VIII. gewindet, den die Throckmortons favorisierten. Doch das dauerte nicht lange. Probleme entstanden, weil sie Catherine von Aragon unterstützen und gegen die Scheidung von König und Königin waren und gegen die Reformation. Die Throckmortons waren und sind praktizierende Katholiken.




    Noch schlimmer für die Familie war dann aber, dass Sohn Robert Throckmorton zuerst am Throckmorton Plot teilnahm. 1583 wollte man Königin Elizabeth I. ermorden. Noch fataler aber war die Verstrickung in den Gunpowder Plot von 1605. Diesmal sollte James I. von englischen Katholiken ermordet werden. Beide Zwischenfälle führten dazu, dass die Familie große Teile ihres Vermögens verlor und so nie in der Lage war, das Haus großartig umzubauen.




    Seit 1946 gehört das Haus dem National Trust, doch die Throckmorton haben momentan einen 300-jähirgen Pachtvertrag mit dem Trust und ein Teil der Familie wohnt noch immer hier. Somit ist Coughton Court eines der am längsten durchgängig von einer Familie bewohnten Häuser in England.






    Zum Anwesen gehören auch zwei Kirchen. Die linke Kirche ist noch immer die private Kapelle der Familie Throckmorton.




    Der Weg zurück nach London führt mich wieder Richtung Süden. Nur unweit der Autobahn liegt Farnborough Hall, das nur an 2 Nachmittagen pro Woche geöffnet ist, weil es noch heute von einer Familie bewohnt wird, obwohl es zum National Trust gehört. Deshalb auch hier das Fotoverbot, denn die Einrichtung gehört der Familie und nicht dem National Trust.




    Die Holbech Familie kaufte das Land rund um Farnborough Hall im Jahr 1684 und kurz danach wurde auch das Haus erbaut. Bis 1960 blieb das Anwesen in den Händen der Familie, bevor Geoffrey Holbech 1960 dem National Trust vermachte. Seine Tochter Caroline Baddell und ihre Familie bewohnen das Haus allerdings noch heute. Ein schöner Garten umrahmt das Haus, der seit 200 Jahren kaum verändert wurde.






    Auf dem Weg nach London komme ich noch am Chastleton House vorbei. Eigentlich sollte es laut Website geöffnet sein, doch als ich ankomme, ist geschlossen. Schade, so kann ich nur ein Bild vom Tor aus machen und muss wieder umdrehen.




    Meine letzte Nach in England verbringe ich im Hilton in Watford. Hier findet anscheinend heute auch eine Hochzeit statt, allerdings höre ich davon diesmal nicht und Parkplätze sind ebenfalls reichlich vorhanden.




    Sozusagen als Abschiedsdessert gibt's heute Abend noch einmal einen leckeren Trifle. Ich liebe diese Süßspeise einfach und kann da nie wiederstehen, wenn ich sie im Kühlregal sehe.




    Meilen: 208
    Wetter: 12-17 Grad - überwiegend bedeckt mit Schauern
    Hotel: Hilton Watford; £51.35


    ;arr: ;arr: ;arr: Tag 12: High Society - London nach Berlin - Teil 1

  • . Eine weitere Kopie wurde 1988 der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin gestiftet, die das Schicksal der Kathedrale von Coventry teilte. Seitdem sind die beiden Kirchen "Schwesterkirchen".

    Wieder so eine interessante Geschichte :!!


    Als ich wieder zurück zur Front des Hauses komme, steht dieser super schöne Rolls Royce vor der Tür. Ein tolles Motiv zusammen mit dem Herrenhaus.

    Klasse Foto Betty :clab: :clab: :clab:


    Seit 1946 gehört das Haus dem National Trust, doch die Throckmorton haben momentan einen 300-jähirgen Pachtvertrag mit dem Trust und ein Teil der Familie wohnt noch immer hier. Somit ist Coughton Court eines der am längsten durchgängig von einer Familie bewohnten Häuser in England.

    Ich finde dieses System immer noch etwas seltsam. Es ist schon brutal, wenn man sein eigenes Haus wegen den irre hohen Steuern nicht behalten kann und es dem Natioal Trust praktisch zwangsweise vererben muß. In meinen Augen handelt es sich dabei um eine Zwangsenteignung :nw:


    Erbschaftsteuer sehe ich schon ein, aber man sollte schon auch die Verhältnismäßigkeit nicht aus den Augen verlieren ;;NiCKi;:


    Ansonsten hast du einen fleißigen " Häuser- " Tag gehabt :!!

  • Ich finde dieses System immer noch etwas seltsam. Es ist schon brutal, wenn man sein eigenes Haus wegen den irre hohen Steuern nicht behalten kann und es dem Natioal Trust praktisch zwangsweise vererben muß. In meinen Augen handelt es sich dabei um eine Zwangsenteignung :nw:


    ;;NiCKi;: ;;NiCKi;: ;;NiCKi;: Ich finde es oft ganz schön traurig, besonders wenn der Trust mal wieder komplett stur und überheblich handelt. Auch ein Grund, warum ich HHA mehr mag, seit ich das kenne.


    Erbschaftsteuer sehe ich schon ein,


    Ich nicht, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls nicht so, wie es praktiziert wird.


    Ansonsten hast du einen fleißigen " Häuser- " Tag gehabt :!!


    :D

    • Offizieller Beitrag

    In meinen Augen handelt es sich dabei um eine Zwangsenteignung :nw:


    ;;NiCKi;:
    Oder die Rache der Geschichte. Erst wurde das Volk ausgeraubt, nun raubt das Volk zurück. :nw:
    Wenn man denenkt, das nur £320.000 von der Erbschaftssteuer befreit sind, dann muß eine Generation mindestens 50% Profit abwerfen, zuzgl. der Unterhaltskosten etc.pp.
    Wahnsinn.


  • ;;NiCKi;:
    Oder die Rache der Geschichte. Erst wurde das Volk ausgeraubt, nun raubt das Volk zurück. :nw:
    Wenn man denenkt, das nur £320.000 von der Erbschaftssteuer befreit sind, dann muß eine Generation mindestens 50% Profit abwerfen, zuzgl. der Unterhaltskosten etc.pp.
    Wahnsinn.


    Das Problem ist ja auch, wie bewertet wird. Nach Verkehrswert oder Einheitswert. Das macht ja schon viel aus. Keine Ahnung, welches die in UK nehmen.


    Sieht man ja immer bei der Grundsteuer D vs. USA. Mir wird ja immer schlecht wenn ich höre, was die Amis an Grundsteuer zahlen. Ich wüsste nicht, woher ich das Geld nehmen sollte. Das ist auch eine Art Enteignung irgendwie. :nw:


    Und wenn Mieter meinen, es wäre nicht ihr Problem, wie ich es immer höre, ist das auch Schwachsinn.


    Wie auch immer, ok ist es für mich nie, wenn man durch sowas zum Verkauf gezwungen wird.

    • Offizieller Beitrag

    Verkehrswert


    Der ist es, Einheitswert gibt es IMHO nur in D.


    Und wenn Mieter meinen, es wäre nicht ihr Problem, wie ich es immer höre, ist das auch Schwachsinn.


    Und ob das deren Problem ist, das zahlen sie mit der Miete.


    Wie auch immer, ok ist es für mich nie, wenn man durch sowas zum Verkauf gezwungen wird.


    Bei Gebäuden unter Denkmalschutz auf jeden Fall nicht.
    Dann wirds schwierug.
    Wenn ich in der Pampa seit Jahren, Jahrzehnten wohne und geringe Grundsteuer zahle, weil nix wert (US Variante), alles ok.
    Dann kommt ein Neubaugebiet mit Luxusapartments und schwupss zahle ich tausende Dollar Grundsteuer, ist nicht fair.
    Wenn ich das vorher kaufe weil ich mit Wertzuwachs rechne, ist es ok. :nw:

  • Zitat von »betty80«
    Und wenn Mieter meinen, es wäre nicht ihr Problem, wie ich es immer höre, ist das auch Schwachsinn.



    Und ob das deren Problem ist, das zahlen sie mit der Miete.


    Na sicher, aber das sehen die nicht. Deswegen sind ja Mieten u.a. so hoch.



    Ich sehe das so, wenn du weiterhin drin wohnst und es erhälst, sollte das reduziert werden. ;;NiCKi;: Oder auch wegfallen wie die Steuer für Gewinne nach 10 Jahren.


    Wenn ich das vorher kaufe weil ich mit Wertzuwachs rechne, ist es ok. :nw:


    Genau, dann finde ich es auch ok. Wie bei einem Verkauf auch. Erbst du und willst Kohle, zahlst du Steuern. Erhälst du das Haus aber und investierst eben nicht. Das würde ich fair finden. ;;NiCKi;: Und keine Zwangsenteignung.

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