Fazit und Infos
Es war ein wirklich toller Urlaub. Allerdings sind wir mit dem Land der langen weißen Wolke auch beim zweiten Besuch nicht hundertprozentig warm geworden.
Wetter
Das Wetter war so, wie wir es erwartet haben. Nämlich sehr unbeständig. Wir hatten viele Wolken und auch regen, aber auch strahlend blaue Tage. So ist es in NZ halt. Sicherlich wären viele Eindrücke von unterwegs bei schönem Wetter positiver gewesen, aber die grundsätzliche Begeisterung wäre auch keine größere gewesen. Wir behaupten, dass wir unsere persönliche (und zwar nur unsere) Bewertung des Reiseziels unabhängig von der Wetterfrage abgeben können.
Straßen
Die Straßen in NZ muss man sich so vorstellen, wie kleine Landstraßen von Dorf zu Dorf in Deutschland. Nur viel kurviger und meist hügeliger. Dies klingt idyllisch (und für viele mag das auch so sein). Wir fanden es auf Dauer, wenn man größere Strecken zurücklegen muss, langweilig und auch anstrengend. Wir fahren eigentlich beide total gerne Auto. In NZ auf Dauer nicht ganz so.
Da alles sehr beschaulich ist, findet man alles sofort und ohne Umwege. Auch in den Städten.
Auto
Den Mietwagen hatten wir über Juicy gebucht, weil wir in 2011 auch schon dort gebucht hatten, es günstig war und wir sehr zufrieden waren. Da Mietwagen in NZ sehr teuer sind, haben wir die Kategorie „el cheapo“ gebucht. Das bedeutet, dass das Baujahr des Wagens ca. im Jahr 2004 (Stand 2015) liegt. Dafür kostet es dann nur die Hälfte. Da uns in 2011 die kleinste Möhre ausgereicht hat, weil man von den Straßenverhältnissen her eh nur durch die Gegend gurkt und alles geteert ist, haben wir auch dieses Jahr die kleinste Kategorie genommen. Der Nissan Tiida hatte bei Übernahme 223.034 Kilometer auf dem Buckel und hat für 21 Tage 580 EUR Euro gekostet. Gebucht haben wir über Billiger Mietwagen bzw. vor Ort über Jucy Cars. In den 21 Tagen sind wir knappe 4.100 Kilometer gefahren.
Motels
Ausnahmslos alle Motels haben uns sehr gut gefallen, obwohl wir die eher preiswerten gbucht haben. Alle haben eine kleine Küche, was ihnen im Vergleich zu amerikanischen Motels für unsere Begriffe einen Pluspunkt bringt.
B&B
Die B&B waren bis auf das letzte in Christchurch (das war okay, aber nicht mehr) absolut prima. Wir sind aus verschiedenen Gründen nur mittelgroße Fans von B&B und werden auch weiterhin nur zwischendurch mal in ein B&B gehen. Hier hatten wir an sechs von 20 Nächten ein B&B. Außerdem finden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht immer gut und eine gewissen Flexibilität der Frühstückszeit ist uns auch wichtig.
Kulinarik
Eine Reise nach Neuseeland bucht man m. E. nicht aus kulinarischen Gründen und nach der Erfahrung aus 2011 hatten wir keine große Erwartungshaltung. Das Essen ist eigentlich überall in Ordnung und es gibt für jeden Geschmack etwas. Sicher nicht ganz preiswert, aber das ist eine Reise nach NZ insgesamt nicht. Fish&Chips ist immer eine günstige und preiswerte Wahl. Pizza und Burger auch. Von Dingen, die „richtig“ gekocht werden müssen (also z. B. mit einer Soße dabei) waren wir nicht wirklich angetan, aber das sind wir in Deutschland auch meist nicht...
Grillen ist immer eine tolle Alternative, denn die Supermäkte sind wunderbar mit Fleisch und Fisch bestückt. Ich glaube, dass alle Unterkünfte ausnahmslos einen Grill haben.
Wein gibt es natürlich phantastischen in NZ und das Bier (wir haben immer Speights getrunken, weil wir in 2011 das Steinlager probiert, aber für nicht ganz so gut befunden haben) schmeckte uns auch.
Action
Neuseeland ist das Land der Action. Es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Fakt ist: Man kann unglaublich tolle Dinge unternehmen.
Wir haben die folgenden Dinge gemacht:
Jetboat Queenstown
Rafting Queenstown
Bootstour Milford Sound
Delfinschwimmen Kaikoura
Tagesausflug Abel Tasman
Heli Hike Fox Glacier
Kajaktour Doubtful Sound
Underworld Rafting Charleston
International Antarctic Center Christchurch
Puzzling World
Fear Factory Queenstown
Blue Penguins Tour Otago Peninsula
Speights Brauereiführung Dunedin
Dafür haben wir zusammen 2.134 EUR Euro (von 8100 EUR Gesamtkosten für die Reise) bezahlt. Das ist eine Menge Geld. Für uns waren es aber exakt diese Dinge, die die Reise letztlich zu einem so absolut grandiosen Erlebnis gemacht haben. Wir sind Menschen, die sich sehr gerne begeistern. Und die Touren hatten genau diese Momente der totalen Begeisterung für uns. Sicher kann man immer sagen, dass man so Action-Touren ja überall auf der Welt machen kann und dafür nicht extra nach NZ reisen muss. Das ist grundsätzlich genau unsere Meinung. Aber wir waren letztlich froh, dass NZ diese Möglichkeiten bietet, weil der Urlaub für uns statt grandios nur sehr schön gewesen wäre.
Landschaft und Leute
Das Land selber, also die Landschaft, die Natur und die Menschen haben es uns letztlich nicht sooo angetan. Es war alles prima, aber eben auch nicht so, wie einem der Hype um das „Traumland NZ“ suggeriert. Die Landschaft fanden wir (überwiegend) sehr schön, aber so richtig begeistert hat sie uns meist nicht, was natürlich auch Sache des Geschmacks ist. Vielleicht sind wir halt eher die „Rote-Stein-Typen“? Aber wir sind halt auch Fans von alpinen Regionen. Und da finden wir z. B., dass Kanada in jeder Hinsicht viel mehr zu bieten hat als Neuseeland.
Die Landschaft auf den Strecken von A nach B ginge für unsere Begriffe abwechslungsreicher. Es ist halt grün und hügelig, ähnlich dem Allgäu. Das Verhältnis zwischen der Länge einer Fahrt zu einer Sehenswürdigkeit zu der Dramatik der Sehenswürdigkeit hat für unseren Geschmack oft nicht gepasst.
Die Sehenswürdigkeiten selbst sind wunderschön. Schöne Strände, türkisfarbenes Wasser, grandiose Berge, tolle Buchten. Die Tatsache, das es extrem voll ist, schmälert die Erlebnisse jedoch. Es gibt einfach zu wenige Sehenswürdigkeiten in diesem Land. Und dass es bei den Hauptattraktionen nicht viel zu tun gibt und man dadurch den vielen Menschen nicht aus dem Weg gehen kann, hat es uns auch nicht angetan. Im Yellowstone kann ich eine Woche Urlaub machen und habe jeden Tag Programm. Am Mount Cook habe ich an einem Tag alles gesehen.
Wir haben auch Tiere vermisst, denn es gibt halt außer Kühen und Schafen fast keine Säugetiere. Auf den großen Wiesen rund um den Mount Cook, hätten sich Hirsche, Bisons o.ä. echt gut gemacht. Aber das weiß man natürlich vor der Reise. Aber auch hier wieder: Zum „Traumziel NZ“ hat halt was gefehlt.
Die Menschen an sich sind pauschal betrachtet sehr freundlich. Wir hatten wirklich extrem nette Hosts in den meisten B&B und Motels. Ansonsten haben wir die Menschen als ähnlich freundlich wie in Deutschland empfunden, also als solala. Auf jeden Fall nicht mit den Menschen in den USA zu vergleichen.
Zusammenfassung
Wir hatten einen Traumurlaub, weil wir uns lieben und überall auf der Welt zusammen glücklich sind und weil wir durch die Action-Touren wahre Begeisterungsmomente hatten .
Ohne die Touren, also ausschließlich zur Landschaftsrundreise, ist NZ für uns nicht das absolute Traumziel.
Ich hoffe, dass Euch die NZ-Tour Spaß gemacht hat und freue mich riesig, dass doch so viele von Euch dabei gewesen sind. Insbesondere finde ich es toll, dass einige von Euch wirklich total intensiv mitgereist sind, obwohl es ja mal wieder nicht um die USA ging. Aber auch jeder "Pieps" hat mich immer wieder riesig gefreut. Danke, dass Ich durch Euch die Reise noch einmal erleben durfte. Ihr seid wirklich alle klasse .
Liebe Grüße und vielleicht bis zum nächsten Mal
Michelle