Lanhydrock House, Bodmin, Cornwall

    • Offizieller Beitrag

    Lanhydrock House war bis zur Auflösung der Klöster in England ein klösterliches Gut. Das heutige Herrenhaus geht in Teilen zurück bis 1620 und ist von einem Landschaftspark umgeben. Schon zu Lebzeiten der letzten Familienmitglieder ging das Anwesen an den National Trust. Es war Drehort zweier Rosamunde Pilcher Verfilmungen, was zur Folge hat, das 75% der deutschen Touristen nur aus diesem Grunde hier herkommen.


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    Webseite des National Trust mit Öffnungszeiten
    Eintritt £13.95 plus £3 fürs Parken.
    GPS: 50.440337, -4.696451


    Schon am Parkplatz können Gartenfreunde in der Gärtnerei Setzlinge kaufen. Da wir keine Gartenfreunde sind, begeben wir uns direkt zur Kasse und dort zur Memberseite, zeigen unseren Pass und bekommen einen Aufkleber als Eintrittskarte. Dann müssen noch 600 Meter durch den Landschaftsgarten Zu Fuß absolviert werden. Bustouristen, Behinderte und Radfahrer können direkt vorfahren.


    1954 entschloss sich Francis Gerald Agar-Robartes Lanhydrock zusammen mit 160ha Land an den National Trust zu übereignen, da er und seine Geschwister kinderlos blieben. Der Trust betrachtete das Landhaus ehr als Nebensächlichkeit im Verhältnis zu den Liegenschaften. :EEK: Mit dem Tod von Arthur Victors 1974, dem 8. Viscount Clifton, erlosch dieser Titel.
    Doch beginnen wir von vorne.
    1539 war Lanhydrock ein klösterlicher Bauernhof der zum Priorat von St Petroc in Bodmin gehörte. Durch die Auflösung der Kloster unter Henry VIII bekam es die Familie Glynn, dann durch Heirat erst die Familie Lyttelton, und dann ebenfalls durch Heirat, 1577 die Familie Trenance. 1621 kaufte Sir Richard Robartes, Kaufmann und Geldverleiher aus Truro das Anwesen und baute Lanhydrock House .
    Unter seinem Sohn John nahm dann Lanhydrock bis 1642 das heutige Aussehen an. Während der Regierungszeit Oliver Cromwells zog er sich nach hier zurück und wurde nach Wiedererrichtung der Monarchie Lordsiegelbewahrer und Mitglied im Kronrat. 1664 erhielt er die Genehmigung 340ha als Wildpark zwecks Jagd ein zuzäunen.
    Seine Erben zogen andere Wohnorte vor, der Kasten verwahrloste bis George Hunt Robartes 1788 den Ostfügel niederreißen lies, die heutige U-Form entstand. 100 Jahre später wurde wieder kräftig für 1407 Pfund, 4 Schilling und 6 Pence renoviert, aus dem Brauhaus wurde ein Billiardzimmer, die Fenster erhielten Glasscheiben. Die heutige Gartenanlage neben dem Landschaftsgarten entstand.
    1881 brach ein Feuer in einem Kamin aus, der den Südflügel und Teile des Westflügels verwüstete. Nur der Nordflügel aus dem 17. Jhd. mit der Bibliothek blieb verschont. Lord und Lady Robartes kamen mit dem Schrecken davon, doch aus Kummer über den Verlust starb Lady Robartes nur wenige Tage später. Ihr Mann folgt aus Kummer über den Verlust seiner Frau wenige Monate später.


    Ihr Sohn lies dann das Herrenhaus wieder aufbauen. Laut Kostenvoranschlag sollte dies 19.406 Pfund kosten, 4 Jahre später waren daraus 73.000 Pfund geworden, gab es also früher auch schon.
    Nun dafür gibt es nun auch feuerfeste Decken.


    Im Torhaus, was ursprünglich ein Jagdhaus werden sollte, werden die Eintrittsstiker kontrolliert, gegenüber liegt die lange Baumallee, die sogar Google Maps kennt.




    Von Westen sieht man die Wolken nahen






    und mit Betreten des Hauses, verschwindet für heute die Sonne.
    Wer nun eine Inneneinrichtung ala Schloss erwartet wird enttäuscht sein, nix Gold und Edelsteine. Einfach ein Haus mit viktorianischer Einrichtung, zugegeben ein ziemlich großes. :gg:
    Und besser in Schuß als manche Hütte, die noch bewohnt ist.






    Viel anders sehen auch heute in vielen Häusern die Verschlüsse auch nicht aus.



    Die Küche sieht aus, als ob gleich die Bediensteten von der Pause zurückkommen.



    Der Grill. Durch die Hitze des Feuers drehen sich im Kamin Rotoren, die dann die Grillapparatur in Bewegung setzen.



    Das Kühlhaus mit umlaufender Wasserrinne. Nicht nur der Marmortisch in der Mitte, auch rundherum an der Wand lang floss das Wasser, was dadurch die vorbereiteten Picknickkörbe kühlte.








    Nicht nur die Herrschaften hatten es komfortabel hier, auch die Dienerschaft hatte für die damalige Zeit ganz nette Zimmer. Zudem musste sie nicht die Wäsche waschen, die wurden nach auswärts vergeben, damit sollten sie nicht belastet werden. Daher gibt es im ganzen Haus keine Wäscherei.





    Man kommt bis unter das Dach, wo noch immer die Koffer bereit liegen für die nächste Reise.



    Man beachte die kleine Treppe um in das Bett zu kommen,



    der Tresor für die Wertsachen war unter der Fenstersitzbank versteckt.



    Wir nähern uns dem Nordflügel,



    mit seiner großen Galerie und Stuckdecke.




    An den Wänden Regale mit Büchern, nach Erscheinungsjahr sortiert und die Jahre liegen Jahrhunderte zurück. Auch hier gilt, wer Klavier spielen kann, darf die Besucher unterhalten. Während die beiden letzten Bilder entstehen, klimpert mir jemand die Hintergrundmusik für den Film ins Mikro.


    Schön war es hier, sehr gediegen, kein Verschleiß war zu sehen, nicht abgegriffen, kein Fitzelchen Staub. In jedem Raum ein Aufpasser und wandelndes Lesikon, gekleidet in historischen Kostümen. Allein die Unterhaltung mit ihnen kostet eine Menge Zeit. So erfahren wir dass wegen Pilcher 75% aller Bustouristen aus Deutschland kommen. Nun das erklärt warum Lanhydrock eine längere Wikiseite auf Deutsch hat, als auf Englisch. bislang war das immer umgekehrt. :gg:


    Uns hat es sehr gefallen. ;;NiCKi;:;;NiCKi;: Das ist alles mit viel Liebe zum Detail am Leben erhalten. ;:BEifal;;;:BEifal;;
    in der ehemaligen Remise wird für das leibliche Wohl gesorgt und man kann dort die Beine hochlegen und seinen Tea oder Kaffee oder Cola trinken.


    Wieder draußen eine Runde durch den Garten, aber ohne Sonne und grauen Himmel, läst das uns Parkbanausen den Finger nicht zum Auslöser zucken, obwohl die nette Postgarten von dem Garten hatten.
    Und was ist das? Auf dem Weg vom Garten zurück zum Auto beginnt es feucht von oben zu werden. ;;ReGeNsMi;;

  • Da war ich 2008. ;ws108; Wann seid ihr dort gewesen? Ich durfte damals noch nicht innen fotografieren. :wut1: Ich sag ja, ich muss die ganzen Touren nochmal machen. :rolleyes:


    . Es war Drehort zweier Rosamunde Pilcher Verfilmungen, was zur Folge hat, das 75% der deutschen Touristen nur aus diesem Grunde hier herkommen.

    Ich nicht. Ich war einfach so dort, weil ich es bei NT auf der Seite gefunden habe. :D


    Und mein Wetter war auch so blöd.

  • aaah Lanhydrock.....das steht dieses Jahr wieder auf dem Plan, nachdem wir 2013 ungünstigerweise an einem Tag dort waren, wo das Haus geschlossen war.


    Ich habe es übrigens auch nicht aus den Pilcher Filmen gekannt im Gegensatz zu Prideaux Place.


    Ich trage gleich noch ein paar Bilder von Garten und der kleinen Kirche bei :wink4:

    • Offizieller Beitrag

    Ich trage gleich noch ein paar Bilder von Garten und der kleinen Kirche bei


    :clab:
    Welcher Monat war das? Entweder war ich blind oder bei uns blühte nix. :nw:

    • Offizieller Beitrag

    Die Gartenbilder sind hinter dem Anwesen (Gebäude) entstanden.


    Ok, da waren wir, nur blühte da nix. :nw:

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