Florida and a Happy New Year

  • Ich wollte gerade fragen, wo man denn hier bei uns die speziellen Key Limes herbekommt, aber im Rezept sehe ich, dass sie es mit Limettensaft macht.

    Ich denke, die Anzahl der echten Key Limetten reicht nicht für den Export. ;)


    ... am fluffigen Eigelb sollte es nicht liegen - meine Kitchen Aid ist da unschlagbar

    Klarer Wettberwerbsvorteil. :!!

  • Es ist ja ein bisschen müßig, jeden Tag wieder vom Wetter anzufangen, aber irgendwie will uns Petrus diesen Urlaub einfach ein bisschen ärgern. Also: Heute ist es grau in grau. Wie angekündigt. Wenn nun überraschend sieben Sonnen am Himmel stehen würden, hätten wir uns wahrscheinlich mehr geärgert, denn eigentlich hatten wir mal mit einem Ausflug nach Dry Tortugas geliebäugelt. Dieser Nationalpark ist ja nur mit einer längeren Bootsfahrt oder per Wasserflugzeug von Key West aus erreichbar, was ein kleines Vermögen kostet. Damit wir das ausgeben, müssten natürlich perfekte Wetterbedingungen herrschen. Aber was nicht ist, ist nicht. :nw:


    Ein bisschen zu kurz gekommen ist in den letzten Tagen der Frühsport. Ich weiß, dass auf der Südseite der Insel eine ziemlich lange Promenade am Smathers Beach entlangführt, die nehme ich mir vor und bin dabei auch nicht allein. Der Weg zieht sich allerdings ganz schön und ich drehe ein bisschen zu spät um, so dass sich meine Strecke schließlich fast zu zehn Kilometern addiert. So viel bin ich seit Wochen nicht mehr gelaufen...


    Was machen wir nun mit diesem wolkenverhangenen Tag? Auf jeden Fall wollen wir dem Ernest Hemingway Home & Museum mal wieder einen Besuch abstatten. Viel wird sich dort nicht geändert haben seit unserer letzten Besichtigung, aber die ist über 15 Jahre her, von daher dürfte es zumindest ein paar neue Katzen geben. Das Haus ist ja berühmt für seine Samtpfoten mit sechs Vorderzehen, deren Stammbaum wohl auf eine Katze namens Snow White zurückgeht, die der Schriftsteller einst von einem Kapitän geschenkt bekommen hatte.





    Gleich neben dem Hemingway Home gibt es das Six-Toed Cat Café, wo wir uns auf der Terrasse sitzend ein üppiges Frühstück servieren lassen. Nach dem Viertelmarathon heute Morgen brauche ich dringend Kalorien!Im Hemingway Home ist schon ganz schön Betrieb. Alle 20 Minuten wird eine neue Besuchergruppe von einem Führer durchs Haus geleitet. Wir erwischen einen mit einem sehr trockenen Humor. Gefällt uns. Er lässt wirklich keine Anekdote aus und beschreibt besonders süffisant Hemingways Verschleiß an Ehefrauen und Geliebten.












    Der berühmte Pool des Hemingway Home. Zu seiner Zeit war er der einzige in 100 Meilen Umkreis. Das Loch dafür musste mühsam aus dem Limestone gemeißelt werden, die Baukosten explodierten. Ernest soll zu seiner damaligen Frau "Pauline, you’ve spent all but my last penny, so you might as well have that!” gesagt und ein Centstück auf die Terrasse geworfen haben. Ob die Geschichte wahr ist, ist nicht verbürgt. Jedenfalls ist Hemingways angeblich letzter Penny in der Poolumrandung einbetoniert. Nach der Scheidung behielt übrigens Pauline Haus und Pool... :pfeiff:





    Nach dem Hemingway Home schauen wir uns das älteste noch erhaltene Haus von Key West an. Das steht an der trubeligen Duval Street, allerdings nicht schon immer. 1829 wurde es einen Block entfernt an der Whitehead Street errichtet, wenige Jahre später aber an die mittlerweile befestigte Duval Street verschoben. Bis in die Siebzigerjahre blieb es im Besitz der Nachfahren des Erbauers, eines Captain Watlington, der nach Jahren auf See als Hafenmeister und später als Abgeordneter zur Prominenz der frühen Bürgerschaft von Key West zählte. Mittlerweile hat die Old Island Restoration Foundation ihren Sitz im Oldest House und daraus ein Museum gemacht, das man kostenlos und mit oder ohne Führung besichtigen kann. Es gibt hier auch einen Stadtplan zum Mitnehmen, in dem sämtliche historisch irgendwie bedeutenden Häuser von Key West verzeichnet sind. Wir schauen uns einige davon in der direkten Nachbarschaft an.





    Die junge Dame in der Bildmitte versucht hier, mit dem Rücken zur Tür eine Münze in das Fischmaul zu werfen - mit einer Gewissenhaftigkeit und unbeirrbaren Ausdauer, wie sie nur am frühen Nachmittag schon Betrunkene an den Tag legen.


    Conny läuft dann zurück ins Hotel, ich nehme mir noch einen Museumsbesuch vor, nämlich das Mel Fisher Maritime Museum. Mel Fischer war ein legendärer Schatztaucher, der mit seinem Familienunternehmen nach jahrelanger vergeblicher Suche und manch tragischem Schicksalsschlag am 20. Juli 1985 vor Key West die Ladung der 1622 gesunkenen spanischen Galleone Atocha fand - um die 40 Tonnen Gold und Silber im Wert von 450 Millionen Dollar. Vor dem Supreme Court erstritt er sich danach das Recht, diesen Schatz auch behalten zu dürfen.




    Das Museum erzählt die Geschichte der Familie Fisher und ihrer spektakulären Expeditionen, der Ausbeutung Südamerikas durch die Spanier und von den gefährlichen Seewegen, über die das Gold und Silber aus der Neuen Welt nach Europa gebracht wurde - oder eben nicht. Auch über die Piraten der Karibik und den furchtbaren Sklavenhandel kann man hier einiges erfahren, ebenso wie über die Unterwasser-Archäologie im Allgemeinen, der sich die Fishers nach wie vor verschrieben haben.


    In einem dem Museum angegliederten Laden kann man übrigens den Schatz der Atocha kaufen - in Form einzelner Silbermünzen. Je nach Größe, Zustand und Reinheit ab ein paar hundert bis zu mehreren zehntausend Dollar. Das gibt unsere Reisekasse nicht her, aber ich darf trotzdem mal eine der alten Münzen in die Hand nehmen. Ganz schön schwer.










    Es ist nun früher Nachmittag und tatsächlich hat sich die Sonne durchgekämpft. Ich bummele noch ein bisschen durch die Gegend um den Mallory Square, gehe bei Glazed Donuts vorbei und dann zurück ins Hotel. Kaum lege ich mich dort an den Pool, zack, ist die Sonne wieder weg und ein kühler Wind kommt auf. Das war's dann auch mit dem Thema "Sonnenuntergang" für heute. :wut1:


    Abends geht's in die Schooner Wharf, eine rustikale Bar in einem Hinterhof direkt am Jachthafen. Die Getränke sind schön kalt, das Essen geht so, der folkige Sound von der Bühne aber ziemlich angenehm. Ich könnte hier noch eine Weile sitzen und zuhören, aber Conny fröstelt es etwas. ;:;ScHlOt2;; Also gehen wir noch auf einen Absacker in der nicht weit enfernten Waterfront Brewery vorbei. Cheers! :prost:


    Gefahrene Meilen: 0
    Übernachtung: Blue Marlin Motel, 204 USD

  • Es ist ja ein bisschen müßig, jeden Tag wieder vom Wetter anzufangen, aber irgendwie will uns Petrus diesen Urlaub einfach ein bisschen ärgern.


    Ich finde es ja nett von euch, dass ihr das Sonnenwetter dann für mich aufgespart habt. :D Bis auf 2 Tage war es immer perfekt.


    denn eigentlich hatten wir mal mit einem Ausflug nach Dry Tortugas geliebäugelt. Dieser Nationalpark ist ja nur mit einer längeren Bootsfahrt oder per Wasserflugzeug von Key West aus erreichbar, was ein kleines Vermögen kostet. Damit wir das ausgeben, müssten natürlich perfekte Wetterbedingungen herrschen.

    Das ist eine der fantastischsten Touren überhaupt. ich habe die 2x gemacht und kann sie nur empfehlen. Unbedingt mit dem Flugzeug. Jeder Cent lohnt sich. Ich hoffe doch, ihr nehmt dann nochmal einen Anlauf bei besserem Wetter.

  • Das Haus ist ja berühmt für seine Samtpfoten mit sechs Vorderzehen, deren Stammbaum wohl auf eine Katze namens Snow White zurückgeht, die der Schriftsteller einst von einem Kapitän geschenkt bekommen hatte.

    Man lernt nicht aus :gg:


    Hab ich noch nie gehört :schaem:


    Aber süß sind die Stubentiger ;dherz; ;dherz;


    Jedenfalls ist Hemingways angeblich letzter Penny in der Poolumrandung einbetoniert. Nach der Scheidung behielt übrigens Pauline Haus und Pool... :pfeiff:

    Tja,


    ich würde sagen, der Mann hat sich sein Grab selber geschaufelt :nw:


    Die junge Dame in der Bildmitte versucht hier, mit dem Rücken zur Tür eine Münze in das Fischmaul zu werfen - mit einer Gewissenhaftigkeit und unbeirrbaren Ausdauer, wie sie nur am frühen Nachmittag schon Betrunkene an den Tag legen

    ;haha_ :la1; ;haha_


    Mel Fischer war ein legendärer Schatztaucher, der mit seinem Familienunternehmen nach jahrelanger vergeblicher Suche und manch tragischem Schicksalsschlag am 20. Juli 1985 vor Key West die Ladung der 1622 gesunkenen spanischen Galleone Atocha fand - um die 40 Tonnen Gold und Silber im Wert von 450 Millionen Dollar. Vor dem Supreme Court erstritt er sich danach das Recht, diesen Schatz auch behalten zu dürfen.

    Das ging damals durch die Presse ;;NiCKi;:


    Wir sind ja auch getaucht und haben oft davon gelesen ;;NiCKi;:


    Leider haben wir nie einen Schatz gefunden :traen: ;)


    Die alten Häuser von Key West gefallen mir, haben Flair ;;NiCKi;:

  • Ein Wort für das, was heute auf Key West niedergeht: Sintflut. Nichts wie weg! Wenigstens hat der Wettergott mit dem heftigsten Regen bis zu unserer Abreise von den Inseln gewartet. Aber ein bisschen mehr blauer Himmel wäre hier die letzten Tage schon schön gewesen. Nun denn, gelangweilt haben wir uns immerhin nicht. ;;NiCKi;:


    Dass ich noch kein Wort zum inkludierten Breakfast im Blue Marlin Motel verloren habe, hat einen Grund: Es ist nicht der Erwähnung wert. :neinnein: Davon abgesehen können wir das Blue Marlin aber uneingeschränkt empfehlen. So fahren wir also bis zum Midway Café in Islamorada für ein spätes Frühstück. Hier ist so viel los, dass sogar ein eigener Schalter für Coffee-to-go geöffnet hat. Wir nehmen uns aber ein paar Minuten Zeit und trinken in Ruhe und im Sitzen unseren Kaffee.


    Bis wir das Festland erreichen, hat es aufgehört zu regnen. Nächster Stopp: Miami. In Floridas größter Stadt haben wir nur einen einzigen Punkt auf der To-do-Liste stehen, nämlich die Wynwood Walls. Schon vor drei Jahren haben wir das Viertel mit den Wänden voller Graffiti erkundet. Damals war Wynwood bereits kein Geheimtipp mehr, aber überhaupt kein Vergleich zu dem Trubel, der an diesem Mittag herrscht. Aufgeregte Teenager aus der ganzen Welt scheinen mittlerweile per Reisebus hier abgesetzt zu werden, die Galerien sind schicker, die Cafés zahlreicher geworden. Die Street Art ist aber immernoch großartig und alle namhaften Künstler der Szene sind vertreten. Wir suchen uns bald eine Ecke etwas abseits des Epizentrums an der 2nd Avenue und entdecken einige uns schon bekannte und jede Menge neuer Werke.










    Die Dame links im Bild sieht Conny gespentisch ähnlich...








    Ich weiß, dass nicht jeder etwas mit dieser Kunst anfangen kann, aber wir könnten einen ganzen Tag nur in Wynwood verbringen - oder auch mehrere, wenn man vielleicht noch ein bisschen in den Galerien stöbern oder auch mal länger bei der Entstehung eines neuen Murals zuschauen mag. Doch leider haben wir heute nicht ewig Zeit, sondern noch ein Date in West Palm Beach.


    Die Interstate 95 Richtung Norden scheint bereits hoffnungslos verstopft zu sein. Zum Glück haben die Planer in das Gewirr aus Fahrspuren auch eine Express Lane gesetzt. Die kostet zwar etwas mehr Mautgebühr, aber unsere Urlausbzeit ist zu kostbar, als dass wir sie im Stau verbringen wollten. Zu behaupten, wir würden nun auf der Überholspur unterwegs sein, wäre eine krasse Untertreibung. Wir fliegen quasi mit Vollgas am Pendlerstrom vorbei! Später wird aus der Express Lane eine HOV Lane und mit zwei Personen im Auto dürfen wir die natürlich benutzen. So kommen wir erstaunlich gut voran. Aber wie man sich jeden Tag in dieses Gewühl stürzen kann, ist mir ein Rätsel. Von Homestead bis Jupiter ist die Atlantikküste von Südflorida ein einziger, über 100 Meilen langer Siedlungsbrei mit sechs Millionen Menschen - und gefühlt ebenso vielen Autos. Wahnsinn!


    Was wollen wir eigentlich in West Palm Beach? Dazu muss ich etwas weiter ausholen und eine Familiengeschichte erzählen: In der Nachkriegszeit arbeitete meine Großmutter als Haushälterin für die Familie eines Piloten der US Air Force. Sie war etwa im gleichen Alter wie die Frau des Fliegers, die während ihrer Zeit in Deutschland zwei Kinder zur Welt brachte - für die meine Oma mehr als "nur" ein Kindermädchen war. Auch nachdem die Familie wieder nach Amerika gezogen war, blieben die beiden Frauen in engem Kontakt. Mitte der Neunzigerjahre (mein Opa, der sich immer geweigert hatte, einer Einladung in die USA zu folgen, war gestorben) erfüllten wir meiner Oma einen Lebenstraum: Wir buchten ihr einen Flug nach Houston und nach 40 Jahren konnte sie endlich ihre Freundin und die Kinder, die sie ein Stück weit mit großgezogen hatte, wiedersehen. Bis zum Ende ihres Lebens schwärmte sie von dieser Reise, auf der sie in Texas und in Florida die ganze weitverzweigte Familie traf.


    Irgendwann waren dann "die Alten" alle tot, Adressen gingen verloren und damit war der Kontakt zwischen unseren Familien abgerissen. Mir ließ das Ganze aber keine Ruhe. Ich fand den Nachruf auf die amerikanische Freundin auf der Website ihrer Kirchengemeinde und darin die Adresse einer Tochter, deren Namen ich aus den Erzählungen meiner Oma kannte: April. Also schrieb ich ihr einen Brief und so pflegen wir seit ein paar Jahren wieder diese besondere Beziehung zwischen einer deutschen und einer amerikanischen Familie. Nur getroffen hatten wir uns noch nie. Da April nun aber nach mehreren Umzügen in der Nähe von West Palm Beach wohnt, haben wir uns eben dort für heute Abend verabredet.


    April holt uns im Hotel ab. Wir fahren in die vor einigen Jahren als "CityPlace" mit einem Theater, Kinos, Apartmenthäusern und einem Einkaufszentrum ganz hübsch herausgeputzte Stadtmitte. An Restaurants steht hier einiges zur Auswahl. Wir finden einen Platz auf der Terrasse des Cellar Wine Bar & Grill und es wird ein sehr netter Abend, an dem uns der Gesprächsstoff einfach nicht ausgeht... ::HeLLBudy;;


    Gefahrene Meilen: 242 (387 Kilometer)
    Hotel: Ramada West Palm Beach - 109 EUR via Hotwire

  • Ein Wort für das, was heute auf Key West niedergeht: Sintflut. Nichts wie weg

    :EEK:


    da seid ihr gerade noch davon gekommen ;)


    Ich will hier nur mal eine _#IriE;; kleine _#IriE;; Auswahl an Motiven präsentieren, die vielleicht einen Eindruck davon vermitteln, wie vielfältig die Street Art in Wynwood ist:

    :clab: :clab: :clab:


    einige Bilder sind wirklich ein Hingucker und das " gelöcherte" Bild finde ich auch gut :clab:


    erfüllten wir meiner Oma einen Lebenstraum: Wir buchten ihr einen Flug nach Houston und nach 40 Jahren konnte sie endlich ihre Freundin und die Kinder, die sie ein Stück weit mit großgezogen hatte, wiedersehen. Bis zum Ende ihres Lebens schwärmte sie von dieser Reise, auf der sie in Texas und in Florida die ganze weitverzweigte Familie tra

    Wie schön für die alte Dame ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:


    Also schrieb ich ihr einen Brief und so pflegen wir seit ein paar Jahren wieder diese besondere Beziehung zwischen einer deutschen und einer amerikanischen Familie. Nur getroffen hatten wir uns noch nie. Da April nun aber nach mehreren Umzügen in der Nähe von West Palm Beach wohnt, haben wir uns eben dort für heute Abend verabredet.

    Toll,


    dass so eine Freundschaft auch noch die nächste Generation überdauert :!!

  • Cool, dass Du so viele der Murals zeigst (die Fotos sind klasse :!! ). Wynwood Walls habe ich auch auf meinem Plan.
    So richtig wieß ich noch nicht wie wir es angehen, denn das Gebiet, wo die Murals alle sind, ist ja doch mittlerweile ganz schön groß.
    Ich denke, es wird eine Mischung aus Rumfahren und Rumlaufen und gaaaaanz viel Fotografieren werden.

    Mitte der Neunzigerjahre (mein Opa, der sich immer geweigert hatte, einer Einladung in die USA zu folgen, war gestorben) erfüllten wir meiner Oma einen Lebenstraum: Wir buchten ihr einen Flug nach Houston und nach 40 Jahren konnte sie endlich ihre Freundin und die Kinder, die sie ein Stück weit mit großgezogen hatte, wiedersehen.

    Toll! Da habt Ihr was richtig Gutes getan!!


    Meine Oma wollte immer mal eine Hurtigrouten-Tour machen. Ihr Mann aber partout nicht. Mir tut es bis heute leid, dass wir ihr das nicht irgendwie - ohne ihn - ermöglicht haben. Irgendwann war es dann zu spät :traen:


    Also schrieb ich ihr einen Brief und so pflegen wir seit ein paar Jahren wieder diese besondere Beziehung zwischen einer deutschen und einer amerikanischen Familie. Nur getroffen hatten wir uns noch nie. Da April nun aber nach mehreren Umzügen in der Nähe von West Palm Beach wohnt, haben wir uns eben dort für heute Abend verabredet.

    Klasse :clab:

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab irgendwie die Fortsetzung verpasst. X(


    Hemingways Arbeitszimmer.


    Das obere oder das untere Bild? ;)


    Leider haben wir nie einen Schatz gefunden :traen: ;)


    Ich dachte, Ihr seid glücklich verheiratet? ;)


    Dazu muss ich etwas weiter ausholen und eine Familiengeschichte erzählen


    Irgendwann waren dann "die Alten" alle tot


    So etwas kenne ich auch.


    Meine Oma wollte immer mal eine Hurtigrouten-Tour machen. Ihr Mann aber partout nicht. Mir tut es bis heute leid, dass wir ihr das nicht irgendwie - ohne ihn - ermöglicht haben. Irgendwann war es dann zu spät


    So ist es leider.

  • Heute ist ein Tag, an dem wir eigentlich gar nichts vorhaben. Nur nach Tampa müssen wir fahren, denn von da hebt übermorgen der Flieger nach Frankfurt ab. Da wir die Gegend auf der Atlantikseite noch nicht kennen, wollen wir uns etwas in Palm Beach umschauen und dann ganz gemütlich einmal quer durch den Staat Richtung Golfküste gondeln.


    Für ein gescheites Frühstück müssen wir, im Gegensatz zu gestern, keine 80 Meilen fahren, sondern nur eine Ampel weiter zum Whole Foods abbiegen. Dort decken wir uns mit frischen Backwaren ein und bekommen vom wahrscheinlich langsamsten Barista der Welt zwei Heißgetränke zubereitet. Gleich gegenüber gibt es eine Outlet Mall, der wir einen kurzen Besuch abstatten. Ein Paar Adiletten geht immerhin noch mit.







    Auf der Royal Park Bridge überqueren wir den Intracoastal Waterway und erreichen so Palm Beach, die Heimat der Reichen und Stinkreichen. Allein 29 Milliardäre sollen hier ihren Wohnsitz haben, eine Villa ist protziger als die andere. Aber nichts übertrifft den Glanz der Immobilie, mit der sich der Eisenbahnmagnat Henry Flagler in Palm Beach ein Denkmal setzte. 1902 ließ er für seine Braut Mary Lily Keenan einen Beaux-Arts-Palast mit 75 Zimmern bauen, der heute ein Museum und somit nicht mehr nur der High Society zugänglich ist. Wir schauen uns den Prachtbau aber nur durch den schmiedeeisernen Zaun an, auf eine Museumstour haben wir beide bei dem herrlichen Wetter keine Lust.





    Mit dem Lake Trail führt ein hübscher Spazierweg vom ebenfalls sehenswerten Garten der Palm Beach Society of the Four Arts, wo man kostenlos parken kann, zum Flagler Museum.






    Auf dem Weg kommen wir auch an der Sea Gull Cottage vorbei, die ein weiterer erfolgreicher Eisenbahner, nämlich RR McCormick, Ende des 19. Jahrhunderts hatte bauen lassen, ehe es ihm Flagler gewissermaßen als Übergangsbehausung abkaufte, solange der Palast nebenan noch in Bau war. In direkter Nachbarschaft entstand damals das luxuriöse Royal Poinciana Hotel, sowie ein paar hundert Meter weiter direkt am Strand das Palm Beach Inn, das heute als "The Breakers" bekannt ist und als eines der besten Hotels der USA gilt. Dessen markante Türme sehen wir aber nur von weitem.



    Wir cruisen noch über die Worth Avenue, mit ihren Luxusläden so etwas wie Floridas Pendant zum Rodeo Drive in Beverly Hills, und am Strand vorbei. Die Brandung ist verlockend, aber der Wind ist doch zu heftig, als dass wir uns hier unbedingt länger aufhalten müssten. Wir machen uns auf die lange Fahrt Richtung Westen.



    Der kürzeste Weg von Palm Beach nach Tampa führt nur ein kurzes Stück über die Autobahn, dann fährt man auf zweispuriger Landstraße durch die weitgehend menschenleere Gegend nördlich des Lake Okeechobee. Ein paar Kanäle, ein paar Kühe - noch einige Windmühen dazu und das hier könnte Holland sein. Zu den wenigen Abwechslungen zählt das gute halbe Dutzend Unfälle, an dem wir im Laufe des Nachmittags vorbeikommen. Mit dem Autofahren hat man es hier anscheinend nicht so. Wir erreichen Tampa aber unbeschadet.


    Das Hotel ist einfach zu finden, denn wie der Name "Tampa Stadium Hotel" vermuten lässt, liegt es gleich gegenüber des Football-Stadions in einer alles in allem eher trostlosen Gegend. Das ehemalige Holiday Inn Express ist das mit Abstand günstigste Hotel dieser Reise, unser Zimmer ist aber voll okay und sehr geräumig. Richtig schockierend ist allerdings die Temperatur in Tampa: Elf Grad sind noch übrig von den gut 25, die wir heute Mittag in Palm Beach hatten. Wo ist der Rest hingekommen? ;:;ScHlOt2;;


    Zum Dinner wollen wir uns mal wieder ein schönes Stück Rindfleisch gönnen und suchen dazu das nächstgelegene Outback-Restaurant auf. Zu unserer Überraschung landen wir dabei im Ur-Outback, dem Ort, an dem die Geschichte der Steakhaus-Kette 1988 ihren Anfang nahm. Bis jetzt wussten wir nicht einmal, dass dieser Ort Tampa ist. Das Essen fällt auch hier zu unserer vollsten Zufriedenheit aus. ;;ZH;;



    Gefahrene Meilen: 230 (368 Kilometer)
    Übernachtung: Tampa Stadium Hotel - 79 EUR via Expedia

  • Schöner Tag mit schönen Fotos, das hier

    gefällt mir besonders gut! :clab:
    Schade, dass es wieder nach Hause geht ... aber bei 11 Grad kann man das schon eher verschmerzen als bei muckeligen 25 ... ;;NiCKi;:


    Im The Breakers habe ich vor Jahren Stehlampen gesehen, die sowas von mega schön waren - also in meinen Augen, der mir Angetraute sieht das etwas anders ;haha_
    Wieder zuhause, habe ich versucht herauszufinden, was das für Lampen waren und musste feststellen, dass man für den Preis einer einzigen Leuchtsäule Aqua "Morning Glory" locker einen schönen Urlaub machen kann, also habe ich großzügig auf die Anschaffung verzichtet ;haha_

    Liebe Grüße
    Anne


    Nach der Reise Corona ist vor der Reise ... im März ‘22 (erl)September '22 (erl.) ... April 2023 (erl.)Sept. 2023 (erl.) … März 2024 + September 2024 geht’s wieder los ;;PiPpIla;;




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  • musste feststellen, dass man für den Preis einer einzigen Leuchtsäule Aqua "Morning Glory" locker einen schönen Urlaub machen kann, also habe ich großzügig auf die Anschaffung verzichtet

    Schön, dass es auch noch solch bescheidene Menschen gibt. ;;NiCKi;:;)


    aber bei 11 Grad kann man das schon eher verschmerzen als bei muckeligen 25 ..

    Es sollte noch ungemütlicher werden... :(


    ich freu mich im Oktober haben wir eine Kombitour im Flagler Museum und Breakers gebucht.

    Das wird sicher interessant! Freue mich auf Euren Bericht. :!!


    Netter, gemütlicher Tag ;;NiCKi;:

    Das war er.

    • Offizieller Beitrag

    Leuchtsäule Aqua "Morning Glory"


    Ist ja "günstig" aber nicht unbedingt hässlich, wenns passt. ;,cOOlMan;:


    So schlecht wie angedroht war doch bis jetzt das Wetter gar nicht, nur ein bischen frisch. ;,cOOlMan;:
    Outback kommt also aus Tampa, nicht aus Australien. ;)

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