Unterwegs im Naturwunderland Colorado Plateau – USA Südwest die Fünfte

  • oh wow....wie cool so eine spontane Einladung zu einer doch besonderen Fahrt.


    Und natürlich sind auch die Sonnenaufgangsbilder herrlich. Schon faszinierend, wie sich die Farben und das Licht wechseln.
    Ich gehöre auch zu denen, die diese Lichtspiele und die Ruhe morgens total geniessen können.
    Inzwischen ist es mir auch nicht mehr so wichtig, davon unbedingt ein Bild zu schiessen......aber wenn es mir gelingt, dann freue ich mich natürlich total.

  • Tolle Morgen-Aufnahmen - das Licht ist ja irre schön ;ws108;

    Der Colorado-Mann hat mir eine grosse Freude bereitet.

    Da hätte ich auch nicht "nein" gesagt - tolles Erlebnis


    Wir haben die sunset tour mit einem 4sitzer ATV gemacht.

    Seid ihr da selbst gefahren? Liest sich nämlich ganz spannend :]] :pfeiff:

  • Einer von uns ist gefahren und wir anderen versuchten ab und an mal einige Fotos zu machen. Die Tour ist wirklich klasse, würde jederzeit wieder machen. Wir waren 6 ATV, vorne ein Guide, dann wir 4 und am Schluss noch ein Guide. Ihr könnt bei youtube unter Hell' Revenge Video ansehen und unter car wash auch, da kommt man nämlich vorbei. Die ATV's krabbeln die steilsten Stellen hoch, dazwischen gibt es auch tolle Sandpisten----Vollgas und durch. :MG:

    • Offizieller Beitrag

    Ein letztes Mal esse ich im Mandarin Szechuan.


    Du gehst also auch immer in das gleiche Restaurant, wenn es Dir schmeckt.


    Und ich weis nun, das ich zum Sunrise brav im Bett liegen bleiben kann, mir gefallen in der Regel immer die letzten Bilder einer Serie. ;;NiCKi;:


    Und der größten Dank gehört also Steve. Thank you Steve. ;;NiCKi;:

  • Und natürlich sind auch die Sonnenaufgangsbilder herrlich. Schon faszinierend, wie sich die Farben und das Licht wechseln.


    Tolle Morgen-Aufnahmen - das Licht ist ja irre schön ;ws108;


    ;DaKe;; euch netten Begleiterinnen.


    Zitat von »DaniH«
    Ein letztes Mal esse ich im Mandarin Szechuan.


    Du gehst also auch immer in das gleiche Restaurant, wenn es Dir schmeckt.


    Ja. So bin ich halt. Aber meinst Du mit «auch», dass Du das auch machst oder einfach, weil viele das so tun?


    Und ich weis nun, das ich zum Sunrise brav im Bett liegen bleiben kann, mir gefallen in der Regel immer die letzten Bilder einer Serie. ;;NiCKi;:


    Und wieder ein wertvolles Foto-Feedback. Danke.


    Und der größten Dank gehört also Steve. Thank you Steve. ;;NiCKi;:


    Yesss. ;;NiCKi;:


    Gruss
    Dani

  • Samstag, 26.9.15: Moab - Blanding - House on Fire - Hanksville


    Heute verlasse ich die gastliche Freizeitoase Moab. Die vor mir liegende, gut 320 km lange Fahrt wird mich via Blanding und Bicentennial Highway – die US 95 – nach Hanksville bringen. Es hätte durchaus einen kürzeren Weg gegeben: Moab nach Norden verlassen, auf die I-70 einbiegen und wenig später auf den Highway 24 wechseln. Aber ich will die alten Felswohnungen der Anasazi-Indianer im Lower Mule Canyon mit dem Highlight House on Fire aufsuchen. Und die liegen nun mal südlich von Moab.


    Die Fahrt nach Blanding verläuft flüssig und ohne besondere Ereignisse. Hinter der Stadt schwenke ich von der 191 auf den wenig befahrenen Highway 95. Mir gefällt es, wenn mir nur alle paar Minuten ein Fahrzeug entgegenkommt. Nach knapp 20 Meilen zweigt beim Milemarker 102 eine schmale Dirtroad nach Norden ab. Nach 0,3 Meilen kann ich den Wagen in einer Senke am Wegrand abstellen. Von hier führt ein kurzer Pfad hinunter zu einer Registerbox im Talboden. Von dort wandere ich auf einem schmalen Weg durch ein idyllisches Tälchen mit viel Grün und einem wenig Wasser führenden Bach, der hin und wieder überquert werden muss.



    Unterwegs begegnet mir eine Frau mit Hund, meiner Einschätzung nach eine Einheimische. Sie fragt, ob ich wegen der Anasazi-Ruinen hier unterwegs sei. Nach meiner Bestätigung meint sie, ich sei aber zur falschen Zeit hier. Später Nachmittag sei die richtige Zeit. Jetzt hat mich die Gute aber so richtig verunsichert. Einheimische wissen doch alles! Etwas schneller als bisher laufe ich weiter. Nach eineinviertel Meilen erkenne ich rechts oben unter einem Felsüberhang die alten Wohn- und Vorratsräume der Anasazi. Ohne Beschreibung hätte ich sie leicht übersehen.



    Schon bei den ersten Aufnahmen wird klar, dass die Frau sich irrt – zumindest in Bezug aufs Fotolicht. Möglicherweise findet sie den Anblick der Ruinen bei direkter Sonnenbestrahlung besser. Aber die intensive Färbung der ungewöhnlichen Felsstruktur über den ehemaligen Wohnungen, welche erst die Besonderheit des Ortes ausmacht, entsteht nur, wenn Felswand und Ruinen im Schatten liegen. Ich kann das so sagen, weil ich Zu- und Abnahme der Farbsättigung während zweieinhalb Stunden intensiv beobachtet habe. In Zukunft werde ich wieder Martrès, Synnatschke und Co. mehr glauben.


    So fotografiere ich beruhigt die verschiedenen Bauten und mache mir dabei so meine Gedanken über Vor- und Nachteile des Wohnens an diesem Standort im Sommer und Winter.


    Wie Schwalbennester hängen die ehemaligen Behausungen unter dem Felsen:



    Hier ist die eigenartige Felsstruktur schon gut zu erkennen:



    Vorratskammer oder Wohnraum?



    House on Fire, der klassische Anblick, bei mittlerweile optimalen Lichtbedingungen. Ein Flammenmeer scheint aus dem Haus in den Himmel zu lodern.



    Und nochmals, weil`s so besonders ist. Zwischen den beiden Aufnahmen liegen 68 Minuten.



    Plötzlich bemerke ich im Augenwinkel eine Bewegung. Nein, keine Schlange, eine Mega-Heuschrecke will sich unbemerkt an mir vorbeistehlen. Aber halt, zuerst kommst du in den Kasten, sprich, auf die Speicherkarte.



    Ich erkunde die nähere Umgebung. Weiter talaufwärts liegen noch einige weitere Anasazi-Ruinen, doch ich bin mit dem Gesehenen zufrieden und kehre auf dem selben Weg durch den Lower Mule Canyon zum Trailhead zurück. Während meiner Anwesenheit haben übrigens nur ein junger Mann sowie etwas später sein Onkel und ein Begleiter das House on Fire ebenfalls aufgesucht. Die Location liegt eben weit draussen in der Pampa.


    Vor mir liegt nun noch eine rechte Strecke bis Hanksville. Ich gebe dem Patriot die Sporen und kann den Tempomat oft längere Zeit unangetastet lassen. Beim Natural Bridges NM fahre ich vorbei. Die Landschaft beidseits des Bicentennial Highway gefällt mir auch, ohne die Bridges gesehen zu haben. So habe ich mir den Wilden Westen schon zu Jugendzeiten immer vorgestellt.



    Erst bei der Colorado-Bridge in der Nähe der Geisterstadt Hite lege ich einen weiteren Stopp ein. Mit dem Motorrad muss die Fahrt durch dieses fantastische Gebiet grad noch einmal so schön sein.




    Der Blick stromabwärts



    Beim Glencove Viewpoint lässt sich der Colorado River gut überschauen:
    flussaufwärts …


    … und flussabwärts. Der dramatische Rückgang des Wasserstandes beim Lake Powell ist auf dem Bild gut erkennbar.




    Am späten Nachmittag erreiche ich meinen Übernachtungsort Hanksville. Das Whispering Sands Motel liegt gerade hinter dem Ortseingang auf der linken Seite. Ich bekomme das Zimmer ganz aussen, was mir gut passt, parkiere davor und räume ein, was für eine Nacht nötig ist. Dann fahre ich standesgemäss die kurze Strecke zur Ortsmitte. Mein Ziel ist der Duke`s Slick Rock Grill. Hier bestelle ich ein kräftiges Steak. Vor zwei Jahren bin ich auch schon hier eingekehrt und war mit dem Essen sehr zufrieden.


    Auch diesmal verlasse ich den Grill nach der opulenten Mahlzeit mit gutem Gefühl. Im nahen City Market kaufe ich noch ein, was ich bei der morgigen Tagestour alles brauchen werde. Nach dem Einnachten sitze ich vor dem Motelzimmer und geniesse einen aussergewöhnlich schönen Sternenhimmel in der lichterarmen Gegend. Dann wird mir bewusst, dass heute bereits die zweite Reisewoche vorbei ist.

  • House on Fire, der klassische Anblick, bei mittlerweile optimalen Lichtbedingungen. Ein Flammenmeer scheint aus dem Haus in den Himmel zu lodern.

    Der Anblick ist immer wieder fantastisch ;dherz;


    Bei uns hat es dort in Strömen geregnet, so dass wir uns den Weg gleich gespart haben :traen:


    Zwischen den beiden Aufnahmen liegen 68 Minuten.

    Das ist interessant,


    ich dachte immer, dass das Zeitfenster dort knapper ist :nw:


    Warst du dirkt um die Mittagzeit dort?


    So habe ich mir den Wilden Westen schon zu Jugendzeiten immer vorgestellt.

    ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:


    Ich auch :!!

  • jetzt bin ich aber gaaanz beleidigt, dieser Steve hätte doch, als ich die Sand Flats Road soo gaaanz alleine gefahren bin, auch mir mit so einem Angebot begegnen können

    Genau das hab' ich mir auch gedacht. :gg:


    Von dort wandere ich auf einem schmalen Weg durch ein idyllisches Tälchen mit viel Grün und einem wenig Wasser führenden Bach, der hin und wieder überquert werden muss.

    Hui, da war ja noch ganz schön viel Wasser drin! Ich war ja ziemlich genau einen Monat nach dir dort, da war deutlich weniger drin.


    Schon bei den ersten Aufnahmen wird klar, dass die Frau sich irrt – zumindest in Bezug aufs Fotolicht.

    Absolut. ;;NiCKi;:


    Plötzlich bemerke ich im Augenwinkel eine Bewegung. Nein, keine Schlange, eine Mega-Heuschrecke will sich unbemerkt an mir vorbeistehlen. Aber halt, zuerst kommst du in den Kasten, sprich, auf die Speicherkarte.

    Wow, tolles Porträt! :!!

  • Nach dem Einnachten sitze ich vor dem Motelzimmer und geniesse einen aussergewöhnlich schönen Sternenhimmel in der lichterarmen Gegend. Dann wird mir bewusst, dass heute bereits die zweite Reisewoche vorbei ist.

    Einnachten - ;haha_ herrlich, werde ich versuchen zu übernehmen ;;NiCKi;: und zweite Woche schon vorbei :schreck: dein House on Fire ist :clabhands: ich muss mal meine bilder anschauen, aber so glühend sind die sicher nicht :nw:
    obwohl Hanksville so ein verlassenes Nest ist, ich mag es irgendwie ;;NiCKi;:

  • Zitat von »DaniH«
    House on Fire, der klassische Anblick, bei mittlerweile optimalen Lichtbedingungen. Ein Flammenmeer scheint aus dem Haus in den Himmel zu lodern.
    Der Anblick ist immer wieder fantastisch ;dherz;


    ;;NiCKi;: Und der Erste, der das Potential dieses Ortes erkannte, hätte eine Medaille verdient. =)


    Bei uns hat es dort in Strömen geregnet, so dass wir uns den Weg gleich gespart haben :traen:


    ;auweia; Mein Albtraum!


    Zitat von »DaniH«
    Zwischen den beiden Aufnahmen liegen 68 Minuten.


    Das ist interessant,


    ich dachte immer, dass das Zeitfenster dort knapper ist :nw:


    Warst du dirkt um die Mittagzeit dort?


    Das erste Bild schoss ich um 10.04 Uhr, und bereits in dieser Aufnahme zeigt der Felsen über der Ruine eine beachtliche Farbsättigung. Das letzte Bild trägt die Uhrzeit 12.32. Dabei liegt die Wand noch im Schatten und die Farben wirken am stärksten. Wie Du also siehst, bin ich knapp zweieinhalb Stunden vor Ort gewesen.


    Zitat von »DaniH«
    Von dort wandere ich auf einem schmalen Weg durch ein idyllisches Tälchen mit viel Grün und einem wenig Wasser führenden Bach, der hin und wieder überquert werden muss.
    Hui, da war ja noch ganz schön viel Wasser drin! Ich war ja ziemlich genau einen Monat nach dir dort, da war deutlich weniger drin.


    Der Eindruck bezüglich der Wassermenge des Bächleins täuscht auf diesem Bild. Tatsächlich war hier gerade eine untypische Wasseransammlung. An anderen Stellen lief kaum Wasser durch. Ich denke, die Verhältnisse waren wassermässig bei Deinem und meinem Besuch ähnlich, wie ich bei einem anderen Bild aus Deinem Tagesbericht ersehen kann.


    Deinen damaligen Tagesbericht habe ich mit Interesse gelesen und kommentiert. ;good;


    Zitat von »DaniH«
    Plötzlich bemerke ich im Augenwinkel eine Bewegung. Nein, keine Schlange, eine Mega-Heuschrecke will sich unbemerkt an mir vorbeistehlen. Aber halt, zuerst kommst du in den Kasten, sprich, auf die Speicherkarte.
    Wow, tolles Porträt! :!!


    ;DaKe;;


    Gruss
    Dani

  • Einnachten - ;haha_ herrlich, werde ich versuchen zu übernehmen ;;NiCKi;:


    Ich bin wirklich überrascht, wie viele Ausdrücke, die ich völlig selbstverständlich brauche, «nur» schweizerisch sind. Und ich liebe Reaktionen wie die Deine darauf. :)


    und zweite Woche schon vorbei :schreck:


    Oh ja, oh ja. :traen:


    obwohl Hanksville so ein verlassenes Nest ist, ich mag es irgendwie ;;NiCKi;:


    Das ist es in der Tat, und ich glaube, ich mag es gerade deswegen. ;;Gi5;::NaDenk;;


    Gruss
    Dani

    • Offizieller Beitrag

    Aber meinst Du mit «auch», dass Du das auch machst


    ;;NiCKi;: Warum soll ich ein anderes aufsuchen, was ich nicht kenne, könnte ja ein Reinfall werden. :nw:


    Möglicherweise findet sie den Anblick der Ruinen bei direkter Sonnenbestrahlung besser.


    Davon würde mich mal ein Bild interessieren.


    Bei uns hat es dort in Strömen geregnet


    Übernimm das doch mal in Deine Signatur. ;)
    Dann weis jeder ob es bei Euch dort gemeimmelt hat.


    Ich bin wirklich überrascht, wie viele Ausdrücke, die ich völlig selbstverständlich brauche, «nur» schweizerisch sind. Und ich liebe Reaktionen wie die Deine darauf. :)


    Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich es öfters erwähnt. :gg:

  • Hallo, ich verfolge deinen Reisebericht als stille Leserin von Anfang an (bin derzeit nur sehr Zeit-Limitiert, deshalb "still"), aber ich muss dir einfach mal sagen dass er mich sehr begeistert. Wir werden im Juni in vielen identischen Gebieten unterwegs sein, und dein Bericht macht da ganz viel Lust drauf ;;NiCKi;:
    LG,Nadine

  • Schon bei den ersten Aufnahmen wird klar, dass die Frau sich irrt


    Soweit ich mich erinnern kann, waren wir auch morgens vor Ort und das Licht war perfekt :!!


    Klar, dass Deine Aufnahmen vom House on Fire wieder super sind, Dani :clab::clab:

    Mit dem Motorrad muss die Fahrt durch dieses fantastische Gebiet grad noch einmal so schön sein.


    Die Strecke ab den Natural Bridges bis Hanksville sind wir noch nie gefahren - Ein Fehler, wie mir scheint :rolleyes:;,cOOlMan;:

  • Zitat von »DaniH«
    Aber meinst Du mit «auch», dass Du das auch machst


    ;;NiCKi;: Warum soll ich ein anderes aufsuchen, was ich nicht kenne, könnte ja ein Reinfall werden. :nw:


    :!!


    Zitat von »DaniH«
    Ich bin wirklich überrascht, wie viele Ausdrücke, die ich völlig selbstverständlich brauche, «nur» schweizerisch sind. Und ich liebe Reaktionen wie die Deine darauf. :)


    Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich es öfters erwähnt. :gg:


    Du bekommst weitere Chancen, Ulrich, die Reise geht noch eine Woche weiter … :)



    Och ich bin schon happy, wenn ich mit dem Auto in Utah herumcruisen kann ::;;FeL4; .
    LG
    Ilona


    Ich eigentlich auch. Mir fallen im Südwesten einfach immer wieder die Harley Rider mit ihrer grossen Lust auf, wenn sie «on the Raod» sind. Motorrad fahren bietet schon noch ein Element der Freiheit zusätzlich. ;;NiCKi;: (Ich sage das auch als langjähriger Motorradfahrer)


    Hallo, ich verfolge deinen Reisebericht als stille Leserin von Anfang an (bin derzeit nur sehr Zeit-Limitiert, deshalb "still"), aber ich muss dir einfach mal sagen dass er mich sehr begeistert. Wir werden im Juni in vielen identischen Gebieten unterwegs sein, und dein Bericht macht da ganz viel Lust drauf ;;NiCKi;:
    LG,Nadine


    Hallo Eisblume (ich weiss, Du heisst anders, aber der Name tönt so poetisch)
    ;DaKe;; für Deine netten Worte. Dann erfüllt mein Bericht ja einen wichtigen Zweck. =) Toll, dass ihr die Traumgegend auch besuchen könnt. Ich wünsche euch schon jetzt ganz interessante Tage und viele tolle Erlebnisse.



    Soweit ich mich erinnern kann, waren wir auch morgens vor Ort und das Licht war perfekt :!!
    Die Strecke ab den Natural Bridges bis Hanksville sind wir noch nie gefahren - Ein Fehler, wie mir scheint :rolleyes:;,cOOlMan;:


    Ich bin die 95 auf dieser Reise auch das erste Mal gefahren, und ich kann sie jedem wirklich nur empfehlen: tolle Landschaft auf beiden Seiten, sehr wenig Verkehr, was will man mehr?
    Aber ihr werdet den Westen in 184 Tagen ja wieder besuchen, vielleicht seid ihr dann mal in der Nähe.


    Gruss
    Dani

  • Sonntag, 27.9.15: Ein Sonntag im Cathedral Valley


    Hanksville habe ich als Übernachtungsort ausgewählt, weil von hier aus das abgelegene Cathedral Valley im Capitol Reef NP in guter Zeit erreichbar ist. Heute Sonntag will ich dort die ganze Schleife – also Lower und Upper Valley – absolvieren: bei Caineville vom Highway 24 auf die Cathedral Road, wie sie offiziell heisst, abbiegen und durch das Lower Valley bis nach hinten zu den eindrücklichen Sandstein-Monolithen gelangen. Dann zum Upper Cathedral Valley Overlook hinauf und über Hartnet Road und Fremont River Ford zurück auf den Hwy 24. Insgesamt 57 Meilen, alles Dirtroad, unterwegs Abschnitte mit tiefem Sand, zudem ein besonders holpriges Verbindungsstück zwischen Lower und Upper im hintersten Teil. 4WD und vor allem High Clearance sind auf dem Loop Pflicht.


    Einmal mehr liegt wettermässig ein prächtiger Tag vor mir. Dieses Jahr kann ich wirklich nicht klagen, was den Sonnenschein betrifft. Schon früh bin ich auf den Beinen. Fürs Frühstück begebe ich mich in der Morgendämmerung hinüber zu Stan`s Burger Shack. Allerdings fällt das Essen mangels Appetit bescheiden aus. Wichtig ist ja der Kaffee. Wie ich das Restaurant später verlasse, ist es Tag geworden.


    Ich räume mein Zimmer und werfe den Schlüssel in den Briefkasten beim Empfang. Dann setze ich mich hinters Steuer meines treuen Patriots und mache mich auf den Weg über den Hwy 24 Richtung Westen. An der Abzweigung auf die Caineville Wash Road fahre ich erst einmal vorbei. Sicherheitshalber will ich mir vor dem Eintritt ins Cathedral Valley die Furt am Fremont River selber ansehen. Auch dem Visitor Center will ich zwecks Informationen zur heutigen Tour einen Besuch abstatten.


    Die Besichtigung zeigt, dass der Wasserstand des Fremont River heute bei der Durchfahrt keine Schwierigkeiten bereiten wird. Wenig später sieht der Ranger im Capitol Reef VC für einen Besuch des Cathedral Valley mit einem Jeep Patriot auch keine Hindernisse. Unverzüglich fahre ich nun nach Caineville zurück und biege auf die Wash Road ein. Im Nachhinein hätte ich zumindest auf den VC-Besuch verzichten können. Er hat mich viel Zeit gekostet, und die Sonne steht schon recht hoch am Himmel, als ich endlich ins Cathedral Valley hineinfahre.


    Ich habe hier schon zu Beginn eine eher schwierige Strecke erwartet und bin deshalb überrascht, wie angenehm die Road zu befahren ist. Sie wurde wohl unlängst gegradet und ist unter einer dünnen Sanddecke fast durchwegs eben.


    Einmal mehr bin ich also mit dem grössten Vergnügen auf einer wunderbar staubigen Strasse unterwegs, notabene in recht zügigem Tempo. Die riesige Staubwolke hinter mir stört niemanden, ich befinde mich an diesem Sonntagmorgen weit und breit alleine auf der Flur. Um halb zehn Uhr erreiche ich die markantesten Monolithen des Lower Valley: Temple of the Sun und Temple of the Moon.



    Die eindrücklichen Formationen beherrschen die weite Ebene. Gerne hätte ich zum Grössenvergleich jemanden danebengestellt, aber es ist ja ausser mir niemand hier, und mit einem Selfie wird das wohl auch nichts. So lasse ich die Temples alleine sprechen.





    In der Nähe vom Temple of the Sun findet sich noch eine besonders eigenartige Gesteinsformation: der «Glass Mountain».



    Der auffällige Hügel besteht aus zahllosen, glasähnlichen Mineralbrocken.



    Es sind Selenitkristalle, auch Frauenglas oder Marienglas genannt. Genaugenommen habe ich eine spezielle Ausbildung von Gips vor mir, vom Grundwasser herausgelöst, kristallisiert und durch Erosion freigelegt. Der Chemiker spricht von wasserhaltigem Calciumsulfat in besonders hoher Reinheit.




    Langsam wird es Zeit, die Fahrt durchs Cathedral Valley fortzusetzen. Ein letzter Blick zum Sonnentempel zurück.



    Auf den folgenden Meilen sind etliche Washes zu überqueren, aber sie führen kein Wasser.



    Die Landschaft hier hat etwas Erhabenes, Monumentales. Wunderschön.




    Noch immer lässt sich die Road äusserst genussvoll und flüssig befahren. Lediglich die Sandtiefe hat etwas zugenommen.




    Wash mit Verdunstungsrückständen



    Und dann auch Bereiche mit Wasser



    Ich nähere mich dem hintersten Teil des Valleys.



    Bald erreiche ich die Cathedral Valley Jct. Zwei Tafeln geben Ziele und Distanzen auf den beiden weiterführenden Roads an.




    Ich bleibe auf der Valley Road. Vor mir liegt nun also der interessanteste Teil des ganzen Tales. Viele der steinernen Türme links und rechts der Road sehen mit ihren hellen Kuppeln tatsächlich wie überdimensionale Kathedralen aus, andere zeigen mit ihrer hohen Spitze zum Himmel. Ich fühle mich wie in einem gewaltigen Natur-Gottesdienst.



    Die Schleife durchs Cathedral Valley ist eine (fast) reine Fahrtour. Zuhinterst angekommen, muss ich mir im Freien etwas Bewegung verschaffen. Dabei geniesse ich einen fantastischen Blick auf die Sandsteinriesen vor mir.



    Ein paar hundert Meter weiter lockt ein kurzer Walk hinauf zum Viewpoint auf der Anhöhe. Hier oben liegen die Monolithen wie auf dem Präsentierteller vor mir.




    Die letzten Meilen waren nun doch etwas schwieriger zu befahren. Es galt, Abschnitte mit tiefem Sand zu überwinden und ich war froh, auf vier Antriebsräder zurückgreifen zu können. Nun folgt noch das etwas mühsame Teilstück ins Upper Cathedral Valley hinauf. Mein Patriot rumpelt und schwenkt beim Überqueren von tiefen Gräben kräftig hin und her. In der Steigung hat der Strassenbelag zudem auf groben Gravel gewechselt. Kein Zweifel: Das Verbindungsstück bildet das anspruchsvollste Teilstück der Schleife. Andererseits besteht keine Frage, dass mich der Patriot hinaufbringen wird, und nach einer Viertelstunde ist es geschafft.


    Mittlerweile ist Mittag bereits vorüber und mein Magen meldet sich. Ich beschliesse, so bald wie möglich einen ausgiebigen Picknickhalt einzuschalten. Kurz nach der Einmündung der Thousand Lake Mt. Road nehme ich den Seitenweg zum Overlook hinüber. Dort bin ich nicht der einzige. An einem grossen Picknicktisch sitzt ein älteres Paar. Ich geselle mich zu ihnen, und sie machen mir gerne Platz. Während des Essens kommen wir ins Gespräch. Er war Ingenieur an Goldminen, ist seit kurzem pensioniert, und zusammen verbringen sie nun mehrere Wochen in einer Hütte am Boulder Mountain. Sie sind über die 1000 Lake Mt. Road hierhergekommen und fragen mich nach den Strassenzuständen im Cathedral Valley aus, weil sie weder die eine noch die andere Zufahrtsstrasse kennen. Überaus nette Leute, mit denen sich gut plaudern lässt.


    Nach dem Essen suche ich noch einen guten Aussichtspunkt für Fotos. Bald bietet sich mir ein prächtiger Ausblick auf die Kathedralen hinunter. Dabei fallen Cathedral Mountain und Needle Mountain besonders ins Auge.




    Frisch gestärkt nehme ich den zweiten Teil der Schleife unter die Räder.


    Die Hartnet Road unterscheidet sich stark von der Caineville Wash Road. Immer wieder wechselt der Belag, eben ist sie meist auch nicht. Zudem lauern tückische Querrinnen. Es gilt hier, vorsichtig zu fahren, und ein Mal schaffe ich es vor einem Graben nicht, den Patriot genügend stark abzubremsen. Aua, das tut selbst mir weh! Aber der Jeep schluckst`s und fährt weiter.


    Hin und wieder stoppe ich und werfe einen Blick ins westlich gelegene South Desert Waterpocket Fold hinunter.



    Etwas überraschend gelange ich auch an eine am Wegrand liegende grüne Oase:



    Eingang zum Nationalpark, allerdings in der Gegenrichtung



    Das letzte Stück Hartnet Road vor der Fremont River Ford führt durch die Bentonite und Rainbow Hills. Die Bentonites bilden eine spektakuläre Landschaft wie von einem anderen Planeten: abgerundete Felskuppen in den verschiedensten Farbtönen von beige bis rot/orange.



    Dazwischen hat sich das Wasser kleine Täler geschaffen. Durch die Witterung ist die Oberfläche zu grobkörnigem Lehm geworden und sieht, ganz aus der Nähe betrachtet, für einen Süssigkeitenfanatiker wie mich wie Schoko-Popcorn aus.


    Schade, dass ich hier nicht länger bleiben kann. Aber ich muss weiter, denn mein Tagesziel liegt noch weit entfernt. Eine Viertelstunde später erreiche ich das Ufer des Fremont Rivers. Scheinbar endet hier die Road, doch wer flussaufwärts schaut, erkennt ca. 80 Meter weiter oben die Fortsetzung. So fahre ich den Jeep ins Wasser und gelange dank tiefem Wasserstand ohne Schwierigkeiten bis zum Anschlussstück.


    Hier kommt mir gerade ein Camper mit Anhänger entgegen. Ja, will denn der damit auf die Hartnet Road? Wie sich herausstellt, ist er mit seiner Frau nur ein bisschen «am Herumschauen». Er zeigt sich sofort bereit, eine Aufnahme von mir und dem Patriot im Wasser zu machen.



    Schliesslich fahren wir beide zum nahen Hwy 24 und dann auf getrennten Wegen weiter.



    Meine letzte Etappe führt mich via Fruita, Torrey und über den 3000 Meter hohen Boulder Mountain schliesslich zu meiner nächsten Reisestation Escalante. Wie immer in dieser Jahreszeit leuchten entlang der Hochstrasse die Aspen Trees im schönsten Gelb.




    Während der Fahrt freue ich mich schon auf eine schmackhafte und riesige Pizza im Escalante Outfitters Restaurant. Um sieben Uhr erreiche ich die kleine Stadt und parkiere direkt beim Outfitters. Nach dem gelungenen Tag schmeckt mir die Pizza besonders gut. Anschliessend fahre ich die paar Dutzend Meter zum Circle D Motel auf der anderen Strassenseite und checke ein. Hier werde ich nun vier Nächte bleiben.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!