Old England - Sunny Roads to the Past Session 2 - Auf den Spuren des 2. Königreichs

  • Durch die Gemälde von Monet und Courbet wurden die Kreideklippen von Ètretat aan der Alabasterküste bekannt

    :clab: Tolle Küste, wir lieben so eine Landschaft


    Benediktiner-Abtei Fontenelle in St. Wandrille Rancon.

    Wunderschöner alter Ort und auch die Klosterruine ist beeindruckend :!!

    Grundbesitzes der Abtei, die auf Befehl Karls des Großen angefertigt wurde.

    Der Mann war in der Beziehung wirklich rege :gg:

  • und fahren ohne Frühstück nach Étretat

    waaaaas, das wäre bei mir ein no-go :neinnein:


    Napoleon wollte hier einen Kriegshafen bauen

    hat er wahrscheinlich nicht, weil sich alle verdrückt haben ;)


    sondern ehr wegen der Arche. Dabei sind es keine Arche, sondern Felstore und Brücken

    habe ich falsch interpretiert (und mich schon gewundert): wegen DER ARCHE..... :schaem:


    Das männliche Geschlecht oder die emanzipierte Frau betritt das Örtchen durch diese Tür. ;)

    oder der cowboy: yee-haw! ;da;

    Eine kleine Gasse macht uns neugierig

    wir Schweizer haben's eher mit der hohlen Gasse ;;NiCKi;:

    bietet von einem Aussichtspunkt einen schönen Überblick auf die Abtei und das Dorf.

    und ein Pferd :!!


    Zone de Silencio

    schreib ein bisschen leiser...

    zuerst die geschichtliche Zusammenfassung.

    immer wieder schön, was Neues zu lernen :!!


    Wilhelm II., der Eroberer. Vor der Eroberung Englands allerdings, Wilhelm der Bastard genannt. Danach bestimmt von einigen auch noch. ;)

    hätter er allenfalls Wilhelm der Aussereheliche oder Wilhelm der Seitensprung geheissen, wäre England wohl nie von ihm erobert worden... :nw:



    tolle Gegend, tolle Bilder, tolle Geschichtsstunde, weniger tolle crèpe.. (vielleicht fehlte dieses mal das Fleisch? ;haha_ )

    • Offizieller Beitrag

    Tolle Küste, wir lieben so eine Landschaft


    Bei Sonne noch viels schöner. :traen:


    Der Mann war in der Beziehung wirklich rege


    Man muß ja wissen was man hat, um es mit Steuern für die Kriegskasse abzuschöpfen. ;,cOOlMan;:


    waaaaas, das wäre bei mir ein no-go


    Ich Frühstücke nur selten. ;;NiCKi;:


    hat er wahrscheinlich nicht, weil sich alle verdrückt haben


    ;haha_


    wegen DER ARCHE.....


    Wer weis, vielleicht ist Noah zu schnell gelandet. ;)


    schreib ein bisschen leiser...


    dann kanns niemand mehr lesen.


    hätter er allenfalls Wilhelm der Aussereheliche oder Wilhelm der Seitensprung geheissen, wäre England wohl nie von ihm erobert worden...


    Das könnte natürlich sein. :gg:


    immer wieder schön, was Neues zu lernen


    Danke schön.


    (vielleicht fehlte dieses mal das Fleisch? )


    Nein, denn Hackfleisch als Beleg hätte man auch haben können.

  • Ich muß langsam in die Hufe kommen.


    Nö, eilt gar nicht ;,cOOlMan;:

    und drehten nach 3 km gleich wieder um. Ich hatte was vergessen.


    und drehten nach 6 km gleich wieder um. Frau B hatte was vergessen.


    und drehten kurz vor der Autobahnauffahrt wieder um. Ich hatte noch was vergessen.


    Jetzt war ich mir sicher, dies wird der kürzeste Reisebericht ever.... aber

    Zwei Schauplätze des Hundertjährigen Krieges sollten es werden


    Wie lange hat der gleich wieder gedauert? :nw:

    In Azincourt interessierte mich, ob die Landschaft immer noch so war, wie vor 600 Jahren


    Du kannst dich noch daran erinnern?

    Ich will nur noch ankommen.


    aber... wir kommen tatsächlich noch an :!!

    Hätte ich doch gestern die Burg fotografiert


    Was du heute kannst besorgen, das verschiebe lieber auf morgen... oder so.. :gg:;)


    Ok, dann nehme ich jetzt mal Geschichtsstunden bei dir ;;NiCKi;:

  • Zitat von »Mike«
    (vielleicht fehlte dieses mal das Fleisch? )



    Nein, denn Hackfleisch als Beleg hätte man auch haben können.

    sh**, schon wieder falsch geraten, aber meine Stunde wird schon noch kommen ;;NiCKi;:

    .... könnte aber auch Konkurrenzdenken zu einer anderen, ungenannt bleiben wollenden, Userin im Forum sein, was die Anzahl der "Dreherle" betrifft.. ;haha_

    Was du heute kannst besorgen, das verschiebe lieber auf morgen... oder so.. :gg: ;)

    meine Variante ist: warum heute erledigen, was Du auch morgen noch verschieben kannst!

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt war ich mir sicher, dies wird der kürzeste Reisebericht ever.... aber


    Ich befürchte das Gegenteil. :pfeiff:


    Wie lange hat der gleich wieder gedauert?


    116 Jahre


    Du kannst dich noch daran erinnern?


    Du nicht? :EEK:


    Was du heute kannst besorgen, das verschiebe lieber auf morgen... oder so..


    Ich werde es auch gleich beherzigen.


    aber meine Stunde wird schon noch kommen


    Bestimmt.


    was die Anzahl der "Dreherle" betrifft..


    möchte ich der ungenannten Dame keine Konkurrenz machen.


    Auch wenn wir die nächsten Jahre sicher nicht in dieser Gegend landen werden


    Man weis ja nie.

    • Offizieller Beitrag

    15.06.2014 Teil 3 Etretat - Abbaye de St. Wandrille Rancon - Abbaye de Jumièges - Honfleur



    Nach der o.a. erwähnten 15 km Wegstrecke durch den finsteren Wald, der damals wie heute die beiden Abteien trennt, und um dessen Besitz sich beide Abteien einst in den Haaren lagen, erreichten wir den Parkplatz der Abbaye de Jumièges. Ich parke allerdings an der Straße, kann ja sein das der Parkplatz was kostet.


    Obwohl nur noch gut ein Drittel erhalten ist, ist die Ruine der Marienkirche (Notre Dame) immer noch ein erhabener Anblick.



    Ich schultere meine Ausrüstung und wir machen uns auf dem Weg zum „Kassenhäuschen“,



    zahlen unsere je 6,50€ Eintritt pro Person und lassen erst einmal das Kirchenportal auf uns wirken. Wie muss das erst vor 900 Jahren auf die arme Leute gewirkt haben!



    Hier auf dieser Infotafel kann man die einstige Größe erahnen, die roten Gebäudeteile sind noch erhalten, das Konvent und der Kreuzgang sind komplett verschwunden.



    Die offizielle Webseite liefert 3D Ansichten von dem Kloster, als da wären
    - der Kreuzgang
    - die Marienkirche
    - Petruskirche (St.Pierre)



    In einem geschenkten königlichen Forst wurde das Kloster 654 gegründet, als Ausbau der Klosterstruktur in der Normandie durch Audoenus von Rouen. Im Laufe der Jahre konnte sich das Kloster Besitzungen von der Loire bis in den Schelderaum sichern, es war somit bis zu den Religionskriegen eines der größten Klöster in Frankreich, immer im Wettstreit liegend mit dem nördlich gelegenen Kloster Fontenelle. Im Mai 841 wurde das Kloster von den Wikingern zerstört. Der Wiederaufbau wurde durch William I. der Normandie angeregt und erst 934 war es soweit wiederhergestellt, das es 12 Mönche aufnehmen konnte. Abt Robert lies das Kloster zwischen 1040 bis 1052 komplett neu erbauen und am 01. Juli 1067 wurde die Klosterkirche Notre Dame vom Erzbischof von Rouen in Anwesenheit von William dem Eroberer geweiht. Während der Religionskriege 1562 geplündert, die Mönche waren aber schon vor dem Anrücken der Hugenotten (französischen Protestanten, vom Calvinismus beeinflusst) aus dem Kloster geflüchtet. Mit Erlaubnis des Königs wurde Land verkauft um die Grundbedürfnisse der Mönche zu befriedigen.
    Die Französische Revolution brachte dann das endgültige Aus. 1795 begann man mit dem Abbruch des Konvents und der Zerstörung der Dächer, 1802 wurde der Chor gesprengt, von nun an diente das Kloster 24 Jahre lang als Steinbruch. 1852 kaufte schließlich die Familie Lepel-Cointet die Ruine und begann die Reste zu sichern. Victor Hugo sprach von der „schönsten Ruine Frankreichs“, es war das Zeitalter der Romantik.


    Kunsthistorisch ist der Baustil prägend, der sich von der Normandie auf alle Gebiete der normannischen Eroberungen, in Süditalien, Sizilien und vor allem England auswirkte. Notre Dame ist ein grundlegendes Werk der normannischen Baukunst. Der eigenständige normannische Baustil, dessen auffälligsten architektonische Elemente, u.a. die Doppelturmfassade,




    Im Hintergrund das ehemalige Abthaus



    dem quadratischen Vierungsturm (nur noch eine Wand ist erhalten) und der offene Dachstuhl im Mittelschiff sind, tritt hier in Jumièges zum ersten Mal ausgeprägt in Erscheinung, das Masterpiece für die Vorgeschichte der gotischen Architektur.


    Unser Rundgang erfolgt im Uhrzeigersinn, erst durch das Langhaus der Marienkirche, dann durch den zerstörten Chor, weiter durch die Petruskirche und wieder zurück durchs Langhaus zur Hauptfassade.






    Im Hintergrund das ehemalige Abthaus









    Die Ruine der zweiten und älteren Klosterkirche, die Petruskirche (Saint-Pierre), die ihren Ursprung in Karolingerische Zeit hat.



















    Die Rasenfläche rund um den einzeln stehenden Baum, ist der Ort des einstigen Kreuzgangs.









    Und damit sind wir wieder am Pförtnerhaus angelegt.



    Nach knapp 2 Stunden und dem obligatorischen „Ruinen“ Eis sind wir wieder am Auto und an statt zu wenden, fahre ich die Straße einfach geradeaus. Das Navi meldet sich zu Wort und meint, entweder benutzen sie nun die Fähre oder sie schwimmen, wir haben die Seine erreicht. Wir entscheiden uns für die Fähre.





    Noch ein letzter Blick zurück



    und dann folgt die Straße leider nur kurz dem Ufer der Seine.



    Eine Stunde später erreichen wir die Seinebrücke Pont de Normandie und verlassen die Autobahn um zu unserem Hotel in Honfleur zu kommen.



    Gegen 18 Uhr verkündet das Navi: „Sie haben Ihr Ziel erreicht!“ Das ist zwar richtig, nur ist dort ein Zaun. Irgendwann finde ich auch den „Hintereingang“ und wir können für 2 Nächte im CAMPANILE HONFLEUR einchecken. Das Hotel ist im „Motelstil“ mit Außenzugang, da fühlt man sich doch gleich heimisch. Als wir unser Zimmer betreten, freue ich mich schon als ich die Minibartür sehe, aber hinter der Möbeltür ist nur gähnende Leere. Schade.


    Um nicht den gleichen Fehler wie in Fécamp zu machen, ist der Tag aber noch nicht zu Ende. Zudem wurde die Fahrräder noch nicht bewegt, und bevor die einrosten müssen wir noch Honfleur und Umgebung mit dem Rad unsicher machen.


    Aber erst einmal eine Karte von der bisher zurück gelegten Strecke.


    CAMPANILE HONFLEUR La Rivière Saint Sauveur ***
    Rue Saint Clair 823 | 14600 La Riviere St Sauveur | Frankreich
    82,00 EUR

    • Offizieller Beitrag

    15.06.2014 Teil 4 Etretat - Abbaye de St. Wandrille Rancon - Abbaye de Jumièges - Honfleur



    Das Campanile ist günstig gelegen. Zum einen liegt die Zufahrt gegenüber von einem Aldi, damit ist schon die Verpflegung für morgen gesichert, zum anderen nicht weit von einem winzigen Nebenfluss der Seine entfernt. Netterweise hat es nach „vorne“ raus eine Lücke im Zaun und dort liegt auf der anderen Straßenseite ein Mac. Damit ist der erste Stop der Fahrradtour erst einmal dort und das Abendessen gesichert.


    Entlang der La Morelle radeln wir zum Le Vieux Bassin, dem alten Hafen von Honfleur.





    Die Häuser sind recht schmal, da sie auf der Außenmauer des ehemaligen Wehrgrabens errichtet wurden. Dahinter liegen die alten Salzspeicher aus dem 17. Jh., in denen einst 10.000 Tonnen Salz lagerten, die zur Lagerung von Hering, Kabeljau und anderen Fischsorten benötigt wurde. Die meisten Steine stammten aus der ehemaligen Stadtmauer, die Dachkonstruktion erinnert an einen umgedrehten Schiffsrumpf. Zwei der drei Lagerhäuser sind noch erhalten.




    Im Mittelalter gab es zwei Eingänge in die Stadt Honfleur, die Porte de Rouen, welche 1662 abgebrochen wurde und die Lieutenance, die Porte de Caen, im 16. Jh. Teil der Burg und der Stadtmauer. Eine Gedenktafel erinnert an die Expeditionen von Champlain nach Kanada und die Gründung von Quebec im Jahr 1608.


    Wir fahren an der Westseite des Hafenbeckens entlang und entschwinden dem Trubel der Restaurants über die Rue du Dauphin und kommen zur Kirche Sainte Catherine mit dem freistehenden Turm am Place Ste. Catherine.


    Nach der Freitreibung der Engländer nach dem Ende des Hundertjährigen Krieges, erbauten Schiffszimmerleute die Kirche samt separatem Glockenturm, in einer Weise, wie sie auch ein Schiff bauen würden. Das Baumaterial war Holz, was hatte man nicht zur Verfügung.



    Im breiten Fundament des Turms, befand sich einst die Wohnung des Glöckners, heute das Musée Boudin.



    Dann erklimmen wir die Straße zum Mont Joli, dem Aussichtspunkt von Honfleur auf die Mündung der Seine.


    Dort oben steht wieder eine Kirche, die Notre-Dame de Grâce.



    Das Original war Robert dem Prächtigen, dem 2. Herzog der Normandie, geweiht. Fünf Jahrhunderte später, 1538, kollabierten die Klippen und die Kapelle wurde hinweg gefegt, mit Ausnahme des Altars und der Jungfrau Maria. 1602 waren auch diese Reste zerstört und weitere 4 Jahre später legt ein Angestellter des Salzlagers den Grundstein für die heutige Kapelle. Aus Geldmangel konnte er seinen Traum nicht erfüllen und gab das Projekt an Missjö Fontenay ab, der sein Ansehen benutze um die Kapelle zu rekonstruieren. Mademoiselle de Montpensier gab Land und Holz, das Bürgertum von Honfleur und der Adel der Umgebung spendete Geld. Der Bürgermeister von Honfleur, Carchin, kaufte 1791 die Kapelle auf eigenen Namen und schenkte es, notariell beurkundet, der Stadt Honfleur. Ein Erlass von Napoleon I. vom 10. September 1808 erlaubte es der Stadt Honfleur die Spende anzunehmen. Auch damals mahlten die Mühlen der Bürokratie also langsam.


    Das linke Querschiff der Kapelle ist den nach Kanada ausgewanderten Franzosen gewidmet.
    Der letzte König von Frankreich Louis Philippe und seine Frau Marie-Amélie verbrachten hier ihre letzten Tage vor ihrer Überfahrt nach England. Dort starb sie 1850 im Claremont House, Esher, Surrey. Jahrzehnte später, 1876, wurde ihre sterblichen Überreste über den alten Hafen von Honfleur in die Familiengruft Chapelle royale de Dreux der Orléans überführt.



    Hach, ich mag solche Geschichten.


    Aber nun weiter runter zur Côte de Grâce an den Ärmelkanal.


    Allmählich dämmert mir was. Das war ja bislang alles recht nett, aber die ganzen Örtlichkeiten passten nun so gar nicht zu dem Ort, wo Henry V. 1415 mit seinen Mannen gelandet war. Ganz langsam plumpste die Erkenntnis zu Tage. Ok, ich tausche ein O gegen ein A und aus Honfleur wird Harfleur und das wiederum liegt auf der anderen Seite der Seine. Dumm gelaufen. Andererseits, zu Beginn des Krieges wurde es schon von Engländern besetzt.


    Ich mach noch ein Rätselbild (798) und dann fahren wir zurück nach Honfleur.


    An den alten Salzspeichern in der Rue de la Ville vorbei gibt es noch ein letztes Foto von der Kirche Lavoir Saint-Léonard. Es ist 21:15 Uhr, es wird Zeit ins Hotel und die Horizontale zu kommen.


    :GN:


    :schlaf:


    • Offizieller Beitrag



    15,35 km - Rundkurs
    Höhendifferenz

    106 Meter (Höhe von 2 Meter bis 108 Meter)
    Gesamtanstieg 201 Meter
    Gesamtabstieg 200 Meter

  • Puh, hier gab's ja ganz schön was nachzulesen. .puh!;


    Gefällt mir sehr gut, die Ecke. Ich mag ja solche Ruinen ab und an auch mal ganz gern, und die Landschaft scheint auch nicht unbedingt häßlich zu sein. :gg:


    Richard I., der erste Herzog der Normandie, [...] Sein Sohn Richard II., hatte zwei Söhne, Richard III

    Die waren ja seeehr einfallsreich bei der Namensgebung. :rolleyes: ;te:


    Aber nun weiter runter zur Côte de Grâce an den Ärmelkanal.

    Das nachfolgende Bild kann ich leider nicht sehen... :(

  • Als wir unser Zimmer betreten, freue ich mich schon als ich die Minibartür sehe, aber hinter der Möbeltür ist nur gähnende Leere. Schade.

    ;haha_ :la1; ;haha_


    Das ist echt hart ;)


    Honfleur.

    Sehr hübsch,


    aber das .....................


    Abbaye de Jumièges.

    ist einfach toll.


    Diese Ruinen sind wunderschön :clab: :clab: :clab: :clab:

    • Offizieller Beitrag

    Das ist echt hart


    ;;NiCKi;::traen:


    Du siehst, der geneigte Leser (oder Klugscheisser) ist aufmerksam...


    Test bestanden. :gg:
    Nein quatsch, habe die 1 verkauft, 841 natürlich.


    hmmm, da fehlt was..


    Ja da fehlte auch was. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Auf dem einen Bild von Dir finde ich cool, wie die Leutchen im Hintergrund Dich beobachten ;) . Netter Schnappschuss.


    Das habe ich noch gar nicht gesehen. :EEK: Ich werde beobachtet :EEK:


    Und das Wetter ist Euch ja mal wieder hold


    Gute Planung ist alles. ;)


    Nur kann ich mich immer nicht zu F aufraffen.


    Bis auf das fehlende Zutat im Essen, geht das schon. ;;NiCKi;:


    Wann geht es über den kleinen Teich?


    Übermorgen.

    • Offizieller Beitrag

    16.06.2014 Honfleur – Château Guillaume-le-Conquérant - Tapisserie de Bayeux – Château Caen - Honfleur



    Ein neuer Tag bricht an und neue Ruinen ziehen herauf. Aber zuerst wird im Aldi beim Hotel Verpflegung gebunkert. Das Navi wird angewiesen die kürzeste Strecke zu nehmen. Das ist meistens spannend was dabei heraus kommt. Es führen zwar alle Wege nach Rom oder Paris, aber nicht dort hin, wo wir zuerst hin wollen, also spart die kürzeste Strecke Kilometer und im weiteren Verlauf fährt man nicht die gleiche Strecke.


    Während es an der Küste heiter ist, verdichten sich die Wolken immer mehr, je weiter wir ins Hinterland des Départments Calvados vorstoßen. Als wir in Falaise ankommen, ist es dicht bewölkt. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.



    Wie man sieht, ist Falaise noch teilweise von einer Stadtmauer umgeben. Am Westende der Stadt thront auf einer Felsnase das Château Guillaume-le-Conquérant, auf Deutsch die Burg vom William dem Eroberer.



    Wir um runden die Burg im Westen und halten auf einem Krankenhausparkplatz. Dann schnapp ich mir das Stativ und wechsele die Straßenseite, um freies Schussfeld zu haben und warte auf besseres Wetter. Die Wolken verziehen sich nicht, aber irgendwann schickt der himmlische Beleuchter einen Strahl herab, der für eine kurze brauchbare Videosequenz reicht.



    Dann verlegen wir uns auf dem Burgparkplatz und parken zu Williams Füßen. Der kann gleich auch auf unsere Fahrräder aufpassen, das macht er sicher gerne.




    Im Gegensatz zur Stadt Falaise, hat die Burg Falaise die Kesselschlacht von Falaise im August 1944 unbeschadet überstanden. Nach der gelungenen Landung der Alliierten in der Normandie, gelang es hier den Alliierten die deutschen Verbände fast einzuschließen, von den Materialverlusten erholten sie sich nie. Wenn man so will das deutsche Dünnkirchen. Ich komm nicht um hin das zu erwähnen, wenn man schon zum 70. Jahrestag durch die Normandie kutschiert und alle Orte wegen diesem Ereignis bunt geflaggt sind. :nw:



    Auf der Brücke über den Burggraben zeigt sich der himmlische Beleuchter gnädig und strahlt mal kurz die Anlage an, sogar laaaaange genug um eine junge Familie samt Kinderwagen Zeit zu geben, aus dem Aufnahmebereich zu verschwinden. ;,cOOlMan;:



    Geschafft, gehen wir rein.






    Das Betreten des Innenhofes ist frei, nur für die Besichtigung des Wohnturms, frz. Donjon, engl. Keep muß man einen Obulus entrichten. Da der engl. Ausdruck kürzer ist und wir ja in England sind, verwende ich von nun an den Ausdruck Keep. Während Frau B schon mal die Keramikabteilung einer intensiven Besichtung unterzieht, warte ich darauf dass der himmlische Oberbeleuchter seine Mittagspause beendet.




    Die Burg war Sitz der Herzöge der Normandie. Hier wurde William der Bastard 1028 geboren. Zu der Zeit sah die Burg allerdings noch ganz anders aus. Was wir auf den o.a. Bildern sehen, ist das Werk von seinem Nachfahren. Henry I. lies die Burg um 1120 von Grund auf neu bauen, 1028 wird sie wohl noch aus Holz bestanden haben. Der Keep ist typisch für die normannische Bauweise, wer also Corfe Castle im besseren Zustand erleben möchte, der muß nach Falaise fahren. Oder nach Norwich. Zu dem großen Keep gesellte sich später links vom Burgtor noch ein kleinerer, der Henry II. in Auftrag gab. Vom dem ist allerdings wenig erhalten geblieben. Nachdem Johann Ohneland, der Sohn Henry II., nach dem Tod seines Bruders Richard Löwenherz engl. König wurde, schaffte er es in nur 5 Jahre sämtliche frz. Gebiete Englands zu verlieren. 1207 lies der frz. König Philip II Augustus einen neuen runden Turm errichten, der seit der Reparatur durch den engl. Kommandanten im Hundertjährigen Krieg Talbot Turm heißt. Im 17. Jh. wurde die Burg, äh Chateau, aufgegeben und verfiel zur Ruine.


    Zwischen 1987 und 1997 wurde der Keep renoviert, die Gestaltung des Eingangsbereichs aus Stahl und Beton ist umstritten. Die Ringmauer wird seitdem auch wieder aufgemauert.


    Ok, last uns hinein gehen. Neben dem Eintrittspreis von je 8€ wartet eine weitere Überraschung auf uns. Man bekommt ein iPad. Nicht geschenkt natürlich, sondern nur während der Besichtigung. Im Keep verteilt stehen Sockel mit einem QR code Scannt man den Code wird eine App geladen, die den jeweiligen Raum so zeigt, wie er wohl im 12. Jh. ausgesehen haben mag und zwar in der Art, das man den Teil des Raumes sieht, den man sich „durch“ das iPad anschaut. Und das in 360°. Coole Sache, coole Idee. Der rote Sockel vor dem Bett.
    Obendrein erzählen einem die Geister der Burg, 3D Projektionen auf den Wänden, ihre Lebensgeschichte.




    Allen Wohntürmen ist gemein, im Erdgeschoß sind die Küche und die Vorratskammern, darüber die große Halle, und darüber die Kammern des Burgherrn und die Kapelle.



    Durch einen Gang erreicht man vom Schlafzimmer den Talbot Turm.



    In ihm befindet sich der Brunnenschacht, verdurstet wäre man bei einer Belagerung also nicht.



    Durch einen Treppenschacht



    erreicht man eine Kammer, wo es Modelle von Belagerungswaffen gibt.



    Das kleine Trebuchet (frz. Couillard, dt. Tribock oder Schleuder), Reichweite 180 Meter für 50 KG. Man benötigte 8-10 Mann um eine Schußfolge von 10 Schuß pro Stunde zu erreichen.



    Das Trebuchet, welche je nach Größe 160kg 300 Meter weit schleudern kann. An zahlreichen Burgen sind welche nachgebaut worden. So wiegt der Nachbau eines Trebuchets in Warwick Castle 22 Tonnen (!) und es kann 15 kg schwere Steine 300 Meter weit schleudern.



    Mit der Mangonel wurde kleine Steine oder mit brennbaren Materialien gefüllte Gefäße geworfen. Sie ist ein bewegliches Katapult, entweder mit Löffel oder Schleuderseil. Im 1. Weltkrieg wieder benutzt um Handgranaten zu werfen.



    Und das zweiarmiges Blattfederkatapult.



    Bei der Abgabe des iPad frage ich nach einer DVD mit den 3D Animationen. Die gäbe es leider nicht zu kaufen, aber ich wäre nicht der Erste der danach fragt.


    Draußen im Innenhof hat der Oberbeleuchter noch einmal seine guten 5 Minuten.




    Wieder am Auto wird das Navi mit Bayeux und Teppichmuseum gefüttert.


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