Princess Louisa Inlet, BC, Kanada

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    Inlet, so nennt man die Fjorde in Kanada. Namensgeber ist die 4. Tochter von Queen Viktoria, deren Ehemann Marquess of Lorne, Governor General of Canada gewesen ist. Die beiden reisten viel in Kanada und ihrem Mann sorgte für den Weiterbau der Transkontinentalen Eisenbahn nach dort, was mal Vancouver werden sollte. Stimmt nicht, sagen die anderen. Der Namensgeber sei eine andere adelige Dame, nämlich Marie Louise Viktoria, genauer , Princess Victoria of Sachsen-Coburg-Saalfeld, Mutter von Queen Viktoria. Das ist am wahrscheinlichsten. Alles eine recht adeligen Gegend hier. Fünf Berge in der Umgebung des "Queens Reach" sind benannt nach Kindern der Queen Victoria: Mount Victoria, Mount Alfred, Mount Alice, Mount Arthur and Mount Helena.



    In Juni 1792 erforschte George Vancouver die Küste von British Columbia um die Nordwest Passage zu finden. Er befuhr das Jervis Inlet bis zu seinem Ende und fand den Eingang zum, konnte es aber wegen der Tideströmung der einsetzenden Ebbe durch die Malibuu Rapids nicht befahren. In 2005 bricht ein Ehepaar W auf um im Kielwasser von von Vancouver, das zu erreichen, was dem Herrn vor 213 Jahren nicht gelang.






    Wie kommt hin? Alle, die kein eigenes Boot haben buchen eine Tour bei High Tide Tours in Egmint für $125 plus 5% Tax. Dauer 5-6 Stunden. Wir werden nun deutlich länger unterwegs sein.



    Auch hier ist bei Anreise im eigenen Boot ein gewisse Planung von Nöten, wie bei den Skookumchuck Rapids. Denn durch die mit Max Flood Speed strömenden Malibu Rapids kommt man zur bestimmten Zeiten. Und dort warten kann man nicht, es gibt keinen Ankerplatz.



    Gegen morgen ist es frisch und feucht und ich werde fröstelnd vor der Zeit wach. Frühstück ist angesagt und pünktlich legen wir ab. Schon mal in einer Strömung von 10 Knoten vom Steg abgelegt? Wir jedenfalls nicht, aber irgendwie passt Theorie mit der Wirklichkeit zusammen und ohne Schrammen, Kratzer und Kollisionen legen wir ab. Auch kein Getriebe beschwert sich, in der Ruhe liegt die Kraft.



    Nun muss nur noch das Wetter besser werden. Nach hinten, also westlich zur Malaspina Strait sieht es ja sonnig aus,





    nach vorne hüllen sich die Berge noch in Wolken.









    Es kann nur besser werden. Mit 6 Knoten Fahrt geht es nun Richtung Tagesziel: das Prinzess Louisa Inlet. Bis 15:00 müssen wir dort sein um das kleine Zeitfenster, Slack Tide, für die Malibu Rapids zu erwischen. Schaffen wir das nicht, so haben wir ein Problem, denn dann müssen wir den ganzen Weg nach Egmont zurück, den die Inlets sind sehr tief und fallen steil ab, schon 2 Meter vom Ufer, hat es über 20 Meter. Der Jarvis Express (Fallwind aus den Bergen) hat heute wohl Ruhetag, es ist völlig windstill. Bläst er, soll es einem die Socken von den Füßen ziehen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, das man sich auf einem Bergsee befindet. Würden nicht Robben vorbeikommen und bestätigen, jawohl, wir sind immer noch auf dem Meer.






    Nachdem wir die Vancouver Bay im Prince of Wales Reach (Namensgeber Edward VII, Prince of Wales) passiert haben, wird es voll auf dem Wasser, starker Gegenverkehr.








    Am Ende vom Reach kommt uns dann die gesamte Sunsail Flotte der Vancouver Basis entgegen, die hatten also Egmont Marina belegt! Ein deutsches Seglerforum hat die alle gechartert, wie wir später erfahren.















    Als uns die Armada passiert hat, macht das (der?) Inlet wieder einen 90° Knick, führt nach Ost und nennt sich nun Princess Royal Reach. Wir liegen gut in der Zeit und so reduzieren wir die Fahrt auf nur noch 5 Knoten.











    Nach 8 Meilen ändert es wieder um 90° die Richtung und den Namen, nun sind wir auf dem Queens Reach. Quenns Reach ist benannt nach der Deutschen Kaiserin Viktoria, Ehefrau von Friedrich III und älteste Tochter ihrer Mutter Konigin Viktoria von England. Der gestrige Regen und in der heutigen Nacht sorgt für zahlreiche Wasserfällchen an den steilen Berghängen, ja es sieht so aus als hätten die Berge die Wolken aufgeschlitzt und die Wasserfälle kommen direkt aus den Wolken.












    Gegen 14:30 erreichen wir die Malibu Rapids. Ein grandioser Anblick wie über den Rapids auf der Halbinsel die Malibu Lodge liegt. Als rustikales Ressort für Hollywoodstars während des 2. Weltkriegs erbaut stand es danach lange leer, bis Young Life, eine christliche Organisation es in ein Sommercamp für Jugendliche verwandelte. Für US Jugendliche, Kanadier kennen keine Sommercamps. Das Princess Louisa Inlet, wurde von eiszeitlichen Gletschern gegraben und sein Eingang wird von 2000 m hohen Bergen bewacht. Das Wasser des Inlets ist sehr tief und wunderbar friedlich. Die Indianer nannten es Suivoolot Chinook – Sonnig und warm. Wenn mit warm das Wasser gemeint war, nun das ist relativ, heute sind es 14.5°, ich nenn das eisig.










    Wir drehen Kreise und machen „Bilder“. Da wir ja zu früh da sind, frag ich mal höflich auf Kanal 16 an ob wir schon passieren können. Ob wir das Motorboot sind? – Nee, die Yacht. – Oh, dann müssten wir noch mindestens 15 Minuten warten. Na denn. 15 Minuten später tasten wir uns langsam vor. Man kann ja nicht einfach geradeaus fahren, sondern man fährt erst einen Bogen nach rechts, und dann einen engeren Bogen nach links, wobei die Durchfahrt dabei immer schmaler wird, bis sie nur noch 2-3 fache Bootsbreite beträgt. Immer schneller strömt das Wasser vorbei. Wieder so ein merkwürdiges Fahren, als wenn man auf einem Topf heißen Wassers unterwegs ist. Wo es noch breit genug ist, drehen ich erstmal noch einmal ab. Zweiter Anlauf. Wieder taste ich mich langsam vor. FULL SPEED schreit einer von oben, OK, ich drücke den Gashebel nach vorne. Der Druck auf dem Ruder wird besser, um uns herrum brodelt es und vor uns ragt eine Wassertreppe auf. :EEK: Die Felsen treten immer näher zusammen, als könnte man sie mit Händen greifen, wenn man an der Reling steht, der Kahn schlingert und giert und dann isser durch und das Princess Louisa Inlet empfängt uns mit spiegelglattem Wasser. Huiii, puh, geschafft. Gemächlich tuckern wir nun durch das Inlet Richtung Chatterbox Falls an seinem Ende, ungefähr 4 Meilen von den Rapids entfernt. Dort ist ein Steg des Chatterbox Marine Parks. Auf halber Strecke kommen wir an der Mac Donald Insel vorbei, dort gibt es 6 Moorings, aber alle sind frei. Kurz darauf erreichen wir das Ende des Inlets aber der Steg ist belegt und mit Heckleine zum Ufer wollen wir nicht. Also das kleine Stück zur Mac Donald Insel zurück und an einer Mooring festgemacht. Motor aus, wir sind angekommen.



    Die Insel hat ihren Namen nach James F. „Mac“ Macdonald. Er kaufte 1927 das Inlet der BC Regierung ab. Sein Traum war es die Schönheit des Fleckchens für sich und zukünftige Generationen zu bewahren. Dieser friedliche wunderschöne Ort solle niemals nur einem gehören, sagte er mal. 1964 wurde Princess Louisa Inlet dann endlich der Princess Louisa Marine Park und eine gemeinnützige Stiftung übernimmt die Verwaltung.
    Man soll Schwarzbären auf der Insel sehen können, wie auch immer, ich spring erstmal ins Dinghi, rudere zum kleinen Badeanleger am Ufer und lichte erstmal unseren Liegeplatz ab. Von Bären keine Spur. Frau, winkt, Abendessen ist fertig, also wieder zurück gepaddelt.











    Nachts trommelt es, nein nicht die Indianer, sondern der Regen aufs Dach, äh Deck. Das kann ja morgen heiter werden.


    • Offizieller Beitrag


    Der Indianer trommelt die ganze Nacht und weckt uns auch damit. Dann kann er wohl nicht mehr und es hört endlich auf. Langsam kommt Bewegung ins grau, es wird zusehends heller, die ersten Sonnenstrahlen kommen durch. Wer in einem Wolkenkratzer wohnen will muss hier nicht hoch hinaus, ein übliches deutsches Einfamilienhaus reicht schon.





    Gegenüber am Ufer kommt Leben auf. Teens aus dem Camp gehen auf einen Surfboard baden, im Badeanzug und Bikini, nix Neopren. Tja nur die Harten kommen in den Garten. Die Oberflächentemperatur des Wassers hat gerade mal 15°. :ohje:




    Gegen 13:00 Uhr verlassen endlich die ersten Boote den Anleger an den Chatterbox Falls, wir schmeißen den Motor an und die Mooringleine ins Wasser.



    Um 14:00 liegen wir am Steg. Unsere Nachbarn auf der 30ziger von der letzten Nacht (Bild 1) liegen hinter uns am Steg. Als sie uns im Cockpit sitzen sehen kommen sie rüber und fragen ob sie sich unseren Kahn ansehen können. Wir laden sie zu Cookies und Tee ein. Gut getroffen, es sind nämlich ausgewanderte Engländer, mittlerweile im Ruhestand. Wir quatschen zusammen bis sich endlich die Sonne gegen 15:30 durch die Wolkendecke durchgekämpft hat. Bekomme ich doch Aufnahmen des Inlets in der Sonne. Ich steige ins Dinghi und fange an zu filmen.










    Danach wollen wir dann zum oberen Ende der Lower Falls.



    Ein Schild warnt davor nah heran zu gehen, Rutschgefahr. 12 haben’s bislang nicht beachtet und mussten das mit ihrem Leben bezahlen. Aufgrund des Regens der letzten Stunden schenken wir uns den Hike bergauf zur alten Trapper Cabin. 2 Stunden, Oneway, einen steilen und rutschigen Trail rauf und runter über Baumwurzeln zu sstolpern und zu sclidern müssen wir nicht haben

    .



    Geht man zum Chatterbox Falls Viewpoint kommt man an dem Campingplatz vorbei. Es campen tatsächlich welche, aber aufgrund der Feuchtigkeit im Pavillon.



    Kurz vorm Point kommt man dann an Macs Gedenkstein vorbei. Mac starb 1978, die Urne mit seiner Asche befindet sich dort. Die Inschrift lautet:

    “Laird of the inlet, Gentlemen, friend to all who come here.“



    Aufgrund des vielen Regens sieht man am View Point außer Gischt eigentlich nichts. Ein Heidenakt sich so hinzustellen damit nicht binnen Sekunden die Linse zu ist.


    Am nächsten Tag geht es dann wieder retour nach Egmont, wo wir gegen 16 Uhr wieder an der Blackeddy Marina festmachen.

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