14.09.2014 Only Time – New York City (Part 1)
Zum ersten Mal teile ich einen Tag in zwei Teile auf. Mam und ich haben zusammen an diesem Tag über 1.000 Fotos gemacht. Da fällt die Auswahl schwer…
Um 5 Uhr morgens bin ich wach. Ich stehe auf und geh ans Fenster. Natürlich ist es noch dunkel aber ich kann erkennen, dass wir einen klaren Himmel haben. Ich kann sogar ein paar Sterne sehen.
Wir betrachten den Sonnenaufgang. Ein grandioses Schauspiel. Und eine tolle Einstimmung auf den Tag.
Auch Xaverl und Emma sind ausnahmsweise mal sprachlos.
Es kribbelt! Jetzt will ich die Stadt erkunden, raus auf die Straße. Um kurz vor 7 Uhr verlassen wir das Hotel.
Die Straßen sind noch ziemlich leer, an diesem Sonntagmorgen. Uns umgibt ein tolles Flair aber es ist noch ziemlich kalt und ich bin froh, dass ich ein Jäckchen an habe.
Wir gehen wieder Richtung Times Square. Im Hotel hätten wir ein Frühstück nur im Restaurant zu horrenden Preisen bekommen. So kehren wir unterwegs an einem Starbucks ein, auf einen Kaffee und Croissants.
Ständig haben wir die Köpfe in den Nacken gelegt und schauen an den Wolkenkratzern hoch. Ich lasse die Stadt auf mich wirken und sauge sie in mir auf.
In der 8th Street ist die Zentrale von der Gray Line. Dort holen wir unsere Tickets für die Sightseeing Busse. Ich hab uns ein 48 Stunden-Ticket geordert. So können wir alle Linien der Gray Line nutzen und unterwegs aus- und wieder zusteigen.
Da ich für 9 Uhr Tickets für das 9/11-Memorial habe, fragen wir nach der schnellsten Verbindung dorthin. Das Memorial hat eine Haltestelle auf dem Downtown-Loop und so sind wir an diesem Tag die ersten, die in einem der Busse Platz nehmen.
Die Route geht über den Times Square. Der sieht auch am Tag beeindruckend aus.
Dann kommt das One World Trade Center ins Blickfeld.
Auch Freedom Tower genannt, ist es mit 541 Metern das höchste Gebäude in den USA und (derzeit) das vierthöchste Gebäude der Welt. Umgerechnet sind das 1776 Fuß, eine Referenz an das Jahr, in dem Amerika die Unabhängigkeit erklärte. Die 541 Meter erreicht das Gebäude aufgrund der zur Architektur gehörenden Spitze. Bis zum Dach misst das Gebäude 417 Meter, exakt die Höhe des Nordturms des alten World Trade Center.
Mama Schlumpf...
Wir verlassen den Bus an der Haltestelle vom 9/11 Memorial. Inzwischen ist es kurz vor 9 Uhr und ich bin so stolz auf meine zeitlich perfekte Planung. Jetzt müssen wir nur noch den Eingang zum Museum finden , was aufgrund einiger Baustellen und Umleitungen nicht ganz so einfach ist.
Natürlich finden wir den Eingang. Die Sicherheitskontrolle ist gründlich aber unaufgeregt. Als erstes gehen wir ins Kino und schauen uns einen sehr guten Film über den 11. September an.
Kein Ereignis hat mich bisher mehr berührt, als die Terroranschläge des 11. September 2001. Ich war am Tag vorher aus den USA zurückgekommen. Eine Woche vor dem 11. September war ich noch in Chicago auf dem Sears Tower und dem John Hancock Building. Die Eindrücke, in den oberen Etagen eines Wolkenkratzers zu sein, waren noch frisch und ich verbrachte den Nachmittag und Abend damals vor dem Fernseher und konnte nicht glauben, was ich sah. Auch wenn ich heute noch Berichte darüber sehe, bin ich nach wie vor berührt, bekomme feuchte Augen und kann immer noch nicht glauben, dass Menschen zu so etwas fähig sind. Ich wusste, dass ich irgendwann zum Ground Zero möchte und ich wusste schon vorher, dass das ein sehr emotionales Erlebnis sein wird.
Nach dem Film sehen wir uns dann das Museum an. Alles ist noch recht neu. Kein Wunder, das Museum ist erst im Mai eröffnet worden.
Das Museum ist auf bzw. an den Grundmauern des ehemaligen World Trade Centers errichtet. Man sieht die originalen Grundmauern und die Verankerungen der Stahlfassade.
Bei jedem Ausstellungsstück ist genau dokumentiert, an welcher Stelle es ursprünglich im Word Trade Center verbaut war.
Diese Treppe ist noch immer an ihrem originalen Platz.
Die Bilder der Opfer…
Das weiße Rechteck zeigt die ehemalige Position des Fassadenteils in den Trümen.
Fundamente…
Ein Teil der Spitze…
2 Stunden halten wir uns im Museum auf. In einigen Bereichen darf man nicht fotografieren. Das Museum ist wirklich phantastisch gemacht, es berührt mich tief aber es wird wieder Zeit, ans Tageslicht zurück zu kehren.
Wenn die Amerikaner eines können, dann sind es Gedenkstätten. Das 9/11 Memorial finde ich wirklich gelungen und dem Andenken der Opfer gerecht.
Ich stehe hier und lasse die Stimmung auf mich wirken. Trotz der vielen Besucher herrscht eine andächtige Atmosphäre. Unglaublich, dass seit den Anschlägen schon 13 Jahre vergangen sind. Manche Kinder, die mit ihren Eltern hier sind, waren damals noch gar nicht auf der Welt. Ich frage mich, wie dieser Ort für diese Kinder wirken mag.
Für mich ist es sehr ergreifend hier zu sein.
Überall in New York wird gebaut. Natürlich auch hier am Ground Zero.
Betty Ann Ong war Flugbegleiterin auf Flug AA11, welcher in den Nordturm flog. Sie telefonierte aus dem Flugzeug 25 Minuten bis zum Einschlag mit American Airlines.
Inzwischen ist es Mittag. Wir verlassen das Memorial und machen uns zu Fuß auf den Weg in Richtung Südspitze von Manhattan. Trotz dieser grausamen Anschläge mit so vielen Toten ist diese Stadt so unlaublich lebendig.
Der Battery Park ist komplett eingezäunt. Wird wohl gerade renoviert.
Was mir gefällt sind die vielen unterschiedlichen aber oft wirklich wunderschönen Fassaden der Häuser und die Gegensätze, alt direkt neben modern.
Unser Ziel ist die Staten Island Ferry.
Die ist kostenlos und soll tolle Ausblicke auf Manhattan und die Freiheitsstatue bieten. Gehört zum Pflichtprogramm in New York.
Die Fortsetzung des Tages gibt es hier: KLICK!