Rund um Natchez, MS

  • Hallo, Betty, da Du Dich ja gut auskennst, habe ich eine Frage zur Pilgrimage. Ich habe mir zwar die Wegseite angeschaut, aber vollends kapiert habe ich es organisatorisch noch nicht.
    Man bucht ein Ticket für eine bestimmte Anzahl Häuser und welche Häuser teilnehmen, ist unterschädlich. Soweit so klar.


    Aber wie funktioniert es dann praktisch vor Ort? Kann man einfach zu jedem Haus, das mitmacht hingehen? Man muss sich da doch sicher auch nochmal anmelden für eine bestimmte Tourzeit oder? Und wo macht man das?


    Wäre toll, wenn Du das erklären könntest Ansonsten frage ich mal über die Natchez Pilgrimage Webseite Genaueres an.


    Vielen Dank
    LG, Goldy

  • Hallo Goldy,


    Man bucht ein Ticket für eine bestimmte Anzahl Häuser und welche Häuser teilnehmen, ist unterschädlich.


    ;;NiCKi;: Genau. Es gibt die farblich verschieden gekennzeichneten Touren a 3 Häuser jeweils am Vor- und Nachmittag oder das 6 Häuser Ticket, wo du an beliebigen Tagen 6 Häuser besuchen kannst.


    Aber wie funktioniert es dann praktisch vor Ort? Kann man einfach zu jedem Haus, das mitmacht hingehen? Man muss sich da doch sicher auch nochmal anmelden für eine bestimmte Tourzeit oder? Und wo macht man das?


    Es ist so, dass es eine Vormittagszeit (so in etwa 10-13 Uhr) und eine Nachmittagstour (so in etwa 14-17 Uhr) - genaue Tourzeiten für früh und nachmittag stehen auf dem Ticket. In diese, Zeitfenster kannst du zu jeder beliebigen Zeit zu jedem Haus gehen und es dir ansehen.


    Es gibt keine festen Tourzeiten. In den meisten Häuser steht in jedem Raum ein Guide, der dir alle Fragen beantwortet. Du gehst also auf eigene Faust und in eigenem Tempo durch die Häuser.


    Falls du noch Fragen hast, her damit. Ich habe das schon mehrmals gemacht.

  • Es gibt keine festen Tourzeiten. In den meisten Häuser steht in jedem Raum ein Guide, der dir alle Fragen beantwortet. Du gehst also auf eigene Faust und in eigenem Tempo durch die Häuser.

    Ah, das ist ja cool. Ich dachte, man kann ausnahmslos nur als Tour mit Guide durch das Haus laufen. Wenn man da aber (innerhalb des groben Zeitfensters) einfach so hin gehen kann, macht es Sinn, dass ich nichts online dazu fand, wie man sich konkret anmeldet bzw. wann man wo sein muss.


    Vielen Dank für die Erklärung. Kann durchaus sein, dass ich in den nächsten Wochen nochmal was zu einzelnen Häusern in den Südstaaten frage, ob Du die kennst usw.

  • Wow, klasse Bilder!!


    ;DaKe;; und :disamer:


    Danke Betty, dieser Thread ist eine super Idee!


    ;DaKe;; Silke. Ich habe auch noch mehr Material, aber das klappt erst nach der Reise mit dem Einstellen.


    Vielen Dank für die Erklärung. Kann durchaus sein, dass ich in den nächsten Wochen nochmal was zu einzelnen Häusern in den Südstaaten frage, ob Du die kennst usw.


    Gerne.

  • Im Jahr 1853 gab der wohlhabende Pflanzer "King" David Hunt das Grundstück von Lansdowne als Hochzeitsgeschenk an seine Tochter Charlotte und ihren Ehemann George Marshall. Die Beiden bauten sich dieses schöne Plantagenhaus, das sie Lansdowne tauften.



    Das Haus wurde im Inneren mit den feinsten Materialien ausgestattet und ist bis heute buchstäblich so erhalten geblieben, denn große Umbaumaßnahmen fanden nie statt.





    Da Lansdowne auch heute noch von Nachkommen der Marshallfamilie bewohnt wird, sind im Haus zahlreiche Familienschätze zu sehen.



    Im Garten stehen noch zwei Nebengebäude, die mit Gästezimmern eingerichtet sind.






    Im Herzen des spanischen Viertels von Natchez steht Texada, das zwischen 1798 und 1817 erbaut wurde. Das Haus hatte über die Jahre viele Namen und Bewohner, einer der bekanntesten war wohl Don Manuel Garcia.



    Bei einem Besuch von Texada kann man sehr deutlich sehen, dass die Häuser in Natchez sehr wohl bewohnt sind und keine Museen. Moderne Einrichtungsgegenstände wurden an vielen Stellen in das historische Gebäude eingepasst.






    Auch die Schlafzimmer werden sehr wohl täglich genutzt, was am besten an Kleinigkeiten wie Telefonen, Radioweckern oder hinter Schranktüren versteckten Fernsehern zu sehen ist.




    Als Natchez noch zum spanischen Territorium gehörte und von Don Manuel Gayoso de Lemos regiert wurde, war dieser Hügel unbebaut und gehörte der spanischen Krone. Don Manuel heiratete 1775 eine Amerikanerin und überschrieb das Land seiner Schwiegermutter Frances Ashton Watts. Mit dem Vertrag von 1795 trat Spanien schließlich alles Land nördlich des 31. Breitengrades an die USA ab. Die spanischen Dons wollten trotzdem lange Zeit nicht gehen. 1797 wurde schließlich Major Andrew Ellicott nach Natchez gesandt, um das Land dort zu vermessen und für die USA zu beanspruchen. Daher erhielt der Hügel seinen Namen, das Haus jedoch wurde von James Moore errichtet und war später lange Zeit eine Schule für Jungen. Heute gehört es dem Natchez Garden Club, der das Haus restauriert, wieder eingerichtet und als Hausmuseum eröffnet hat.



    Eine lange geschwungene Zufahrt durch alte knorrige Bäume und blumengesäumte Beete führt den Besucher nach Elms Court. 1836 ließen Eliza und Catherine Evans das Haus erbauen, das 1852 an den erfolgreichen Pflanzer Francis Surget verkauft wurde. Dieser schenke Elms Court seiner Tochter und deren Mann zur Hochzeit, doch Ayers P. Merrill wurde 1876 von Präsident Grant als Botschafter nach Belgien entsandt und das Haus von James Surget übernommen, der mit den Merrills verwandt war.



    Surget wiederum schenke das Haus schließlich seiner Tochter Carlotta und deren Ehemann David McKittrick. Nachfahren der Beiden bewohnen das elegante Anwesen noch heute.



    Nicht nur in Natchez-under-the-Hill gibt es gute Restaurants, in den man den Abend ausklingen lassen kann. Empfehlen kann ich auch das Pearl Street Pasta. Die Gerichte haben mir sehr gut geschmeckt, nachdem ich auf Grund einer Empfehlung meiner B&B Wirtin hier gelandet bin.



    Fortsetzung folgt...


    Info:
    Lansdowne
    , 17 Marshall Road, Natchez, MS 39120

    Texada, 222 S Wall St., Natchez MS, 39120
    The House on Ellicott's Hill, 211 N. Canal Street, Natchez, MS 39120
    Elms Court, 542 John R. Dunkin Drive, Natchez, MS 39120

  • Eine der sagenumwobensten Plantagen in Natchez ist wohl Glen Burnie. Berühmt wurde das Haus besonders durch den Mord an Jennie Merrill, die hier ihren Lebensabend verbrachte.




    Das Haus wurde 1833 erbaut und mehrmals erweitert. Auch heute noch ist es in Privatbesitz und nur während der Spring und/oder Fall Pilgrimage geöffnet.




    Das Haus ist wunderschön mit antiken Möbeln eingerichtet.




    Da es aber bewohnt ist, gibt es natürlich auch eine moderne Küche.






    Doch die Geschichte von Glen Burnie wird von einem dunklen Kapitel überschattet. Das Haus wurde viele Jahre von Jennie Merrill, einer der reichsten Erbinnen der Stadt, bewohnt. Am 4. August 1932 wurde sie hier im Haus ermordet. Mehr zur Geschichte gibt es hier und hier.



    Green Leaves wurde 1838 vom französischen Anwalt Edward P. Fourniquet erbaut, doch schon 1849 verkaufte er das Anwesen an den Banker George Washington Koontz. Und seine Nachfahren bewohnen das Haus noch heute. Und genau aus diesem Grund ist ein Besuch auch besonders spannend, denn alles, was hier zu sehen ist, gehört ein und derselben Familie. Viele Stücke sind seit Generationen im Haus. Leider erlaubt es die Familie nicht im Haus zu fotografieren.






    Cottage Garden ist eines der schönsten Exemplare des Federal Style in Natchez. Das Haus wurde um 1795 für Don Jose Vidal erbaut, der der letzte spanische Gouverneur des Gebietes war. Cottage Garden war eines der ersten Häuser in Natchez, das zur Pilgrimage seine Türen öffnete und das seit 1932.














    Auch Hope Farm wurde bereits 1770 für einen spanischen Gouverneur errichtet. Später gehörte das Anwesen Katherine Grafton Miller, die die Gründerin der Natchez Pilgrimage war. Heute gibt es hier übrigens auch vier Bed&Breakfast Zimmer, ansonsten ist das Haus ebenfalls nur zur Pilgrimage geöffnet.






    Immer wieder schön ist die Fahrt hinunter an den Mississippi. Da Natchez auf einer Anhöhe liegt, ist das neben Natchez-under-the-Hill nur an wenigen Stellen vom Broadway aus möglich.




    Glenburnie, 551 John R. Junkin Drive, Natchez, MS 39120
    Cottage Garden, 816 Myrtle Avenue, Natchez, MS 39120
    Green Leaves, 303 S. Rankin Street, Natchez, MS 39120
    Hope Farm, 147 Homochitto Street, Natchez, MS 39120

    • Offizieller Beitrag

    Leider erlaubt es die Familie nicht im Haus zu fotografieren.


    Ehr die Versicherung :gg:


    Es ist schon etwas anderes, ein Haus zu besichtigen, dessen Innenleben noch original und nicht "zusammen gestellt" ist.


    Ein besonderes "Haus" dieser Kategorie ist Osborn House, Isle of Wight.

  • Zitat von »betty80«
    Leider erlaubt es die Familie nicht im Haus zu fotografieren.



    Ehr die Versicherung :gg:


    Nun ja, das erzählen einem manche, aber komischerweise ist es in anderen Häusern der selben Art kein Problem. :nw: Aber abgesehen davon kann ich auch verstehen, wenn man nicht will, dass jeder das Innere des eigenen Heims knippst.


    Ein besonderes "Haus" dieser Kategorie ist Osborn House, Isle of Wight.


    Wo man auch nicht fotografieren darf. :rolleyes:


    Danke Betty für diese schönenInformtionen.


    Gerne. Ein paar habe ich noch.

  • Betty ich hoffe wir können uns in Fulda noch mal eine wenig über unsere Tour ( also nicht unsere ;haha_


    Können wir gerne machen. ;;NiCKi;:


    Die IPad Autocorrection ist ja mal wieder zum Piepen. :nw:


    Ich glaube fast, Claudia hat wirklich Recht. Das Böse steckt im Apple. ;) :MG:

  • 1814 erbaut ist Hawthorne eines der bekanntesten historischen Häusern in Natchez. Umgeben von majestätischen Eichen ist Hawthorne auch eines der schönsten Gebäude im Federal Style. Es ist heute noch ein Privathaus und nur während Pilgrimage zu besichtigen.
















    Ganz am Ende des Natchez Trace liegt das Jefferson College. Das College wurde 1802 im Mississippi Territorium gegründet und nach Präsident Thomas Jefferson benannt. Einer der brühmtesten Studenten war Jefferson Davis, der später einmal der einzige Präsident der Confederate States of America werden sollte. Die letzten Studenten haben das Gelände 1964 verlassen. Seitdem wurde es in mehreren Schritten renoviert und ist heute als Museum geöffnet.








    Hawthorne, 138 Lower Woodville Road, Natchez, MS 39120
    Historic Jefferson College, 16 Old North Street, Natchez, MS 39120

  • Ich denke, Betty hat nichts dagegen, wenn ich ihren schönen Natchez-Thread noch um ein paar Eindrücke von meiner Reise im Herbst 2015 ergänze =)


    In Natchez findet man auch Kudzu, welches hier in der Region immer mehr die ursprüngliche Vegetation zuwuchert und dabei zerstört. Irgendwie beängstigend das Zeug.



    Mansion „Rosalie“



    Mansion „Linden“




    Tripod


    Im Info-Flyer hatte ich eine Location entdeckt, die für mich als Katzenliebhaber natürlich sein muss, denn die Story ist einfach zu rührend: Im Juni 1979 tauchte im Rathaus von Natchez ein zahnloser Kater auf, dem auch noch das linke Vorderbeinchen fehlte. Der Kater fühlte sich offenbar sofort wohl und quartierte sich dort dauerhaft ein. Wegen der fehlenden Pfote erhielt er den Namen Tripod und wurde eine kleine nationale Berühmtheit. Als er nach vier glücklichen Jahren im Oktober 1983 starb, bekam er im Vorgarten vom Rathaus ein Grab.




    Forks Of The Road


    Der Platz, an dem früher der Sklavenmarkt stattfand. Man kann heute nichts mehr von Gebäuden etc. sehen, aber alles zu dem Thema ist sehr anschaulich an verschiedenen Info-Tafeln erklärt, auch mit Zeitungsausschnitten aus der damaligen Zeit.





    Mansion „D'Evereux"





    Mansion "Magnolia Hall"





    Abendstimmung am Mississippi


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  • Wow, Betty, was für eine tolle Vorstellung von Natchez.
    Da werden viele Erinnerungen an meine Womo-Überführung 2019 wach.
    Und zugleich wird mir klar, wieviel ich in dieser kleinen Südstaatenstadt verpasst habe.
    2022 ist jedenfalls erneut eine Überführung angedacht, deinen "Reiseführer" habe ich mir zumindest schon mal abgespeichert. :wink4:


    Liebe Grüße


    Micha

  • Danke. Freut mich, wenn es dir gefällt.


    :disamer:


    Ja, die Südstaaten sind schon immer wieder schön. Ich habe viele Reisen in der Gegend unternommen und es gibt noch immer viel zu entdecken.

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