Wir waren im Juni 2014 an zwei Tagen dort, erstmal von Nordosten Richtung Windy Ridge...
Mit ein paar schnellen Fotostops geht’s bis Randle…
…und dort in Richtung Mount St. Helens. Leider wird das Wetter eher schlechter als besser; es regnet immer wieder, mal stärker, mal weniger stark, und immer wieder fahren wir durch Nebelfelder, wo man fast gar nichts mehr sieht.
Die ersten 25 Meilen geht es fast nur durch den Wald, und das zieht sich ganz schön, auch wenn der Wald nicht unschön ist.
Erst als wir die Blast Zone erreichen, sieht man etwas mehr – wenn man was sieht. Der Nebel ist hier nämlich auch ganz schön hartnäckig, aber irgendwie wirkt er mit den toten Baumstümpfen auch irgendwie mystisch. Und es gibt hier Unmengen von Blümchen, hauptsächlich Indian Paintbrush und Penstemon. Trotz des unvorteilhaften Wetters klappern wir einige Viewpoints ab und legen entlang der Straße ein paar Fotostops ein…
…und laufen dann ein Stück den Independence Pass Trail lang, wo der Regen wenigstens ein Weilchen aufhört und wir einen Blick auf den Spirit Lake erhaschen können.
Kaum haben wir die Aussicht dort ein paar Minuten genossen und ein wenig über die Wucht des Ausbruchs der Helene reflektiert, da fängt’s auch schon wieder an zu regnen.
Mit wenig Hoffnung auf Besserung fahren wir weiter bis zur Windy Ridge, aber da ist die Sicht gleich Null, und man kann kaum ein Foto machen, ohne die Kamera gleich wieder trockenlegen zu müssen.
Deshalb verschwinden wir nach kurzer Zeit wieder und machen uns, teils bei Regen, teils bei Nebel, auf den Rückweg. Ein paarmal halten wir aber doch noch, aber viel bringt das nicht, weil es wieder stärker regnet.
...und am nächsten Tag von Westen, bis zur Johnston Ridge:
Auf dem Weg zum Mount St. Helens bekommen wir immerhin ein paar ganz nette, aber vernebelte oder vernieselte Ausblicke. Die schöne Helene persönlich will sich jedenfalls nicht zeigen.
Am Coldwater Lake laufen wir ein Stück den Birth of a Lake Trail, werden aber vom stärker werdenden Regen bald zum Umkehren gezwungen.
Ohne weitere Stops geht’s zum Johnston Ridge Observatory, wo es so neblig ist, daß ich quasi blind parke und wir nur mit viel Glück das Visitor Center finden. Hier blühen jede Menge Paintbrush und Penstemon, aber das ist so ziemlich das einzige, was man sieht.
Kalt ist es auch noch. Immerhin haben die Ranger Mitleid mit den bibbernden Besuchern, die draußen warten (ein paar davon mit Shorts und Flipflops ), und öffnen die Türen nicht erst um zehn, sondern schon eine Viertelstunde eher. Wir zeigen unseren Interagency Pass her und bekommen hübsche pinkfarbene Papierarmbänder wie in einem All-inclusive-Resort. Die Cocktailbar suchen wir allerdings vergeblich. Stattdessen sehen wir uns erstmal die interessanten Exhibits an, u.a. einen dicken Baumstamm, der beim Ausbruch der Helene wie ein Streichholz geknickt wurde.
Dann gehen wir ins „Kino“, um uns den Film über den Ausbruch anzusehen, aber da kriegen wir erstmal nur das zu sehen:
Nach einer Weile kommt eine Durchsage, daß es technische Probleme gibt (ach was?!) und die erstmal alles runterfahren und neu starten müssen. Also nochmal Exhibits gucken…
Das Wetter wird auch nicht besser.
Beim nächsten Versuch fast eine halbe Stunde später klappt’s dann mit dem Film, und der ist wirklich nicht übel. Allerdings bleibt der Wow-Effekt am Ende aus – warum, das verrate ich aber nicht, sonst weiß jeder, was der Clou ist, und ist enttäuscht, wenn er/sie es dann selber erlebt.
Eigentlich wollen wir jetzt auf den Ranger-Vortrag warten, aber als wir nach draußen sehen, sehen wir, daß wir plötzlich was sehen! Die Helene hüllt sich zwar immer noch in Wolken, aber hier beim Visitor Center und im Tal kommt tatsächlich die Sonne durch! Also nix wie raus! Klasse, die Sonne-Wolken-Stimmung und die unzähligen Blümchen!
Weil’s gerade halbwegs trocken bleibt, laufen wir auch noch den Eruption Trail, der noch großartigere Ausblicke bietet. Ein bißchen kann man den Krater sogar erahnen. Mit viel Fantasie. Auf jeden Fall sieht man deutlich die Spuren der Zerstörung, die auch jetzt, fast 35 Jahre nach dem Ausbruch, noch lange nicht verschwunden sind.
Nachdem wir die Johnston Ridge hinter uns gelassen haben, besuchen wir noch den Loomit Viewpoint, wo die Aussicht auch nicht von schlechten Eltern ist. Nur die Helene zickt noch immer.
Während wir uns langsam wieder gen Westen vorarbeiten, schieben sich leider erneut fette Wolken ins Tal, und es wird wieder feucht und neblig.
Unser letzter Stop ist beim Forest Learning Center, wo es hübsche Blümchen (leider keine „freilaufenden“)…
…und ein paar weitere interessante Exhibits gibt.
Allerdings geht es hier in erster Linie um die Wiederaufforstung (kein Wunder, das „Learning Center“ wird von der Firma gesponsert, die dafür verantwortlich war), die man draußen auch deutlich sieht. Alles Noble Fir in Monokultur, irgendwie gruselig.
Als wir losfahren, schüttet es mal wieder, deshalb kehren wir dem MSHNVM endgültig den Rücken, aber nicht ohne das Versprechen, wiederzukommen – bei hoffentlich besserem Wetter.