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Die Schilderung vom Besuch ist von 1999. Aufgrund vom 11. September und Sandy 2012 ist dieser Berichtim Grunde immer noch aktuell. näheres später.
Wenn möglich sollte man die erste Fähre erwischen. Wir kommen aber nicht rechtzeitig aus den Federn und kommen erst gegen 9 Uhr mit der Fähre mit. Pech gehabt, denn das bedeutet Schlange stehen.
Auch wenn es leer ausschaut, unter diesem Zelt als Sonnenschutz für die Wartenden, befindet sich die Schlange, ein paar schauen ja schon raus. Immerhin dort geht es noch recht zügig voran.
Das ändert sich aber bald.
Die Treppenstufen zur Plattform des sternförmigen Fundaments für die alte Lady gehen schon nur noch schleppend voran, die Stufen der Treppen in dem Sockel von Miss Liberty überwindet man aber nur im 5 Minuten Intervall. Alle gefühlte 5 Minuten eine Stufe. Das Problem ist nicht, das es die Touristen in der Krone so lange aushalten, das Nadelöhr ist der Weg dorthin.
Auch wenn man bei dem Bild Augenkrebs bekommt, man kann das Problem erkennen, nämlich die Wendeltreppe innerhalb der eigentlichen Figur, sehr schmal und mit Gegenverkehr. Wenn sich dort 100kg begegnen........ Nicht jeder findet die richtige Treppe oder dreht wegen Platzangst einfach um.
Aber das ist schon was Besonderes dort zu sein. Während wir im eigenen Saft beginnen vor uns hin zu rösten, unter den kupfernen Rockstößen vom Schneider Eiffel wird es allmählich heiß, und während wir Stufe für Stufe nach oben hasten, ein paar Gedanken zur Figur.
Bei ihrer Eröffnung am 28.Oktober 1886 war sie die höchste Statue der Welt. Das sollte sie auch bis 1959 bleiben. 46,05 Meter hoch misst die Figur, mit dem Sockel sind es 93 Meter. Fundament ist das alte Fort Wood mit einem Grundriss eines elfstrahligen Sterns. Darin wurde das Fundament für den Sockel gegründet. Die dafür verwendete Betonmasse aus 8000 Fässern Portlandzement, war bis dahin die größte Menge der Welt. Das Granitfundament scheiterte aus Kostengründen.
Angedacht als Gemeinschaftsprojekt von Amerika und Frankreich schuf der Franzose Frédéric-Auguste Bartholdi die Figur der Libertas, die römische Göttin der Freiheit. Sie hatte Pocahontas im Duett mit Columbia als kulturelle Symbole der Nation abgelöst. Columbia ist die Personifikation der Vereinigten Staaten, so wie es die Marianne in Frankreich ist.
Die Idee des Ganzen überhaupt entstammt einer Bemerkung eines französischen Juristen und Politikers anlässlich einer Feier 1865 in Versailles, Édouard René de Laboulaye. Er war ein glühender Anhänger der Nordstaaten. "Sollte je ein Denkmal in den Vereinigten Staaten zu Ehren ihrer Unabhängigkeit errichtet werden, dann ist es nur natürlich, dass es durch vereinte Kräfte n unserer gemeinsamen Nationen entsteht." Heroische Worte, die durch Krieg und Geldmangel lange an der Ausführung gehindert wurden.
Die Gelder für die Kosten des Baus sollten durch Spenden zusammenkommen, die Figur von den Franzosen, der Sockel von den Amerikanern. Die meinten jedoch, wenn die Franzosen meinen uns eine Statue schenken zu wollen, dann können sie auch den Sockel mit bezahlen. Kunstwerke im öffentlichen Raum sollten von Amerikanern gefertigt werden. Das der in Italien geborene Constantino Brumidi den Auftrag für das Fresco der Kuppel im Capitol erhalten hatte, rief heftige Kritikern hervor. Bei den knappen Kassen nach dem Bürgerkrieg, soll das Geld nicht für bronzene Frauen ausgegeben werden.
So lief die Spendensammlung 1882 erst schleppend an. Der Gouverneur von New York legte sein Veto für einen Unterstützungsbeitrag ein, und die Demokraten stimmten einer Überweisung im Kongress nicht zu. Der Rubel begann erst zu rollen, als Joseph Pulitzer, Herausgeber der Zeitung New York World, ankündigte, den Namen eines jeden Spenders zu veröffentlichen.
Im Juni 1885 traf dann das Schiff mit den in Kisten verpackten Einzelteilen der Statue ein. Im August 1885 verkündete Pulitzer, das 102.000 Dollar aus 120.000 Einzelspenden zusammen gekommen waren, 80 Prozent der Summe waren Spenden von weniger als einem Dollar.
Die Statue ist ein Fachwerkträger aus Eisen an dem die einzelnen Selbsttragenden Kupferplatten hängen. Der Fachwerkträger im Inneren der Figur stützt nur. Sie ist somit eines der frühesten Beispiele einer Vorhangfassade. Zur Stromgewinnung für die Beleuchtung der Fackel, wurde auf der Insel ein kleines Kraftwerk gebaut.
Am 28. Oktober 1886 konnte die Figur endlich eingeweiht werden.
Nur Leuchten tat nix. Es war ehr ein Glimmen, durch das Licht des schon damals hellen NYC nicht wahrnehmbar. Als Leuchtturm also wertlos, wurde die Zuständigkeit vom Lighthouse Board wieder ans Kriegsministerium zurück geändert. Im Juli 1916 jagten dann deutsche Saboteure 1000 Tonnen Munition in NJ in die Luft. Diese Explosion beschädigte auch die Statue. Seitdem ist der Zugang zum Fackelarm den Besuchern verwehrt. Nun sammelte der Sohn von Joseph Pulitzer Geld, auch für ein neues Beleuchtungssystem. Gutzon Borglum, der Typ vom Mount Rushmore schuf eine neue Fackel und im Dezember 1916 legte der Präsident Woodrow Wilson den Schalter für die Beleuchtung um.
Und Laboulaye der Initiator der Idee?
Der erlebte die Einweihung der Statue nicht mehr, er verstarb im Mai 1883. Sein Nachfolger wurde Ferdinand de Lesseps, der Erbauer des Sueskanals. Er verkündete, dass die französische Regierung den Transport über den Teich nach NYC bezahlt.
Und sonst?
1902 war die Figur komplett mit einer grünen Patina überzogen, Kupfer eben. Man hielt es Anfangs für Korrosion. Das Army Corps of Engineers untersuchte die Patina daraufhin und kam zu dem Schluss, das sie die Verkleidung ehr schütze. Zudem schaut sie dadurch schöner aus und somit blieb sie grün.
1924 erklärte sie Calvin Coolidge zum Statue of Liberty National Monument und 1933 ging Liberty in die Zuständigkeit des NPS über.
1956 beschloss dann der Kongress, die Insel in Liberty Island umzubenennen. Bis dahin hieß sie nämlich Bedloe's Island. Ein Vorschlag, den schon Batholdi hatte. Ebenfalls wurde 1956 beschlossen auf Liberty Island, das Einwanderungsmuseum einzurichten. Das dauerte allerdings und bis 1972 bis es Richard Nixon eröffnen konnte. 1991 zog es nach Ellis Island um, das seit 1965 zum Statue of Liberty National Monument dazu gehört.
Dann kam der 11. September und Liberty Island wurde für Besucher gesperrt. Ende 2001 durfte man zwar wieder auf die Insel, aber Sockel und Statue blieben gesperrt. Seit 2004 durfte man wieder in den Sockel, aber der NPS verweigerte die Öffnung der Statue wegen Sicherheitsbedenken.
Erst 2009 verkündigt der Innenminister von Obama, das ab 04.Juli 2009 die Statue wieder geöffnet würde. Seitdem ist die Anzahl der täglichen Besucher beschränkt. Nach dem 125. Jubiläum wurde die Statue wieder 2011 geschlossen um im Inneren ein neues Treppensystem einzubauen und künftig mehr Besuchern den Zugang zu ermöglichen. Am 28. Oktober 2012 war dann Wiedereröffnung.
Dank Sandy wurde sie einen Tag später bereits wieder geschlossen. Der Sturm hat zwar die Figur selber nicht beschädigt, ihre biegsame Konstruktion übersteht also auch Hurrikane, nur die Infrastruktur im Sockel wurde beschädigt.
Liberty Island kann dennoch während der Umbauten besichtigt werden. Der Eintritt zum Statue of Liberty National Monument ist frei. Allerdings ist man auf die kostenpflichtige Benutzung der Fähren angewiesen. Private Schiffe und Boote dürfen nicht anlegen, die alleinige Konzession für den Transport und den Ticketverkauf hat seit 2007 State Cruise. Davor hatte seit 1953 Circle Line den Fährbetrieb inne.
Wann die Statue wieder eröffnet wird, steht nicht fest.
Für den unwahrscheinlich Fall, das jemand mehr lesen möchte, der klickt hier. Wir sind nun inzwischen endlich oben.
Quasi ein Blitzbesuch, denn eine Sauna ist nix gegen die Hitze hier oben. Runter geht es weitaus schneller. Somit bleibt Zeit einmal die Figur oben am Ende des Sockels auf einer Galerie zu umrunden.
Und weil es so anstrengend und zeitraubend war hier hin zu gelangen, noch einmal Fotos von der Plattform.
Vor der erneuten Überfahrt erst einmal eine Coke und ein Hotdog oder auch zwei gekauft. Dann warten wir aufs Schiffchen und knipsen dabei noch ein wenig.
Gegen 14 Uhr sind wir dann wieder in Battery Park angelegt. Warum eigentlich Battery Park? Der Park heißt so wegen der holländischen Geschützbatterie, die hier einst stand, als New York noch Neu Amsterdam hieß.
Das alte Castle Clinton, das 1811 bei seiner Erbauung noch 90 Meter vor der Insel errichtet wurde, kommt in Sicht. Durch Verlandung und Aufschüttung ist Fort Clinton heute Teil von Manhattan Island. Und da man den Aushub für den Freedom Tower hier im Hafen versenkte, ist Battery Park wieder 2 Hektar größer geworden. Castle Clinton war nicht lange ein Fort. Schon 1824 wurde der Innenhof überdacht und daraus ein Theater. Hier ist ein Bild davon. 1855 wurde es dann Emigrant Landing Depot. 1941 drohte dann der Abriss, der verhindert werden konnte. Nachdem es 1946 zum National Minument wurde, wurde es in den Ursprungszustand zurück gebaut. Heute befindet sich hier der Ticketverkauf für die Fähren nach Ellis und Liberty Island
Die nächsten Besucher warten schon und die Andenkenverkäufern auch.