Cannonball Mesa Pueblo, Colorado

    • Offizieller Beitrag

    Schon länger stand das Cannonball Mesa Pueblo auf meiner Liste. Letztes Jahr war ich wieder in Cortez und so hatte ich die Möglichkeit, das Pueblo anzuschauen. Vorher war ich noch beim Anasazi Heritage Center und habe mich nach Infos über das Pueblo und den Wegverhältnissen erkundigt. Infos gab es kaum, schriftliche schon mal gar nichts. Zu dem Weg dorthin wurde mir gesagt, dass der Aufstieg zur Mesa teilweise recht steil und rockig sei und man dafür eigentlich eine 4WD braucht. Aber ich könnte es mit dem Ford Escape versuchen. Um es vorwegzunehmen, die Wegbeschreibung traf zu. Die Infos, die ich jetzt habe, habe ich erst viel später per Zufall im Internet gefunden.


    An anderer Stelle hatte ich ja schon einmal erwähnt, dass es im Canyons of the Ancients Nat'l Mon im Südwesten Colorados über 6000 archäologischer Ausgrabungsstätte gibt und das Cannonball Mesa Pueblo ist eines davon.


    cannonball_mesa_pueblo_15.jpg

    Leider war das Fotolicht nicht so toll. :(


    Das Cannonball Mesa Pueblo ist Teil der Great Pueblo Period of the McElmo Drainage Unit und war von etwa 1100 bis ca. 1300 von den Anasazi bewohnt. Es wird der späten Pueblo II (900 - 1150) und der Pueblo III (1150 - 1350) Phase zugeordnet. Das Pueblo wurde wie viele andere Sites in der Gegend etwa um 1300 verlassen.


    Bereits 1908 hat Sylvanus Morley den südlichen Teil der Anlage ausgegraben und seit 1997 ist das Cannonball Mesa Pueblo im National Register for Historic Places gelistet. Die letzten Untersuchungen sollen 2004 stattgefunden haben.


    Das Pueblo soll mehrstöckig gewesen sein und umfasste über 100 Räume, die hoch oben am Rande der Cannonball Mesa liegt. Die große Ansiedlung hatte die gleichen Architekturmerkmale wie die nahegelegenen Hovenweep Pueblos. Viele der Wände sind mit großen Blöcken aus Sandstein errichtet worden, die in vielen Fällen sorgfältig behauen wurden. Das Pueblo bestand aus Wohnstätten, Storage Rooms, Kivas und Towers. Die sechs Türme wurden sowohl freistehend als auch in Verbindung mit anderen Elementen erbaut, aber meistens am Canyonrand. Es gab wohl auch ein Wasserkontrollsystem, inklusive Reservoir und Grabensystem östlich des Pueblos.


    Die Cannonball Mesa ist eine schmale langgezogene Mesa entlang der Südgrenze des Canyons of the Ancients National Monument und trennt den Yellow Jacket Canyon im Norden vom McElmo Canyon im Süden.
    Die Auffahrt auf die Cannonball Mesa ist grenzwertig für einen Wagen mit HC - kurze steile und felsige Passagen. Wenn man aber oben angelangt ist, dann ist der weitere Weg relativ leicht. Aber da es lehmige Passagen gibt, sollte man bei Regen bzw. kurz nach dem Regen nicht fahren.
    Von Cortez fährt man ca. 2,5 Meilen auf der US 160 nach Süden und biegt rechts ab auf die Country Road G (auch McElmo Canyon Road genannt). Ca. 20,3 Meilen nach dem Abzweig erreicht man eine nicht markierte Dirt Road, die rechts (nach Norden) abgeht.


    cannonball_mesa_pueblo.jpg


    erstellt mit Garmin MapSource (http://www.garmin.de)


    Profil der Road:

    cannonball_mesa_pueblo_profil.jpg


    erstellt mit Garmin MapSource (http://www.garmin.de)


    Gleich am Anfang muss man durch ein Gatter fahren, das man nach dem Passieren auch wieder schließen sollte. Hier ist auch ein Schild mit dem Hinweis "Keep Vehicle on the Road.", da man ein kleines Stück durch privates Gebiet fahren muss.
    Die ersten 1,5 Meilen lassen sich noch relativ gut fahren und man kommt auch an einem interessanten Felsengebiet vorbei.


    cannonball_mesa_pueblo_03.jpg


    Nach 1,5 Meilen muss man links abbiegen auf eine 4 WD Dirt Road (ein Two Track). Von hier geht es über ein paar kurze steile und felsige Passagen hinauf auf die Cannonball Mesa - der Höhenunterschied beträgt ca. 150 Meter. Danach ist die Route relative einfach, man fährt aber teilweise über Slickrock. Die Mesa ist überwiegend bewachsen mit Piñon Pines, Utah Junipers und Sagebrush. Oben auf der Mesa gibt es ein paar Abzweige, man bleibt aber auf der gut zu erkennenden Hauptpiste, die nach Westen führt. Nach ca. 4,2 Meilen verzweigt sich die Dirt Road, rechts geht es zum Cannonball Mesa Pueblo und nach 4,3 Meilen hat man den „Parkplatz“ vor der Ruine erreicht.
    Dass der Weg nicht ganz so einfach ist, erkennt man daran, dass ich für die 4,3 Meilen ca. 35 Minuten gebraucht habe. Insgesamt sollte man mindestens 1,5 Stunden von der Country Road G einplanen. Ich war etwa 2 Stunden dort.


    Das Canyonball Mesa Pueblo befindet sich genau am Kopf eines schmalen Seitencanyons, der vom Yellow Jacket Canyon abgeht. Die Site ist mit einem Zaun umgeben, aber es gibt vom Parkplatz aus einen Zugang zu dem Pueblo. Von der Größe der gesamten Site war ich etwas überrascht, das hätte ich aufgrund der Bilder, die ich vorher gesehen hatte, nicht erwartet.


    Auf der Südseite findet man die Überreste eines Towers und Fundamente einiger Räume.


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    Das größte Gebäude befindet sich genau am Kopfende des kleinen Canyons.


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    Ein weiterer Tower befindet sich nördlich davon.


    cannonball_mesa_pueblo_29.jpg


    Auch im Canyon sind weitere Strukturen zu erkennen.


    cannonball_mesa_pueblo_34.jpg


    Der Canyon ist stark bewachsen was darauf schließen lässt, dass die Quelle das ganze Jahr über sprudelt. Ich bin nicht hinunter gestiegen, um nachzusehen, denn das Gestrüpp war mit zu dicht.


    Etwas abseits vom Canyonrand erkennt man weitere Strukturen, teilweise sieht es so aus, als ob nicht alles ausgegraben wurde bzw. wieder zugeschüttet wurde.


    cannonball_mesa_pueblo_27.jpg


    cannonball_mesa_pueblo_28.jpg


    Auch wenn das Licht zum Fotografieren nicht so optimal war, mir hat der Ausflug dorthin sehr gut gefallen. Wer die teilweise steile Anfahrt scheut, der kann seinen Wagen vor dem Anstieg stehen lassen, muss dann aber ca. 2,8 Meilen (One Way) bis zum Pueblo laufen.


    In der Nähe sind auch die interessanten Ismay Petroglyphs .


    Weitere Bilder in meinem Fotoalbum .




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    Die Ruinen kann man bei Google Maps sehr gut sehen

  • Dankeschön Gerd :!!


    Hast Du auch ein paar Fotos von der Strecke? Klingt ja nicht ganz unanspruchsvoll!


    bzw. wieder zugeschüttet wurde


    Wieso macht man sowas?
    Geld ausgegangen und dann wieder zuschütten zum Schutz?

  • Hast Du auch ein paar Fotos von der Strecke? Klingt ja nicht ganz unanspruchsvoll!

    Ja, die würden mich auch interessieren.


    Zitat von »desert-Gerd« bzw. wieder zugeschüttet wurde
    Wieso macht man sowas?
    Geld ausgegangen und dann wieder zuschütten zum Schutz?


    Darf ich auch antworten? :gg:


    Geld ausgegangen nicht unbedingt, oft werden solche Ruinen untersucht und dann wieder zugeschüttet, und du hast ganz recht vermutet, das passiert zum Schutz. Würde man alles offen lassen, würden die Mauern viel schneller einstürzen. ;;NiCKi;:

    • Offizieller Beitrag

    Ja, die würden mich auch interessieren.


    Bilder von der Strecke habe ich nicht. Ich war froh als ich oben war und hatte keine Lust wieder hinunter zu laufen, um Fotos zu machen. Und oben auf der Mesa ist es flach, es gibt nur das Gestrüpp. Dort kann man ohne Probleme fahren.


    Silke, zwei Stellen waren schlimmer als der Shafer Trail an seiner schlimmsten Stelle.

    • Offizieller Beitrag

    Wie groß ist dieses Pueblo eigentlich?

    Das Puelo besteht ja aus einem südlichen und einem nördlichen Teil.


    Die Grundmauern des größeren südlichen Teils waren ca. etwa 40 x 20 Meter groß. Das nördliche Pueblo schien aus mehreren kleineren Gebäuden zu bestehen, der gesamte nördliche Bereich war ca. 80 x 60 Meter groß.

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