Bright Angel Trail vs South Kaibab Trail

  • Hallo Al, und herzlich Willkommen bei DA,


    Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen diesen beiden Trails im Grand Canyon?
    Ist der eine "leichter" oder der andere "spektakulärer"?


    Wenn es um die Aussicht in den Canyon geht, finde ich den South Kaibab spektakulärer. Der Bright Angel Trail dürfte leichter sein, da er erstens nicht so steil ist und es zweitens Wasserstellen gibt. Dafür ist er deutlich länger. Ob der Bright Angel Trail schön ist, da gehen die Meinungen auseinander. Ich mag ihn. Aber die Aussicht in den Canyon ist wie gesagt vom South Kaibab aus besser.


    Schau doch mal die beiden Threads zu den Trails an:


    Grand Canyon - Bright Angel Trail
    Grand Canyon - South Kaibab Trail



    Welchen würdet Ihr vorschlagen für einen durchschnittlichen Wanderer, der sowohl die deutschen Mittelgebirge, die Alpen als auch diverse amerikanische NPs bewandert hat?


    Schwer zu sagen, willst Du ganz runter und wieder hoch oder nur ein Stückchen? Wieviel Zeit willst Du dafür nehmen? Zu welcher Jahreszeit?

  • Auch ich tue mich schwer zu entscheiden, ob ganz runter oder nur die Hälfte.
    Ganz runter hängt wohl vom Erhalt des Permits für die Phantom Ranch ab und Hälfte... na ja, da weiß ich halt nicht, welche Hälfte "leichter" ist.


    Eventuell wäre es was für Dich, den South Kaibabetwa 2/3 runter, dann auf dem Tonto Trail nach Indian Garden und dann den Bright Angel hoch? Oli hat das mal gemacht: Grand Canyon - South Kaibab Trail – Tonto Trail – Bright Angel Trail


    Dann hättest Du auf dem Weg nach oben den leichteren Trail. Und es gibt Wasserstellen, Du müsstest also nicht so viel Wasser mitschleppen.



    Jahreszeit sollte entweder Spätsommer (evtl September/Oktober) oder Mitte Juni.
    Wäre das okay?


    Je nachdem, wie gut Du Hitze verträgst. Juni und September kann es da unten ganz schön heiß werden. Wir hatten letztes Jahr Ende Mai bei Indian Garden am frühen Nachmittag an die 50 Grad in der Sonne. Ganz unten am Fluss ist es noch heißer.

  • Hallo Al,


    auch von mir ein herzliches Willkommen!


    André ist der absolute Spezialist hier, wenn es um den Grand Canyon geht. Deshalb habe ich eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.


    Trotzdem möchte ich mich zum Thema Schönheit ganz klar für den South Kaibab aussprechen. Wenn man das erste Mal dort ist, ist er m. E. ganz toll geeignet, weil man recht früh einen wirklich schönen Blick hinunter in Richtung Colorado hat.


    Zur Höhe kann ich nur aus unserer Erfahrung (wir wandern auch fleißig durch die Alpen) sagen, dass wir die dort überhaupt nicht merken. Aber das ist sicherlich auch typenabhängig. Während ich in Ecuador auf weit über 4000 Metern lustig den Berg hochgehüpft bin, hat mein Mann echte Schwierigkeiten gehabt, die Füße voreinander zu setzen. Wir haben aber den gleichen Fitnesszustand!


    Wir waren jetzt schon mehrfach dort und sind in 2010 an einem Tag hinunter und wieder zurück. Dazu würde ich wirklich nur bei gute Fitness raten. Aber dazu gibt es ja hier die passenden Threads. Wir wollen die Tour im Mai wiederholen und dann berichte ich bestimmt mal davon.


    Viel Spaß beim weiteren Planen. :wink4:

  • Danke Michelle.
    Eure Geschichte mit Ecuador erinnert mich an unsere Hiking-Tour in den Haleakala Krater auf Maui, Hawaii.
    Während meine Frau wie ein Frischling vor allem hochwärts durch den Krater hüpfte, kämpfte ich genau wie Dein Mann mit den Füßen... da war`s aber definitiv die Höhe. Ein andermal war`s dann umgekehrt. :gg:


    Den Grand Canyon am selben Tag runter und wieder hoch polarisiert aber heftig die Wanderwelt.
    Die eine Fraktion plädiert dagegen (scheint wohl vernünftig zu sein, da doch einige Todesopfer!), während die andere Fraktion diesen "Ritt" befürwortet.


    Da wir beide "Genußwanderer" sind, tendieren wir natürlich zur zweiten Fraktion... ;,cOOlMan;:


    LG

  • Da wir beide "Genußwanderer" sind, tendieren wir natürlich zur zweiten Fraktion...


    Wir sind auch absolute Genusswanderer! Ich finde das Thema sehr spannend und kann gar nicht verstehen, dass es das so gespaltene Lager gibt. Jeder meint zu wissen, was für einen anderen gut ist. M. E. kann man keinem zu- oder abraten. Man kann anderen nur von seinen Erfahrungen berichten und ihnen Möglichkeiten zum Vergleich geben. Einschätzen muss jeder seine eigene Fitness selbst. Dank guter Vorbereitung konnten wir unsere erste Tour sehr genießen. Trotzdem machen wir es jetzt noch einmal, weil wir denken, dass der Genuss, jetzt wo wir die Belastung für uns richtig einschätzen können, nochmal größer ist.


    Übrigens glaube ich auch, dass Euch das Hineingehen gefallen wird, egal auch welchem Weg. Wichtig ist nur, überhaupt mal von untn hochzuschauen :!! .

  • Darf ich mich mal kurz einklinken.


    Wir möchten evtl. im Mai eine erste Schnupperwanderung in den Canyon machen. Wir wollen aber nicht bis ganz hinunter an den Colorado und am selben Tag wieder zurück. Wir sind ganz normale Wanderer und so mittel trainiert, d.h. wir bereiten uns immer so 2-3 Monate vor dem Urlaub aufs Wandern vor, indem wir hier öfter mal durch die Gegend laufen. Das Anstrengenste bisher war die Wanderung zum Observation Point im Zion NP. Das war gerade so ok für einen Tag. Jetzt die Frage an die Experten: Wie weit und auf welchen Trail könntet ihr uns empfehlen zu laufen.?

    • Offizieller Beitrag

    Wie weit und auf welchen Trail könntet ihr uns empfehlen zu laufen.?


    200 m Grand View Trail wäre das kürzeste Erlebnis mit viel Einsamkeit und schönen Blick nach allen Seiten.
    Dann der South Kaibab bis zum Cedar Ridge. (1,5 meilen)
    Vom Bright Angel Trail reicht eigentlich 1,5 Mile Resthouse. :nw: Man sieht dort immer das gleiche.

  • Hitze macht mir wenig aus. Gottseidank.


    Das ist gut.



    André ist der absolute Spezialist hier, wenn es um den Grand Canyon geht.


    Naja, nicht übertreiben. :schaem:


    Rainer ist diese beiden Trails schon viel öfter gelaufen als ich.



    Den Grand Canyon am selben Tag runter und wieder hoch polarisiert aber heftig die Wanderwelt.
    Die eine Fraktion plädiert dagegen (scheint wohl vernünftig zu sein, da doch einige Todesopfer!), während die andere Fraktion diesen "Ritt" befürwortet.


    Ja, weil einige die Sache falsch angehen bzw. sich falsch einschätzen. Und bevor jemand sich überschätzt oder falsch an die Sache heran geht, sollte er es lieber bleiben lassen. Ich halte nichts davon, allgemein zu- oder abzuraten, das kommt immer darauf an.


    Allerdings, der Canyon ist schon eine andere Umgebung als die Berge, die wir hier so gewöhnt sind. Wenn man noch nie längere Wanderungen in der Wüste unternommen hat, dann sollte man vielleicht eher nicht als seine erste Canyon-Wanderung Rim-to-River-to-Rim im Sommer wählen.


    Wichtig ist, seine Fähigkeiten richtig einzuschätzen. Ich meine übrigens, dass Fitness da nur eine untergeordnete Rolle spielt. (Ok, man sollte jetzt niemand sein, der schon beim Aufstehen von der Couch ins Schwitzen kommt.) Durchhaltevermögen und Zähigkeit sind da wichtiger. Ich bin auch kein Sportler oder so. Geschwindigkeit an seine Fähigkeiten anpassen, genug trinken und essen, Sonnenschutz dabei haben (Hut), früh los, Pausen machen, nicht in der Mittagshitze wieder hoch usw. Halt einfach den gesunden Menschenverstand beachten.



    Wie weit und auf welchen Trail könntet ihr uns empfehlen zu laufen.?


    Eindeutig South Kaibab bis Cedar Ridge. Ist im Großen und Ganzen etwa so steil wie der Anfang des Observation Point Trails.

  • Ich bin ja Ende Juli 2008 den Bright Angel Trail bis zum Plateau Point und zurück gegangen. Obwohl ich viel wandere (demnächst auch in Ecuador ), fand ich das schon ganz schön heftig. Natürlich lag das auch an den Temperaturen, am Rim waren morgens um 6 Uhr schon 70°. Allerdings habe ich mich um die Mittagsstunden an der zweiten Wasserstelle aufgehalten. Mir macht Hitze auch nichts aus, aber im Canyon sind ganz andere Verhältnisse. Wer aber regelmäßig in kleinen Abständen etwas Wasser zu sich nimmt, sollte bei normaler Kondition nicht in Schwierigkeiten geraten.


    Ich würde zu Beginn auch den Kaibab-Trail ein Stück runterlaufen und wieder zurück, ist bestimmt sehr schön, habe ich damals leider nicht gemacht. Kaibab - Toronto - Bright Angel ist aber eine ziemlich lange Wegstrecke, da sollte man schon gut zu Fuß sein.

  • Ich glaube, das Wesentliche ist für einen normal fitten Menschen, also, jemand, der ab und zu mal wandert, wie André gesagt hat, der gesunde Menschenverstand, und das andere die Temeraturen.
    Ich bin im April 2011 bei sehr angenehmen Temeraturen den Bright Angel Trail bis zum Plateau Point gegangen. Das war kein Problem, an dem Tag bei den Temperaturen hätte ich bis zum Fluss und wieder hoch gehen können
    Bei höheren Temperaturen, also z. B. Im Mai oder September wäre ich das skeptischer.


    Und ich würde auch den South Kaibab empfehlen, weil man dort die schöneren Ausblicke haben soll.


    Gruß



    Bettina

  • Hallo,


    ich will mich nicht in die Diskussion einmischen, ob runter und rauf an einem Tag OK ist oder nicht - das haben wir schon oft und in verschiedenen Foren ausführlich diskutiert.
    Ich habe diese Wanderung 3 oder 4 mal gemacht und bin bestimmt kein furchtbar sportlicher Mensch, aber ich gehe ganz gerne mal in die Berge und weiß, dass ich bei meinem Tempo ganz schön ausdauernd bin.


    September/Oktober finde ich eine recht gute Zeit für solch eine Wanderung. Ich war mal Im September unterwegs und habe auf dem Rückweg (Bright Angel Trail rauf) sogar eher etwas gefroren, wenn ich mich im Schatten ausgeruht habe, was natürlich auch daran lag, dass ich geschwitzt hatte.


    Ich finde den South Kaibab Trail (SKT) um ein Vielfaches schöner, interessanter, eindrucksvoller, einsamer und was sonst noch. Gerade wenn man früh auf dem SKT runter läuft, hat man (bei entsprechendem Wetter) ein gutes Licht und wunderschöne Aussichten. Wenn man weit genug geht sieht man auch tief unten im Canyon den Colorado und die Hängebrücke. Beim Bright Angel Trail (BAT) sind sehr viel mehr Menschen und Mulis unterwegs, der Ausblick ist fast immer der gleiche, und den Colorado bekommt man nie zu sehen. Einziger Vorteil ist, dass es die Wasserstellen gibt, weshalb man den BAT sinnvoller Weise bei einer Wanderung zum Colorado für den Rückweg nehmen sollte. Dann braucht man nicht viel Wasser mitzunehmen, weil man beim Runtergehen nicht so viel braucht, und man ab Colorado immer wieder Wasser für den Aufstieg nachfüllen kann.


    Selbstverständlich sollte man bei einer Tageswanderung zum Fluss und zurück früh starten, damit man ausreichend Zeitpuffer hat, und je nach Kondition auch längere Pausen einplanen kann. Ich bin bei allen meinen Wanderungen um 7 Uhr am Yaki Point gestartet und war gegen 16 Uhr wieder oben bei der Bright Angel Lodge. Also 4-5 Stunden Reserve wären noch vorhanden gewesen, bevor es dunkel geworden wäre. Gepäck habe ich wenig dabei gehabt, weil mir eine 1,5-Literflasche mit Wasser und etwas zum Essen (Nüsse, Kraftriegel usw.) gereicht haben. Noch ein T-Shirt oder Funktionskleidung zum wechseln, meine Spiegelreflexkamera und manchmal auch noch ein leichteres Stativ - das war's.


    Ansonsten muss wirklich jeder selbst beurteilen können, ob er es sich zutrauen kann oder nicht. P.S.: Die oft zitierten Toten haben häufig nichts mit "Normalwanderern" zu tun gehabt.

  • vermutlich meinst Du den Tonto-Trail!

    :MG: typische freudsche Fehlleistung. habe gerade das Buch "Zu Fuß durch Amerika gelesen" von Hartland gelesen. Danach ist ja Grand Canyon -Toronto fast ein Spaziergang.


    Spaß beiseite, weiß Jemand die ungefähre Länge SKB - Tonto - BA? Habe meine USA Topo-Maps nicht installiert.


    PS, hat sich erledigt, steht ja im Link weiter oben 17 Meilen und 1500 Hm. Nicht schlecht!

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