Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]

  • Logo überlebst Du den Ursula, denn selbst wenn es Dich runter haut, ist das nur ein Beinbruch. Nein, Spaß beiseite, mit Konzentration ist es kein Problem. War für mich, der auch Höhenangst hat und sehr an seinem Leben hängt, nicht so schlimm, wie angenommen.

  • Gleich die Reisezeit, wieso dass denn?


    Da wir überwiegend im März den Südwesten besuchen und in den letzten Jahren lag auf der Höhe meist Schnee oder die Wege waren vereist. Aber 2014 haben wir den April verplant ;,cOOlMan;: .


    LG,


    Ilona

  • Donnerstag
    Urlaub vom Urlaub - ausschlafen! Das war auch nötig, nach dem in vielerlei Hinsicht anstrengenden und langen Tag gestern. Man hätte meinen können, dass sich Träume erneut im Kopf abspielen, um die vielen Erlebnisse zu verarbeiten. War aber nicht so, - Körper und Geist waren offensichtlich so platt, dass sie selbst zum Träumen nicht mehr fähig waren.


    Die Wanderschuhe stinken im Auto vermutlich vor sich hin. Der arme Valet-Parker könnte einen Krankenhausbesuch hinter sich haben. Nein, Spaß beiseite, aber es ist schön, nun mit kurzer Hose, Flip-Flop und iPAD bewaffnet zum Pool zu wandern. Entspannung! Langweilig! Shopping! Wunderbar!


    Das Abendessen in geselliger Runde findet im Outback Steakhouse statt. Die Bude ist brechend voll, aber wir bekommen ein nettes Plätzchen. Sechs fitte Menschen sitzen nun hungrig um eine Blooming Onion; es sieht fast wie Meditation aus. Lustige Meditation halt. Das Essen war ausreichend und gut. Und im Flamingo an einer Bar mit toller Musik geht die Meditation in seine abschließende Runde. Ein Lied noch am Brunnen des Bellagios, das muss sein.



    Copyright Stefan Wernthaler


    Freitag
    Das Outlet am Charleston Boulevard kennt inzwischen jeder. Und nachdem wir den Pool satt hatten, sind wir ins Auto gestiegen. Coach hat keine schönen Taschen mehr, vermutlich hat man sich satt gesehen, respektive gekauft. Aber bei der Dimension des Centers muss doch was dabei sein, was man braucht. Frau allemal und so wechselt natürlich ein Etwas den Besitzer. Gut, dass wir drei Monate unterwegs sind und dadurch der Platz im Koffer und in der leer mitgebrachten Sporttasche begrenzt, respektive kaum vorhanden ist.


    Die Arretierung des Geistes erfolgt wieder auf die Natur. Wir sitzen auf dem, nein, wir sitzen im Zimmer und genießen die Bilder der Wanderung von vorgestern. Ja, auch das Valley of Fire wäre so nah und doch haben wir immer wieder Probleme, in Las Vegas zum Wandern zu fahren. Einige Ziele schlummern seit Jahren im Planungsordner. Vermutlich denken wir, dass wir etwas versäumen könnten. Egal, heute Abend gibt es gutes Futter!


    Wir treffen unsere Freunde Tina und Stefan an einer Bar im Palms. Vorspeise sozusagen! Und dann geht der Lift in den Himmel zu einem der schönsten und besten Restaurants in Las Vegas, Alize on the Top. Top und grandios ist nicht nur der Ausblick auf die nun leuchtende Spielerstadt. Top und absolut empfehlenswert ist auch das Essen. Ein Genuß, den wir ausgiebig genießen!




    Copyright Stefan Wernthaler


    Als wir auf "einen" Absacker zurück mit dem Taxi fahren, dröhnt von allen Seiten ein lautes "iiiiih deeeee seeeee" - EDC. Das jährliche Rave Event findet diese Tage statt und jeder meint mit einem entsprechenden Schrei dokumentieren zu müssen, dass er auch dabei ist. Irgendwann nervt es. Die Mädels knapp bekleidet und die Jungs, na ja, die haben ihre Freude daran.


    Ein herrlicher Abend und ein immer wieder schöner Besuch von Las Vegas geht seinem Ende zu; bereits morgen werden wir unsere erste Kontinentalquerung abschließen. Auf zum zweiten Teil unserer Reise: Der Pazifik und die schönste Stadt der Welt warten.


    Samstag
    Als wir auf der Interstate 15 auf einen neuen Hitzerekord in Baker warten, bleibt dieser aus. Nur 91 Grad! Das könnte man für dieses kleine Nest am Rande des Death Valleys als Wintereinbruch bezeichnen. Von vorne bis hinten reihen sich die Tankstellen mitten im Wüstensand. Es ist wie Aktienhandel, wo bekommt man den höchsten bzw. in diesem Fall den niedrigsten Kurs. Die Gallone Regular kostet von 4.21 bis 4.69 USD. Und wir erwischen natürlich nicht die günstigste Tanke. Der Vergleich mit Börsengeschäften hinkt also keinesfalls. Ist ja auch egal. In Barstow wäre das Benzin sowieso wieder um etliche Cent billiger gewesen, aber hier gilt nur eines, nämlich abbiegen, um der Westküste näher zu kommen.


    An der Kramer Junction jedes Jahr das gleiche Bild. Stau, Hektik, Verkehr, - es wird allerhöchste Eisenbahn, dass die CA 58 ausgebaut wird. Eine der wenigen Routen, um die Sierra Nevada zu überwinden, ist teilweise einspurig und das Überholverbot tut sein übriges, dass die Nerven manchmal blank liegen. Aber Kalifornien hat kein Geld und so wird es vermutlich auch die nächste Dekade bleiben. Ruhig Blut!


    Die Flugzeuge, die in Mojave vor sich hinvegetieren und nur noch als Organspender in Frage kommen, sind das Signal für den Anlauf hoch zum Tehachapi Pass. Die wohltuende Wärme der Wüste weicht einem kalten Wind, der praktisch jeden Tag und jede Minute die Sierra Nevada schrumpfen läßt. Der Reichtum Kaliforniens liegt auf der anderen Seite der Bergkette. Aber auch hier staubt es heftig und der Grund, zumindest aus subjektiver Sicht der Bauern, läßt sich an den zahlreichen Schildern am Straßenrand ablesen: "Stop the Congress created Dust Bowl" - "Higher Foodcost". Ja, der amerikanische Kongress hat jedes Jahr den Wasserhahn weiter zugedreht und die Landwirte scheinen nicht mehr in der Lage zu sein, das fruchtbare Land ausreichend zu bewässern.


    Wir düsen nach Norden auf der Interstate 5. Es ist einfach herrlich, die inzwischen gelb-braunen Hügel Kaliforniens wieder zu sehen. Die so typische Landschaft, die wie von Christo eingepackt anmutet, signalisiert, dass es bald soweit ist. Als dann noch die Windräder von Livermore an unseren Seitenscheiben vorbei ziehen, haben wir es so gut wie geschafft. Der obligatorische Stau ist auch kein Problem mehr und nach 10 Stunden herrlichstem Autosightseeing fahren wir über die Bay Bridge in die unvergleichliche Stadt. Wir haben zwar keine Blumen im Haar, aber es krippelt im Bauch und am Rücken. San Francisco, wir lieben Dich! Endlich wieder da!



    Das Parc 55 ist ein Wyndham und liegt in der Nähe vom Union Square. Ein sehr gutes Hotel sieht anders aus, aber es passt schon. Als wir jedoch vom Essen heim kommen, eine kleine, durchaus unangenehme Überraschung. Das Bad steht unter Wasser. Das typische amerikanische Verhalten, also ich bin der Größte, was soll schon passieren, kommt in der Gestalt des Hausmeisters Jack daher. Viel geredet, kaum was gearbeitet, und am Ende: Hey, I'm Jack, and I take care of you and keep this hotel running. Call me ... Das Housekeeping kam dann auch noch angeflogen, reinigte das Bad, brachte neue Handtücher und gut war's.


    ... Fortsetzung folgt!
    PS: Bilder zum Text sind bereits online - am schnellsten über "Updates" im Menü auf www.zehrer-online.de

  • Sonntag
    In der Stadt ist es so warm wie selten zuvor. Kein Wind, keine Wolken, keine Jacke!


    Als wir unseren Stadtspaziergang - beinahe hätte ich geschrieben, unseren obligatorischen Stadtspaziergang - am Union Square beginnen, haben die Geschäfte noch zu. Der Platz bietet jedoch wunderbare Sitzgelegenheiten, um sich wohl zu fühlen und die ersten Eindrücke wirken zu lassen. Je näher die Öffnungszeiten der Geschäfte rücken, um so mehr Menschen bevölkern die Freifläche. Die Einheimischen fühlen sich bestimmt so wie die Münchner. Man glaubt, die hiesige Bevölkerung ist ausgestorben, es regieren die Touristen.



    Quer durch China Town wechselt das Bild von Elektronik zu ekelhaft anmutenden Tieren, die im Schaufenster dargeboten werden. Lebende Küken sind sicherlich nicht als Haustiere gedacht und obwohl man es gesehen haben muss, kommt das Ambiente von Little Italy nicht zu früh. Das Trieste ist schon brechend voll, und obwohl es hier unseres Erachtens den besten Kaffee der USA gibt (nur die Toiletten, bäh), sind wir nicht in der Lage, uns die Zeit zum Schlangestehen abzuringen. Lieber ächzen wir jetzt den steilen Berg zum Coit Tower hinauf. Das Ende des Feuerwehrschlauchs ragt in die Höhe und unsere Blicke erfassen die Bay vom Goldenen Tor, über Oakland und die Bay Bridge, hin in Richtung San Mateo. Die Stufen an der Rückseite sind alles andere als bequem. Steilstes Gefälle, das auch auf hoffentlich stabilen Holztreppen überwunden werden muss. Am Hang ein paar nette Häuser mit View, wie man so schön sagt, der im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar ist. Als wir über den Embarcadero zum Epizentrum des Tourismus', dem Pier 39, kommen, mieten wir uns in das Wassertaxi für 10 Dollar ein und schippern unaufgeregt durch die Bay. Obwohl, geschaukelt hat es schon ganz schön und an ein Foto war nicht nur deshalb nicht zu denken, da ich inzwischen in San Francisco keinen mehr dabei habe. Nett war's. Und die Persektiven vom Wasser auf die Stadt sind sowieso die Besten.


    Am Strand vor dem Ghiradelli Square sitzen wir nun und blicken hinaus auf's Meer. Spielende Kinder mit entsprechender Soundbegleitung, aber die Golden Gate Bridge im Hintergrund läßt sich nicht aus der Ruhe bringen. Bevor wir nun wieder zu einem Gipfelsturm die Hide Street hinauf ansetzen, kommt ein Deli, der natürlich die besten Sandwiches der Stadt, was sage ich, der Welt anbietet. Wir lassen uns vom Besitzer mit Migrationshintergrund überzeugen; das Roastbeef sieht aber auch wirklich einladend aus. Mit dem Käse hat man die Qual der Wahl. Brot ist wie immer und auch dieses Mal ein Problem. Voller Vorfreude beisse ich nicht nur ab, sondern rein. Gut, dass an der nächsten Ecke ein Abfalleimer steht. Vielleicht waren aber auch nur die Erwartungen zu hoch.



    Zur Lombardstreet hinauf ist es selbst mir nicht mehr möglich eine Zigarette zu rauchen. Die kommt dann erst mit dem Abstieg auf der krümmsten Straße der Welt. Autocorso und nicht amerikanische Mitbürger soweit das Auge raucht, ähm reicht. Hat den Vorteil, dass sich nie ein Italiener über Zigarettenqualm beschweren würde. Zeitsprung, - wir sind, nachdem wir jegliche vorbeifahrende Cable Car ignoriert haben, im Westfield Shopping Center an der Market Street. Wieso landen wir eigentlich immer hier?



    Die Auffahrt zum Hügel der tausend Blicke, über die Golden Gate Brücke und die Alexander Avenue erreichbar, ist am späten Nachmittag ein Erlebnis. Aber es war so voll, dass sämtliche Parkplätze besetzt sind. Nur weiter oben bot die neu geteerte Straße Platz und nun staunen wir erneut über diesen fantastischen Blick durch und über die roten Stahlseile auf die Stadt. Die Pyramide sticht heraus; sie ist sozusagen der Knoten, der platzt, selbst wenn ein noch nicht dort gewesener aufschreit: Uhiii, San Francisco!


    Der Concierge hat uns in John's Grill einen Tisch reserviert. Das Lokal war echt nett und das Essen und der Wein waren sogar gut. Nachdem wir noch die Hotelbar bevölkert haben, finden wir in unserem Zimmer eine kleine Entschädigung für den Wasserschaden. Die Flasche Wein bleibt aber jetzt zu! Mei, Nusserl und Schoklad' - schmatz!


    ... Fortsetzung folgt!
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  • Montag
    Sea-Arches-Hunting-Day! Die Kombination der Wörter Sea und Arch, also Meer und Steinbogen, ist "wissenschaftlich" gesehen schon ein Widerspruch in sich. Denn der Unterschied zwischen einem Arch und einer Brücke ist, dass die Brücke durch Wasser geformt wurde, ein Arch hingegen durch verschiedene Gesteinsschichten, deren untere ausgebrochen ist. Es müsste deshalb konsequenterweise heißen: Sea-Bridges-Hunting-Day!


    Als sich San Francisco auch heute von seiner besten Seite zeigt und wir bei strahlendem Sonnenschein die Stadt nach Süden verlassen, ist uns das aber auch sowas von egal. Arch hin, Brücke her, wir sind mitten in Kalifornien, der Oleander blüht ohne Ende mitten in den Abgasen auf der Interstate, und nachdem wir die breiteren Teerpisten überwunden haben und unser Chevy nun die berühmte CA No. 1 entlang an der zerklüfteten Küste kurvt, ist es einfach nur traumhaft.
    Fünf Dollar werden fällig, um auf den Parkplatz an der Pfeiffer State Beach zu kommen. Hätte ich ja gerne gezahlt, aber der Oberaufseher nimmt sie nicht. Viellmehr sollen wir hier vor seinem heimeligen Häuschen den Motor abstellen und warten: The Lots are full! Aha, anstehen zum Baden, war auch noch nicht da. Zigarettenpause!


    Ein wunderbarer Strand, eingerahmt von Hügeln wird er zur Bucht, beherbergt zwei Objekte der Begierde. Während sich die Masse an Meer und Sand erfeut, versuchen wir, den Löchern möglichst nahe zu kommen. Das Meer rauscht durch die Öffnungen, bricht sich, schäumt und macht mich nass. Ja, es gibt nichts umsonst für einen Arch-Hunter! Aber der Blick durch die Sea Arches hinaus auf das weite Meer entschädigt uns. Es ist einfach nur fantastisch, die Szenerie vor, in und hinter den Pfeiffer State Beach Arches zu beobachten. Wie durch einen Bilderrahmen genießen wir das Bild. Insbesondere die Nummer 1, auch bekannt als Keyhole Arch, wäre bei Sonnenuntergang natürlich noch schöner, wenn die Strahlen von hinten durchscheinen. Aber man kann nicht alles haben, noch dazu, wenn noch eine Menge auf dem Programm steht.




    Big Sur ist eine bekannte Lokation südlich von Monterey an der California Highway No. 1. Wandern, zelten, Küste beobachten oder alles zusammen, ja, deshalb kommt man hier her. Die Umgebung von Big Sur hat aber nicht nur die Pfeiffer Arches, sondern auch zwei weitere schöne Steinbögen im Meer zu bieten. Die Felsen in der Brandung haben sich durch das stetige Anrennen des Wassers dessen Kraft gebeugt. Einige sind aber nicht mit der Küste ins Meer gestürzt, sondern stehen nach wie vor als Fels in der Brandung ihren Mann. Aber auch hier wird sich der Kampf zugunsten des Salzwassers wenden. Dem Beginn dieser Entwicklung haben wir es zu verdanken, dass langsam und stetig der Bohrer Erfolg hat. Es ist also wohl nur ein Zwischenspiel, das die Steinbögen an der Küste südlich und nördlich von Big Sur - und nicht nur diese - hervorbringt. Toll, wie die als unerschütterlich Eingeschätzten als Einfallstor des Wassers an die Küste dastehen.




    Der Zusammenprall von zwei Kontinentalplatten ist eine von mehreren Ursachen dafür, dass so viele von uns den Südwesten so lieben. Denn diese Reibungen sind verantwortlich, dass viele geologische Wunder entstanden sind. Eine weitere Besonderheit wird auch an einem Küstenabschnitt im Point Lobos State Reserve, das südlich von Monterey liegt, sichtbar. Die gewaltige Meerestiefe vor Monterey hat einen besonders intensiven Wechsel von Flut und Ebbe zur Folge und der wiederum legt die geologischen Formationen frei.


    Wir wandern einen touristisch aufbereiteten Trail in Richtung Meer. Sonne und Wind kämpfen um warme und kalte Temperaturen. Die Hitze gewinnt heute, - noch zumindest. Es geht vorbei an zusammengeklebten Findlingen, faulenzenden Seelöwen und durch den Wind geschliffene Felsen. Eine Gruppe von Geologen analysiert die Küste, an der sich erkaltete Lava zu ungewöhnlichen Formen hinreissen läßt. Der Blick über deren Schulter erahnt komplizierte Vorgänge, deren Geheimnis ich leider nicht lüften kann. Aber auch ohne Hintergrundwissen ist es interessant und sehenswert. Ein Lavasteinauge eines Grauwals, eine Oma, die wie eine Gallionsfigur eines Schiffes in die weite See giert und nach ihren Enkeln Ausschau hält und geklebte Felsnadeln, die als Speerspitze der Küste Wind und Wetter trotzen. Nur der Steinbogen, von dem wir offensichtlich falsche GPS-Koordinaten haben, zeigt sich nicht.






    Die Luft wird milchig, aber es ist nach wie vor angenehm warm. Das ändert sich schlagartig, als wir auf halbem Weg von der Monterey Bay Richtung San Francisco sind. Steffi meldet sich, wir setzen den Blinker und stehen auf dem Parkplatz der Pebble Beach. Sie ist Teil der Bean Hollow State Beach; ein kleiner Strandabschnitt. Der kalte Wind bläst nun über die blanken Füße und das T-Shirt ist nicht mehr angemessen, da sich die Haut an jedem Haar wie die einer gerupften Gans aufrichtet. Die Jacke tut nicht nur gut, sie ist notwendig.


    Von oben überblicken wir die kleine Bucht und sie ist unscheinbar. Warum sind wir hier? Die kleinen bunten Kiesel machen auf den bekannten Fotos soviel her und von hier oben sind sie zwar zu erkennen, aber es ist kaum zu glauben, dass sich die Fotografen nicht eines Tricks bedient haben, um die bekannten farblichen Effekte zu erzielen. Erst beim genauen Hinsehen öffnet sich die bunte Welt der Kieselsteine auch unserem Auge. Das ist toll, die Natur hat wieder einmal zugeschlagen und einzigartige Formen und Farben geschaffen. Einmal entdeckt, entwickelt sich fast ein Jagdfieber nach den bunten Pebbles. Sie liegen auf und in kleinen Höhlen in den braunen und grauen Steinblöcken und Tafoni. Ein wunderbarer Abschluß des Sea-Arches-Hunting-Tages.




    Ein wunderschöner Tagesausflug nimmt im Jazz Bistro ein nicht so berauschendes Ende. Die Jazz-Musik ist zu laut, das Filet Mignon zu teuer, etwas zäh und ausserdem ging die Service Charge gleich auf die Rechnung. Sie war in der Höhe nicht gerechtfertigt. No recommendation!


    ... Fortsetzung folgt!
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  • Die Auffahrt zum Hügel der tausend Blicke, über die Golden Gate Brücke und die Alexander Avenue erreichbar, ist am späten Nachmittag ein Erlebnis.


    Fritz, wo genau ist das denn - ich dachte immer, den besten Blick hat man von der Conzelman Road? Ich bin nächste Woche auch dort, das würde mich brennend interessieren

  • Dienstag
    Die Sonne küsst erneut die schönste Stadt der Welt und die Vorfreude auf die kommenden Highlights vermischt sich mit arger Wehmut. Aber dieses Gefühl stellt sich beim Abschied von San Francisco regelmäßig ein, bei uns jedenfalls. Als wir die Bay nach Norden bereits verlassen haben, die Augen, jedoch nicht die Gedanken haben die City on the Bay bereits verlassen, fragen wir Steffi, wo es ein paar Eier gibt. Das IHOP in Richmond, abseits der Interstate 80, sorgt für einen guten Start in den Tag.


    Das riesige Sacramento Valley führt uns die Gegensätze des Golden State wie in einem Film vor. Wir gleiten auf der Interstate 5 Meile für Meile durch das Tal, im Hintergrund die riesigen Berge der südlichen Cascades, die mit dem Mount Shasta ihren Anfang nehmen. Der Schnee auf den Berggipfeln leuchtet wie ein Signalfeuer, das es zu erreichen gilt. Nur langsam mutiert die Ferne in eine Weite und die Nähe wird erst dann erreicht, als wir bei Red Bluff in die Pampa abbiegen. Irgendwann schickt uns Steffi in den Wald, in dem wir uns auf ungeteerten, immer abenteuerlicher werdenden Wegen dem Ziel nähern. Hallo, hallo, hallo Steffi, wir wollen keine Pilze suchen, sondern wandern. Sie hat es gehört und uns vom vermeintlichen Shortcut wieder auf die passable Anfahrt zum Butte Lake geführt. Es wäre halt schon manchmal nicht schlecht, wenn man die Technik mit vernünftigen Straßenkarten überprüfen würde. Aber wir sind ja gut angekommen im nordöstlichen Teil des Lassen Volcanic National Parks.


    Der Cinder Cone Trail beginnt an der Boat Ramp. Der See liegt zufrieden und völlig still in dieser schönen Landschaft. Noch ist von Vulkanaktivitäten nichts zu spüren. Der Weg führt über einen Waldboden, gelenkschonend sozusagen, kaum spürbar bergauf. Einzelne Baumstämme und Äste sind mit hellgrünem Moos bewachsen, das von der späten Nachmittagssonne zum Leuchten gebracht wird. Doch bald hat der Wald seine Grenze erreicht. Halden von Lavagestein haben die Bäume an einer abrupten Grenze, die wie mit einem Lineal gezeichnet ist, verschwinden lassen. Gute 5 Meter türmen sich die Felsbrocken neben den Bäumen und dem Trail auf. Und nach einer halben Stunde ist es vorbei mit der Flora. Vor uns steht ein riesiger Lavakegel. Der Cinder Cone als Überbleibsel einer wilden und heißen Vergangenheit bleibt als Zeitzeuge mitten in der Landschaft stehen. Die Flora hat es noch immer nicht geschafft, das Aschegrau mit grüner Farbe zu bemalen. Nur vereinzelt traut sich ein Baum in die Höhe zu wachsen.



    Wie eine Schärpe windet sich ein Strich auf den Kegel von der unteren Mitte nach rechts oben. Das ist der Weg, - und er ist steil. Als ob das noch nicht genügen würde, sorgt die Lavaasche dafür, dass die Bergstiefel wie in einem Morast tief eintauchen. Wir suchen die größeren Steine, um besser vorwärts zu kommen. Es ist eine Quälerei für gut 20 Minuten. Aufatmen am Gipfel, der einem gleich wieder den Atem raubt, so schön ist es hier. Der Wind pfeift in den Lavakegel und die eintönig grauen und braunen Farben werden an der Südostseite jäh unterbrochen. Die Dünen am Fuße des Cinder Cone sind am oberen Ende rot und rosa und gelb. Was für eine Mischung. Vereinzelte Bäume, die in der späten Nachmittagssonne ein leuchtendes Grün angenommen haben. Hinten die Lava Beds, die sich in Struktur und schwarzer Farbe abgrenzen. Der Butte Lake und die Twin Lakes geben ihren tief blauen Senf dazu. Und weil das auch noch nicht genug ist, gesellt sich das Weiß der schneebedeckten Berge mit dem Lassen Peak im Hintergund noch dazu. Es ist wunderbar hier. Wir sitzen am Kraterrand und genießen den Ausblick auf eine fantastische Landschaft. Der Schweiß ist inzwischen durch den warmen Wind wie weggeblasen.








    Es geht wieder hinunter, noch steiler, wie auf der anderen Seite herauf. Aber nun kommt uns der weiche Lavaboden zugute, um die notwendigen Bremsmanöver durchzuführen. Es dauert nur Minuten und wir stehen mitten in den Painted Dunes. Von hier unten sind sie auch schön, aber nicht so eindrucksvoll wie das Farbenerlebnis, das sich von oben zeigt. Nach 2 Stunden und 40 Minuten stehen wir wieder am Auto. Hänschen Rosenthal würde in die Luft springen und mit einem "das war spitze" die Zuschauer nerven. Wir nun auch: Das war spitze!


    Wir erreichen Chester und unsere Herberge nach insgesamt 10 Stunden. Dieses Nest hat hoffentlich noch etwas an Essen zu bieten. Viel ist es nicht, aber das Sandwich im Knotsbumper war schon ok.


    ... Fortsetzung folgt!
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