High Road to Taos

  • Für jeden, der von Santa Fe nach Taos möchte, bietet sich als Alternative zum Highway die High Road to Taos an, ein offizieller Scenic Byway. Ich bin die Strecke im Oktober 2011 zum ersten Mal gefahren und fand sie ganz toll. :!!


    Von Santa Fe aus empfiehlt es sich, über die Bishop’s Lodge Road (zweigt vom Paseo de Peralta, quasi der „Mittlere Ring“ von Santa Fe, rechts ab) bis Tesuque zu fahren. Die Strecke ist landschaftlich recht nett und vor allem gemütlicher zu fahren als die 84.



    Nach Tesuque muß man dann allerdings ein Stück auf der geschäftigen 84 fahren, denn eine Alternative gibt es nicht. Bei Pojoaque biegt man dann auf die 503 ab. Der erste Ort, den man erreicht, ist Nambe. Hier kann man – in der Hauptsaison – die Nambe Falls besuchen. Leider waren die, als ich dort war, schon geschlossen. Es gibt aber auch eine nette kleine Adobe-Kirche zu bewundern.



    Ein Stück weiter nördlich kommt man an einer interessanten Felsformation vorbei, die durchaus einen kleinen Stop wert ist.



    Die nächste Attraktion, die fast am Wegesrand liegt, ist das Santuario de Chimayo, zu erreichen über die State Road 98. Dieses weltberühmte (?) Heiligtum ist eine beliebte Pilgerstätte, vor allem für alte Leute (ich war bei meinem Besuch offensichtlich die einzige unter 75). Hier gibt es in einem kleinen Nebenraum der Kirche eine Grube mit Erde, die angeblich heilende Wirkung haben soll (allerdings wird die regelmäßig aus einer Kiesgrube in der Nähe herangekarrt, denn ohne diesen Nachschub hätten die Besucher sich wahrscheinlich schon bis China durchgebuddelt). Nun ja, mein Ding ist dieses religiöse Zeug nicht, aber die kleine Kirche und ihre Umgebung sind schon recht fotogen. Nur leider stört etwas der Trubel (massenweise Reisebusse, die auch noch die Motoren laufen lassen, und extrem viel Andrang in der kleinen Kirche)…






    Die 98 endet an der 76, wo man nach rechts (Osten) abbiegt. Ein Stück geht’s durch eher karges Land, wo man schon mal durch einen „Scenic Marker“ genötigt wird, stehenzubleiben, was sich aber eher als Reinfall entpuppt (zumal hier jede Menge Müll herumliegt).





    Bald aber wird’s deutlich bergiger; es geht in die Sangre de Christo Mountains und zu mehreren kleinen Ortschaften, die allesamt einen kurzen Besuch wert sind. Die erste davon ist Truchas. Dieses Dorf bietet zunächst mal einen tollen Blick, am besten zu genießen am Ortseingang.




    Leider sind viele Gebäude ziemlich heruntergekommen…



    Es sind einige Künstler hier ansässig, und es gibt ein kleines Co-op, wo man ihre Werke erstehen kann (mich persönlich hat die Auswahl dort allerdings nicht wirklich überzeugt), zu finden in diesem Gebäude:



    Die nächste größere Ortschaft ist Las Trampas, wo man wieder einmal eine nette kleine Adobe-Kirche bewundern kann.



    Auch in der Umgebung findet sich das eine oder andere Fotomotiv.



    Besonders im Herbst ist es hier einmalig schön – die Herbstfarben in Kombination mit den schneebedeckten Gipfeln sowie die vielen hübschen Blümchen, einfach klasse.





    Die 76 endet irgendwann an der 75, wo man rechts abbiegt, um auf der High Road zu bleiben.



    Allerdings könnte man auch einen Abstecher nach links machen, um Picuris Pueblo zu besichtigen. Habe ich aber nicht gemacht, deshalb kann ich nicht beurteilen, ob sich das lohnt. Auf jeden Fall geht’s auf der 75 weiter zur 518, wo’s auch wieder in etwas höhere Lagen geht. Auch hier bieten sich wieder tolle Ausblicke.





    In Talpa und Ranchos de Taos gäbe es noch zwei weitere nette kleine Adobe-Kirchen zu bewundern, aber die habe ich leider verpaßt. :schaem: In Ranchos de Taos endet die High Road, aber natürlich sollte man hier nicht umdrehen und zurückfahren, sondern auf der 68 bis Taos weiterfahren.


    Taos selbst ist ein netter Ort mit einer hübschen Altstadt rund um die historische Plaza.




    Natürlich darf ein Besuch im Taos Pueblo nicht fehlen. Und ich sehe gerade, daß es dafür wohl noch gar keinen Thread hier gibt. :EEK: Hm… das muß geändert werden! Aber vorab schon mal ein paar Impressionen.







    Fazit: Auch wenn man nicht so sehr auf kleine Adobe-Kirchen steht ;) , ist die Strecke eine schöne Alternative zur schnelleren, irgendwie ungemütlicheren 84 & 68. Will man ein paar der Ortschaften und Attraktionen genauer besichtigen, sollte man sich auf jeden Fall einen Tag Zeit nehmen (inkl. Besuch im Taos Pueblo). Man kann auch von Santa Fe aus einen Tagesausflug draus machen, indem man zurück dann die schnellere Strecke wählt. Die reine Fahrzeit beträgt dann ca. dreieinhalb Stunden, so daß man genug Zeit übrig hat, um entlang der Strecke das zu besichtigen, was einen interessiert. Was die Reisezeit angeht, so kann ich den Herbst aus vollem Herzen empfehlen!




    PS: Karte kommt in einem separaten Post! ;;NiCKi;:

  • Allerdings könnte man auch einen Abstecher nach links machen, um Picuris Pueblo zu besichtigen. Habe ich aber nicht gemacht, deshalb kann ich nicht beurteilen, ob sich das lohnt.


    Da kann ich helfen:


    Der Ort selbst inst nichts besonderes aber die kleine Kirche San Lorenzo ist hübsch. Eigentlich braucht man für den Besuch des Ortes ein (kostenpflichtiges) Permit. Ich war auch gewillt, zu bezahlen. Auf dem Schild am Ortseingang stand, man solle im Museum bezahlen, das aber wohl auf Dauer geschlossen ist. Dort stand ein Schild, die Permits gäbe es im Tribal Office. Nachdem dort auch niemand war, habe ich aufgegeben und meine Bilder ohne Permit gemacht.




    In Talpa und Ranchos de Taos gäbe es noch zwei weitere nette kleine Adobe-Kirchen zu bewundern, aber die habe ich leider verpaßt. :schaem:


    San Juan de Los Lagos in Talpa, klein aber sehr hübsch aber leider als ich da war geschlossen:



    San Francisco de Asis in Rancho de Taos:




    Aber da muss man eigentlich zum Sonnenuntergang hin:




    Für mich neben dem Sanctuario das Highlight der Strecke (zumindest kirchentechnisch).


    Ich fand die Strecke absolut klasse! Landschaftlich sehr schön und die Adobe-Kirchlein lohnen ebenfalls einen Besuch.

  • Ich finde solche Scenic Byways klasse!
    Man sieht einfach viel mehr als von den Highways

    ;;NiCKi;: Und es fährt sich deutlich entspannter, weil dort meistens nicht viel Verkehr ist. Allerdings ist meiner Erfahrung nach die Wahrscheinlichkeit höher, daß man einen Schleicher vor sich hat. ;) Ist auf solchen Strecken aber nicht weiter schlimm, denn man will ja schließlich was sehen


    Die drei letzten Fotos sind total cool (alle anderen auch, wie immer ist es bei deinen Fotos schwer sich für die Lieblinge zu entscheiden

    Danke! ;,cOOlMan;:


    Da habe ich doch noch nicht alles auf diesem schönen Byway gesehen.

    Ich auch nicht. :schaem: Aber das passiert mir meistens, wenn ich so eine Strecke zum ersten Mal fahre. Naja, man kann ja immer nochmal hin. ;;NiCKi;:



    Da kann ich helfen:

    Super, danke! :!! Wenn ich jetzt hier noch die Bilder sehen könnte (photobucket ist hier leider geblockt), wär's perfekt. Aber ich schau's mir mal zuhause an.



    Ich fand die Strecke absolut klasse! Landschaftlich sehr schön und die Adobe-Kirchlein lohnen ebenfalls einen Besuch.

    ;;NiCKi;:



    Danke fürs ausführliche Vorstellen im Extra-Thread. Dann weiß ich ja jetzt genau, was uns in ein paar Monaten erwartet.

    Gerne, Eva! Bin schon gespannt auf eure Eindrücke!



    An dem Tag ist auch noch ein Abstecher zur Rio Grande Bridge norwestlich von Taos drin, von der man einen tollen Ausblick über die Schlucht hat:


    Stimmt - das hatte ich vergessen zu erwähnen, weil ich noch nicht dort war... :schaem:


    Witzigerweise sieht das Bild fast genauso aus wie die erste Einstellung in der "Schätze der Welt" Doku über Taos, die gestern auf Phoenix lief (wird auch immer wieder mal wiederholt).


    Ich muß da wohl auch mal einen Abstecher hin machen. ;;NiCKi;:



    Ich liebe Adobe-Häuser und -Kirchen! Das Bild vom Taos Pueblo mit den Schneebergen im Hintergrund ist ganz toll!

    Danke! :) Aber die Lorbeeren für den Schnee kann ich natürlich nicht einheimsen. Wenn überhaupt, ist Ursula dafür verantwortlich. ;)

  • Bevor wir die High Road to Taos aber richtig unter die Reifen nehmen, machen wir noch einen kurzen Stop an der Sacred Heart Church in Nambé.


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    Dort versteckt sich leider die Sonne hartnäckig hinter den Wolken.


    Nächste Station auf unserem Weg war die Sancturio del Chimayo.
    Leider lag diese schmucke Kirche noch ziemlich im Gegenlicht, aber das konnte uns vom fotografieren natürlich trotzdem nicht abhalten.


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    Dummerweise war es hier reichlich überfüllt und wir mussten einiges an Geduld aufbringen um Fotos ohne tausend Füße drauf machen zu können.


    Abgesehen vom Hauptmotiv gab’s noch andere sehenswerte Details


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    Weiter ging’s


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    nach Las Trampas und der San José de Gracia.


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    Hier waren wir in ein paar Minuten fertig.


    Also weiter zum Picuris Pueblo und der San Lorenzo Kirche. Als Besucher soll man sich hier eigentlich um ein Permit bemühen, aber so ganz angetan waren wir von der Location nicht. Ich habe daher auch kein Foto gemacht, André hat aber natürlich trotzdem mal auf den Auslöser gedrückt aber drei Minuten später waren wir auch schon wieder verschwunden.


    Es folgte ein Besuch der San Juan del Los Lagos in Talpa


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    und kurz darauf hatten wir schon Taos erreicht.


    Pünktlich zu Toreschluss stand eine letzte Kirche auf der Liste die es zu besichtigen galt, die San Francisco de Asis in Ranche de Taos.
    Für schöne Bilder von der Frontansicht stand die Sonne mal wieder ungünstig, aber da wir auch morgen ein strammes Programm haben, müssen wir’s nehmen wie’s kommt und haben keine Zeit am Morgen noch mal herzukommen.


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    Nun da wir quasi einen Heiligenschein über unseren Köpfen schweben hatten, war’s Zeit für was zu essen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde vor allem die Adobe-Kirchen bzw. die kleinen Adobe-Kapellen sehr schön. Und davon gibt es recht viele in New Mexico.


    Die meisten Kirchen an der High Road to Taos waren leider geschlossen, daher gibt es keine/kaum Bilder von innen.



    Santa Cruz de la Cañada Church, Santa Cruz, erbaut 1733-1748:





    Sagrado Corazon de Jesus Church, Nambe Pueblo, ursprüngliche Church von 1790, nach einem Feuer 1945 wiederaufgebaut:







    Capilla de Santo Domingo Church, Cundiyo:





    Santo Niño de Atocha Chapel, Chimayo, erbaut 1856:







    El Santuario de Chimayo, Chimayo, erbaut 1813, die wohl bekannteste Kirche an der High Road:







    San Antonio Church, Cordova, erbaut 1832:







    Nuestra Señora del Sagrado Rosario Church, Truchas, erbaut 1760:







    San Jose de Gracia Church, Las Trampas, erbaut 1760-1776:





    Iglesia de Catolica de la Santa Cruz, Chamisal:







    Sagrado Corazón de Jesus Church, Rio Lucio, erbaut 1920:







    San Lorenzo de Picurís Church, Picurís Pueblo, erbaut 1769, Rstaurierungsbeginn ca. 1988:









    San Antonio De Padua Catholic Church, Penasco, gegründet 1866:





    Nuestra Senora de San Juan de los Lagos Church, Talpa, erbaut 1828:







    San Francisco de Asís Church, Ranchos de Taos, erbaut ca. 1810:









    Pot Creek Pueblo, passt zwar nicht ganz, aber eine Kiva ist ja so etwas Ähnliches wie eine Kirche ;) :





    Ich war auch nicht immer zur besten Tageszeit bei den Kirchen, daher sind einige Bilder Gegenlichtaufnahmen.

  • Auszug aus Reisebericht:


    # High Road to Taos
    Die High Road to Taos ist die landschaftlich schönere Verbindung zwischen den Orten Santa Fe und Taos.
    Für uns, aus Taos kommend, beginnt der Scenic Byway in Ranchos de Taos. Hier geht es auf der 518 gen Süden bis zur 75 bis Penasco NM-76 über Chimayo bis Espanola I-84. Die Strecke ist etwa 67 Meilen lang.
    Der Weg ist das Ziel.
    Nach dem wir den Großraum Taos verlassen, geht es serpetinenartig durch den Carson National Forest. Fast jeder baumfreie Abschnitt bietet sehr schöne Ausblicke auf kleine Canyons und Senken. Ab und zu gibt es eine Parktasche, um den Weitblick genießen zu können.
    Nun gut. Wir bleiben nicht überall stehen. Schließlich wollen wir noch vor dem Wolkenbruch ankommen, der sich vom Osten her in Form von fetten und dunklen Wolken nähert.



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    Wir passieren spanisch inspirierte Dörfchen. Entlang der Straße buhlen Galerien, die Figuren aus Zedernholz und Metall sowie anderes Kunsthandwerk anbieten, um Kundschaft.
    Wir fragen uns, wer das gerade hier kauft. Doch irgendwie müssen diese Läden ja ihre Daseinsberechtigung haben.
    Mir wäre ein Café lieber. Doch mit dem lässt sich vielleicht kein Geld verdienen in dieser abgelegenen Gegend.


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    In der Gegend um Truchas tangieren wir eine riesige Abbruchkante, die sich nicht hinter anderen Abbruchkanten Utah's verstecken muss.
    Die schneebedeckten Berge im Hintergrund sind eine wunderschöne Kombination, die mit einem Foto nicht im Geringsten wiedergegeben werden kann.


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    Die High Road to Taos schlängelt sich immer so weiter und östlich von uns wartet schon das Unwettergebiet. Wir rechnen mit extremen Unwettern.
    Ein Schild weist auf den Ort Chimayó hin.
    Chimayó? Da war doch etwas? Irgendetwas habe ich bei den Vorbereitungen für die Reise gelesen
    Und eine Pause vom Fahren täte uns auch gut. Deshalb nehmen wir die Biege und fahren in den Ort.
    Kaum zu glauben - als wir den Abzweig in den Ort Chimayó nehmen, fahren wir wie in eine andere Wetterzone. Deko-Wölkchen zieren den dunklen, stahlblauen Himmel.


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    Die Hauptattraktion, die Kirche, ist gut ausgeschildert. Viele Besucher sind nicht da. Wir suchen nach einem geeigneten Parkplatz und finden auch einen: in einer Nebenstraße, ganz in der Nähe einer kleinen Kapelle.
    Hm. Ein Parkverbotszeichen finden wir zwar nicht, aber so ganz geheuer ist uns das auch nicht. Nun ja. Wir zahlen den Eintritt für den Besuch der Kirchenanlage und erst dort entdecken wir den Hinweis, wo sich der eigentliche Parkplatz befindet. Nämlich rechterhand der Kirche.


    # Santuario de Chimayó
    Mein Höhepunkt ist das Örtchen Chimayó mit seinem hübschen Ortskern.
    Einst eine spanische Festung, befindet sich im Zentrum des Ortes die Santuario de Chimayó. Erbaut 1816 - also vor über 200 Jahren. Santuario de Chimayó gilt als die meistbesuchte Kirche in New Mexico.
    Es ist ein Anziehungspunkt für Pilger. Denn man glaubt, dass sie auf heiliger Erde mit wundersamen Heilkräften erbaut worden ist und somit die Kraft besitzt, Kranke zu heilen.
    Heilungssuchende zieht es zu einem Loch, El Posito, in dem sie die heilige Erde mit der Hand greifen und sich damit die entsprechenden Körperstellen einreiben und somit auf Genesung hoffen.


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    Das Gelände ist sehr gepflegt. Und wie in fast allen Kirchen hier in New Mexico ist das Fotografieren nicht erwünscht.


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    # Santo Nino de Atocha
    Während Santuario de Chimayó die Hauptattraktion des Ortes ist, wird die kleine Kapelle nebenan kaum beachtet. Dabei lohnt der Besuch schon wegen der interessanten Geschichte, die sich bis zum 14. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.


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    Als zu dieser Zeit christliche Männer wegen ihrer Religion im Gefängnis STßen, durften sie nur von Kindern besucht werden. Frauen, Schwestern und Töchter dieser Männer beteten um Hilfe, die bald in Form eines kleinen Jungen kam. Dieses Kind besuchte die Gefangenen regelmäßig und brachte ihnen Essen.
    Der Legende nach war sein Korb nie leer und sein Wasserkürbis immer voll. Er wurde bald als die Manifestation von Jesus Christus selbst angesehen und erhielt den Spitznamen "Santo Nino" oder "Heiliges Kind". Zu Ehren dieses Kindes wurde eine Statue angefertigt, die immer wieder verschwand. Immer dann wenn gebärende Frauen Heilung und Hilfe benötigten. Irgendwann verschwand die Figur ganz.
    400 Jahre später pilgerte Severiano Medina zum Schrein des Santo Niño de Atocha in Mexiko und brachte die Statue des Santo Nino in sein Haus in Chimayo zurück. Zu Ehren des Santo Nino errichtete er 1857 in der Nähe des El Santuario de Chimayó einen winzigen Schrein, in dem die Statue untergebracht ist. Die Statue zeigt das Heilige Kind, das seinen Wasserkürbis und einen Brotkorb hält.


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    Im Gebetsraum kleben Fotos von Kindern am Altar. Und an der Decke sind hunderte von Babyschuhen befestigt. Dies liegt daran, dass einige Kapellenbesucher als Dank für die beantworteten Gebete kleine Schuhe zurücklassen.
    Und weil auch hier das Fotografieren nicht erwünscht ist, gibt es keine Innenaufnahmen.
    Die High Road to Taos, die NM-76 führt nun weiter gen Westen über die NM-88 bis sie auf den US-285 Highway führt. Doch wir verlassen in Chimayó die offizielle Wegführung. Für uns geht es hier gen Süden. Erst über die Juan Medina Road - CR-98 bis wir auf Cundiyo Road - NM-503 stoßen.
    Etwa eine Meile später, also kurz nach diesem langen Bogen, den die Straße hier macht, werden wir auf eine unbefestigte Stichstraße aufmerksam, in die wir reinfahren.


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    Sieht interessant aus. Diese Gegend sollte man sich noch genauer anschauen.
    Noch während der Fahrt versuche ich etwas mehr Infos rauszubekommen. Doch die nächste Attraktion ruft.
    Projekt wird aufgeschoben - nicht aufgehoben.
    Der Versuch die Nambe Falls zu erreichen schlägt dann fehl. Nach etwa zwei Meilen auf der Dirt Road versperrt uns ein Tor die Weiterfahrt. Ganz ohne Begründung.
    Im Ort Nambe wollen wir noch die Sagrado Corazón de Jesus besuchen. Einer der ältesten Kirchen in dieser Gegend.
    Ein schöner imposanter Bau. Ein Nachbau. Denn die Originalkirche ist 1946 abgebrannt, wurde jedoch in kürzester Zeit wieder aufgebaut.
    Leider ist die Kirche verschlossen.


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    Während der weiteren Fahrt fallen uns immer wieder kleine Menschengrüppchen auf, die entlang der Straße laufen.
    Hm. In Südafrika würde uns dies nicht auffallen. Dort ist es üblich entlang der vielbefahrenen Straße oder gar dem Highway zu laufen. Aber hier in den USA?
    Und dann bei diesem Wetter?
    Ok. Ich darf in meinem Bericht schon mal vorgreifen, denn wir fragen beim Einchecken an der Rezi. Und wer hätte es gedacht: Es sind Pilger, die seit Tagen nach Chimayó pilgern. Sie alle wollen am Freitag ihr Ziel erreicht haben.
    FAZIT: High Road to Taos
    Eine schöne Strecke ohne größere Highlights (wenn man von den Kirchenbesuchen absieht). Kann ich bedenkenlos so empfehlen, wenn der Weg auch das Ziel sein soll.

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