Grand Canyon - South Kaibab Trail – Tonto Trail – Bright Angel Trail

  • Google Maps sieht in der Tat so aus, dass man da hinkommt. Auf dem Merkblatt des National Park Service dagegen schreiben Sie zum South Kaibab Trailhead:"Located on the South Rim, access to trailhead is by shuttle bus only, NO private vehicles allowed. Trail begins south of Yaki Point on Yaki Point Road."


    Ich hatte das so verstanden, dass halt irgendwo steht: "No private vehicels beyond this point." und man einfach da parkt. Naja, wir werden es wohl am Vorabend mal abfahren.

  • Ich hatte das so verstanden, dass halt irgendwo steht: "No private vehicels beyond this point."



    Access by shuttle bus only: Klick

    Direkt an der Abzweigung zur Stichstraße zum Trailhead (Yaki Point Road) kannst Du nicht parken. Ich würde entweder zur Picknick Area (die ist aber auch nicht genau gegenüber der Abzweigung, wenn ich das richtig im Kopf hab) oder noch besser hier am Hwy 64 parken:



    ... und dann den Rim Trail zum Trailhead laufen.

  • Könnten diejenigen, die die Strecke gelaufen sind, mal kurz posten, wie lange sie gebraucht haben und zu welcher Jahreszeit sie unterwegs waren?


    Huhu :wink4:
    Bin anders gelaufen, aber eventuell hilft es .


    Im September 2008 bin ich das erste Mal als Tagestour runter zum Colorado.
    Kurzfristig entschieden für Bright Angels Trail runter zu den Brücken und wieder rauf.
    Damals noch gut trainiert und etwas weniger auf den Rippen.


    Start 9.40 Uhr und 17.10 Uhr wieder oben. Temperatur in Indian Garden 39° Grad.


    Schöne Tour.


    Im Mai 2013 bildete ich mir eine 2. Tour ein.
    Diesmal mit Vorbereitung. Der Andre hier aus dem Forum meinte ich solle den South Kaibab Trail hinunter und den Bright Angels Trail wieder rauf.
    Mein Auto sollte ich also morgens an der Bright Angels Lodge abstellen und mit dem Hiker Bus zum Trailhead South Kaibab fahren.
    Der Bus heist jetzt übrigens Spezial Bus.


    Gesagt getan. Auto abgestellt und zum Trailhead.
    Leider hatte ich mir einige Tage vorher den Fuß verletzt und eine Erkältung war im Anmarsch.
    30 Kilo mehr auf den Rippen. :schaem:
    Das vermieste die Tour etwas, die so länger dauerte als gedacht.


    Start um 5.40 South Kaibab hinunter zum Colorado 1 Stunde Pause am Strand - zur Phantom Ranch 1 Stunde Pause mit netten Gesprächen dann zum Bright Angels Trail und wieder rauf.
    Ankunft oben 20.00 Uhr.
    Temperatur 29° Grad.


    Trotz der Mühen eine schöne Tour.


    Euch viel Spaß

  • Auszug aus meinem Reisebericht:



    Mi. 30.3. Grand Canyon


    Gerade so überlebt




    Um 6:30 Uhr ist die Nacht um. Die Heizung ist irgendwann angesprungen und macht jetzt richtig schön warm. Den zusätzlichen Schlafsack hätte zumindest ich nicht gebraucht.


    Nach dem Frühstück richten wir uns Brote und packen unsere Rucksäcke, denn heute steht ein Highlight an. Wir wollen den Tonto Trail laufen, der als Querverbindung auch den South Kaibab Trail mit dem Bright Angel Trail verbindet.



    Der Tonto Trail hat eine Gesamtlänge von 70 Meilen und beginnt am Westende des Garnet Canyon und endet am Red Canyon. Da der Trail hauptsächlich am Tonto - Plateau entlang führt, hat er diesen Namen.



    Wir wollen ihn also dieses Teilstück zwischen South Kaibab und Bright Angel Trail laufen. Als schöne Alternative zu den Havasu Falls. Runter und wieder rauf waren wir ja schon in unserem letzten Urlaub gelaufen. Diesmal also quer rüber.



    Wir ziehen uns Zwiebel mäßig an, Shirt, Pullover, Jacke. Dazu haben wir Mütze, Stirnband und Handschuhe im Gepäck. Als wir aus dem Wohnwagen kommen haben wir -5°C und unser "Weißer Riese" ist noch weißer, denn er ist mit Schnee leicht überzuckert.



    Wir müssen erst mal schauen mit was wir die Scheiben frei kratzen, denn einen Eiskratzer gibt es im Fahrzeug nicht. Schließlich muss der Nationalparkpass dafür her halten.


    Dann fahren wir zur Bushaltestelle wo der Hikers Shuttle abfährt, denn zum Trailhead des South Kaibab Trails darf man selber nicht fahren. Den ersten Bus ,den auch wir nehmen wollen, verpassen wir, weil Wolfgang das GPS -Gerät im Auto liegen lassen hat und noch einmal zum Parkplatz zurück laufen muss.



    Schließlich können wir um 8:30 Uhr los laufen.


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    Es sind doch außer uns noch einige Leute hier unterwegs.Weil es so kalt ist laufen wir zügig und sind schon nach 25 Minuten am "Oh Ah Point". Beim Start noch -3° kalt, ist es jetzt schon wesentlich wärmer. Da wird schon mal die Jacke ausgezogen. Als wir nach 40 Minuten am "Ceadar Ridge" ankommen, machen wir ne Pipi- Pause. Wir unterhalten uns kurz mit zwei deutschen Wanderern, die ganz hinunter wollen. Danngeht es weiter. Immer wieder kommen uns Muli - Karavanen entgegen, die wir vorbei lassen müssen. Offensichtlich sind die sehr früh unten gestartet. An einer Stelle der Serpentinen sind schon fleißige Arbeiter dabei den ausgewaschenen und von den Mulis ausgetretenen Pfad aufzufüllen und auszubessern. Eine sehr staubige Geschichte.


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    Tatsächlich kommen uns auch schon einige Leute zu Fuß entgegen. Unter anderem ein Jogger, der nur sehr leicht bekleidet, und mit nur einem Minirucksack bestückt, nach oben strebt. Der wird sich noch wundern und sich den Ars... abfrieren, wenn er oben ankommt, denke ich.


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    Es sind 2,5 Stunden herum als wir schließlich den "Tip off" erreichen, wo der "Tonto Trail" den "South Kaibab Trail" kreuzt. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis ganz hinunter. Den Colorado und die Phantom Ranch können wir schon in der Ferne ausmachen. So weit wollen wir aber nicht mehr. Wir wenden wir uns westwärts, und haben genau noch 6 Kilometer bis zum "Bright Angel Trail" vor uns.


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    Es geht mit mäßigem Auf und Ab weiter, wobei wir drei Seiteneinschnitte des Grand Canyon umrunden müssen.


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    Bei zwei dieser Einschnitte fließt Wasser welches von grünen Bäumen und Sträuchern umrandet ist. Richtig idyllisch ist es hier. Mittlerweile ist es so warm, dass wir im T-Shirt laufen können. Um 12.00 Uhr machen wir eine kleine Mittagspause von 15 Minuten.


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    Danach gehen wir ohne Unterbrechung weiter bis zum "Indian Garden", wo wir nach insgesamt 4:45 Stunden Wanderzeit ankommen. Hier ist ganz schön was los, aber wir finden noch ein Plätzchen auf einer Bank, wo wir noch mal eine Pause einlegen.


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    Wir beobachten das Kommen und Gehen von Tageswanderern. Außerdem Leute mit größerem Gepäck, die wohl von der "Phantom Ranch" unten am Colorado, rauf kommen.


    Es sind 15°C und wir genießen die Sonne bei Salzkeksen und Cola. Leider sind oberhalb von uns einige Holzfäller mit ihren Kettensägen zu Gange, was die Idylle erheblich stört. Wir halten uns auch deshalb nicht allzu lange auf, außerdem liegen noch 7,4 Kilometer anstrengender Aufstieg zum Rim vor uns.


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    Es ist 13.30 Uhr als wir vom "Indian Garden" los laufen. Eine Pause gönnen wir uns jetzt nicht mehr, wir ziehen durch bis zum Rim. Immer wieder überholen uns Leute, die wir kurze Zeit später schnaufend irgendwo sitzen und Pause machen sehen. Wir beide laufen da lieber unser gleichmäßig langsames Tempo und lassen die "Renner" gerne vorbei ziehen.


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    Als wir am "1,5 Mile Resthaus" ankommen wird es plötzlich merklich kühler. Wolfgang zieht sich seine Jacke an und ich meinen Pullover. Ein eiskalter Wind pfeift uns zudem auch noch entgegen. Wir überholen noch ein Pärchen, dessen männlicher Part am Rand steht und sich übergibt. Er hätte sich den Magen verdorben sagt seine Frau. Ich glaube er hat sich, so wie er aussah, total übernommen. Ob der es wohl bis nach ganz oben ohne Hilfe schafft?


    Wir laufen weiter, der Betrieb hier auf dem letzten Teilstück ist heftig. Richtige Menschenmassen kommen uns noch entgegen. Ob die wohl noch bis "Indian Garden" wollen? Ihrem Schuhwerk nach zu urteilen laufen aber wohl die meisten nur ein Stück runter. Getränke haben auch nicht alle dabei.


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    Als wir um 16:00 Uhr schließlich oben am Rim ankommen ist es saumäßig kalt, und uns trifft fast der Schlag als wir an der Bushaltestelle ankommen.


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    Eine ewig lange Schlange Menschen steht dort an und wartet auf den Bus. Auch wir reihen uns ein und können es kaum glauben. Für diese Menschenmassen sind viel zu wenig Busse im Einsatz, obwohl uns eine Rangerin erklärt es würden sogar noch Zusatzbusse fahren, die nur bis zum Visitor Center fahren.


    Wir sehen während der ewig langen Wartezeit lediglich zwei mal einen Bus fahren der nur das Visitor Center ansteuert. Mittlerweile stehen wir schon über eine Stunde bei Kälte und Wind in der Schlange, die nicht kürzer zu werden scheint. Dann fängt es auch noch an zu schneien. Wolfgang, der vom Aufstieg natürlich total verschwitzt ist, friert erbärmlich. Unsere Finger sind in der Zwischenzeit so gefroren, dass wir nicht mal in der Lage sind die Handschuhe anzuziehen oder den Pullover für Wolfgang aus dem Rucksack zu holen. Wolfgang zittert unglaublich und ist kreidebleich. Als wir endlich vorne an der Schlange ankommen, müssen wir auch noch wegen eines Notfalles warten. Denn der Krankenwagen der erwartet wird, soll nicht hinter dem Bus her zockeln müssen. Fast möchte ich sagen, dass wir auch einen Notfall haben, denn ich mache mir große Sorgen um Wolfgang, der sein Zittern gar nicht mehr unter Kontrolle hat.



    Der neunte! Bus ist dann endlich unser. Die Sitzplätze sind natürlich beschränkt, weil der Bus dermaßen vollgestopft wird, dass ich fast Platzangst bekomme. Wir schaffen es noch wenigstens einen Sitzplatz für Wolfgang zu organisieren, denn er hätte es wohl im Stehen nicht geschafft bis zum CG. Das sieht man ihm auch an. Viele Leute werden auf ihn aufmerksam und schauen besorgt zu ihm herüber. Nach 20 Minuten sind wir endlich am CG, wo gleich die Heizung voll aufgedreht wird. Dann gibt es erst mal eine lange heiße Dusche für Wolfgang, währenddessen ich Tee koche. Trotzdem dauert es lange bis wir endlich einigermaßen warm werden. Von zu Hause hatte ich als Reservemahlzeit zwei Päckchen Hühnersuppe mitgenommen. Das fällt mir jetzt ein und ich koche sie uns gleich. Für eine größere Mahlzeit sind wir viel zu fertig. Und was soll ich sagen, die Suppe tut sagenhaft gut und wärmt uns endlich richtig durch.



    Während die Heizung weiter ihren Dienst auf Hochtouren tut, kuscheln wir uns in unser warmes Bett.


    Das ist ein Tag den wir wohl nie vergessen werden. Jetzt kann ich nachvollziehen, dass schon durchaus trainierte Menschen im Grand Canyon umgekommen sind, obwohl die Lage gar nicht so ernst aussah.



    Da sind bei uns wohl einige Faktoren zusammen gekommen. Leichte Erschöpfung nach dem langen Marsch, (obwohl wir ja eigentlich total fit sind) wahrscheinlich zu wenig getrunken, weil es ja nicht allzu heiß war, und nicht rechtzeitig die entsprechende Kleidung angezogen. Dies ist bei Wolfgang, der immer sehr viel schwitzt ganz wichtig.


    Ich bin da ja nicht so empfindlich, schwitze nicht so extrem und habe rechtzeitig meine Wind dichte Jacke angezogen und den Pullover. Deshalb war es wohl bei mir nicht ganz so schlimm.


    Aber wir haben daraus gelernt, und dies wird uns nicht mehr passieren.



    Wetter: morgens kalt, -5°C, später im Canyon sonnig 15°C bis 17°C, dann oben wolkig, windig kalt, - 3°C leichter Schneefall


    Gefahrene Kilometer: 6,4


    Wanderung: Tonto Trail - 23,2 km - 8:25 Std. - 875 Höhenmeter


    Übernachtung: Mather CG, Site 16 - Aspen Loop - gut - 36,00$- 2 Nächte

    • Offizieller Beitrag

    Es ist 13.30 Uhr als wir vom "Indian Garden" los laufen. Eine Pause gönnen wir uns jetzt nicht mehr, wir ziehen durch bis zum Rim.

    :resp:

    uns trifft fast der Schlag als wir an der Bushaltestelle ankommen.

    Eine ewig lange Schlange Menschen steht dort an und wartet auf den Bus.

    Und das Ende März :EEK::EEK:
    Ich hätte nicht gewartet und wäre zum CG bzw. RV weiter zu Fuß.


    ;DaKe;; fürs Teilen.

  • Eine ewig lange Schlange Menschen steht dort an und wartet auf den Bus.

    Puh, ich bin ja jemand, der Warteschlangen meidet, wie der Teufel das Weihwasser. Ich glaube, ich wäre in der Situation für was zu essen und zu trinken eingekehrt und dann zum CG gelaufen. Dann wärt Ihr auch nicht so ausgekühlt. Aber, gut, das sagt sich so leicht. Wir hatten damals unser Auto direkt oben stehen, das ist natürlich am praktischsten.

  • Nach 8,5 Stunden Laufzeit und 23,2km in den Beinen wollten wir nicht mehr weiter laufen. Und vom Bright Angel Trail bis zum Mather CG ist es noch ne ganz schöne Strecke.Das wären noch mal 5,3 zusätzliche Kilometer gewesen. Vor allem sagte uns die Rangerin mehrmals sie hätten noch zusätzliche Busse eingesetzt, was absolut gelogen war. :wut1:
    Wenn man überlegt, dass wir erst vom 9.! Bus mitgenommen wurden! Aus der Schlange wollten wir auch nicht, denn wer weiß wie lange es dann nachher wieder gedauert hätte. Das Ende der Menschenschlange war ja nicht mal zu sehen.
    Ich glaube die werden mittlerweile der Menschenmassen die die Nationalparks besuchen nicht mehr Herr. So voll, und das zu dieser Jahreszeit, hab ich jedenfalls den Grand Canyon noch nie erlebt!

  • @Oli, Haiko, Christiane: Tolle Bilder und interessante, gut zu lesende Berichte!! Ist denn schon mal jemand mehr als dieses Teilstück vom Tonto Trail gelaufen?


    Eine nette, auch heute noch sehr lesenswerte Lektüre ist das Buch von Colin Fletcher: Wanderer durch die Zeit. Colin durchwanderte 1963 als erster Mensch den GC der Länge nach. Auch so was ist möglich :-)


    Viele Grüße


    Peter

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