Glen Canyon Staudamm, AZ

    • Offizieller Beitrag



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    • Bauzeit 1956-1964
    • Höhe 216m, Höhe über Flußbett 178m
    • Mauerkronenlänge 475m
    • Kronenbreite 7,60m
    • Basisbreite 91 - 106m
    • Volumen 3.750.000 m³
    • acht Generatoren mit einer Gesamtnennleistung von 1.296 MW



    Am Carl Hayden Visitor Center kann man Dammtouren buchen, auch bereits für den nächsten Tag, auch telefonisch. Taschen, Handtäschen, Beautycases und Sixpacks im Auto lassen. Seit 911 wird auch hier gescannt und ich meine, früher kam man dort auch ohne Führung hin, da war das noch eine Self Guiding Tour. Times are changing. Brieftasche, Kameras und Wasserflaschen dürfen mit.

    Passend, nun ja, andere würden sagen auf den letzten Drücker. Erst in den Fahrstuhl, der uns auf die Höhe der Dammkrone bringt und dann durch einen langen gekachelten Gang,




    landet man schließlich auch auf dem Damm und sieht die Brücke aus einer ganz anderen Perspektive, von unten, wie auch sonst. Die Brücke wurde als erstes gebaut, als man am 15.10.1956 begann den Damm hier zu errichten. OK, nicht ganz. Als erstes bohrte man links und rechts in den Sandstein Tunnel um den Colorado umzuleiten und die Baustelle trocken zu legen. Da der Weg von der einen Seite der Schlucht zur anderen 200 Meilen betrug, wurde die Brücke errichtet, die 1959 fertig gestellt wurde. 1957 errichte man das Camp für die Bauarbeiter, aus der dann später der Ort Page entstand.



    Am 17.06.1960 war der der Startschuß für den Bau des Damms. 475 m lang, oben 7,60m breit, an der Basis 91 m breit, am rechten Widerlage des Damms sogar 106 m. Dafür wurden 3.750.000 m³ Beton verfüllt mit diesen Eimern



    wie man hier im Hintergrund sieht, gut für 24 Tonnen Beton. 24 Stunden am Tag wurde geackert bis am 13.09.1963 der Damm fertig wurde, was 17 Arbeiter mit ihrem Leben bezahlen mußte. Acht Druckrohre führen durch den Damm zu den Turbinen im Generatorenhaus mit dessen Bau man 1963 begann, in diesem Jahr begann man auch bereits den Fluß zu stauen. Jede der acht Turbinen



    leistet 155.550 PS (und liefern zusammen 1300 Megawatt). Das heute auf dem Damm ausgestellte Exemplar, war das erste Exemplar, welches verbaut wurde und drehte stundenlang von 1966 - 2006 unermüdlich seine Runden, 40 Jahre. Nach 3 Jahren war auch das Kraftwerk fertig und somit konnte am 22. Oktober 1966 Ladybird Johnson, die Gattin des amerikanischen Präsidenten Lyndon B. Johnson, die Talsperre eröffnen. Es dauerte 17 Jahre, vom 13. März 1963 bis zum 22. Juni 1980, den Stausee komplett zu füllen. Bei einer maximalen Tiefe von circa 171 m an der Staumauer enthält der Lake Powell 33,3 Milliarden m³ (=33,3 km³) Wasser und ist somit nach dem Lake Mead der zweitgrößte Stausee der USA. Die Fläche des Stausees beträgt verschiedenen Angaben zufolge entweder 640 km², 658 km² oder 1627 km². Quelle



    Noch ein Wort zu den Spillways, den Entlastungstunnel, wovon der Ausgang des einen oben auf dem Bild zu sehen ist. Durch beide zusammen kann bei Hochwasser ca. 6000m³ Wasser pro Sekunde abgelassen werden, zusammen mit den Entnahmerohren der Turbinen 7250 m³/Sekunde. Bei solch einen Aktion wäre es 1983 zu einer Beinahkatastrophe, den "Bruch" des Glenn Canyon Staudamms gekommen.
    Nach einem langen Schneereichen Winter 1983, wurde es plötzlich warm. Zudem regnete es reichlich und die Regierung hatte es verpennt rechtzeitig Wasser abzulassen. Das Wasser musste durch die Überläufe abgelassen werden. Diese Überläufe waren nicht betoniert, sondern einfach durch den Sandstein gebohrt worden. Daher durften sie nicht zu 100% gefüllt sein, wegen dem Druck, mussten sie es aber, um dem ganzem Wasser Herr zu werden. Das hatte den Effekt eines Sandstrahles, der poröse Sandstein wurde einfach weggewaschen. Am 15. Juli stand der Lake Powell 1,80 Meter unterhalb der Damm Krone und stieg nicht mehr weiter. Die Überläufe konnte geschlossen werden, abgelassen wurde nun nur noch durch die Turbinen. Die Wassermassen hatten im Überlauf ein 50 Fuß tiefes und 150 Fuß langes Loch gefräst. Es drohte die ganze Zeit weniger ein Dammbruch im eigentlichen Sinne, sondern eine Auswaschung der Überläufe, wodurch dann der ganze Lake abgelaufen wäre. Dadurch wiederum, wäre alle anderen Dämme im unteren Verlauf ebenfalls „gebrochen“. Erst nach dieser Flut wurden die Überläufe betoniert.



    Zurück zur Tour. Diese wird wieder mit einem Fahrstuhl, der in dem Damm eingelassen ist, fortgeführt.Durch einen der Revisionstunnel gelangt man dann zur Turbinenhalle. Zwischen Damm und Kraftwerk liegt der Golfplatz.





    Der Rasen hat einen tieferen Sinn, er kühlt die Luft etwas ab, die den Generatoren als Kühlung zugeführt wird. Und noch etwas fällt auf.



    Der Wassergraben!
    Das ist Sickerwasser welches durch den enormen Druck des aufgestauchten Sees durch den Beton gepresst wird. Auch bei dem Weg vom Fahrstuhl zur Kraftwerkshalle kann man dieses Wasser beobachten. Aber nicht nur durch den Damm wird Wasser gedrückt, auch durch den Sandtsein an beiden Seiten des Damms. Zum einen hier schön zu sehen,



    die hängenden Gärten sind das Ergebnis dieses Sickerwassers, oder noch deutlicher hier.



    Nachdem auch dies geklärt ist können wir endlich ins kühle Innere der Turbinenhalle.




    Neben den Turbinen sind an den Wänden alten Fotos vom Bau des Dammes ausgestellt. Danach geht es den gleichen Weg wieder zurück ins VC, das ganze dauert ca. 60-90 Minuten.

    • Offizieller Beitrag

    In dem gekachelten Gang hätte ich Klaustrophobie


    Dann wird es innerhalb des Damms aber richtig unangenehm für Dich. :EEK:
    Der gekachelte Gang hat noch Dimmensionen eines Schulflurs. Innerhalb des Damms werden sie enger.



    und daran schließen sich die eigentlichen Revisionsgänge an.



    Unten am Boden sieht man die Rinne, wo das Sicherwasser fließt.


    Und hier noch ein Bild aus der Generatorhalle, wo man bereits die Turbineneinläufe sieht.


  • Mal was Anderes! :!! Gute Photos.


    Ich dachte immer, die Spillways wären von Anfang an ausbetoniert gewesen und die Auswaschung wäre durch Kavitation erfolgt? So stehts jedenfalls irgendwo in einem Buch, das bei mir rumsteht und das ich gerade nicht finde? Kann aber auch sein, dass ich mich täusche! :nw:


    Wir waren dort Anfang der 90er Jahre. Man konnte zwar frei auf die Dammkrone, aber im Inneren wars auch damals eine geführte Tour. Obs "self guided gab, daran kann ich mich nicht mehr erinnern.


    Gruss


    Rolf

    • Offizieller Beitrag

    The 1983 Flood at Glen Canyon

    Zitat

    Right at the curves in both tunnels the three-foot reinforced concrete lining had been eroded away, in a stair-step fashion, and the much softer and porous (20-25% void) Navajo sandstone was exposed.


    Zitat

    The tunnel spillways at both Hoover and Glen Canyon are not designed to run full, for then they would be under pressure, like water pipes. In fact, the tunnels are intended to operate like covered flumes, with a minimum 30% air gap, at atmospheric pressure, throughout their lengths. The design capacity of the combined spillways at Glen Canyon is 276,000 cubic feet per second when the reservoir is full. Historic flows in the Colorado at Lees Ferry (fifteen miles downstream from the dam) have often exceeded 200,000 cfs, and there is strong evidence, from debris found at the time Hoover was surveyed, that flows through the Grand Canyon have exceeded 400,000 cfs.


    Demnoch waren sie also doch betoniert.(reinforced concrete ) :!!

  • wir haben die Tour letztes Jahr mitgemacht, da wir eine andere Wanderung bei Page wegen des schlechten Wetters nicht antreten konnten. War also eine Art Alternativprogramm"- man wird zwar etwas "durchgehetzt", alles ist strikt nach Zeitplan durchorganisiert. Dennoch (oder gerade deswegen?) eine kurzweilige Tour, bei der man viel über den Damm und seinen Bau lernt. Ich fand es sehr beeindruckend und unbedingt den Eintritt wert.


    Das einzig unangenehme für mich war die Fahrstuhlfahrt,da die Kabinen ziemlich voll gequetscht werden und ich mich in engen Räumne mit vielen Menschen doch eher unwohl fühle, wie die meisten anderen wohl auch ;te: in den Gängen hatte ich keine Probleme, man kann ja etwas zurückbleiben, wenn zu voll wird


    Sehr empfehlenswert und der Vistor Center ihat eine gute Auswahl an Büchern, Karten und Infomaterial

  • Wir reservierten eine Glen Canyon Dam Tour. Die erste startete um 8.30 und die hatten wir reserviert und sind anschließend zum Carl Hayden Visitor Center gefahren. Dort mussten wir noch ein wenig Zeit vertrödeln, die aber dank der Informationstafeln und dem Bookstore schnell verging. Leider mussten wir am Information Desk erfahren, dass wir nicht runter ins Herz des Dammes vordringen könnten, da momentan Instandhaltungsarbeiten stattfinden. Man hatte uns gestern schon darauf hingewiesen, da hieß es allerdings noch sie wären nur für gestern geplant. Ein bisschen ärgerlich ist das schon, denn gerade der Einblick wäre wohl interessant gewesen, aber dafür mussten wir auch die 5 Dollar nicht bezahlen die für gewöhnlich seit Anfang des Jahres für eine Tour erhoben werden.


    Um Punkt 8.30 wurden wir dann von unserem Tourguide begrüßt und zu 12. Machten wir uns auf den Weg nach draußen und lauschten den Ausführungen der Rangerin. Ich kann das jetzt hier nicht alles wiedergeben, aber es war auf jeden Fall interessant und wenn man mal Langeweile hat oder das Wetter nicht mitspielt ist es eine gute Gelegenheit sich ein bisschen die Zeit zu vertreiben.


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    Der Rasen dort unten ist übrigens echt und wird auch regelmäßig gemäht!
    Die Führung dauerte eine dreiviertel Stunde.

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