1902 begann ein gewisser David H. Moffat in Denver mit dem Bau einer Bahnstrecke über die Rocky Mountains. Seine Strecke blieb zu seinen Zeiten immer unprofitabel und hatte keine Verbindung zu anderen Strecken. Erst die Fertigstellung des Moffat Tunnel 1928 und die Fertigstellung des Dotsero Cutoffs 1934 brachten die erhoffte Bedeutung. Moffats Passstrecke über den Rollins Pass wurde 1928 durch den Moffat Tunnel überflüssig und ist bis heute eine wunderbarerer Tipp für 4x4 Fahrer.
Die Zufahrt ist selbsterklärend, einfach in Rollinsville in Richtung Tolland und East Portal abbiegen. Meine Bilder sind von Ende September 2000, wer es nachmachen möchte sollte sich vorher nach der Befahrbarkeit erkundigen.
Ich beginne in Tolland, von hier aus blickt man auf die sogenannte "Giants Ladder". Ja, dort oben wird man später drei mal vorbeikommen.
Die Karte erklärt es, die alte Bahnstrecke machte dort oben Schleifen zum Höhengewinn. Da wo die Rollins Pass Road rechts diese Spitze hat folgt sie der Bahn mal nicht exakt, dort befand sich der heute eingestürzte Tunnel 31.
Größere Kartenansicht
Giants Ladder über des Sheriffs Garage, dort hängt noch das alte Stationsschild von Tolland.
Ein Sonderzug der UNION PACIFIC RAILROAD welcher die Strecke heute gehört fährt durch Tolland.
Ein Abstecher zum Tunnel muss sein, nach 9/11 wurde der Zugang dort erheblich erschwert.
Vorm Tunnel rechts führt die alte Strecke bergwärts.
Schon am Yankee Doodle Lake, hier habe ich das historischer Vergleichsbild aus meinem Archiv tatsächlich gut erwischt .
Links gehts talwärts nach Tolland, rechts außerhalb des Bildes der Yankee Doodle Lake. Mittig führt die Bahntrasse und heutige Forststraße weiter bergwärts um dann ganz oben auf dem Kamm wieder aufzutauchen. Und man sieht den ersten Schnee des Jahres 2000.
Am Yankee Doodle Lake.
Die Örtlichkeit ist nicht genau nachzuvollziehen aber irgendwo im Bereich des Sees muss es auch sein.
Noch mal zur Erklärung wo wir sind, oben ist die Forststraße leider durch einen angeblich einsturzgefährdeten Tunnel unterbrochen. Deshalb kann man nicht ganz über Rollins Pass fahren sondern muss die Westseite von Winter Park her erkunden.
Größere Kartenansicht
Wir fahren noch etwas weiter bergwärts und geben in der Nähe der letzten Schleife vor einer Schneewehe auf.
Ich muss da wieder mal hin mit der Canon und dem GPS Logger . Die Westseite gibts bei Gelegenheit.
Colorado - Rollins Pass Road
-
-
Klasse Lutz
Gruß
Sandra
-
Noch nie was davon gehört
Toll!
Dankeschön
Wieviel Zeit sollte man dafür veranschlagen? -
Damit wäre der Nickname geklärt.
-
Sehr interessant! Und tolles Bergpanorama.
-
Noch nie was davon gehört
Naja, muss man ja nicht zwingend kennen . Aber Eisenbahngeschichte in Colorado ist total interessant .
Wieviel Zeit sollte man dafür veranschlagen?
Ein halber Tag würde wohl reichen. Aber wenn man oben noch etwas Zeit verbringen will und eventuell an Needles Eye Tunnel vorbei bis zur Passhöhe des Rollins bzw Corona Pass wandern möchte sollte man einen Tag planen.
Damit wäre der Nickname geklärt.
Ein Eisenbahnfreund eben .
-
Ganz toll. Es ist so super, was man hier alles erfährt.
-
Ich habe mal eine Karte gezaubert. Es gab bis 1928 auch zwei Eisenbahnersiedlungen mit den Namen Ladora und Antelope, die muss ich erst noch lokalisieren. Davon ist aber nichts mehr übrig.
Rollins Pass East auf einer größeren Karte anzeigen -
Neuausgabe - Vorwort
Am 3. und 5.9.2013 sind wir wieder gekommen, nachdem wir 2000 die Ostseite und 2005 die Westseite gemacht hatte gab es 2013 die Komplettausgabe.
Seit Jahren ist die Straße nicht mehr durchgehend zu befahren, der Needle’s Eye Tunnel ist unsicher und gesperrt. Vom Westen her kann man bis zur Passhöhe fahren, vom Osten her bis etwa eine Meile unter Needle’s Eye Tunnel.
Wir sind vom Osten bis zum Yankee Doodle Lake und vom Westen bis auf den Pass gefahren, den Rest habe ich erwandert. Die Westseite ist einigermaßen zu fahren, die Ostseite ist in den letzten 10 Jahren zu einer unglaublichen Buckelpiste geworden und ist nicht mehr wirklich zu empfehlen. Wir hatten gute und neue Reifen, die haben es glücklicherweise überstanden.
Zu meiner Karte
rot - die originale Bahntrasse
grün - diverse Gleisdreiecke zum Drehen von Loks und Schneeschleudern
blau - East Portal Road von Rollinsville bis zum Moffat Tunnel
orange - hier folgt die Straße nicht der alten Bahntrasse (Boulder Waggon Road ist nur für Jeep und ATV geeignet)
Rollins / Corona Pass Road auf einer größeren Karte anzeigen
Es folgt Rollins Pass Road in drei Teilen ...
Teil 1 - Rollins Pass East von Rollinsville bis zum Yankee Doodle Lake
Diese Tour haben wir im Jahr 2000 schon mal gemacht, zu Dia Zeiten und ohne GPS. Damals haben wir auch oben noch einen Pkw getroffen, das wär jetzt völlig unmöglich. Die Gravel Road von Rollinsville bis zum Moffat Tunnel ist für Fahrzeuge jeder Art gut zu fahren, am Moffat Tunnel befindet sich ein großer Wanderparkplatz und neuerdings sogar Toiletten. Alles was danach kommt ist eine unglaubliche Buckelpiste, 4WD braucht man nicht aber einigermaßen Bodenfreiheit. Mehr als einmal ist einer von uns als Einweiser vor dem Auto her gegangen.
Die Bergfahrt als GPX Datei: [url='www.railroadpics.de/Foren/rollinspasseast/Rollins_Pass_East_1.gpx']>>> Rollins_Pass_East_1.gpx ... und als KML Datei für Google Earth: [url='www.railroadpics.de/Foren/rollinspasseast/Rollins_Pass_East_1.kml']>>> Rollins_Pass_East_1.kml
In Rollinsville zweigt man hier ab vom CO State Highway 119. Die Gravelroad über Tolland bis zum Moffat Tunnel ist gut und problemlos zu fahren. In Tolland ist der Gilpin County Sheriff zu Hause, die 20 Meilen pro Stunde vor seinem Haus bitte einhalten ...
Größere Kartenansicht
Von Tolland aus sehen wir erstmals die Straße die wir in Kürze fahren werden und das gleich drei mal. Die früher "Giant Ladder" genannte Stelle passierte jeder Zug zum Höhengewinn drei mal, und wir heute ebenso.
Von Tolland zum Moffat Tunnel
Das alte Schulhaus von Tolland, rechts überm Haus die Rollins Pass Road
Kurzer Halt am Moffat Tunnel
Ein paar Meter östlich des Tunnels beginnt das Abenteuer, hier ist die Einfahrt zur Rollins Pass Road.
Auf den ersten Metern sah die Road noch ganz ordentlich aus. Man gewinnt schnell Höhe.
Die Straße umgeht eine nicht mehr existente Trestle.
Die Bahn wäre hier geradeaus weiter und durch den Tunnel 31 gefahren, die Straße nimmt eine Abkürzung zur 2.Etage der Giant Ladder.
Statt wie die Bahn über eine Brücke fahren wir durch eine Senke.
Die Bahnvergangenheit der Straße ist deutlich zu erkennen.
Tolland von der obersten Etage der Giant Ladder aus gesehen.
Die Straße bestand nur aus Dips und Bumps ...
Hier befand sich das Spruce Wye genannte Gleisdreieck zum Drehen von Loks und Schneeschleudern.
Der Yankee Doodle Lake ist erreicht :) :) :).
Mehr wollen wir dem Auto nicht zumuten und ich erhalte die Freigabe den Rest bis zum Pass zu erwandern. Diese Wanderung folgt im Teil 2. -
Teil 2 - Wanderung vom Yankee Doodle Lake zum Rollins Pass und zurück
Es geht weiter ... meine Kollegen erteilen mir die Freigabe den Rest bis zum Pass zu erwandern und stellen ihre Stühle am See auf. Ich melde mich für 2 Stunden ab, tatsächlich brauche ich dann drei. Die Bahntrasse oben hoch über dem See ist in Sichtweite, ich schaue mir einen machbaren Weg von unten aus an und auf gehts. Mein Weg ist nicht zwingend zur Nachahmung empfohlen.
Meine Wanderung als GPX Datei: [url='www.railroadpics.de/Foren/rollinspasseast/Rollinspass_Wanderung_2.gpx']>>> Rollinspass_Wanderung_2.gpx ... und als KML Datei für Google Earth: [url='www.railroadpics.de/Foren/rollinspasseast/Rollinspass_Wanderung_2.kml']>>> Rollinspass_Wanderung_2.kml
Mein Weg führte zuerst zur leider verschütteten Blue Stone Mine. Bis auf paar alte Grundmauern war davon nichts übrig. Links im ersten Bild sieht man die Mine.
Der ganze Hang ist mit alten Bahnschwellen übersät, scheinbar hat man die beim Abbau der Strecke einfach so entsorgt.
Der See aus luftiger Höhe und zu wenig Weitwinkel aufgetan ...
Juhu, oben angekommen, als erstes gehts bergwärts zum Pass. Die Steigung ist moderat. Man kann auf der alten Bahntrasse gut laufen.
Die beiden Devils Slide Trestles, sie haben den letzten Zug 1928 gesehen und stehen bis heute :).
Ein halb verschütteter Einschnitt.
Der restliche Weg bis zur Passhöhe ist unspektakulär, überall liegen alte Bahnschwellen und Überreste der Snowsheds am Hang.
Geschafft, von nun an gehts nur noch bergab :) :) ...
Zunächst erkunde ich noch das alte Corona Hotel, davon sind nur noch die Grundmauern übrig.
Zurück gehts zunächst auf dem selben Weg, da es in der Gegenrichtung anders aussieht gibts auch hier paar Bilder.
Vom Pass her umgeht die Boulder Waggon Road die beiden Trestles, weiter nach Ost geht es aber nicht.
Needles Eye Tunnel und Blick auf den Jenny Lake. Hinter dem See sieht man wo ich in einer halben Stunde sein werde.
Unspektakulär gehts weiter talwärts.
Man käme zum East Portal, den Weg merke ich mir mal :) ...
Hoch oben der Needles Eye Tunnel, dort war ich vor einer Stunde.
Das Ziel naht, die Straße unten ist schon unterhalb des Yankee Doodle Lake.
Die letzte Kurve ...
Und angekommen ... direkt am See ist ein großes Loch, hier soll es sich um keine Mine sondern um den Versuch einen Bahntunnel unter dem Pass zu treiben handeln.
Es folgt die Westseite ... -
Teil 3 - die Westseite von Winter Park bis zum Rollins Pass
Der letzte Teil führt von Winter Park zum Pass. Wir kommen vorbei an der Stelle wo mal der Ort Arrow bzw Arrowhead stand und an der ganz wunderbaren Rifle Sight Notch Trestle. Die Westseite ist viel besser zu fahren als die Ostseite, ein paar haarige Stellen gab es aber auch hier.
Die Westseite als GPX Datei: [url='www.railroadpics.de/Foren/rollinspasswest/Rollins_Pass_West.gpx']>>> Rollins_Pass_West.gpx ... und als KML Datei für Google Earth: [url='www.railroadpics.de/Foren/rollinspasswest/Rollins_Pass_West.kml']>>> Rollins_Pass_West.kml
Die Stelle wo man vom US40 abzweigen muss ist gut zu erkennen, auch Frau TomTom kennt die Straße zum Pass.
Wir fahren hier nach 2005 das zweite mal und es fällt sofort auf ... die Gegend hat sich verändert. Damals ging es durchweg durch dichten Wald, jetzt gibt es auf größeren Stücken freie Sicht auf Fraser und Winter Park mit den Ski Pisten. Wohl kurz nach 2005 muss es hier einen gewaltigen Waldbrand gegeben haben.
Hier gab es die Ortschaft Arrow, mit der Einstellung der Bahn 1928 verschwand der Ort spurlos.
Weiter gehts bergan ...
Ein vergessener Telegrafenmast.
Hier war das Ranch Creek Wye genannte Gleisdreieck. Die heutige Straße fährt das Dreieck aus, im früheren Streckengleis fehlt eine Brücke. Deren Reste liegen noch in der Gegend herum.
Brückenreste am Ranch Creek Wye
Das Gleisdreieck von der Ostseite
Von hier an nimmt die Straße einen anderen Weg als früher die Bahn. Auf der Bahntrasse gibt es einen kurzen Trail ... ich muss noch mal wiederkommen :).
Was wird das mal gewesen sein?
Wir treffen wieder auf die Bahntrasse, fahren aber im Bahnsinn genau genommen bis zum Rifle Sight Notch Tunnel in Richtung Winter Park.
Alte Bahnschwellen die den letzten Zug 1928 gesehen haben.
Das Highlight der Westseite, Rifle Sight Notch Tunnel und Trestle. Der unten befindliche Tunnel ist nach 1928 eingestürzt, die Trestle steht immer noch. Ein bergfahrender Zug ist früher zuerst durch den Tunnel auf den Fotografen zu gefahren und 10 Minuten später über die Trestle.
Pumphouse Lake (ich hoffe den richtigen fotografiert zu haben), hier stand zu Bahnzeiten ein Pumphaus welches die Station und das Hotel Corona auf dem Pass mit Wasser versorgt hat.
Kurz vor dem Pass gibt es noch mal eine lange Reihe vergessene Telegrafenmasten.
Das zweite Mal in drei Tagen auf dem Pass, dieses Mal mit dem Wägelchen. Die Kollegen erkunden das Hotel, ich mache Siesta.
Der Wald unterwegs stand voller solcher Prachtexemplare :) .
So, wenn ich dies Jahr einen Tag übrig habe besuche ich noch mal die Trails auf der Westseite. -
Schön dokumentiert.
Allerdings fehlt ein Bildchen.Wenn ichs richtig gelesen habe, kommt man, von der Einsturzstelle am Einschnitt abgesehen, auch auf der Ostseite mit dem MTB bis zum Pass?
-
Ein Bildchen fehlt.
Hmmm, wo muss ich suchen
Wenn ichs richtig gelesen habe, kommt man, von der Einsturzstelle am Einschnitt abgesehen, auch auf der Ostseite mit dem MTB bis zum Pass?
Ja, um den Tunnel geht ein Trampelpfad rings herum. Da müsstest Du das Radl tragen und durch zwei oder drei Einschnitte wo inzwischen alles voller Geröll lag. Und Mensch und Material sollten bisschen was aushalten.
-
Hmmm, wo muss ich suchen
Scheint sich um eine Ladefehler zu handeln, denn jetzt sind alle da.Tragen?
Also auch mit den Rad von beiden Seiten. -
Hallo Lutz,
du bist ja total begeistert von der Gegend dort und deren historischen Bezug. Das kommt in deinem Bericht sehr gut rüber. Ich finde das auch sehr interessant mit den teilweise vergrabenen Eisenbahnschwellen Echt spannende Geschichte(n)
Hast Du sonst noch irgend nen persönlichen Bezug zu Herrn Moffat ausser Deinem Avatar Namen?
-
Tragen?
Also, ich glaub nicht dass man da fahren kann, man sieht den Pfad. Im ersten Bild gleich links neben dem Tunnel hinauf und im zweiten Bild kommt der Pfad rechts herum. Der Tunnel ist ganz kurz, so 50 - 75m. -
Hast Du sonst noch irgend nen persönlichen Bezug zu Herrn Moffat ausser Deinem Avatar Namen?
Leider nicht, ich hätt gerne so einen Eisenbahnpionier in der Ahnengalerie. Aber es sollt was aus der Eisenbahngeschichte Colorados sein. -
Uff, also schieben.
Und runter gehts ja auch so.
Dann geht es ja doch. -
Dein Bericht ist der Hit,
habe das "halbe" Internet durchsucht nach vernüftigen Berichten über die Trasse.werde wohl Ende September 2014 mein Auto dort hinaufquälen
Vielen Dank
Rainer -
Dein Bericht ist der Hit,
Danke
Zitatwerde wohl Ende September 2014 mein Auto dort hinaufquälen
Die Ostseite ist so schlecht dass ich im Prinzip wenn ich noch mal hinkomme laufen würde. Am Moffat Tunnel gibt es einen großen Wandererparkplatz. Und über den South Boulder Creek Trail und die Forest Lakes kommt man südlich des Jenny Lake auf die alte Bahntrasse.
Da wo man auf die Bahntrasse trifft weist dieser Wegweiser genau auf diese Möglichkeit hin.
Jetzt mitmachen!
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!