Kaum besucht, aber meiner Meinung doch sehenswert. Das Aztec Ruins NM liegt am Animas River im Nordwesten von New Mexico, unweit von Farmington entfernt und bietet Besuchern auf einem 700 Yard self-guided Trail ein Pueblo der Anazasi Kultur zu besichtigen. 1987 bekam der Chaco Culture NHP den Status eines Weltkulturerbes. Zusätzlich zu Chaco umfasst das Weltkulturerbe auch das Aztec NM und mehrere kleinere Chaco Outlier, die vom BLM (Bureau of Land Management) verwaltet werden. Zufahrt: Aztec Ruins NM ist leicht über die Ruins Road zu erreichen und liegt in Atztec, New Mexico etwa eine halbe Meile nördlich der NM516. Öffnungszeiten: Aztec ist die meiste Zeit des Jahres von 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet, in der Zeit von Labor Day bis Memorial Day von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr. An Thanksgiving, 25. Dezember und 1. Januar ist das NM geschlossen. Der Eintritt kostet 5 $ (für 7 Tage), freier Eintritt mit dem National Parks and Federal Recreational Lands Pass - Annual Pass. What to Do: Ein 700 Yard langer self-guided Walk führt durch das Pueblos. Auf diesem Lehrpfad kann man durch kleine Räume laufen und die bemerkenswert gut erhaltenen Holzdächer und original Mörtel an einigen Wänden erkunden. Beim betreten der Räume sollte man aufpassen, denn die „Türen“ sind sehr klein und man kann sich leicht den Kopf anstoßen. Am Ende des Trails befindet sich die rekonstruierte „Große Kiva“. Das Visitor Center beinhaltet ein kleines Museum und zeigt einen Film über die vorkolumbische Geschichte der 4C-Region. Wissenswertes: Die Aztec Ruins bestehen aus mehreren einzelnen Komplexen (Hubbard Site, Mound A bis F, East Ruin, Earl Morris Ruin sowie die West Ruin). Besichtigt werden können nur die Hubbard Site und die West Ruins. Die ersten Siedler brachten dieses Pueblo mit den Azteken in Verbindung. Sie glaubten, dass die Azteken bis in den Nordwesten von New Mexico gekommen sind und hier Siedlungen erbaut hatten. Aber das Pueblo wurde irrtümlich nach ihnen benannt, denn die Azteken waren nur in Zentralmexico beheimatet und kamen nicht bis in das Gebiet der heutigen USA. Obwohl schnell erkannt wurde, dass das Pueblo von den Anasazi errichtet wurde, wurde der Name beibehalten. Die ersten Aufzeichnungen stammen von John S. Newberry aus dem Jahr 1859. Damals war das Pueblo noch wesentlich besser erhalten. Siedler benutzten in den folgenden Jahren die Steine als Baumaterial. Erst als das Gebiet unter Privatbesitz kam hörte die weitere Zerstörung des Pueblos auf. Etwa ein Viertel der Steine sollen von den Siedlern abtransportiert worden sein. 1923 wurde das Pueblo als National Monument ernannt und stand damit unter nationalen Schutz. Ende der 1920er Jahre gab es die ersten systematischen Ausgrabungen unter der Leitung von Earl Halstead Morris. Er entdeckte auch, dass es bei der Besiedlung zwei Perioden (Chaco und Mesa Verde Periode) gegeben haben muss. Von 1933 bis 1934 wurde unter Leitung von Earl Halstead Morris die „Große Kiva“ rekonstruiert. Die ersten Natives kamen schon etwa 100 n. Chr. in dieses Gebiet. Im 10. Jhdt. entstanden die ersten kleinen Siedlungen. Etwa von 1111 bis 1115 wurde ein Gebäudekomplex erbaut, das der heutige West-Ruin entspricht. Sie hatte drei Stockwerke, umfasste über 400 Räume und mehrere Kivas, darunter auch die Große Kiva. Die Bauweise zeigt den starken Einfluss des Chaco Canyon, denn sie ähnelt denen im Chaco Canyon. Nur Pueblo Bonito und Chetro Ketl (beide liegen im Chaco Canyon) waren größer als Aztec. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Siedlung zu einem Zentrum des Handels sowie zeremoniellen Geschehens. Kaum war das Pueblo errichtet, wurde es auch verlassen, man vermutet, aufgrund einer Dürreperiode. Einige Jahre später - etwa 1225 - wurde Aztec von Menschen besiedelt, die der Kultur von Mesa Verde ähnelt. Auch Funde von Töpferwaren wiesen auf eine Verbindung zu Mesa Verde hin. Das Pueblo wurde renoviert bzw. teilweise neu gestaltet. Östlich der West Ruin wurde ein zweiter großer Komplex errichtet, die East Ruin. Diese sind größtenteils noch nicht ausgegraben und waren fast so groß wie die West Ruins. Dann wurde Aztec erneut verlassen. Die genauen Gründe dafür kennt man nicht, mögliche Ursachen könnten eine weitere Dürre oder Rohstoffmangel gewesen sein. Von 1278 bis 1299 soll es eine große Dürreperiode im der 4C-Gebiet gegeben haben und viele der Siedlungen wurden endgültig aufgegeben, so auch Aztec. Die People von Aztec zogen vermutlich an den Rio Grande und in einigen der heutigen Pueblos führen die Bewohner die Tradition fort, die mit den Anasazi vor über 1000 Jahren begann. Great Kiva Am Ende des self-guided Trails betritt der Besucher die Große Kiva. Diese ehrfürchtige halb-unterirdische Struktur hat einen Durchmesser von über 40 Feet und war die zentrale soziale und religiöse Stätte von Aztec. Die restaurierte Aztec Ruins "Great Kiva“ gilt als die älteste und das größte Gebäude seiner Art. Sie ist eine der wenigen Kivas, die man betreten kann und wo man detailliert die Funktionsweise einer Kiva erkennen kann. Eine Kiva ist ein Zeremonien- und Versammlungsraum der Pueblo-Kulturen. Das Wort selbst stammt aus der Sprache der Hopi. Die kreisrunden Kivas sind halb oder ganz unterirdisch angelegt. Das Dach bestand aus Baumstämmen, die mit Lehm verputzt wurden. Bei ganz unterirdischen Kivas war der Eingang vom Dach über eine Leiter. Bei halb unterirdischen Kivas, so wie die Great Kiva von Aztec, führte eine Leiter aus einem kleinen Vorraum hinunter. Jede Kiva ist mit einer Feuerstelle sowie einem Luftschacht ausgestattet. An der Innenwand befinden sich rundum steinerne Sitzbänke. Diese in der Regel aus sechs Einheiten bestehende Gruppierung repräsentiert die möglichen Bewegungsrichtungen (neben den Himmelsrichtungen oben und unten). Ein kleines Loch im Boden, der Sipapu, symbolisiert den Eingang zur Unterwelt bzw. auch den Weg, durch den die Menschen in diese Welt kamen. Die Great Kiva von Aztec ist aber nicht unumstritten, denn Morris baute die „Große Kiva“ nach seinen Erinnerungen und Intuition auf. Heutige Archäologen glauben, dass Morris drei Fehler gemacht hat. Fachleute glauben aufgrund ihrer Forschungen, dass das Dach viel zu hoch ist. Morris glaubte weiterhin, dass zur Stützung des Daches Steinsäulen benutzt wurde. Das wäre aber ungewöhnlich, denn in allen anderen großen Kivas wurden Holzpfosten oder ganze Bäume zur Stützung des Daches verwendet. Und dann scheinen die Fenster der Kiva falsch zu sein. In anderen ausgegrabenen Kivas gab es keine Fenster. Heute vermutet man, dass anstelle der Fenster nur Nischen waren. Links zu Aztec Ruin NM: National Park Service [URL:http://www.nps.gov/azru/index.htm] Wikipedia [URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Aztec_Ruins_National_Monument] Links zu DA-Reiseberichte: Von Lal@ [URL:https://usa-travelcenter.de/discoveramerica/wbb/wbb2/index.php?Thread&postID=152569#post152569] desert-Gerd [URL:https://usa-travelcenter.de/discoveramerica/wbb/wbb2/index.php?Thread&postID=97030#post97030] beateM [URL:https://usa-travelcenter.de/discoveramerica/wbb/wbb2/index.php?Thread&postID=314379#post314379] Raven [URL:https://usa-travelcenter.de/discoveramerica/wbb/wbb2/index.php?Thread&postID=535421#post535421] Falls noch jemand etwas in einem Resebericht geschrieben hat, bitte mir mitteilen, damit ich den Link noch hier einsetzten kann. Weitere Bilder und Infos sind erwünscht.