Auszug aus dem Reisebericht:
Nach 20 Meilen nach Hanksville folgte nun das nächste Highlight des Tages: Little Egypt. Dort war ich ja schon mal, aber ich finde, auch ein zweiter Besuch ist lohnenswert.
Vergnügt streifte ich zwischen den Knubbeln, Gnomen und Hoodoos umher und machte jede Menge Fotos.
Zurück am Parkplatz machte ich noch eine Gatorade-Zigaretten-Pause und es war fast 14 Uhr, als ich wieder den Teer des Highway 95 unter den Reifen hatte.
Ich wusste, dass ein Teil der 95 schön sein soll. (Ja, ich musste 41 Jahre alt werden und es bedurfte 14 USA-Touren, bis ich endlich mal den Hwy 95 gefahren bin!). Aber auf das, was nun kommen sollte, war ich irgendwie überhaupt nicht vorbereitet.
Die ersten Meilen nach Hanksville waren noch recht eintönig und ich ging immer davon aus, dass es quasi bis kurz vor den Lake Powell so weitergeht. Aber weit gefehlt! Schon kurz danach verlief die Straße nun wie in einem kleinen Canyon aus sanft gerundetem gelbem Fels. Später, kurz nach dem Abzweig der SR 276, wurden die Felswände rechts und links der Straße immer höher und die Farbe wechselte nach rot.
Ich war begeistert Die Strecke ist der Wahnsinn, das muss man gesehen haben, das kann man auf Fotos gar nicht rüberbringen. Ich war überwältigt und konnte nur noch staunen.
Dann bekamen die Felsen das terrassenförmige Aussehen von Tafelbergen.
Ich kam mir vor wie bei einem Tennis-Match, denn mein Kopf flog von einer Seite zur anderen. Und wenn das mal nicht der Fall war, dann schüttelte ich den Kopf, weil ich kaum glauben konnte, was ich um mich herum erblickte.
Danke, lieber Gott, dass es solche Strecken gibt
Ich hab ewig für die Strecke gebraucht, denn ich bin, glaub, mehr am Rand gestanden, als dass ich gefahren bin. Und wenn ich gefahren bin, dann max. 50 mph (erlaubt sind oft 65), damit ich auch ja genug Zeit zum Gucken habe. Die Landschaft ist einfach grandios, monumental und für mich absolut überwältigend. Das ist MEIN Amerika
Aber bei der Namensgebung bei einzelnen Felsen hätte man wirklich mehr Sensibilität haben können. „Cheese Box Butte“ – wie blöde. Hätte man da nicht auf was Ursprünglicheres, Biblisches zurückgreifen können?
Und so bummelte ich vor mich hin. Immer ca. 10 bis 15 mph weniger als erlaubt. Damit ich ja nix übersehe!
Ab dem Natural Bridges NM wurde die Landschaft etwas eintöniger. Hier befand man sich auf einer Art Hochebene. Rechts und links Bäumchen, die spektakulären Felsen waren erstmal weg. Da gab ich dann auch wieder Gas.
Hier waren überall offene Weiden und das Gras unmittelbar an der Straße schien am besten zu schmecken. Ich musste mehrmals bremsen, weil eine Kuh genau an der Straße stand und fraß. Nicht dass die dann unberechenbar auf die Fahrbahn läuft...
Um 16.15 Uhr machte ich eine Pause am Parkplatz zum Trail zur Butler Wash Ruin. Ich überlegte, ob dort hinlaufe, aber der Trail hatte kaum Schatten und so groß ist meine Liebe zu Ruinen dann doch nicht.
Aber es gab ein paar nette Kakteen zum Knipsen.
Um 16.45 endete der Hwy 95. Ich fuhr weiter auf dem Hwy 191 nach Norden und erreichte ca. 30 Minuten später mein Tagesziel Monticello.
Karte wurde mit Topo von DeLorme erstellt
Gefahrene Meilen: 262