North to Alaska, South to Vancouver - Kanada 2007

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    Jetzt muß ich doch mal schauen, ob ich die Uhr auch unbewusst auf Film habe.
    Hab ja auch am WE im 2006er Urlaubsfilm Personen gefunden, die ich bewusst erst in diesem Jahr im September wahrgenommen habe. Und auch erst beim dritten oder fünften Mal ansehen, als ich den Film genau an dieser Stelle unbewusst anhielt.

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    Zitat

    Original von Matze
    Ich bin begeistert!!


    Kann ich denn auch auf Reise-Plan-Hilfe hoffen, wenn es soweit ist?? Eventuell auch von Toni??


    Na das freut einen doch. Ich werde mich bemühen alles schon hier rein zu schreiben, wo bei das natürlich dirch persönlichen Vorlieben geschönt ist. ;)
    Und vorsichtigt, wenn das Wetter gut ist, dann sieht das nur so aus, Kilometer, für Kilometer, hunderte, tausende. :gg:

  • Das war doch mal ne entspannte Immigration! =)


    Die Landschaft ist toll! Und natürlich wieder klasse aufgenommen! :clab: :clab:


    Ein paar bekannte Namen hab ich auch entdeckt, z.B. den Chilkoot Pass, der ist mir irgendwie aus meiner Kindheit über Jack London ein Begriff. Da mussten doch die ganzen Goldräuschler drüber und viele sind dabei draufgegangen, oder?


    Die Schneefräse hätte ich als solche nicht erkannt. Hab mich schon gewundert, was das für ein Eumel ist!!!! :EEK: :EEK: :EEK:

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    Der Chilkoot Pass ist natürlich etwas ganz besonderes, ich habe gerade nachgelesen, 33 Meilen ist er lang und kann nachgewandert werden. Wenn man bedenkt, wie die Leute damals aufgepackt waren, (gab ja Mindestmengen, die mitgeschleppt werden mußten) und das im Winter. Das kann man sich gar nicht vorstellen


    Könntest Du mir noch den tieferen Sinn des Klopapierbildes erklären oder hab ich das überlesen ?(


    Gruß


    Sandra

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    Aber gerne doch. :gg:
    Bei jedem Huckel auf der Straße drehte sich die Rolle einmal und lege sich wie gezeigt am Boden ab. Ok, ich fand das zu dem Zeitpunkt noch lustig.


    Ich hoffe Ihr habt auch die Warnungen gelesen. Ist auch heute noch ein Abenteuer.

    • Offizieller Beitrag

    Noch ein paar Infos zum Chilkoot Pass:


    Der äußerst beschwerliche Weg von Dyea zum Chilkoot Pass ist so steil und schmal, daß nur Männer das Gepäck durch den Urwald schleppen konnten. Tragtiere hatten hier keine Chance. Aber es war der kürzeste Weg zum Chilkoot Pass. Man mußte so schnell wie möglich zum Pass und viele gaben bereits hier auf.


    Das letzte Wegstück vor dem Pass führt durch einen Felstrichter, durch den unentwegt Wasser strömt. Der Weg zu den Goldfeldern wurde durch Gletscherwände und Wasserfälle vorgegeben.


    Dann, nach vielen Stunden durch den dichten Wald, ist der Pass vor den Menschen. Er ist zwar nur knapp 1.100 m hoch, aber er hat eine Steigung von bis zu 45 Grad. Zwei Drittel der Glücksritter scheiterten an ihm.


    Hier oben ist die Grenze Alaska, USA - Yukon, Kanada und hier war ein weiteres Hindernis auf dem Weg zum Gold: die kanadische Mountain Police. Sie ließ keinen nach Kanada, der nicht für wenigstens ein Jahr Verpflegung und Ausrüstung mit sich trug, d.h. ein Gewicht von ca. eine Tonne. Ansonsten durfte man Kanada nicht betreten.


    Hier stand das Lager, wo die Lasten gewogen wurden. Und hier begann das eigentliche Wettrennen. Nur wer am schnellsten seine 1.000 kg über den Pass trug, oder von den gut bezahlten Indianern tragen ließ, war auch schnell in Dawson. Teilweise mußte man auf allen Vieren kriechen.


    Der Weg zur Passhöhe wurde wegen seiner 1.500 in das Eis gerammter Stufen auch "Golden Stairs" genannt. Bis zu 50 Mal mußte einer, der sich keine Träger leisten konnte, dort hinauf. Das Gold trieb die keuchenden Menschen durch die Hölle.


    Am 15. April 1898 kam es zur Katastrophe. Durch eine Lawine wurden 64 Menschen getötet. Aber die anderen gingen weiter, ohne sich umzusehen. Kaum einer half dem anderen, denn der Lockruf des Goldes war zu hören.


    Überall unterwegs kann man heute noch viele Utensilien von damals finden.
    Der Staat Alaska setzte den tausenden Pionieren auf der Passhöhe ein Denkmal.


    Den Weg kann man auch heute noch gehen.

    • Offizieller Beitrag

    Gerne.


    Hatte ich ich mir mal vorgenommen, wenn ich nochmal da bin.
    Das soll mit kleinem Gepäck gar nicht so schlecht sein.
    Ich habe auch irgendwo eine TV-Aufzeichnung des Trips.


    Aber es hat sich noch nicht ergeben.:wink4:

    • Offizieller Beitrag

    Moin, Moin,
    ich hab mich mal mit Toni kurzgeschlossen, ich finde er sollte seine Anmerkungen hier ruhig weiter einstreuen, ja besser noch sie gleich in meinen Bericht als Essay ergänzen. Das macht es späteren Leser einfacher und übersichtlicher, denn die, die später einsteigen, überblättern ja die Bemerkungen der anderen ehr, so vermute ich. Ich schliße da mal von mich auch andere. :gg: Zudem muß ich dann weniger schreiben. ;)
    Der Essay über den Gold Rush zum Chilkoot zuckte mir auch in den Fingern, aber da wäre ich gestern nicht mehr fertig geworden, war eh schon spät genug.

    • Offizieller Beitrag

    Danke, Ulrich.
    Das werde ich gerne machen, denn mein alter Bericht von 1982 interessiert
    bestimmt nur am Rande.
    Darum bin ich froh, dass ich das eine oder andere hier in Deiner Tour los werden kann.

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    05.08.2007 Whitehorse – Moose Creek Campground (Stewart Crossing)





    Gefahrene Kilometer: ca. 384km

    • Offizieller Beitrag

    05.08.2007 Whitehorse – Moose Creek Campground (Stewart Crossing)


    Erstaunlich für mich bin ich wieder recht früh um 6:30 Uhr auf den Beinen, nun ja für meine Verhältnisse habe ich ja auch lange genug geschlafen. Nach dem Frühstück, für mich Weißbrot mit richtiger Salami, so was gibt es ja hier in Kanada in jedem Supermarkt, die sind hier etwas besser sortiert, als drüben im Süden, für die anderen Cerials in Milch, geht es dann erstmal zur Dumpstation. Wir hatten kein Full Hookup, nur Wasser und Strom (PW = Power & Water), und wenn an der Dumpstation keiner vor mir steht, dann fahr ich da auch rüber. Ist mit Tankstellen das gleiche, wenn eine kommt, dann wird auch voll gemacht, man weis ja nie was kommt.



    Toni machte mich darauf aufmerksam, es gibt in Whitehorse einen Wolkenkratzer als Blockhaus. Während des Baus des Alaska Hwy waren Unterkünfte für die Arbeiter und Soldaten Mangelware. Selbst die Raddampfer dienten während der Nacht als Unterkunft, wenn sie nachts über festmachten. Bereits in den 1870iger veranlasste knapper Wohnraum Martin Berrigan Blockhütten als Skyscraper zu bauen, der drei stockige in Whitehorse war sein letzter und wurde 1947 fertig gestellt. 58 Baumstämme hoch, je 150kg schwer, ursprünglich einfach auf den Boden gestellt, wurde doch später ein Fundament aus Beton hinzugefügt, sowie Strom und Abwasserleitungen. Alle 5 errichteten Einheiten werden immer noch als Apartments vermietet, in einem ist die Log Skyscraper Trading Post.
    Nun in 2007 wusste ich davon nichts, steht auch in keinem Reiseführer den ich kenne.


    So nun aber ab auf den Hwy 2, dem Klondike Hwy nach Dawson und Alaska.





    Gegen 10:00 erreichten wir das Überbleibsel einer ehemaligen Unterkunft am Whitehorse to Dawson Overland Trail. Der einzige und schnellste Weg von Whitehorse nach Dawson während des Goldrausches und lange Zeit danach, waren die Raddampfer über den Yukon, bis er bei Wintereinbruch zufror. Im Spätherbst und Frühwinter machten sich nur wenige Pferde und Hundegespanne auf den Weg. 1899-1900 richtete die Canadian Development Company einen Postdienst mit Schlittenhundengespannen ein. Im Folgejahr wurden die Schlittenhunde durch Pferde ersetzt. 1901 wurde die Gesellschaft von der White Pass & Yukon Railway übernommen, weil sie um ihr lukratives Raddampfergeschäft fürchtete. 1902 wurde sie von der Yukonregierung mit dem Bau der ersten Winterstraße beauftragt. Der Bau begann im Sommer und war im November beendet, 330 Meilen lang, 70 Meilen kürzer als die Flussroute, Baukosten $129.000. Zum ersten Mal war Dawson im Winter nicht 8 Monate von der Außenwelt abgeschnitten. Eine Postkutschen Verbindung wurde eingerichtet, der Royal Mail Service.
    Das erste Auto fuhr die Strecke 1912. War anfänglich die Strecke nur im Sommer passierbar, wuchs der Verkehr dann doch rasch an das bald so gar eine Geschwindigkeitsbegrenzung verhängt wurde. :EEK:








    Ein Stunde später erreichten wir das größte Hindernis der damaligen Flussschifffahrt, die Five Finger Rapids. Aus eigener Kraft kamen die Raddampfer nicht gegen die Strömung an, deswegen wurde eine Winde installiert, die sie dann dort durchzog. Wie man auf den Bilder sieht geht es steil den Hang herunter, wenn man zu Fuß zu den Rapids möchte. Ein netter Mensch hat dafür eine Treppe errichten lassen. Uns reicht der Ausblick auf die Stromschnellen, den Weg noch weiter runter zu den Resten der Winden überlassen wir gerne anderen.











    Kurs darauf erreichen wir Minto oder das was der Waldbrand davon übergelassen hatte, nämlich nichts. Es existiert noch so was wie ein Überbleibsel vom Campingplatz unten am Yukon und es gibt hier eine Flussfähre auf die andere Seite. Die Dirtroad die dort im Nichts endet führt jedenfalls nicht nach Fort Selkirk. Ja Fort Selkirk, da wollte ich eigentlich hin, heute. Das daraus nichts geworden ist, lag nun nicht an unserem gestrigen Abstecher nach Skagway, nein nein. Fort Selkirk, benannt nach den Nativen dieser Gegend, liegt an der Mündung des Pelly Rivers in den Yukon. 1848 von der Hudson Bay Company als Handelsposten errichtet und 1852 an den heutigen Platz verlegt. Die Tingit sahen darin eine Konkurrenz ihrer traditionellen Handlesbeziehungen und brannten es noch im gleichen Jahr nieder. 40 Jahre später erst wurde es wieder aufgebaut. Nach dem Bau der Überlandstraße verlor es zunehmend an Bedeutung und 1950 verließ der letzte Bewohner das Fort. Seit 1982 erhalten die Selkirk First Nations und die Yukon Regierung gemeinsam die Ansiedlung.
    Ok, genug Geschichte, wenn ich da nun hinwollte, warum tat ich das dann nicht?
    Nun kurz vor unserer Abreise erhielt ich eine Mail vom einzigen Anbieter der Bootstouren von Minto nach Fort Selkirk anbot, das er sein Geschäft zum 31.07.2009 aufgibt :traen:, wo immer in diesem Nichts das gewesen sein soll. Die einzige Möglichkeit heutzutage noch dahin zu kommen, ist das Flugzeug oder mit einer Kanutour von Whitehorse nach Dawson. Dafür gibt es zahlreiche Veranstalter, Dauer 7-14 Tage, a 6 Stunden paddeln mit der Strömung.
    Und soviel Zeit hatten wir nun mal nicht.
    Wieder auf dem Klondike erreichen wir nach 104km Stewart Crossing, eine Tankstelle und fünf Häuser am Ufer des Stewart River. Genau, nach dem Volltanken und Eis für alle geht’s dann weiter. „In 250 Meter haben sie zwei Möglichkeiten“, meldete sich Lydia auf einmal zu Wort „entweder Sie benutzen die Fähre oder sie schwimmen!“ Ich wähle keins der beiden Optionen, ich nehme einfach die Brücke. Noch heute weißt Google dort eine Fähre aus, kennt keine Brücke, dabei sieht diese aus, als steht sie dort schon 30 Jahre und länger. An der Kreuzung biegen wir links ab. Wer Zeit und Lust hat kann rechts abbiegen und über den wenig befahrenden Silvertrail die 111km zum Keno Mountain fahren. Ein 10km lange Gravelroad führt auf den 1849 Meter hohen Gipfel, die beste Aussicht weit und breit. Lt. Reise Know How für große Wohnmobile nicht geeignet, was immer mit Groß gemeint seien soll. Wie gesagt wir biegen links ab und nach weiteren 26km ist unser Plätzchen für die Nacht erreicht, der Moose Creek Campground, an der Mündung des Moose Creek in den Stewart River. Wir hoffen dass der Name auch Programm ist, denn bislang haben wir kein Moose gesehen. Sobald ich auf dem erst besten Platz in der Nähe des Trailheads zum Stillstand komme, summt hinter mir das Slide Out raus, aha, die Kiddies sind nun auch angekommen. Bis ich mich aus dem Fahrersitz geschält habe, ist schon der Tisch aufgebaut und ich kann Daniel gerade noch bremsen uns anzuschließen. Es gibt keine Anschlüsse, Goverment Campground. Dafür nehme ich ihn mit zur Self Registration und steck die $12 in den Umschlag. Dann beladen wir uns mit Holzscheiten und kehren um zu unseren Platz. Jawohl in Yukon ist das Feuerholz noch gratis, in BC ist es Geschichte. Ein bisschen Rinde und trockene Zweige gesucht, Feuerzeug dran, Scheit oben drüber, fertig. Als 5 Minuten später der Scheit Feuer und Flamme ist, legen wir weiteres Holz nach und um 18:00 sind die Steaks, gegrillt, verspeisst und das Geschirr abgespült und wieder im Schrank. Unserer üblichen Wanderung steht nichts im Wege, außer der Weg selbst, der uns zum Stewart River führen soll.




    Da seh ich was im Unterholz. Da war doch was. Schhttt, psst, Ruhe bewahren.



    Tatsächlich, nein kein Bärchen, auch kein Moose, sondern ein Luchs. Wir starren ihn an und er uns.




    Als es ihm langweilig wird und wir wohl nicht in sein Beuteschema passen, und er nicht in unsers, erhebt er sich und trollt sich davon.



    Nichte übernimmt die Führung und verwechselt Wildwechsel mit Trail und irgendwann steht wir im Meterhohen Gestrüpp.




    Umkehren? Nö, einfach den Bach weiter folgen und so schlagen wir uns weiter durchs Unterholz. Dumm nur das der Bach wie hulle mäandert, soll heißen er schlängelt sich auf seinen letzten Metern durch die Gegend, der Trail hätte die ganzen Windungen abgekürzt. Aber ich wollte ja nicht umkehren.




    Nach 90 Minuten erreichten wir tatsächlich den Stewart River.




    Ok, hätte ich ehr was von der Gerümpelfraktion hier gewusst hätte ich die beiden Blockhütten hier am Ufer für sie festgehalten. Mit dem Stewart River haben wir auch unseren Trail wieder erreicht und was soll ich sagen, zweimal sind wir im Gestrüpp 1 Meter dran vorbeigelaufen. Wir beenden den Looptrail, entfachen das Lagerfeuer erneut und die Kiddies halten wieder ihre Marshmellows übers Feuer. Als es dann dunkel ist, wird es Zeit für die Heier.
    Ein Wort noch zu den Mücken. Wir haben ja in der Regel immer an irgendeinem Gewässer genächtigt, sind durch die Wälder gestiefelt, Mücken waren nie das Problem, nicht mehr als hier bei uns, nicht der Rede wert, das hatten wir von den großen Seen ganz anders in Erinnerung. Stehen bleiben im Wald und nix passiert.


    Links:


    http://www.logskyscraper.com/
    http://www.bellsalaska.com/whitethings.html
    The Whitehorse to Dawson Overland Trail
    Fort Selkirk (deutsch)


    ;arr:;arr:;arr:Gastbeitrag Yukon1 über Whitehorse

  • So, bin Euch durchs Gestrüpp hinterher geeilt =)


    Ich bin hin und weg, die Landschaft gefällt mir sehr gut!
    (Schreib ich das gerade wirklich??? Grün? Wälder???) :gg:


    Spaß beiseite! Ist wirklich schön!


    Und gut, dass Ihr nicht auf Lydia gehört habt :gg:

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