Chaco Canyon National Historic Site

  • Chaco Canyon National Historical Park


    Der Chaco Canyon liegt im Nordwesten von New Mexico zwischen Albuquerque und Farmington. Es war die Heimat von Menschen, die als Ansazi bekannt sind. Wenn man heute im Chaco Canyon ist, dann kann man sich kaum vorstellen, dass in der steppenartigen, schwach besiedelten Landschaft zwischen 850 und 1250 das Hauptzentrum der Pueblo-Kultur befand. Der Canyon ist etwa 15 km lang und 2-3 km breit. Damals müssen andere klimatische Bedingungen geherrscht haben, es muss damals viel Wasser und auch Bau- und Brennholz gegeben haben. Anders lässt es sich nicht erklären, dass Chaco mindestens 500 Jahre dicht besiedelt war.


    Ein kleiner Exkurs:
    Woher stammt der Name Chaco?
    Ein Erklärung, die ich gefunden habe besagt, dass die Acoma (Pueblo Indian) das Gebiet „W’aasrba shak’a“ (place of greasewood) genannt haben und daraus die Kurzform Chaca entstanden ist und daraus dann Chaco.


    Von 850 bis 1250 war Chaco der Mittelpunkt des zeremoniellen Geschehens, des Handels und der Verwaltung im prähistorischen Four Corner Gebiet. Das gab es weder vor der Chaco-Zeit noch nachher. Außergewöhnlich waren auch die mehrstöckigen Häuser, die Zeremonialgebäude und die unverkennbare Architektur. Die Konstruktion der Pueblos erforderte eine erhebliche Planung und Organisation bei der Beschaffung der Baumaterialien und des Bauens. Die Chaco People kombinierten viele Elemente: Vorgeplantes Architektur-Design, astronomische Ausrichtungen, Geometrie und Landschaftsgestaltung, um ein antikes urbanes Zentrum mit einer spektakulären Architektur zu erschaffen. Pueblo Bonito beispielsweise war nach den vier Himmelsrichtungen angelegt und die Achse der großen Kiva verlief genau in Nord-Süd-Richtung. Zur Hochblüte sollen etwa 5000 Menschen im Chaco Canyon gelebt haben. Heute verirren sich nicht sehr viele in den Chaco Canyon, denn er liegt Abseits der großen Haupttouristenrouten.


    Interessant ist auch, dass es ein ausgedehntes Straßensystem gab, dass die „Great Houses“ untereinander und mit den etwa 150 außen liegenden Great Houses in der Region verband. U. a. gab es eine breite Road bis nach Aztec.


    Außerhalb des Chaco Canyons gibt es etwa 200 Houses, die so genannten Chaco Outlier. Alle haben die charakteristischen Chaco Merkmale - voll behauene Steine.


    Auf Grund der Funde in Chaco, geht man davon aus, dass es weit reichende Handelsbeziehungen gab, z. B. hat man Muscheln von der Pazifikküste und Kupferschellen, die wahrscheinlich aus Mexico stammen, gefunden. Erst kürzlich haben Wissenschaftler Kakao auf Scherben gefunden. Dieser wuchs nur in Mexico, bzw. noch weiter südlich.


    Wer nach Chaco fahren will, sollte mindestens einen halben Tag, besser ein Tag, dafür einplanen, um die Bauwerke und Landschaft auf sich einwirken zu lassen. Hier gibt es genügend Stellen, um die Stille zu genießen und die Seele baumeln zu lassen.


    Zufahrt:
    Die empfohlene Anfahrt ist von der US550. Der Abzweig von der US550 zum Chaco Canyon ist ausgeschildert. Auf den Country Roads 7900 und 7950 geht es zum Chaco Canyon. Von der US550 bis zum Visitor Center sind es 21 Meilen.


    Von Süden gibt es noch zwei Roads (über Hwy 57 - 30 Meilen Dirt Road - und von Pueblo Pintado - 13 Meiles of rough Dirt) nach Chaco, beide gehen vom Highway 9 ab. Beide Roads sind wesentlich schlechter als die empfohlene Road und für RVs nicht geeignet.


    Öffnungszeiten:
    Chaco Canyon ist jeden Tag von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang geöffnet.
    Das Visitor Center hat von 08:00 -17:00 Uhr geöffnet.


    Canyon Loop Drive
    Bei dem 9 Meilen Canyon Loop (asphaltiert) kommt man an sechs “Major Great Houses” vorbei. Diese Sites sind: Una Vida, Hungo Pavi, Chetro Ketl, Pueblo Bonito, Pueblo del Arroyo, and Casa Rinconada. Im Visitor Center gibt es Self Guided Trail Guides für die einzelnen Pueblos.


    Una Vida & Petroglyphs
    (1 Meile Roundtrip, etwa 45 Minuten)
    Ein eine Meile Rundweg incl. Petroglyphs beginnt beim Visitor Center Parkplatz. Una Vida ist eines der ältesten Pueblos (Baubeginn etwa 850) und besteht aus einem mehrstöckigen Gebäude mit etwa 100 Räumen und Kivas, die nur zum Teil freigelegt wurden. Weiterhin gibt es eine große Kiva. Hinter Una Vida findet man an den Felswänden einige gute erhaltene Felsenzeichnungen.


    Hungo Pavi
    (1/4 Meile Roundtrip, etwa 1/2 Std.)
    Etwa 2 Meilen nach dem Visitor Center kommt man zum Hungo Pavi Pueblo, das ebenfalls noch nicht freigelegt wurde. Das Pueblo hat einen D-förmigen Grundriss und hat über 150 Räume, eine große Kiva und eine eingeschlossene Plaza.


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    Chetro Ketl
    (0,5 Meilen, etwa 45 Minuten)
    Chetro Ketl befindet sich 4,5 Meilen nach dem Visitor Center. Chetro Ketl ist das zweitgrößte „Chacoan Great House” und hat ein D-förmigen Grundriss. Das Pueblo bestand aus etwa 500 Räumen und hatte ebenfalls eine große Kiva und kleinere erhöht liegende Kivas. Die Plaza ist einzigartig, sie liegt etwa 12 Feet über dem Canyonboden. Einige Archäologen vermuten, dass durch mexikanische Hochkulturen die Architektur in Chaco beeinflusst wurden ist. Sie meinen den Beweis für ihre Theorie in den Säulenreihen zu sehen, die man in Chetro Ketl entdeckt hat.


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    Petroglyph Trail
    (1/4 Meile, etwa 30 Minuten)
    Wenn man Chetro Ketl und Pueblo Bonito besichtigen will, dann bietet es sich an, den Petroglyph Trail zu gehen. Er führt an der Felswand von Chetro Ketl zum Pueblo Bonito. Dabei kommt man an verschiedene Petroglyphs vorbei.


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    Pueblo Bonito
    (0,5 Meilen, etwa 45 Minuten bis 1 Std.)
    Pueblo Bonito war die größte, schönste und wichtigste Stätte des vorkolumbischen Nordamerikas und ist ein muss für alle Besucher. Sie ist die am besten erforschte Ruinenstätte im Canyon. In verschiedenen Stufen wurde Pueblo Bonito zwischen 850 und 1150 geplant und erbaut und wurde das Zentrum der Chacoan World. Diese Welt beinhaltet ein riesige Gebiet im heutigen Südwestens, incl. dem San Juan Basin in New Mexico und Teile von Colorado, Utah und Arizona.
    Auch das Pueblo Bonito hatte einen D-förmigen Grundriss mit der Frontseite nach Süden. Mit der Zeit wurde das Gebäude 5 Stockwerke hoch und umschloss 600 Räume und 40 Kivas - eine architektonische Meisterleistung der damaligen Zeit. Das Zentrum bildete die zweigeteilte Plaza. Man vermutet, dass nur ein kleiner Teil der Räume als Unterkünfte dienten.


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    Casa Rinconada and Small Villages
    (0,5 Meilen, etwa 30-45 Minuten)
    6 Meilen nach dem Visitor Center kommt man zum Parkplatz für die Casa Rinconada. Der Trail führt vom Trailhead an mehreren Small Houses vorbei zur Casa Riconada. Die Casa Rinconada ist eine der größten Kivas des Südwestens und wird daher auch Great Kiva genannt. Große Kivas wurden gewöhnlich in Plazas von Great Houses gebaut wie z. B. in Pueblo Bonito. Die Casa Rinconada Great Kiva dagegen steht alleine zwischen etwa 300 Small Houses und man vermutet, das diese Kiva als Zeremonienstätte für die vielen kleinen Houses diente.
    Die Great Kiva mit einem Durchmesser von etwa 20 Meter liegt auf der Südseite des Chaco Canyons direkt gegenüber der beiden Great Houses Pueblo Bonito und Chetro Ketl und wurde etwa um 1100 erbaut. An der runden Innenwand der Kiva befindet sich eine Steinbank, die Platz für etwa 100 Personen bietet. Auf der Nordseite führen Steinstufen in die Kiva hinunter, dieser Eingang ist Standard bei Great Kivas. Aber bei Casa Rinconada gibt es zusätzlich noch einen Südeingang. Außer den üblichen Vertiefungen für Stützbalken findet man eine gemauerte Feuerstelle mit Entlüftungssystem und 34 Wandnischen zur Aufbewahrung von Zeremonialgegenstände.


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    Pueblo del Arroyo
    (1/4 Meile etwa 30-45 Minuten)
    5,5 Meilen nach dem Visitor Center geht eine Road etwa 600 Meter nach Westen. Von hier gelangt man zu weiteren Ruinenanlagen. Gleich links liegt das Pueblo del Arroyo. Es wurde in zwei kurzen Abschnitten von 1025 bis etwa 1125 erbaut. Es gehört auch zu den Great Houses, aber es fehlt hier die Great Kiva.


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    Kin Kletso
    Nach weiteren 500 Metern, die man zu Fuß laufen muss, kommt man nach Kin Kletso. Die Bauweise ist unterschiedlich zu den anderen Great Houses, anstatt D-förmig war Kin Kletso rechtwinklig angelegt. Kin Kletso hatte etwa 100 Räume und war wahrscheinlich 3 Stockwerke hoch.


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    Hiking Trails
    Es gibt vier Hiking Trails, Für diese Trails ist ein Permit erforderlich, dass man kostenlos beim Visitor Center und beim jeweiligen Trailhead erhält.


    Wijiji Trail
    Trailhead ist in der Nähe des Campground.
    Der 3 Meilen Roundtrip (2 Std.) führt nach Wijiji, einem Chacoan Great House, das etwa um 1100 erbaut wurde.


    South Mesa Trail
    Der Trailhead ist beim Casa Rinconada.
    Der Roundtrip ist etwa 3,6 Meilen (3-4 Std.) lang und führt auf die South Mesa und weiter zu Great House Tsin Kletzin. Anstatt dem Loop kann man nur zum Tsin Kletzin Great House und dann den gleichen Weg wieder zurückgehen. Man spart etwa eine Meile.


    Penasco Blanco Trail
    Trailhead ist beim Pueblo del Arroyo Parkplatz.
    Der Penasco Blanco Roundtrip ist mit 7,2 Meilen (4-6 Std.) der längste Trail im Chaco Canyon. Auf dem Weg kommt man an der Casa Chiquita vorbei. Das Penasco Blanco Great House, das noch nicht freigelegt ist, hat einen ovalen Grundriss. Zwei Pfade führen zu zahlreichen Chacoan und Navajo Petroglyphs und historische Inschriften, darunter ein Supernova Pictograph.


    Pueblo Alto Loop
    Trailhead ist beim Pueblo del Arroyo Parkplatz.
    Der komplette Loop ist etwa 5,1 Meilen (3-4 Std.) lang und geht beim Kin Kletso auf der Nordseite des Chaco Canyons zum Rim hinauf. Der Trail führt am Rim entlang und man hat einen spektakulären Blick auf das Pueblo Bonito und Chetro Ketl. Dann geht es weiter zum Pueblo Alto, dabei kommt man auch an in Fels gehauenen Steinstufen vorbei.
    Wem der komplette Weg zu lang ist, sollte auf jeden Fall bis zum Pueblo Bonito Overlook laufen, 1Std. Roundtrip.


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    Pueblo del Arroyo


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    Kin Kletso


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    Pueblo Bonito


    Ich war insgesamt im Laufe der Jahre etwa 2 Tage im Chaco Canyon und würde gerne noch einmal zur Penasco Blanco gehen. Dort war ich bisher noch nicht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von WeiZen
    Danke Gerd. Ganz toll.
    Die Aufnahmen entstanden hoffentlich im Februar?
    Anfang Mai dürfte es dann grüner sein?


    Es war ziemlich spät im Jahr, die Aufnahmen stammen vom 10.11.2006. Im Mai dürfte es etwas grüner sein.

  • Ich nochmal :gg:
    Also wenn ich sehe, was Gerd allein zum Chaco Canyon gemacht hat, bin ich fast dafür, dass er die nächsten Touren nur noch in den bekannten öffentlichen Parks verbringen darf :gg:
    Da steckt ein Potential drin, welches Gerd wunderbar betonen kann :clab:

    • Offizieller Beitrag

    :schaem: Ups, Danke für die Komplimente. :schaem:


    Eine Beschreibung zum Chaco Canyon wollte ich schon immer einmal machen, und das hat sich jetzt einfach angeboten.


    Ich kenne noch die alte Nordzufahrt zum Chaco Canyon, die SR57, dort bin ich 1987 gefahren. Diese Zufahrt zum Chaco Canyon gibt es heute nicht mehr, auch wenn sie in Topo 7 noch eingezeichnet ist. Heute fährt man auf der SR57 nach Ah-Shi-Sle-Pah. ;)


    Zitat

    Original von Westernlady
    Ich nochmal :gg:
    Also wenn ich sehe, was Gerd allein zum Chaco Canyon gemacht hat, bin ich fast dafür, dass er die nächsten Touren nur noch in den bekannten öffentlichen Parks verbringen darf :gg:
    Da steckt ein Potential drin, welches Gerd wunderbar betonen kann :clab:


    Würde ich gerne machen, ich suche nur noch einen Sponsor. ;)


    Das mit dem Reiseführer lassen wir besser, es gibt ja schon genug Infos, die muss man sich nur zusammensuchen. ;)

  • So, dann will ich hier auch gleich noch meinen Senf dazugeben... :gg:


    Bisher war ich mindestens 5 oder 6 mal im Chaco (hab' schon aufgehört zu zählen, weil ich mich dort so zuhause fühle) und fand's jedesmal toll. Für jemanden, der "nur mal eben" vorbeifahren will, ist er natürlich nicht geeignet, und ich finde, gerade wenn man sich ein wenig (oder wie ich auch ein wenig mehr) mit der Kultur der Ancient Puebloans (Anasazi ist mittlerweile nicht mehr politically correct) beschäftigt, fasziniert einen dieser Ort gleich noch mehr.


    Vor zwei Jahren hatte ich Glück und war gerade an einem Tag dort, wo eine geführte Vollmondtour durch Pueblo Bonito angeboten wurde. Normalerweise wird der Loop Drive ja nach Sonnenuntergang geschlossen, in diesem Fall durfte man sich aber im PB im Rahmen der Tour länger aufhalten.


    Schon kurz vor Sonnenuntergang habe ich fotografiert wie blöd, denn das Licht war einfach unbeschreiblich.



    Und dann die Vollmondtour - Gänsehaut, kann ich euch sagen, zumal einer der Teilnehmer eine indianische Flöte dabei hatte und bei einem Stop in einem der zugänglichen Räume damit spielte. Darüber noch die Sterne, die man im Chaco so gut sieht wie fast nirgends im Südwesten... Ein wirklich einmaliges Erlebnis!



    Leider werden diese Vollmondtouren wohl auf der Internetseite des Chaco beim NPS nicht angekündigt - ist aber vielleicht auch gut so, denn die Tour war auch so schon mehr als gut besucht, und der Campground war gegen Mittag schon voll.


    Dieses Jahr habe ich mir übrigens endlich mal die lange Wanderung nach Penasco Blanco vorgenommen, nachdem ich alles andere schon kenne. Hat die schon mal jemand gemacht?

    • Offizieller Beitrag

    war ich mindestens 5 oder 6 mal im Chaco


    Dann frag ich mal, welche Zufahrt ist mit WoMo angenehmer oder tun sich beide nix ?

    • Offizieller Beitrag

    Dieses Jahr habe ich mir übrigens endlich mal die lange Wanderung nach Penasco Blanco vorgenommen, nachdem ich alles andere schon kenne. Hat die schon mal jemand gemacht?

    Die Wanderung habe ich auch noch auf meiner List.



    Dann frag ich mal, welche Zufahrt ist mit WoMo angenehmer oder tun sich beide nix ?

    Die von der 590 fand ich in weit besserem Zustand.

    Joe, Du meinst bestimmt die US550. ;)


    Ich würde von der US550 nach Chaco fahren. Das ist die Hauptzufahrt und die wird auch regelmäßig gegradet. Der erste Teil ist sogar asphaltiert. Man kann den Chaco-Besuch auch mit den Lybrook Badlands verbinden, denn das erste Teilstück ist identisch mit der Zufahrt nach Lybrook.


  • Grrr, du warst schneller! :wut1: ;)


    Jo, die südliche Zufahrt über Crownpoint würde ich mit WoMo auch nicht machen wollen. Die ist wesentlich holpriger als die von der 550 aus, und obwohl ich mit Miet-SUV noch nie Probleme hatte, kann ich mich vage an ein paar Stellen erinnern, die für ein WoMo bestimmt grenzwertig wären.


    Gruß
    Raven

  • Wichtige Fotolocation, die Türen in Pueblo Bonito.

    Witzig, genau diese Perspektive hab' ich auch, nur bei anderem Licht. Aber ich glaube, die hat jeder. ;)



    Und auf jeden Fall die Ranger Tour durch Pueblo Bonito mitmachen, die war echt Klasse .

    Da gebe ich dir recht, auch wenn's immer auf den Ranger ankommt. Ich hatte da mal eine supernette ältere Dame, die das als Volunteer gemacht und sich redlich bemüht hat, aber im Endeffekt wußte sie leider nicht sooo gut Bescheid. Liegt wahrscheinlich auch daran, daß die Volunteers nicht so wirklich gut geschult werden.

  • Zitat von »WeiZen« Dann frag ich mal, welche Zufahrt ist mit WoMo angenehmer oder tun sich beide nix ? Zitat von »utahjoe« Die von der 590 fand ich in weit besserem Zustand. Joe, Du meinst bestimmt die US550.


    Ich hab' in meiner Fotosammlung noch ein Bild von der Zufahrt von der 550 gefunden:



    (wobei das, wenn ich mich recht entsinne, auf dem Rückweg geschossen wurde)


    Man sieht, es ist quasi eine vierspurige Autobahn, zumindest im Vergleich zu manch anderer unpaved road. ;)


    Bei oder nach Regen würde ich die allerdings auch nicht fahren wollen.


    Gruß


    Raven

    • Offizieller Beitrag

    Bei oder nach Regen würde ich die allerdings auch nicht fahren wollen.


    Ich auch nicht, habe da so meine Erfahrung, auch wenn die Schwelle beim WoMo durch das Gewicht etwas höher liegt.
    Danke schön. :wink4:

  • Der Peñasco Blanco Trail wurde ja hier schon erwähnt, aber es gibt noch keine richtige Beschreibung, deshalb hole ich das mal nach. :gg:


    Vorab: es ist mit 7,2 Meilen (knapp 12 km) der längste und deshalb wohl auch anstrengendste Trail im Chaco Canyon. Obwohl nur ca. 200 Fuß Höhenunterschied zu überwinden sind, machen viele sandige Abschnitte und der Mangel an Schatten ihn vor allem im Sommer nicht gerade angenehmer.




    Unbedingt genug Wasser mitnehmen! Außerdem hat der NPS neuerdings ein paar kleine Umwege eingebaut, um die Vegetation zu schützen, d.h. man darf nochmal ein paar hundert Meter mehr einplanen.


    Laut der NPS-Info braucht man für den kompletten Trail 4-6 Stunden. Ich war mit viel Fotografieren und ein, zwei kurzen Päuschen ziemlich genau 5 Stunden unterwegs.


    Hier findet ihr eine grobe Karte des Trails. Mehr braucht man auch nicht, denn er ist gut beschildert und erkennbar.


    Es gibt auch die Möglichkeit, nur bis zu den Petroglyphs zu laufen, das sind dann nur 4 Meilen. Allerdings sind die beiden interessantesten Attraktionen, die Ruine von Peñasco Blanco und der Supernova Pictograph (dazu später mehr) nur zu sehen, wenn man den langen Trail läuft, der zur Ruine führt. Die Petroglyphs sind sicher auch interessant, aber sowas kann man anderswo auch sehen. Was ich damit sagen will: wenn man schon mal hier ist, sollte man auf jeden Fall den ganzen Trail machen.


    Wichtig: wie für die anderen Backcountry Trails im Chaco braucht man auch hier ein Permit. Dieses ist kostenlos entweder im Visitor Center oder am Trailhead Register zu erhalten. Ich habe mir in diesem Fall gleich im Visitor Center eines geholt, denn für diesen Trail (wie auch für den zu Pueblo Alto) muß man am Parkplatz von Pueblo del Arroyo parken, und das Trailhead Register ist ein (wenn auch kurzes) Stück entfernt. Holt man sich also erst am Register ein Permit, muß man damit zurück zum Auto (eine Kopie muß nämlich sichtbar auf dem Armaturenbrett plaziert werden) und läuft dann nochmal die selbe Strecke. Okay, das sind nur ein paar Meter, aber weshalb sollte man die Strecke doppelt laufen... :nw:


    Nun zum Trail selbst:


    Wer will, sucht noch kurz das Töpfchen auf, das sich kurz nach dem Trailhead links ein Stück unterhalb des Trails befindet. Auf der restlichen Strecke gibt's nämlich nur noch Büsche. ;)


    Als erstes kommt die Ruine von Kin Kletso, hinter der der Trail zum Pueblo Alto beginnt.




    Ein Stück weiter hat man kurz einen Hoodoo oben auf der Mesa im Blick...



    ... bevor man die Casa Chiquita (hat nix mit den Bananen zu tun!) erreicht.



    Beide Gebäude wurden Anfang des 12. Jahrhunderts quasi in einem Rutsch im McElmo-Stil errichtet - hat also etwas von "geplantem Wohnen", im Gegensatz zu den meisten Great Houses im Chaco, die über mehrere Jahrhunderte gewachsen sind.


    Mit ein wenig Glück bzw. zur richtigen Jahreszeit trifft man auf dem Trail auf die einheimische Flora und Fauna.





    Wieder ein Stück weiter zweigt rechts der Petroglyph Trail ab, der an der Wand der Mesa entlang führt, parallel zum Main Trail. Hier gibt es jede Menge Petroglyphs zu bewundern.









    Leider sind einige davon böse verunstaltet. :(





    Mittlerweile kann man oben auf der südlichen Mesa schon die Mauern von Peñasco Blanco erkennen:



    Ein gutes Stück nachdem man den Petroglyph Trail hinter sich gelassen hat, durchquert man den Chaco Wash (meistens trocken - wenn Wasser fließt, sollte man das lieber bleiben lassen):



    Von hier ist es nicht mehr weit zum Supernova Pictograph. Kleiner Tip am Rande, nachdem ich von einigen Leuten gehört habe, daß sie das Ding gar nicht gefunden haben: Augen nach oben. :gg: Es befindet sich nämlich an der Unterseite eines Felsüberhangs - hier gut zu sehen:



    Neben dem, was manche für ein Bild der Supernova von 1054 halten, andere wiederum für einen stinknormalen Stern bzw. die Venus, gibt's auch noch einen Halbmond und einen Händeabdruck...



    ...sowie ein paar Spiralen, mal als Pictograph, mal als Petroglyph. Kennt jemand den Unterschied nicht? Dann einfach fragen. :)




    Auch die Schwalben fühlen sich hier mehr als wohl. Offenbar entfernt der NPS öfter mal die Nester in unmittelbarer Nähe zu den Pictographs. Auf dem Bild weiter oben erkennt man das deutlich.



    Hier läßt sich übrigens gut pausieren, denn im Gegensatz zum Großteil des Trails gibt's hier Schatten. :)


    Anschließend kann man dann den Aufstieg zur Ruine von Peñasco Blanco in Angriff nehmen. Wie gesagt, es sind ca. 200 Fuß Höhenunterschied, also nicht mal 70 Meter, und das auch nicht besonders steil. Aber das Ganze zieht sich ziemlich. :rolleyes:




    Blick zurück in den Canyon:



    Wenn man's aber endlich geschafft hat, ist die Ruine wirklich beeindruckend. Es ist die drittgrößte im Chaco Canyon (nach Pueblo Bonito und Chetro Ketl), und sie hat einen ungewöhnlichen ovalen Grundriß, hier gut zu sehen.


    Da die Ruine nie offiziell ausgegraben wurde, sieht man in erster Linie einige noch halbwegs intakte Mauerreste und sehr hohe "Haufen", unter denen sich die übrigen Mauern befinden.








    Peñasco Blanco ist übrigens auch eines der ältesten Great Houses; es wurde ca. zwischen 1060 und 1100 erbaut. Insgesamt hatte es wohl ca. 300 Räume und 17 Kivas. Außer Tsin Kletsin ist es die einzige Ruine auf der Südseite des Canyon.


    Faszinierend fand ich hier oben vor allem die Einsamkeit. Ich hatte den Trail nach den Petroglyphs komplett für mich alleine... Offensichtlich war keiner außer mir so bekloppt, diesen langen Trail bei den Temperaturen zu machen. :rolleyes:


    Fazit:


    Für mich ist das einer der besten Trails im Chaco, wenn auch mit Abstand der anstrengendste (die anderen hatte ich im Herbst gemacht, als es kühler war). Auch wenn der Rückweg sich zog wie zäher Kaugummi, habe ich es wegen der schönen Petroglyphs, der einzigartigen Pictographs und der beeindruckenden Ruine von Peñasco Blanco (inkl. tollem Blick auf den Canyon) nicht bereut.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn es mal als Radweg komplett freigegeben wird, komme ich da auch hin.
    So kenne ich es nur bis Casa Chiquita. Aufgrund der vielen Radfahrer im Mai, habe ich Hoffnung, das es eines Tages so seien wird. :!!
    Im Mai wärst Du da nämlich nicht allein gewesen. ;)

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