Heute war für mich eines des Highlights des Urlaubes. Und ich entschuldige mich schon mal dafür, dass es viele Bilder gibt.
Dienstag, 16.09.2008, Red Rocks (Ward Terrace)
Zu Hause habe ich Bilder von Philippe Schuler bewundert: Bilder von den Red Rocks.
Ich konnte mir aber nicht so richtig vorstellen, wo die sind. Und so war ich erfreut, als ich von Silke eine PN bekommen habe. Um es kurz zu machen, Silke hat nachgeforscht, Google gequält und fand eine Stelle wo die Red Rocks sein konnten, die Adeii Eechii Cliffs östlich von Cameron. Sie teilte uns (Eva, Christian, Volker und mir) ihre Nachforschungen mit und wir waren auch der Meinung, dass sie die richtige Stelle entdeckt hat.
Jetzt musste nur noch der Weg zu den Red Rocks gefunden werden. Eva versuchte es nördlich von Cameron. Aber irgendwann gab es keinen Weg mehr und sie mussten umkehren. Christian versuchte es von Cameron aus und fuhr östlich des Little Colorado River entlang, aber auch er musste umkehren. Volker war zwar in der Gegend, hat aber nicht danach gesucht und bei Silke reichte die Zeit nicht, um auf Endeckung zu gehen. Nun sollte ich versuchen, einen Weg dorthin zu finden. Ich hatte mir ja gestern extra dafür ein Permit besorgt.
Nach dem Frühstück fuhr ich um 07:00 Uhr auf der US89 nach Norden. Dann fuhr ich am Sunset Crater vorbei in Richtung Wupatki NM. Kurz vor dem Visitor Center ging es dann rechts ab auf eine Gravel Road, die zum Little Colorado River führt.
Dort gibt es eine Furt durch den Little Colorado River - Black Falls Crossing. Als ich bei der Furt ankam, bekam ich erst einmal einen Schreck. Der River hatte braunes Wasser, sah schlammig aus und man konnte nicht sagen wie tief es ist.
Das andere Ufer schien mir sooooo weit weg zu sein.
Sollte ich jetzt schon umkehren müssen? Nach genauer Betrachtung sagte ich mir, es müsste gehen, denn es gab Reifenspuren, die ziemlich neu aussahen. Ich wagte es und fuhr los.
Am anderen Ufer ging es leicht nach oben und es war etwas schlammig. Beim Hinausfahren drehte die Reifen durch, es ging nicht weiter. Ich schaltete den LOW-4WD zu und damit ging es dann ganz leicht.
Dann ging es hinauf auf die Ward Terrace. Am Anfang konnte man noch sehr gut fahren, aber als ich von der "Main Road" abbiegen musste, wurde es schlechter. Richtige 4WD-Fahrer hätten wahrscheinlich darüber gelächelt, aber für mich war die Piste teilweise schon fast an der Grenze zum Offf-Road fahren. Manchmal musste ich sogar Off-Road fahren. Auf den ersten Meilen waren noch viele Radspuren zu sehen, die dann immer weniger wurden.
Es ging immer in einiger Entfernung an den roten Klippen entlang nach Norden.
Dann gab es nur noch ganz alte Spuren und auf einmal tauchten von der Seite wieder Spuren auf, die vielleicht nur ein paar Tage alt waren. Teilweise gab es auch ein paar sandige Stellen, die ich schnell mit 4WD gefahren bin. Es war fast so wie die Fahrt zur White Pocket, nur dass die Sandpassagen nicht so lang waren. Vor einem kleinen Hügel konnte man sehen, dass hier ein ATV abgeladen wurde und dass derjenige dann mit dem ATV weitergefahren ist, denn die Spuren wurden schmaler. Ich hab ja was gegen ATVs, aber jetzt wäre ich auch lieber mit einem ATV weitergefahren.
Auf der Karte hatte ich gesehen, dass zwei Jeep-Roads in Richtung zu den Red Rock Cliffs abgingen. Aber die rechte Jeep-Route existierte nicht mehr. Die hätte ich eigentlich nehmen müssen, um an die rechte Wand zu kommen, wo wir die Philippe-Location vermuteten. Auf der linken Jeep-Route bin ich so weit gefahren wie es ging. Ich fuhr sogar ein Stück Off-Road. Erst am Ende sah man die linke Wand, noch ziemlich weit weg.
Von einem Hügel konnte man auch die rechte Wand sehen, aber nur den oberen Teil. Ein paar Hügel versperrten die Sicht. Es wäre noch ein schöner Fußmarsch dorthin. Im Radio hatte ich gehört, dass am Nachmittag mit Thunderstorms zu rechnen ist. Es war auch schon spät und ich wollte noch einen anderen Weg hierhin finden.
Um die Red Rocks näher zu erkunden, muss man hier übernachten.
Ich verzichtete daher auf einen Fußmarsch durch den Sand zur rechten Wand und kehrte um. Bei ein paar schönen Formationen hielt ich kurz an.
Nachdem ich die Piste erreicht hatte, fuhr ich noch ein Stück weiter nach Norden. Aber ich kam nicht weit, nur bis zum Tonahakaad Wash. Hier war ein Weiterkommen nicht möglich.
Ich musste umkehren und fuhr zurück bis zu dem Punkt wo die erste Jeep Road sein sollte. Bei der rechten Jeep Road versuchte ich es, Off-Road näher an die Red Klippen heranzukommen, aber nach ca. 500 m war Schluss.
Auf der Fahrt nach Süden geht es auch an Dünen vorbei. Die Fahrspuren sind vom Sand verschüttet worden und man musste sich selber einen Weg um bzw. durch die Dünen suchen.
Panorama:
Öfters kam man den Red Rocks relativ nahe.
Bei einer Stelle, wo die Piste ziemlich nah an den Red Rocks vorbei führt, konnte ich nicht widerstehen. Ich stellte den Wagen neben der Piste ab und ging auf die Wand zu. Es war ziemlich anstrengend, da es fast nur durch Sand ging.
Je näher man der Felswand kam, umso höher ragten sie hinauf. Leider war jetzt kurz nach Mittag nicht das optimale Licht zum Fotografieren. Aber ich war ganz begeistert von den Red Cliffs.
Ich konnte mich kaum trennen, aber es zogen immer mehr Wolken auf und ich ging schweren Herzens zum Auto zurück. Ich war ca. eine Stunde bei den Red Cliffs, die Zeit verging wie im Flug. Auf der Weiterfahrt an den Red Cliffs nach Süden bin ich zweimal fast bei Häusern von Natives gelandet. Ich bin schnell umgekehrt und habe eine andere Route genommen. Hier war auch an einem langen Stück sehr viel Sand. Mit 4WD und schneller Fahrt ging es gut durch. Am südlichen Ende kommt man den Red Rock Cliffs wieder ziemlich nahe,
aber es war schon ziemlich spät und in der Ferne konnte man dunkle Wolken sehen, die näher kamen. Eigentlich wollte ich den gleichen Weg wieder zurückfahren, wieder durch die Furt. Aber dann wäre ich auch in Richtung der großen dunklen Wolke gefahren.
Ich schaute mir auf der Karte an, ob es noch einen anderen Weg zum Asphalt gibt. Leupp war die nächste Möglichkeit. Es gab hier unzählige Roads, die alle kreuz und quer führten. Da kann man ganz schnell die Orientierung verlieren. Aber ich habe ja gedient (Bundeswehr) und da lernt man, mit Karten umzugehen und sich zu orientieren. Irgendwie hatte ich es geschafft, immer den richtigen Weg zu nehmen.
Unterwegs begegnete ich noch einem älteren Indianer mit Frau. Sie kamen vom Einkaufen zurück. Nach einem stockenden und holprigen Anfang kamen wir dann ins Gespräch. Ich war erstaunt, dass er seiner Frau unser Gespräch übersetzte, sie schien kein Wort englisch zu sprechen. Zuerst die üblichen Fragen, wie geht es, woher, wohin, usw. Seine Miene wurde sogar freundlich, als ich ihm sagte, dass ich die Menschen bewundere, die in dieser wunderschönen Landschaft leben, aber dass es bestimmt ein hartes Leben ist und dass wir Stadtmenschen so ein Leben nicht aushalten würden, es gibt kein McDonald um die Ecke. Er züchtet Kühe und Pferde, aber reich wird man davon nicht, meinte er. Das sind nur die großen Viehzüchter in Texas. Ich hätte mich gerne noch länger mit ihm unterhalten, aber die dunkle Wolke fing wieder an zu drohen und deshalb machte ich mich auf den Weg nach Leupp.
Die letzten Meilen vor dem Asphalt hatte ich wieder eine gute Gravelroad. Kurz vor dem Asphalt fing es leicht an zu regnen und ich war froh, als ich auf Asphalt weiterfahren konnte. Auf der 99 fuhr ich zur I-40 und weiter nach Holbrook, wo ich um 18:30 Uhr ankam. In Holbrook checkte ich im Super 8 ein. Zum Abendessen kaufte ich mir richtige Brötchen, dazu etwas Wurst, Käse und Bier und verspeiste alles im Motel. Nach diesem Tag schmeckte das Bier besonders gut. Zufrieden ging ich, nachdem ich die Bilder gesichert hatte, ins Bett.
Noch ein kleines Fazit:
- Für mich war der Weg das Ziel. Ich war etwa 11:30 Stunden unterwegs und hatte nur ca. 10 Minuten Pause gemacht, aber ich habe es genossen.
- Die Red Cliffs ziehen sich über viele Meilen nach Süden und es gibt bestimmt noch andere Stellen, die erkundet werden wollen. Einige Stellen sahen sehr interessant aus, zumindest was man von der Piste gesehen hat. Das würde mich jetzt mehr reizen als die vermutete Philippe-Location.
- Dafür müsste man aber mindestens 2 Tag dort bleiben.
- Es ist wichtig, dass man einigermaßen vernünftiges Kartenmaterial dabei hat. Aber auch auf den USGS Topomaps waren Wege eingezeichnet, die es nicht mehr gab und es gab Fahrspuren, die in der Karte nicht verzeichnet waren. Mein GPS-Gerät hat mir an diesem Tag gute Dienste geleistet.
Koordinaten:
ZitatAlles anzeigenOriginal von desert-Gerd
Hier noch die Koordinaten von den Red Rocks:
Koordinaten Red Rocks (WGS84):
Ich beziehe mich auf die Angaben, die ich im Reisebericht gemacht habe.
Little Colorado River - Black Falls Crossing
N35 34.241 W111 16.485
Endpunkt der linken von den beiden Jeep-Roads:
N35 47.312 W111 10.230
Felsformationen:
N35 47.073 W111 10.952
Tonahakaad Wash:
N35 46.802 W111 12.104
Von den Sanddünen habe ich dummerweise keine Koordinaten genommen, die kann man aber nicht verfehlen, da muss man drum herum fahren.
Mein Fußmarsch zur den Red Rocks:
Trailhead (Auto abgestellt): N35 41.690 W111 07.304
dann querfeldein zu den Red Rocks
Red Rocks: N35 42.261 W111 06.442
Red Rocks im Süden
(von der Piste, also nicht direkt von den Red Rocks. Bis zu der Felswand sind es ca. 300 Meter. Man fährt aber hier ein Stückchen sehr nahe an der Felswand entlang - Abstand ca. 300 - 500 Meter):
N35 39.969 W111 05.322
Ich muss den Track noch etwas bearbeiten, überfüssiges rausschmeissen,...... dann stelle ich den auch hier rein.