Oman - wie finde ich den Weg? - ein Reisebericht

  • Zitat

    Original von Emmentaler
    Solche Erlebnisse machen das Reisen interessant. Trotzdem nicht ein verlorener Tag,


    Ernst



    Auch wenn es vielleicht so rüber kommen sollte, verloren waren die Tage sicherlich nicht - wir hatten uns nur einfach was anderes für den Tag vorgestellt.


    Morgens sind wir auch immer frohen Mutes aufgestanden und haben uns den "Herausforderungen" des Tages munter gestellt. :wink4:

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Das ist aber eine schnuckelige Hauptstadt =)
    Ich finde es bewunderswert, dort überhaupt Auto zu fahren :!! Ich denke, sich zu verfahren, das gehört dazu.


    Silke, dort war es überhaupt kein Problem, denn diese Ecke (s. Photo oben) war ja wirklich schnuckelig.


    Die Hauptstadt Muscat mit dem Stadtteil Ruwi haben wir erst am nächsten Tag (zufällig) kennengelernt und das WAR dann Verkehr. :SCHAU:





    ..... doch das lesen wir am Wochenende...... :gg:

  • Zitat

    Original von snake
    Das kommt davon wenn man fremdgeht und nicht in
    die USA fliegt :MG: dann ist alles wieder neu und unbekannt.


    Gruss
    Christian


    Du glaubst gar nicht, wie häufig wir in diesem Urlaub gesagt haben, im Mai nächsten Jahres wird fahrtechnisch alles besser - USA wir kommen wieder... :gg:. Dann haben wir gescheite Karten, die mit der Wirklichkeit zusammen passen, es ist alles ausgeschildert und man kann es auch lesen....

  • Ich spendiere Euch heute doch noch einen Tag:



    21.10.2008 – Dienstag


    Muscat – Sur


    Nach dem Tag gestern hofften wir, dass es besser wird. Wir waren noch nicht richtig im Oman „angekommen“, sondern eher irgendwie stinkig. Nichts lief, wie wir uns das vorgestellt hatten, irgendwie war der Wurm drin. :wut1:


    Frohen Mutes starteten wir, nach einem leckeren Frühstück, unseren Boliden Richtung Sur. Den ersten Teil der Strecke durch Muscat – wo ist denn Muscat? – „kannten“ wir schon, und damit rechneten wir mit keineren größeren Problemen mehr – dachten wir. :neinnein:


    Entweder konnten wir den Reiseführer (Reise Know How „Oman“) nicht richtig lesen, oder es gab keine Schilder an den Straßen oder wir waren einfach nur zu doof, jedenfalls fuhren wir ca. 2 Std. im Kreis. Die Strecke an sich war interessant, führte sie u.a. an einem halbfertigen 5**** und 6****** Sterne Hotelkomplex (Shangri-La Hotelkette) vorbei, über eine schöne Bergstrecke und mit tollen Blicken auf das Meer, aber nicht in die Richtung, die wir wollten, nämlich nach Sur.


    Nach den 2 Stunden herumfahren, kamen wir in Ruwi an, ein Vorort von Muscat und dort mitten in die Innenstadt (jetzt wissen wir, wo Muscat ist) mit einem irren Verkehr. Rechts Autos, links Autos, mal rechts mal links wurde überholt, aus einer Fahrspur wurden kurzerhand 2 oder 3 gemacht, an Kreuzungen wurde sich vorgedrängelt und wir mitten drin, ohne Plan, wohin wir nun fahren müssen. Zwischen den Autos liefen die „Kittelträger“ durch und verschleierte Frauen suchten sich ebenfalls ihren Weg über die Straße. Ich versuchte an Hand des Reiseführers und der Karte zu ermitteln, wo wir in Ruwi sind und wo es weiter geht.
    Dann kamen mal wieder Schilder, aber die Orte die dort standen, standen nicht auf meiner Karte. Zwischendurch schimpfte mein Mann über den Verkehr, wurde langsam sauer. Ich immer hektischer, weil ich nichts fand, Achim hatte keine Lust mehr hatte, sich durch den Verkehr zu quälen. Super, und dann stiegen mir auch noch die Tränen in die Augen, denn ich fühlte mich überfordert.


    Hatte ich doch die wichtige Aufgabe, in diesem Chaos die Strecke zu finden. Nun wurde auch noch Achim sauer, da ich weinte und alles war perfekt.


    Nach einiger Zeit fand ich auf der Karte den richtigen Weg, so wie er auch im Reiseführer stand – oder ich hatte eine Erleuchtung von Allah - und wir konnten die Fahrt nach Sur fortsetzen. Freuten wir uns doch auf eine Strandstraße-Piste mit 2 schönen Wadis.


    Sieht so eine Strandstraße aus?



    oder so:



    Die Strecke war 4-spurig, super neu und die rechte Spur von Quriat nach Sur noch gesperrt, da noch Restarbeiten zu machen waren. Man konnte z.Z. nur 1-spurig fahren. Nun, nicht das Problem, wenn doch wenigstens ausgeschildert stehen würde, wo die Wadis sind. Pie-mal-Daumen hatten wir eine KM-Angabe, aber auf der Autobahn mäßig ausgebauten Straße standen keine Schilder. Wenn mal Schilder standen, standen sie auf der anderen Seite (Richtung Sur), aber über den Mittelstreifen konnte man nicht fahren, entweder tiefe Rinne oder Leitplanken.
    Wie kommt man denn von dieser blöden Straße runter, wenn man mal was sehen will? Schon fast in Sur hielten wir an Mauthäuschen (die Strecke wird kurzfristig Toll-pflichtig werden und fragten dort die Arbeiter nach Wadi Tiwi und Wadi Shab.


    Ganz einfach, meinten diese, ca. 10 km zurückfahren und eine Ab- oder Auffahrt nehmen oder offroad von der Straßen fahren. OK… aber was macht man, wenn man aus der anderen Richtung kommt? Ganz einfach, man nimmt die Auffahrt auf die Autobahn als Abfahrt – äh, das muß einem doch gesagt werden. Als gut erzogener Deutscher macht man doch so etwas nicht. Aber wir sind hier im Oman, da gelten manche Regeln eben nicht.


    Also, wir umgedreht und nach ca. 10 km von der Autobahn runter. Wo ist denn hier ein Wadi? Während wir noch so dumm herumstanden, hielt ein Auto mit Omanis, die uns den richtigen Weg erklärten. Wir sollten wieder auf die Autobahn hoch fahren, bis zu einem Ort mit einer großen Moschee, dort runter von der Straße und unter der Autobahnbrücke geht es dann in das Wadi Shab. Klasse!!!


    Nachdem wir es dann endlich gefunden hatten, waren wir enttäuscht. Das Wadi selbst war leider nicht so schön, denn 2007 hat es an der Küste einen Tropensturm gegeben der viele der Palmen umgeknickt hatte. Diese lagen nun kreuz und quer herum und verrotteten vor sich hin. So ist aber eben die Natur.


    Bilder vom Wadi Shab:







    Hier kann man erkennen, das die Brückenpfeiler einfach direkt in das Wadi hinein betoniert worden sind:




    Etwas weiter fuhren wir ca. 3 km in das Wadi Tiwi. Auch dieses riss uns nicht vom Hocker, aber eben deshalb, weil es ebenfalls vom Sturm ziemlich zerstört ist.


    Wadi Tiwi:



    Unser Nissan Petrol im Wadi Tiwi:



    Also ab und zurück auf die Autobahn und wieder Richtung Sur. Kurz vor Sur prompt an der Straße zum Hotel vorbeigefahren, gewendet und dann doch angekommen. Da noch Zeit war, wollten wir die Innenstadt von Sur erkunden.
    Innenstadt, mal wieder fanden wir nichts, waren zu doof, zu blind oder sonst etwas. So langsam hatten wir den „Kaffee auf“, denn die Strähnchen, von denen ich am Anfang des Reiseberichtes gesprochen hatte, häuften sich so langsam.


    OK, fahren wir halt essen. 2 Tipps aus dem Reiseführer, dass es hinter unserem Hotel 2 recht gute Restaurants geben sollte, stimmten nicht, denn hinter dem Hotel erhob sich eine kleine Felswand. OK, dann vielleicht oberhalb. Oberhalb kamen wir auch nicht hin, sondern standen in einer Autowerkstatt. Es reicht, wir waren sauer, über 350 km gefahren, nicht so richtig was gesehen, nur gesucht, jetzt wollten wir lecker essen.


    Das klappte dann aber ohne Probleme. Im Sur Beach Hotel, direkt am Meer, aßen wir sehr lecker.
    Wieder im Hotel angekommen, haben wir jeder eine Cola mit Barcardi getrunken – tat das nach diesem Chaos Tag gut - und ich muß feststellen, daß ich keine Bilder mehr gemacht habe.



    Sur Plaza Hotel
    352 Km



    Aber zu Eurer Beruhigung, das war der letzte chaotische, blöde oder wie auch immer Tag.
    Danach wurde es schlagartig besser.... :clab:


    ....

  • Och, diese Situationen kenne ich von der Zeit her als es noch kein Navi gab. Und auch in den Grossstädten in Japan war es nicht immer einfach, auch wenn wir uns dort nur per Bahn, Metro oder zu Fuss bewegten. ?( Was sind wir da oft herumgeirrt und auch der Familienfrieden wurde manchmal etwas angekratzt. :MG:


    Aber ich sagte es schon: Solche Erlebnisse gehören einfach dazu.


    Ernst

  • Zitat

    Original von Schneewie
    Unsere Stimmung war dort auf dem Nullpunkt. Kein Wasser, keine Altstadt von Muscat und nur Staus und Baustellen und chaotischer Verkehr.


    Zitat

    Original von Schneewie
    Nichts lief, wie wir uns das vorgestellt hatten, irgendwie war der Wurm drin. :wut1:


    Ich find's sehr gut, dass ihr euch durch diese Anfangsschwierigkeiten nicht habt entmutigen lassen. Ist wohl wirklich ein Unterschied, ob man im Oman unterwegs ist oder in den USA, wo ja alles sehr einfach ist.


    War der Flug von Dubai nach Muscat wieder mit Emirates?


    Gruß
    Gundi

  • Ja Globi, der Flug von Dubai nach Muscat war auch mit Emirates.


    Es waren ja nur 45 min. und die sind mit dem gleichen Fluggerät (A330-220) die Strecke geflogen, wie auch von Düsseldorf nach Dubai.


    Da kann man sich vorstellen, wie schnell die Stewardessen waren, um an alle das Essen auszuteilen... :gg:




    @Silke, ich bin im Oman vielleicht gerade mal 100 km gefahren, aber immer nur außerhalb der Orte/Städte. Mir war es da einfach zu wuselig und ich war froh, das ich dieses an meinen Mann abgeben konnte.




    Unsere nächste Etappe führt uns in die Wüste, nein, keine Panik, nichts mit verfahren usw., sondern unsere Wüstenübernachtung stand an.


    Ich kann Euch sagen, da ging dann unser Puls mehr als runter und wir waren endlich im Oman angekommen. :app:

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