Canyon de Chelly NM, AZ

  • Hi Michi,


    hier mal meine Einschätzung:


    Ohne einen Indian Guide stehen Dir nur zwei Möglichkeiten am Canyon de Chelly offen:


    - die View Points entlang vom North Rim und South Rim Drive Karte


    Zeitbedarf ca. 3 Stunden bis halben Tag - je nach individuellen Fotostopps


    - White House Trail zu alten Ruinen: Zeitbedarf lt. diversen Reiseberichten (ich selbst bin den Trail leider noch nicht gelaufen) ca. 2 Stunden


    Mit einem Indian Guide, kannst Du selbst im eigenen SUV in den Canyon hineinfahren: Quelle


    Canyon Driving


    Fees
    $ Fee Varies


    Details
    To drive on the canyon bottom, a 4-wheel drive vehicle, a Park Service permit and an authorized Navajo guide are required. The fee is $15 an hour for 1 vehicle, $5 an hour for each additional vehicle with a 5-vehicle limit per guide.


    Ebenso sind auch weitere Wanderungen mit einem Guide möglich:


    Canyon Hiking


    Fees
    $15/hour


    Details
    Hiking within the canyon requires a Park Service permit and an authorized Navajo guide, except along the 2.5-mile (4-km) White House Ruins Trail. One guide may take up to 15 people for $15 per hour.


    Dies würde ich auf jeden Fall machen, denn der Canyon de Chelly sieht schon vom Rim wunderschön aus und es muss toll sein, den Canyon näher zu erforschen. Ich denke, ein Gravelroad-Fan kommt da doppelt auf seine Kosten: wunderschöne Landschaft und kein Teer unter den Reifen. Auch kommt man so näher an die indianischen Ruinen ran, die man vom Rim aus nur ganz winzig an den Canyonrand geschmiegt sieht.


    Eine weitere Möglichkeit besteht darin, an geführte Touren in speziellen Offroadfahrzeugen teilzunehmen: http://canyondechellytours.com/


    Im Visitor Center bekommst Du nähere Informationen bzw. kannst dort entsprechende Touren buchen.


    Mein persönliches Fazit: unbedingt in den Canyon runter, deshalb steht der Canyon de Chelly auch weiterhin auf meiner To-do-Liste, denn die Blicke vom Rim aus haben meine Neugierde erst recht geweckt =) Und somit bietet der Canyon de Chelly genügend Möglichkeiten für einen Ganz-Tages-Besuch =)


    Foto-Tipp: Die beste Zeit für schöne Bilder vom Spider Rock ist am späten Nachmittag, wenn die tiefstehende Sonne lange Schatten vom Spider Rock an die Canyonwand wirft.

  • Vorab:
    Canyon de Chelly ist ja ziemlich umstritten, für mich persönlich ist er hoch
    reizvoll. Nirgendwo sonst verbinden sich eine faszierende Landschaft
    mit lebendiger und historischer Indianergeschichte.


    Beide Rimroads sind sehr reizvoll, bei wenig Zeit ist der South Rim
    der reizvollere.
    Unbedingt den Trail zu den White House R. machen. Nicht weil das Gebäude so toll ist, aber der Canyonboden strahlt einfach einen besonderen Reiz aus.
    Eine tolle, allerdings meist nicht einsame Wanderung.
    Seit neuestem solls eine Brücke über den Fluß geben, wir mußten noch durch, was aber ein rießen Spass war.


    Zeitbedarf mit Anfahrt und SRD ca. 5h.


    Silke war ja schon super fleißig!
    Das Hineinfahren mit dem 4WD (viele Flußquerungen) soll faszinierend sein, habe ich aber nicht mitgemacht.


    Schrecklich und teuer empfand ich die beiden Lodges, da habe ich mich absolut
    nicht wohl gefühlt.



    Joe


  • Ich möchte Joe in beiden Punkten zustimmen! Wer tolle Landschaft (u.a. Spider Rock) sehen will, und sich zusätzlich für die Geschichte der American Natives (!) interessiert, kann am C. de Chelly nicht vorbei fahren!


    Und auch die Wanderung zu den White Houses ist lohnenswert! Wir sind auch noch durch den Fluß, damals aber mit wenig Wasser (Sommer!)
    Wieviel Zeit wir gebraucht haben, weiß ich nicht mehr, aber mehr als 2 Stunden waren es bestimmt! Mit Pausen/Fotos usw.

    • Offizieller Beitrag

    Also was soll ich sagen:


    eine geführte Tour habe ich auch nicht gemacht. Sie erscheint mir auch wenig reizvoll denn es geht immer nur am Talboden entlang und führt zu diversen Aussichts und Ansichtspunkten die alles in allem nicht sehr reizvoll sind. Auch 4Wheelmässig nicht der grosse Renner wie mir scheint.


    Den Trail hinunter zu den White Houses kann ich nur empfehlen. Durch eine klasse Landschaft geht es nach unten.
    Wie Joe sagt, die Indianer Siedlung als solches ist nicht der Hammer aber der Weg nach unten und wieder nach oben entschädigt für alles: einfach umwerfend. Wir hatten übrigens keine Wasserdurchquerung mehr sondern bequem eine Brücke.
    Alles in allem bietet der South Trail eindrucksvollere Ausblicke als der auf der Gegenseite.Überrascht war ich das ich, obwohl ohne Führung mehr als einen guten Tag gebraucht habe um alles abzuwandern bzw zu fahren.Den Spider Rock hab ich allerdings 2x gsehen einmals am Vormittag und einmal spät nachmittag(allerdings um etwa 1/2 Std zu spät.(16:20 Ende Februar), da war der Schatten am Spider schon etwa hochgezogen)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    wir haben uns mehr auf den South Rim Drive konzentriert und da die einzelnen Aussichtspunkte (7 an der Zahl) abgegrast. Die North Rim fanden wir danach nicht mehr so interessant.
    Zeitbedarf beim Abfahren der Aussichtspunkte incl der Wanderung zu den White House Ruins ist ein guter Tag.
    An vielen Parkplätzen stehen Indianer und verkaufen ihre teilweise schöne Waren.



    Hier eine Park Karte


    Übrigens: Man spricht es Canyon de Schäi aus.

  • Am Canyon de Chelly kannst Du auf eigene Faust nur die Rim Drives fahren und als Wanderung (abgesehen von den 20-250 m vom Parkplatz bis zum View Point) nur den Trail zur White House Ruin gehen.


    In den Canyon darf man nur in Begleitung eines Guides, dann natürlich auch nur auf bestimmten Strecken. Am Visitor Center erhält man ausreichend Infos und dort ist auch die Anlaufstelle, wenn man mit einem Guide eine Tour in den Canyon machen möchte.

  • Während unserer 2006er Tour haben wir dem National Monument einen Besuch abgestattet und die Viewpoints am Rim besucht. Hier ist der Tagesbericht mit einigen Hintergrundinformationen zum Canyon de Chelly:


    Mittwoch, 13. September 2006
    ...
    Es ist bereits später Nachmittag, als wir in Chinle Richtung Canyon de Chelly National Monument abbiegen (gesprochen: Canyon de Tschej!). Soviel zu unserem Plan, den Canyon de Chelly heute noch komplett zu besichtigen. Hinterher sind wir auch diesmal wieder schlauer und lächeln über unsere illusorische Planung noch bis zum Mesa Verde zu kommen. Beim Visitor Centre müssen wir uns für eine Richtung entscheiden und biegen zum South Rim und Cottonwood Campground ab.


    Der Campground ist bereits gut gefüllt, bietet aber noch einige freie Plätze. Zwischen den Wohnmobilen möchten wir nicht zelten, daher suchen wir uns einen Platz in einer Schleife, die bereits von einigen Zeltern bewohnt wird. Uns gegenüber stehen zwei Motorräder mit deutschem Kennzeichen, doch wir sind alle zu schüchtern und beschränken uns auf eine Begrüssung per Kopfnicken und ein Lächeln. Neben uns zeltet ein älteres Navajo-Ehepaar, in der Nähe parkt ein uriger Pick-Up der aussieht, als hätte er bereits eine Erdumrundung hinter sich. Der Besitzer mit dem wettergegerbten Gesicht, den ausgeblichenen Jeans und dem abgetragenen Karohemd brutzelt über seinem Campfire gerade ein paar Würstchen am Stock.


    Wir errichten schnell unsere Hütte und machen uns auf den Weg zum Canyonrim. Unser überarbeiteter Plan sieht vor, dass wir heute noch die Overlooks bis zum White House abfahren. Zunächst biegen wir nochmal zum Visitor Centre ab. Leider ist es bereits geschlossen, aber unsere Park Map ziehen wir aus dem Spender neben dem Eingang. Jetzt sind wir gerüstet und Frank fährt unter Ausnutzung der erlaubten Geschwindigkeit Richtung Tunnel Overlook.


    Vom Campground lässt sich bereits die Schönheit des Canyons erahnen, jetzt werden wir mit den ersten Eindrücken von der Schlucht belohnt. Wir laufen schnell die paar Meter bis zu einer Aussichtskanzel und machen uns anschliessend wieder auf den Weg. Am Tsegi Overlook blicken wir in einen weiten, grünen Taleinschnitt und erkennen auf dem Grund einige Häuser.



    Trotz Erhebung zum National Monument wird der Canyon noch bis zum heutigen Tag von Navajos bewohnt und bewirtschaftet.
    Die Sonne wirft bereits lange Schatten, als wir den White House Overlook erreichen.



    Am bewaldeten Canyonboden erkennen wir einige Fahrspuren und Siedlungen, doch der Blick wandert zu der zweistufigen Anasazi-Ruine. Ein Teil der Cliff Dwelling-Anlage schmiegt sich auf dem Talgrund an die Canyonwand, der obere Teil liegt geschützt in einem riesigen Alkoven. Wir sind beeindruckt. Diese Pueblosiedlung, die ihren Namen von dem weissen Mörtel an der oberen langen Mauer erhielt, wurde über einen Zeitraum von 1000 Jahren bewohnt.



    Für den 2,5 Meilen langen Trail ist es heute bereits zu spät. Die bizarre Felswände liegen bereits gänzlich im Schatten und so lassen wir den Tag am White House Overlook ausklingen. Ein junger Navajo erklärt gerade einer amerikanischen Gruppe die Bedeutung seiner Felsmalereien, stellt zwischen den traditionellen Symbolen auf der Steintafel einen Bezug zur Stammesmythologie dar. Ich lausche interessiert und schaue mir die farbigen Felszeichnungen genauer an, die Grösste der Tafeln finde ich besonders schön, doch die Amerikanerin hat den gleichen Geschmack und kauft alle drei Felsplatten auf. Frank tröstet mich, dass der Junge morgen bestimmt mit neuen Kunstwerken vor Ort wäre.
    ...
    Donnerstag, 14. September 2006
    Unser erstes Ziel heute Morgen ist der wohl bekannteste Aussichtspunkt des National Monuments. Die gut 18 Meilen bis zum Spider Rock Overlook fahren wir im gemächlichem Tempo bergauf und geniessen den Blick auf die Abbruchkante des Canyons und das Defiance Plateau. Die Berge in der Ferne sind die Chuska Mountains. Am Parkplatz des Spider Rocks parkt ein Reisebus und auf dem kurzen Trail zum Aussichtspunkt begegnen uns die Reisenden, eine französische Gruppe, die laut schnatternd ihrem Fahrzeug entgegenstreben. Jetzt haben wir den Aussichtspunkt für uns alleine, bekommen aber kurze Zeit später Gesellschaft von drei Deutschen, die aber sofort zum 2. Viewpoint weiterziehen. Wir geniessen am 1. Viewpoint die Aussicht auf die markante Felsnadel.



    Nachdem wir den 244 m vom Talboden aufragenden Spider Rock gebührend bewundert haben, laufen auch wir weiter.


    Vom 2. Punkt am Overlook bietet sich eine Aussicht, die bis zum Grund des gewaltigen Sandsteinturmes und in den Monument Canyon hinein reicht. Zur Verdeutlichung der Dimensionen dieses Wunderwerks der Natur: es ist fast so hoch wie das Empire State Building in New York. Im Glauben der Navajo ist der Fels der Sitz der mythischen Spider Women (Spinnenfrau). Von dieser hoch verehrten Göttin, erlernten sie die lebenswichtige Gabe des Spinnens von Wolle. Changing Women lernte von Spider Women das Weben und unterrichtete wiederum die Navajos. Spider Man zeigte den Navajos wie sie den Webstuhl und die Werkzeuge herstellen können und die schönen Verzierungen aus Muscheln und Türkisen anbringen können. Die weisse Spitze des Spider Rocks soll, wenn man einer weiteren Mythologischen Erzählung Glauben schenken darf, aus den sonnengebleichten Knochen von unartigen Kindern bestehen, die sich Spider Women geholt hat.


    Da uns der Viewpoint so beeindruckt hat, laufen wir noch mal zum Auto und kehren mit dem Stativ zurück um ein gemeinsames Foto der Canyoncrawler zu schiessen. Wieder zurück am Auto, setzen wir unsere Panoramatour im Canyon de Chelly fort. Am Face Rock Overlook treffen wir auf Navajo-Frauen, die auf einfachen Holztischen und im Kofferraum ihrer Pick Up’s Handarbeiten und Schmuck zum Verkauf anbieten. Auch vom Face Rock View Point bieten sich phantastische Blicke auf die bis zu 300 m aufragenden Canyonwände.
    Bei den Navajos auf dem Parkplatz erwerben wir eine schöne handbemalte Vase, die uns durch ihre filigranen Muster begeistert. Die Grossmutter der jungen Frau hat das Stück in mühevoller Arbeit mit einem Muster aus leuchtenden Farben und Linien versehen. Nachdem wir das gute Stück sicher unter dem Sitz verstaut haben, setzen wir unsere Erkundungstour fort.



    Unser nächster Halt erfolgt am Sliding House Overlook, wo wir auf eine sehenswerte Erhebung auf dem Canyonboden blicken.


    Am White House Overlook halten wir nur kurz, da wir hier bereits den gestrigen Abend zur Erkundung genutzt haben. Auf den Abstieg zur Ruine verzichten wir, denn in Mesa Verde warten noch viele Siedlungen auf uns. Der Navajo-Junge mit den Steintafeln ist nicht vor Ort, wahrscheinlich ist er noch in der Schule. Ich verabschiede mich schon mal innerlich von diesen schönen Steinzeichnungen. Mittlerweile haben sich die Wolken zu einer drohenden Regenfront zusammengeballt, aufkommender Wind kündigt ein Unwetter an.



    Am Junction Overlook treffen wir auf 2 Navajokünstler, die ihre Steinmalereien und Felsritzungen zum Verkauf anbieten. Bei einem der Navajo erwerben wir eine sehr schöne Steintafel mit Ritzungen von klassischen Motiven der Mythologie und modernen Farbzeichnungen von Anasazi-Tongefässen unter einer Mondsichel. Der andere erläutert uns die Bedeutung seiner Kunstwerke. Er ritzt auffallend oft den traditionellen Flötenspieler, jedoch nur 3 der möglichen 4 Kokopellis. Er erklärt dies damit, dass er noch nicht alle 4 heiligen Berge in den 4 Himmelrichtungen besucht hätte. Der Kokopelli würde ihm das Übel nehmen, wenn er ohne die an diesem Ort durchzuführenden Zeremonien das Abbild ritzen würde.


    Er berichtet uns, dass er in seinem Haus noch weitere Steintafeln hat und dass viele seiner Kunstwerke nach Europa, speziell nach Deutschland und Italien gehen. Die Amerikaner und Kanadier würden die grösseren Felsplatten bevorzugen um sie sich neben den Kamin zu hängen. Wir beneiden mal wieder die Amerikaner, die mit ihren grossen Wohnmobilen, Vans und Geländewagen reisen und bei ihren Mitbringseln kein Airline-Gepäcklimit fürchten müssen. Auch Sandgemälde könnte er uns in seinem Atelier zeigen. Wir lehnen ab, bedanken uns aber freundlich für seine Mühe, uns von seinem Glauben zu erzählen. Frank verkneift es sich, den Navajos von meiner Indianer-Internetseite zu erzählen, da diese seit einiger Zeit Offline ist und auf Überarbeitung wartet. Ansonsten hat er in jedem Gespräch mit einem Ureinwohner von der Website berichtet und ich konnte dann eine ganze Zeit lang erklären, warum ich mich in Europa ausgerechnet für die Geschichte der Indianer in den USA interessiere. Zwar haben sich dadurch schon viele nette Unterhaltungen ergeben, da mein Englisch aber nicht so perfekt ist, sind die Gespräche eher anstrengend.


    Am Tsegi und Tunnel Overlook stoppen wir nur noch mal kurz und verlassen anschliessend den South Rim.



    Am Visitor Centre stoppen wir erneut um uns den Hogan anzuschauen.



    Um keine Zeit mit Kochen zu verlieren, biegen wir nochmal Richtung Chinle ab und gönnen uns im Burger King ein Menü - das muss bis heute Abend reichen. Unser nächstes Ziel ist der Canyon del Muerto, an dessen Abbruchkante der 17 Meilen lange North Rim Drive entlangführt.



    Der Canyon erhielt seinen Namen 1882, als man bei einer Expedition in den Canyon auf die Grabstätten präkolumbischer Indianer traf. An der V-förmigen Mündungsstelle von Canyon de Chelly und Canyon del Muerto ragen die Canyonwände nur etwa 10 Meter hoch. Auch der Canyon del Muerto bietet bis zu 300 m hoch über den kleinen Farmhäusern, Wasserläufen und Cottonwoodbäumen aufragende Canyonwände. Am North Rim existieren 4 Overlooks, die man über von der Hauptroute abzweigende Fahrspuren erreicht. Der erste Overlook zur Ledge Ruin war aus uns unbekannten Gründen gesperrt, so gewinnen wir etwas Zeit und steuern den Antelope House Overlook an.



    Das Antelope House ist benannt nach den Pronghorn-Antilopen-Felszeichnungen, die dem Künstler Little Sheep zugeordnet werden, der um 1800 im Canyon lebte. An der gleichen Felswand finden sich noch Malereien, die jahrhunderte Älter sind.



    Die mehrstöckige Ruine wurde in den 1970er Jahren ausgegraben. Der eindrucksvolle kreisförmige Vorplatz wurde um das Jahr 1200 errichtet.


    Wir machen noch einen Abstecher zum Fortress Viewpoint. Dieser Sandsteinfelsen diente den Navajos seit Jahrhunderten als natürliche Festung, zuletzt gegen Kid Carson in den Jahren 1863-64. Bei Gefahr kletterten die Navajos an Seilen hinauf und zogen diese hoch. Ihre Feinde bombardierten sie mit einem Hagel aus Steinen.
    Unser nächster Halt ist Mummy Cave Overlook.



    Wir blicken auf eine der grössten Cliffdwelling-Anlagen im Canyon de Chelly, benannt nach den beiden 1880 hier gefundenen Mumien. Die Siedlung bestand aus etwa 90 Räumen und mehreren Kivas. Eine tausendjährige durchgängige Besiedlung bis um das Jahr 1300 lässt sich archäologisch belegen. Die Bauten gleichen den Anlagen in Mesa Verde und man vermutet, dass die Erbauer von Mesa Verde eingewandert sind.


    Dem nächsten Aussichtspunkt sehen wir mit gemischten Gefühlen entgegen. Es ist Massacre Cave. In dieser Höhle wurden im Jahr 1805 115 Navajo von Spanischen Soldaten niedergemetzelt. Nicht weit daneben blickt man auf Yucca Cave, eine Pueblo-Anlage aus 4 Räumen bestehend.
    Nach so viel Unterricht in präkolumbischer und postkolumbischer Geschichte verlassen wir schliesslich den Canyon de Chelly Richtung Tsaile.

    Gruss Kate
    +++++++++
    On Tour:
    2000-09: 7xUSA West & Kanada
    2000-10: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,HR
    2011: D, GB, HR-MNR-BiH, I
    2012: Inselhopping HR (Pag, Rab, Cres, Losinj)
    2013: Dalmatien & BiH im Mai/ Süd-Norwegen im Juli/August

  • Hallo


    hat vielleicht jemand neuere Infos bzw. Empfehlungen zu geführten Touren durch den Canyon de Chelly ?
    Wir werden auf jeden Fall einmal Übernachten, d.h. am ersten Tag ab nachmittags vor Ort sein und am nächsten Tag haben wir dann auch noch bis zum frühen Nachmittag Zeit. Wie weit kann man sich "frei" bewegen, wenn man den White House Trail macht ? Welchen anderern Trails sind empfehlenswert (mit guide) Irgendwelche Tipps ?


    Danke
    KAtharina

  • hat vielleicht jemand neuere Infos bzw. Empfehlungen zu geführten Touren durch den Canyon de Chelly ?

    "Neuere" ist ein relativer Begriff ;) . Wir haben 2007 mal so eine "Viehwagen-Tour" mitgemacht. Ich fand's unterirdisch - der Guide konnte kaum Englisch und hat die paar Sätze, die er drauf hatte, nur heruntergerattert. Außerdem war das Wetter furchtbar. Es hat geschüttet wie aus Kübeln, und man kann sich wohl vorstellen, daß die "Straße" entsprechend war. Teilweise mußten wir durch ca. 1 m tiefes Wasser im Wash... Da außer uns fast nur alte Leute dabei waren, war die Stimmung entsprechend - viele wollten, daß der Fahrer nach dem Antelope House umdreht und zurückfährt, und es hätte wohl keiner was dagegen gehabt, aber der hat stur sein Programm durchgezogen, obwohl wir ein paarmal kurz vor dem Umkippen waren und einmal richtig im Schlamm steckenblieben. :pipa:


    Ob es besser ist, wenn man sich einen eigenen Guide "mietet", kann ich nicht beurteilen. Billig ist das jedenfalls nicht, hab' ich mir sagen lassen.



    Wie weit kann man sich "frei" bewegen, wenn man den White House Trail macht ?

    Naja, auf dem Trail halt... Sehr viel Freiraum gibt's da nicht. Die Ruinen sind auch abgesperrt (wohl aus gutem Grund). Ob man im Tal dann viel herumlaufen kann, hab' ich nicht ausprobiert; ich geh' aber mal davon aus, daß das nicht möglich bzw. erwünscht ist.


    Mehr kann ich leider nicht dazu beitragen. :nw:

  • Also wir waren dieses Jahr im Oktober auf dem White House Trail unterwegs. Überall am Trail stehen Schilder, dass man nicht weiter laufen darf, also kannst du so ca. 20-30m links und rechts des offiziellen Trails laufen. Die Ruinen sind wie gesagt abgesperrt und man sieht sie von oben zwar von weiter weg, aber fast noch besser als von unten. Den Trail selber fand ich ganz schön, wenn es dir nichts ausmacht den Canyon runter und wieder hoch zu laufen kann ich dir den auf jeden Fall empfehlen. Unten an den Ruinen verkaufen auch ein paar Indianer ihren Schmuck.
    Vom Zeitaufwand würde ich so 3h für runter und hoch rechnen, also mit Fotostops und gemütlichem Wandern.


    Wir waren auch einen ganzen Tag da. Wir haben mit dem Nord Rim begonnen dann den South Rim und haben alle Aussichtspunkte angefahren. Um ca. 16 Uhr war der Schatten im Canyon schon so tief, dass er den Spider Rock fast schon erreicht hatte. Wenn ihr also nicht im Hochsommer fahrt solltest du auch mit einrechnen, dass der Tag nicht sehr lang ist.


    Die Tour haben wir nicht gemacht weil sie uns zu teuer war und außerdem ein sehr starker Wind ging, der die ganze Zeit Sand im Canyon aufgewirbelt hatte, mit einem offenen Wagen wäre das nichts gewesen.

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt nur einen Trail, den man ohne Guide machen kann - zur White House Ruin. Spielraum hat man da nicht, man darf nur runter, die White House Ruin von außen anschauen und dann den selben Weg wieder hoch.


    Ich habe auch einmal eine Ganztages-"Viehwagen-Tour" mitgemacht (bis zur Mummy Cave und Spider Rock), allerdings bei schönem Wetter. Sonst hätte ich wahrscheinlich darauf verzichtet. Unser Guide war OK, man hat ihn auch verstanden.


    Alles andere darf man nur mit einer geführten Tour machen.
    Eine 3 Stunden-Gruppentour auf einem Unimog kostet ca. 75 $ + TAX.
    Die "private Tours" sind allerdings recht teuer. Bei einer 3 Stunden Jeeptour mit 1-3 Leute muss man ca. 200 $ rechnen.
    Man kann auch mit dem eigenen SUV reinfahren, muss aber einen Guide mieten, pro Stunde ca. 50 $, man muss den Guide aber mindestens 3 Stunden mieten. Allerdings würde ich nicht mit einem Miet SUV reinfahren, da ist mir zuviel Sand und am Anfang zuviel Wasser, einen 4WD sollte man da auf jeden Fall haben.
    Und es kann noch teuerer werden, wenn die Benzinpreise steigen. Diese Infos habe ich im August bekommen, als ich meine Herbsttour geplant hatte. Die ging dann aber anstatt Südwesten in den Südosten. :gg:

    • Offizieller Beitrag


    Quelle

    • Offizieller Beitrag

    05. Mai 2011 Canyon del Muerto



    1863 bekam Kit Carson den nicht beneidenswerten Auftrag die stolzen Navajo im Canyon zu bezwingen. Im Januar 1864 begann er die Invasion, zerstörte die Felder, Obstgärten und Hogans und zwang so die Navajo zur Aufgabe. Die gefangenen 8000 Navajo wurden 300 Meilen ostwärts nach Fort Summer, NM verschleppt, was als der „Long Walk“ in die Geschichte einging. 4 Jahren vegetierten die Navajo dort in der baumlosen trockenen Ebene, bevor ihnen erlaubt wurde in ihre Heimat zurück zukehren.


    Der 21 Meilen lange North Rim Drive folgt der Navajo Route 7. Der frühe Vogel fängt den Wurm, bzw. in diesem Fall vermeidet er hoffentlich das Gegenlicht. Der erste Stopp erfolgt auf dem Parkplatz der Antelope House Ruin. Ein kurzer Trail führt einem zu zwei View Point, außer uns ist niemand unterwegs.


    Nun so ganz passt das mit der Vermeidung des Gegenlichts denn doch nicht, der Felsen mit der Navajo Fortress liegt im feinsten Gegenlicht, dort treffen Canyon del Muerto und der Black Rock Canyon aufeinander, hier suchten einst die Navajo Schutz vor Spaniern und US Truppen.



    Der andere Viewpoint ermöglicht den Blick auf die 91 Räume umfassenden Ruine der Antelope House Ruin. Um 7:45 Uhr liegt sie noch im Schatten.



    Die Navajo nennen sie Jadi' Dayijeehi oder Running Antelope, wegen der Antilopen Zeichnung seitlich von der Ruine von dem Navajo Künstler Dibe Yazhi, der hier in den 1830er lebte.


    Gut 45 Minuten dauert es, bis die Sonne die Ruine und die hinter ihr aufragenden lachsfarbene Wand des Canyon vom Schatten der Nacht befreit wird.







    Zurück auf dem Parkplatz hat sich Navajo Oma für den Tag eingerichtet und hofft auf gute Geschäfte.



    Ein paar Meilen weiter kommt man zum Mummy Cave Ruin Overlook. Die Ruine hat ihren Namen nach zwei Mumien bekommen, die man dort gefunden hat. Tse'yaa Kini oder "Haus unter dem Felsen" nennen es die Navajo.



    Sie ist wohl mit über 1000 Jahren Siedlungsgeschichte der am längsten bewohnte Ort im Canyon. Das imposante Gebäude auf der linken Seite des Bildes ist wohl um 1280 von Mesa Verde Anasazi errichtet worden, die nach hier umzogen.




    Der letzte Viewpoint ist der Massacre Cave Overlook mit der Yucca Cave Ruin





    und der Massacre Cave.



    Der Ort bekam seinen blutigen Namen nach dem Gemetzel, das hier Spanier 1805 an Navajo veranstalteten, die meisten Frauen, Kinder und Greise, da die Männer auf der Jagd waren. Zusammen mit dem Bericht an den spanischen Gouverneur in Santa Fe über seinen „Erfolg“, überreichte Leutnant Antonio Narbona die Ohren von 84 „Kriegern“. Die Navajo nennen diesen Ort Aho’doo’nili oder Two Fell Off. Ein tapfere Navajo Frau griff sich einen Soldaten und stürzte sich mit ihm in den Tod. Nachdem man sich die Info Tafel darüber durchgelesen hat, meint man immer noch die Echos der Schüsse zwischen den Felsen widerhallen zu hören.



    Auf den Canyonwänden auf der anderen Seite erspähe ich Bewegung. Eine kleine Herde Mule Deers ist dort Gemsengleich unterwegs.




    Zeitbedarf ca. 1-2 Stunden

  • Wir sind direkt in den Park gefahren und bis zum Spiderrock Overlook. Da war’s so kurz vor halb sieben.
    Wir machten noch schnell unsere Fotos im schwindenden Licht


    Misc_490.jpg


    Misc_491.jpg


    Misc_492.jpg


    und noch eins von André


    sunset-spyder-rock_med.jpeg


    und machten es uns gemütlich um das Highlight des Abends dort oben genießen zu können.
    Blutmond und totale Mondfinsternis bei klarem Himmel und bestem Wetter.
    Es dauerte ein paar Minuten bis der Mond sich nach dem Sonnenuntergang am Himmel zeigte, aber wie er das tat war grandios. Diese Größe und die leicht rötliche Färbung und direkt zu einem kleinen Teil von der Sonne verdeckt. Eine gute Stunde haben wir zugeschaut wie die Sonne den Mond immer weiter verdeckte und je dunkler es wurde um so heller und zahlreicher leuchteten die Sterne am Firmament und die Milchstraße zeigte sich.


    Mooneclipse%20psd.jpg


    Wow, was für ein toller Anblick. Ich kann mich gar nicht daran erinnern jemals einen solchen Sternenhimmel über mir gehabt zu haben und die Milchstraße zu sehen war einfach klasse. Da waren wir ja heute zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

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