Roadtrip Uganda – Bericht über ein nicht typisches Reiseziel

  • Hallo ihr Lieben,


    einige Jahre habe ich mich hier im Forum ziemlich rar gemacht.


    Nach unseren Südwest-USA-Urlauben in 2011 und 2012, bei denen ihr mich ganz wunderbar bei der Planung und anschließendem Reisebericht unterstützt habt, hat es uns nur noch 2 mal in die USA (beide Male nach Hawaii) verschlagen.


    In der Zwischenzeit haben wir festgestellt, dass es auch noch andere fabelhafte und sehenswerte Länder und Regionen auf der Welt gibt.


    Dieses Jahr haben wir uns rund 2.000 km überwiegend off-road bewegt, sind durch Städte gefahren, die ein wenig Westernflair hatten und haben auf unserem Toyota Landcruiser übernachtet.


    Wie es der Überschrift unschwer zu entnehmen ist, waren wir in Uganda.


    Land und Leute haben uns mehr als begeistert.


    Bisher "verirren" sich verhältnismäßig wenig Touristen in dieses Land. Und weil es sowohl für off-road-Fahrer, als auch für Camper und Naturliebhaber das ideale Ziel ist, dachte ich mir nun etwas Werbung zu machen.


    Wer Lust hat kann gerne auf unserer HP stöbern. Für einen Vorgeschmack folgt der Prolog:


    Wer mich kennt, weiß, dass mein Mann Frank und ich gerne reisen. Und da nach dem Urlaub bekanntlich vor dem Urlaub ist, schließt sich nach der Frage „Wie war euer Urlaub?“ meist die Frage an „Und wo geht es nächstes Mal hin?“. Mit Antworten wie „in die Berge zum Wandern“ oder „einfach nur ans Meer“ würden wir vermutlich für total erstaunte Gesichter sorgen. Aber „Uganda“ sorgte ebenso für Verwirrung. Reaktionen wie „Wo liegt das?“, „Was gibt es denn da?“ oder „Regiert Idi Amin noch?“ waren typisch.
    Uganda ist in seiner jüngeren Geschichte nicht gerade mit positiven Erinnerungen behaftet. Menschenrechtsverletzungen, Streit mit Nachbarländern, Unruhen im Kongo und Sudan und der Flüchtlingsstrom aus zentralafrikanischen Ländern. Kein ungefährliches Reiseziel!
    Was verschlägt uns also dahin? Nein, Nervenkitzel und Lebensmüdigkeit sind es garantiert nicht. Schließlich ließen wir uns vorsorglich auf die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes setzen. In erster Linie sind es die Wünsche Berggorillas in freier Wildbahn zu sehen (ja, Ihr habt Recht: ein Zoo Besuch wäre günstiger), die Aussicht auf weitere unvergessliche Tiersichtungen und andere Länder und Kulturen kennenlernen.


    Eine Gruppenreise kam für uns nicht in Frage und einen privaten Fahrer wollten wir auch nicht 15 Tage um uns haben. Wir wollen unabhängig sein und unsere Tage frei gestalten. Wir machen es auf unsere Weise: Fahren selber und übernachten auf unserem Auto. Also die ganz „extreme“ Variante. Einfach und unkompliziert ist etwas für Andere.


    Ein paar Fotos werde ich auch noch hochladen.


    LG
    Sandra

  • Ich würde den Reisebericht lieber im Forum lesen. Da kann man besser kommentieren und nachfragen.

    Ja, im Forum fände ich auch besser, da wäre ich dann auch dabei.
    So fällt es mir leichter, am Ball zu bleiben. Auf der HP verliere ich irgendwann den Anschluss, wenn ich nicht regelmäßig daran erinnert werde, weiterzulesen, und ich habe meist nicht die Zeit, einen ganzen Bericht am Stück zu lesen....


    LG
    Katja

    • Offizieller Beitrag

    einige Jahre habe ich mich hier im Forum ziemlich rar gemacht.

    Allerdings ;;NiCKi;:

    Ich würde den Reisebericht lieber im Forum lesen.

    ;;Gi5;:

  • Ich hab alles in einem Rutsch durchgelesen. Sehr interessant war das! Vielen Dank dafür. =) Klingt wirklich nach einer tollen Reise.


    Wie hoch ist denn die Malariagefahr dort? Ich vertrage Malarone nämlich gar nicht und möchte das keinesfalls noch mal nehmen müssen.

    Die schwarze Homepage mit der weißen Schrift strengt doch ganz schön an beim Lesen.

    Das fand ich leider auch. Ich hab mir den Text zum Lesen in ein Worddokument kopiert.

  • Ich hab alles in einem Rutsch durchgelesen. Sehr interessant war das! Vielen Dank dafür. =) Klingt wirklich nach einer tollen Reise.


    Wie hoch ist denn die Malariagefahr dort? Ich vertrage Malarone nämlich gar nicht und möchte das keinesfalls noch mal nehmen müssen.

    Das fand ich leider auch. Ich hab mir den Text zum Lesen in ein Worddokument kopiert.


    Hallo Nadine,


    es war wirklich ein toller Urlaub!
    Ich hoffe, du bist auch noch dabei, wenn wir hier nachher Fahrt aufnehmen ;)


    Malariagefahr herrscht im ganzen Land. Unserer Erfahrung nach ist die Gefahr von Tsetsefliegen gebissen zu werden jedoch viel viel größer!
    Wir hatten zusammen keine 10 Mückenstiche und das obwohl wir uns bis auf einmal nie eingesprüht haben.


    Anstatt Malarone haben wir nun das zweite Mal Lariam genommen und kommen beide damit sehr gut klar.


    Unsere neue HP wird auf jeden Fall einen weißen Hintergrund haben. Ich habe Frank auch gebeten, die alte umzustellen. Ich finde, dass der schwarze Hintergrund optisch sehr schön aussieht, stimme euch aber auch zu, dass es zum lesen anstrengt.


    LG
    Sandra

  • Ich habe mal die ersten paar Tage Uganda gelesen. Klingt sehr interessant, ist aber auch recht teuer, oder?


    Ich würde den Reisebericht lieber im Forum lesen. Da kann man besser kommentieren und nachfragen. Die schwarze Homepage mit der weißen Schrift strengt doch ganz schön an beim Lesen.


    Bevor es los geht solltet ihr natürlich wissen, welche Kosten nun auf euch zu kommen. Nicht das wir das Reisebudget sprengen ;)


    Für rund 700 EUR p. P. sind wir mit Emirates von Düsseldorf über Dubai nach Entebbe geflogen. Günstigere Flüge gab es mit Turkish Airlines mit umsteigen in Istanbul und Ruanda. Wir haben Emirates bevorzugt.


    Die Permits für die Gorillas kosten 600 USD p. P., die für die Chimpanzees 150 USD p. P.


    Für den Landcruiser mit Dachzelt haben wir 119 USD p. T. gezahlt. Die Kaution von 350 USD haben wir nachher in bar zurückerhalten.


    Was den Urlaub, abgesehen von den Affen-Permits, unserer Meinung nach richtig teuer macht sind die Parkeintritte. Zwar haben wir unterwegs gelernt, dass andere Länder noch mehr nehmen, aber bei 40 USD p. P. /24 Stunden kann man wirklich arm werden. Wir waren 8 ganze Tage in diversen Nationalparks. Für das Auto zahlt man für den ganzen Zeitraum im jeweiligen Park nochmal 30.000 UGX (ungefähr 7 Euro). Wenn man keine Ugandazulassung hat werden für das Auto über 100 USD fällig (den genauen Betrag müsste ich nochmal nachsehen).
    Nicht zu vergleichen mit den 80 USD (oder hat sich der Preis inzwischen erhöht?) die man für die Nationalparks in den USA zahlt.


    Campinggebühren liegen zw. 15.000 UGX und 12 USD p. P./p. N.


    Verpflegung ist verhältnismäßig günstig. Besonders wenn man sich am Straßenrand mit Obst und Gemüse versorgt.


    Benzinpreise sind günstiger als hier, aber für die dortigen Verhältnisse schon teuer. Ich meine es wäre um 1 Euro pro Liter gewesen. Vielleicht sollte ich die einzige Quittung die wir erhalten haben raussuchen.


    Insgesamt haben wir für 14 Tage Landcruiser, eine Vor- und Nachübernachtung im Hotel, den Flügen, Parkeintritten, Ausflügen, Camping, Tanken, Verpflegung und ein paar Souvenirs zusammen nicht ganz 6.300 Euro gezahlt.


    Ich wage zu behaupten, dass wir damit sehr, sehr günstig unterwegs waren. Wenn man anstatt im Dachzelt zu campen Lodgeübernachtungen wählt (die gibt es auch für jedes Budget), wird man noch einiges mehr zahlen.



    Wenn die Kosten euch nicht abgeschreckt haben, starten wir nachher in das Abenteuer Uganda.


    LG
    Sandra

  • Ich bin gespannt, Berggorillas und Ruwenzori sind schon seid frühester Jugend Träume von mir ( das werden Sie wohl auch bleiben )

    Die Permits für die Gorillas kosten 600 USD p. P.

    das ist natürlich heftig :EEK:
    Aber Bilder gucken und Reisebericht lesen kann ich mir grad noch so leisten :gg:

    • Offizieller Beitrag

    Die Permits für die Gorillas kosten 600 USD p. P

    Nicht schlecht. 1991 hatte ich in Ruanda noch $ 250,-- bezahlt.
    Aber was ist nicht teurer geworden?
    Und die Maßnahmen zur Rettung der Gorillas sind ja auch nicht umsonst. :!!

  • Nicht schlecht. 1991 hatte ich in Ruanda noch $ 250,-- bezahlt.Aber was ist nicht teurer geworden?
    Und die Maßnahmen zur Rettung der Gorillas sind ja auch nicht umsonst. :!!


    In Ruanda sollen die Permits seit diesem Jahr anstatt 750 USD p. P. das DOPPELTE kosten!!! Da hört es dann aber wirklich auf ...

  • Los geht's! Seid ihr alle angeschnallt?



    Donnerstag, 29. Juni 2017
    Düsseldorf - Dubai



    Vor 2 Tagen war alles noch ganz entspannt. Frank machte mir mit seiner Ruhe schon beinahe Angst. Gestern war er leicht busy und heute dauerte natürlich alles länger als gedacht.


    Meine Eltern mussten wegen eines Unfalls einen Umweg fahren und waren daher etwas spät dran.


    Franky wartete schon an der Firma. Danach ging es schnell zu uns, Koffer einladen. Innerhalb weniger Minuten waren wir tatsächlich schon abreisefertig. Ohne Stau waren wir innerhalb von 45 Minuten in Düsseldorf. Schnell verabschiedet und rein ins Terminal. Beim Baggage drop-off gab es doch tatsächlich eine kleine Schlange. Mit 11 und 22 Kilo Gepäck sind wir unterwegs. Leider etwas ungleichmäßig verteilt, was daran liegt, dass wir nur noch einen großen Koffer haben. Die beiden Schlafsäcke hatte ich in den kleineren Koffer gestopft.





    Unsere Kleidung habe ich, weil es sich bei den Rucksack-Urlauben bewährt hat, in Packsäcke verstaut.


    Nach dem Security Check verblieben uns noch ca.30 Minuten bis zum boarden. Uns kommt es so vor, als hätten wir hier erst letztens gesessen. (im Februar waren wir mit Emirates nach Sri Lanka geflolgen).
    Ich bin immer noch total angespannt und habe eine riesige Unruhe. Nebenwirkungen von den Malaria Tabletten? Wenn es weiter nichts ist ...


    Bevor es in die Lüfte ging haben wir gefühlte Ewigkeiten im Flieger gesessen. Glücklicherweise blieb der Platz neben mir in der 4er Reihe frei. Beim online Check-in vor 2 Tagen haben wir also alles richtig gemacht.


    Unser Wunsch nach Chicken konnte nicht mehr erfüllt werden. Das Beef schmeckte auch. Die Getränkeversorgung war durchwachsen. Gut das wir - wie fast immer - in Düsseldorf vorgesorgt hatten.




    Freitag, 30. Juni 2017
    Dubai - Entebbe/Kampala


    Einen Film und vergebliche Schlafversuche später waren wir in Dubai. Bereits um 6 Uhr morgens sind es 34 Grad. Zu warm für die Fleecejacken.


    Wir wurden vom Flieger zum Terminal gefahren, wieder durchleuchtet und waren direkt im richtigen Bereich für den Weiterflug. Im Liegebereich wurden passenderweise 2 Liegen frei. Die haben wir uns direkt geschnappt. Bis es weiter geht dauert es noch beinahe 3 Stunden. Schlaf werden wir aber wohl keinen finden, dafür ist es einfach zu unruhig. Dabei sind wir doch soooooo müde. :schlaf:



    Die Zeit verging schnell und schon STßen wir, nach einer ewig langen Fahrt über das Flughafengelände, auch schon im nächsten Flieger. Neben mir ein kleiner zweijähriger ugandischer Junge. Ich glaub er fand es spannend mich neben sich sitzen zu haben.


    Franky hat es geschafft ein paar Movies zu sehen, ich habe mich von der Flugroute inspirieren lassen und versucht zu dösen. So müde waren wir noch nie!


    Kurz vor 14 Uhr waren wir in Entebbe/Uganda. Dank der Außenkameras konnten wir mit unseren Mittelreihensitzen, immerhin etwas von dem Land sehen.


    Zu Fuß ging es vom Flieger ins Gebäude rüber. Dort wurde direkt unser Impfstatus überprüft. Seit ein paar Monaten ist der Nachweis einer Gelbfieberimpfung Pflicht. Die Immigration ging recht zügig. Das Visum hatten wir *hier* vorher online beantragt. Dazu mussten wir den Nachweis der Gelbfieberimpfung, die Hauptseite des Reisepasses und ein Passfoto hochladen.


    Jetzt wurde noch ein Foto von uns geschossen, jeweils 50 USD wanderten über den Schalter.
    Und dann kam auch schon das gedruckte Visa aus der Kiste und wurde in unsere Pässe geklebt. Während ich noch immigrierte fischte Frank schon den ersten Koffer vom Band. Der Zweite ließ etwas auf sich warten.


    Am angrenzenden MTN-Schalter (das ist ein lokaler Kommunikationsanbieter) hatte sich bereits eine asiatische Reisegruppe versammelt. Wir haben darauf verzichtet uns dort anzustellen. Irgendwo werden wir schon eine solche Karte auftreiben. Eine Geldwechselstube hätte es gegeben. Wir nutzen jedoch die Möglichkeit der kostenfreien Bargeldabhebung mit meiner Mastercard.


    Geldautomaten befinden sich, nachdem das Gepäck nochmal durchleuchtet wurde, in der Eingangshalle. Die ersten 2 ATMs möchten mich nicht. Bei dem von der Stanbic Bank war ich dann erfolgreich. Die maximal möglichen 800.000 UGX (umgerechnet nicht ganz 200 EUR) kamen erfolgreich raus. Etwas schwieriger gestaltete sich die Beschaffung der MTN Karte mit Datenvolumen (in der Eingangshalle gab es auch noch ein kleines Office). Mit viel Geduld hatte Frank dann endlich für 60.000 UGX eine 3 GB Karte. Die SIM Card selber kostete noch mal 5.000 UGX.


    Draußen hatte sich unser erst am Mittwochabend per Kontaktformular vorgebuchter Taxifahrer vom *Airport Transfers and Car Hire Entebbe* vermutlich schon die Beine in den Bauch gestanden. Zum Glück war er noch da. Über die neue von Chinesen im Bau befindliche Straße fuhren wir nach Kampala. Die Landschaft um uns rum sieht wunderschön aus. Alles ist grün und wird auch in der Trockenzeit grün bleiben, wie unser Fahrer uns versicherte.


    Nach kurzen Wirrungen wo sich auf der Ggaba Road das Jolly Court Hotel befindet, waren wir gegen 16 Uhr am Ziel. Die Taxifahrt kostete zum Festpreis 30 USD. Wir haben 3 USD Trinkgeld gegeben. Die Dame an der Rezeption war etwas undynamisch. Liegt wohl an der afrikanischen Gemütlichkeit.


    Abgesehen davon das die Toilettenbrille nicht sauber war, uns noch ein zweites Handtuch gebracht werden musste und die Tür vom Bad einen eigenen Willen hat und sich nicht immer öffnen lässt, ist es in Ordnung. Wir sind kurz darauf raus und zum Supermarkt gelaufen, der 500 Meter die Straße runter liegt. Mit einem 5 Liter Kanister Wasser ging es zurück.
    Alles andere kaufen wir morgen ein, wenn wir den Wagen haben.


    Zum Hotel gehört ein Restaurant in welchem wir zu Abend speisten. Vorne weg gab es Tusker Lite. Schmeckt!
    Die Pizzen „Vegan“ und „Pollo“ schmeckten auch. Ganz dünner Boden. Knusprig gebacken. Vielleicht etwas fettig vom Käse. Wir waren die einzigen nicht einheimisch aussehenden Gäste.




    Die beiden Pizzen und 3 Bier haben uns 59.500 UGX gekostet. Wir haben 65.000 UGX gegeben.
    Schon vor 20 Uhr gingen die Lichter aus.



    Weitere Bilder könnt ihr auf unserer Homepage anschauen. Ist am ersten Tag natürlich nicht wirklich viel.


    LG
    Sandra

  • Der Anreisetag war nicht wirklich spannend. Daher folgt direkt der nächste Tag:


    Samstag, 01. Juli 2017
    Kampala - Ziwa Rhino



    Die Nacht war für Franky unruhiger als für mich. Irgendwann war mal laute Musik zu hören, über die ich dann wieder eingeschlafen bin. Franky hatte diese noch länger wach gehalten.


    Dann ging ausversehen noch der Alarm von meiner Uhr, obwohl ich gar nichts gestellt hatte. Ups... :ohje: Und Franky war wieder wach.


    Um 7 Uhr sind wir dann aufgestanden. Das warme Duschwasser kam aus der Kaltwasserleitung.


    Beim Frühstück, das im Restaurant serviert wird, waren wir die einzigen Gäste. Es gab Omelette mit Beefwurst, 2 Scheiben Toast. Franky hat wieder Tee getrunken. Seit Sri Lanka ist er irgendwie komisch.


    Zu Fuß, allerdings ohne Gepäck, sind wir die 800 Meter zu *Roadtrip Uganda* gelaufen. Kurz vor 9 Uhr waren wir schon dort. Das Gelände ist mit Stacheldraht umzäunt, einen Wachhund gibt es auch. Unser Auto war kurz weg, kam dann gewaschen angefahren.
    Wir bekamen alles erklärt, den Zelt Auf- und Abbau gezeigt (das soll was werden), Campinginhalt,...


    Wir hatten uns darauf verständigt, dass das Auto bei Abholung bar bezahlt wird, um uns die Überweisungsgebühren nach Uganda zu sparen. 2.036 USD wechselten den Besitzer. Eine Quittung soll online kommen. Toi toi toi. Führerschein, Ausweis etc. wollte keiner sehen.


    Ca. 1 Stunde später hatten wir unser Gepäck im Toyota Landcruiser verstaut.


    Das Abenteuer Uganda konnte beginnen! :SCHAU: Frank war schwer begeistert auf der falschen Spur fahren zu dürfen.
    Wir starten mit einem Tachostand von 137.015 km. Das mit Abstand älteste Auto, dass wir jemals als Leihwagen hatten. Ob der Tachostand stimmt?


    Erstes Ziel: Die Affenbehörde! Hier merkt man ganz deutlich die afrikanische Gelassenheit und leichtes Chaos.
    Dem Anschein nach hat man vergessen unsere Permits für die Gorillas, die ich bereits im März angefragt und auch bezahlt hatte, elektronisch zu erfassen. Offiziell ist es nicht möglich die Permits auf das neue Kartensystem zu buchen, weil die Karten defekt sind. :pipa:
    Zum Glück gab es noch 2 funktionierende Karten für die Schimpansen. Für die Parkeintritte könnten wir aber auch keine Karten bekommen. Alles komisch...


    Für die Gorillas haben wir nun irgendein Schriftstück erhalten, das uns erlaubt auch an dem gewünschten Termin die Berggorillas zu sehen. Ob das mal gut geht? ;:ba:;


    Etwas über eine Stunde hat die Aktion gedauert. Danach konnte es durch das Verkehrschaos von Kampala weiter gehen. Im Stop and Go wird alles Mögliche am Straßenrand verkauft. Kaugummi, Lenkrad-Schonbezug, Zuckerrohr, Bauchweg-Trimmer, … Marktstände mit Tomaten, Kohl, Kürbisse, Kartoffeln, Zwiebeln, etc. zieren den Straßenrand.




    Die Polizei ist präsent. Ortschaften sind nicht immer als solche zu erkennen. Franky kann es gar nicht fassen, dass es so einfach ist links zu fahren. So ganz hat er den Dreh allerdings nicht raus. Anstelle des Blinkers wischt er ständig die Scheiben. ;fei:


    Noch in Kampala hatten wir an einem Mini-Supermarkt angehalten. Zwei 10 Liter Kanister Wasser, Toastbrot, Cola, Salz, Öl und Kekse wanderten für 31.200 UGX in den Kofferraum. Später haben wir uns an einem der Gemüsestände für 5000 UGX mit Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Weißkohl eingedeckt.


    Regenwolken zogen auf und prasselten nieder. Oh weh. Heute Morgen hatte es auch schon ganz leicht genieselt.



    Das Schiebedach ist auf meiner Seite etwas undicht. Hoffentlich werden wir nicht so viel Regen in den zwei Wochen sehen. Franky betätigt nicht nur anstelle des Blinker ständig den Scheibenwischer, sondern auch den Blinker um die Scheiben zu wischen… :D



    Gegen 15:30 hatten wir das Ziwa Rhino Sanctuary erreicht. Wir übernachten auf dem dazugehörigen Campingplatz.



    Direkt nach unserer Ankunft haben wir die Tour zu den Rhinos gebucht. Uns blieb noch Zeit für einen Pit Stop an der Toilette, schnell lange Hosenbeine und feste Schuhe an und schon ging es auch los.


    Beim Briefing hat unser Guide uns erklärt wie wir uns verhalten sollen, wenn uns die Rhinos zu nahe kommen. "Sucht euch einen großen Busch, der nicht gut zu durchlaufen ist oder klettert auf einen Baum. Aber versucht auf keinen Fall euch hinter mich zu verstecken." Zur Erklärung: Er war mindestens einen Kopf kleiner als wir und schmächtig. "Alles klar?" "Yes!"



    Wir fuhren dem Guide mit dem anderen Touri samt Chauffeur hinterher, parkten ein und begannen den Walk zu den Rhinos. Schnell hatten wir die Rhinos gefunden. Nicht verwunderlich, denn die Rhinos werden 24 Stunden am Tag, in 2 Schichten, überwacht. Zuerst hatten wir eine Mama mit ihrem 1 Jahr alten Baby gefunden. Sind ein paarmal um Büsche rum, weil sie sich bewegten.




    Dann haben wir noch eine Mama mit einem zwei Jahre alten Baby gefunden. Die bald noch ein Kälbchen bekommt. Dann verlässt das Ältere sie. Diese Mama hatte ihren Spaß daran immer in unsere Richtung zu laufen. Wir haben uns hinter immer neuen Büschen und Bäumen versteckt. Dann ist sie zu der anderen Kuh gelaufen. Die Babys haben sich Horn an Horn begrüßt und später mit einander gekuschelt.




    Plötzlich kam ein Bulle dazu, der für etwas Unruhe sorgte. Der Vater der Babys. Ob er Ansprüche geltend machen wollte?





    Der Auftritt des Bullen führte dazu, dass wir in Vergessenheit geraten waren und langsam den Rückzug antreten konnten. Nach 1,5 Stunden waren wir zurück. Der Walk kostete für uns beide 90 USD plus 5 Tip.
    Laut unserem Guide hatten wir Glück 5 Rhinos auf einmal zu sehen. :!!



    Wieder zurück am Office, wurde uns der Campingplatz gezeigt. Eigentlich könnte es sich dabei auch um eine Pferdekoppel handelt. Für uns wurde extra aufgeschlossen. Hinter uns wurde die dicke Kette wieder drum gelegt und abgeschlossen. Hier wird uns heute Nacht keiner klauen. Wir sind die einzigen Gäste. Ein Toilettenraum mit Dusche wurde uns aufgeschlossen. Ein Feuer würde man auch für uns anzünden. Nein Danke!


    Wir haben es geschafft, das Dachzelt ganz alleine auszuklappen. Die Schlafsäcke wurden ausgerollt.







    Essen haben wir im Restaurant ausgewählt und sind dann für 30 Minuten zum Auto zurück, die Koffer bzw. den Inhalt etwas neu sortieren. Da sich im Kofferraum die Campingausrüstung befindet, liegen beide Koffer auf der Rücksitzbank. Eigentlich ganz praktisch, weil wir von beiden Seiten direkten Zugriff auf alles haben.


    Das Essen Beef Flakes (Rindergulasch) mit Gemüse und Reis bzw. Pork Chops (Schweinerippchen) mit Gemüse und Pommes war gut. Die Pommes leider nicht ganz cross. Das Abendessen hat inkl. Tip und zwei Bier hat 50.000 UGX gekostet.
    Den Campingplatz haben wir auch direkt bezahlt (20 USD).


    Mit Stirnlampe ging es im Dunkeln zum Auto. Zähneputzen, Bericht schreiben. Gegen 20:20 Uhr gingen die Lichter aus.
    Schlaf konnten erst wir beide zunächst nicht finden. Nachher war nur noch ich wach. Der Halbmond scheint, die Bäume werfen Schatten. Irgendwann bin ich in einen unruhigen Schlaf gefallen. Zweimal wurde ich wach und hatte Zigarettengeruch in der Nase. Ob ich mir das einbilde?



    Mehr Fotos findet ihr auf unserer Homepage.


    LG
    Sandra


    gefahrene Kilometer: 190

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