Westalpentour 2016 - Schweiz, Aostatal, Lyon und Annecy

  • Mittwoch, 21.9.2016 Wanderung von Bellwald zur Fürgangen-Hängebrücke und Besuch der Dörfer Niederwald, Binn und Ernen
    Wetter: 18 °C im Tal, teils Sonne, teils Wolken


    Eigentlich war auch noch ein Besuch von Zermatt mit dem Matterhorn und dort die Fahrt auf den Gornergrat mit Wanderung über den Riffelsee hinunter nach Riffelberg geplant. Doch die Wettervorhersage sieht nicht gut aus, und die Webcam zeigt Riffelberg mit Schnee und schlechter Sicht, und der Gornergrat auf 3000 Metern Höhe hängt in den Wolken. Sehr schade. Also muss ein Alternativprogramm her. Hier im Tal soll es zumindest am Vormittag schön bleiben.
    So sieht der Blick aus dem Fenster heute aus. Auch oben am Aletsch hängen Wolken:



    Da wir uns hier im Landschaftspark Binntal befinden, schauen wir uns das mal genauer an. In unserer Ferienwohnung liegt viel Info-Material aus. Wir entdecken mehrere Rundwanderungen rund um die neue Hängebrücke (von 2015) Fürgangen-Mühlebach,auch Goms Bridge genannt.
    Um 9.45 Uhr kommen wir los. Es geht wieder Richtung Fiesch, und kurz darauf erreichen wir Fürgangen. Direkt an der Hängebrücke kann man nur zwei Stunden parken. Wir finden aber einen kostenlosen Parkplatz an der Seilbahnstation nach Bellwald. Die nächste Abfahrt (jede Stunde) ist auch schon bald (10.30 Uhr). Da beschließen wir gleich mal mitzufahren. Die fünfminütige Fahrt mit der 60 Jahre alten Gondel kostet 6,80 Franken pro Person. Mit Gästekarte zahlen wir nur 5,60 Franken. Damit haben wir 400 Höhenmeter Aufstieg gespart.
    In der Seilbahnstation hängt eine Tafel mit Vergleichsbildern früher und heute des Aletsch- und Morteratschgletschers. Die Unterschiede aus gleicher Fotoposition sind krass!




    Vom 600-Jahre-alten Bergdorf Bellwald geht es auf einem breiten Waldweg wieder abwärts.









    Zum Schluss noch über eine Wiese, dann erreichen wir nach etwa 1,5 Stunden das hübsche Dorf Niederwald. Hier wurde Cäsar Ritz, der Gründer der berühmten Luxus-Hotelkette geboren. Mit nur 45 Einwohnern ist es eine der kleinsten Gemeinden des Oberwallis.







    Hinter dem Bahnhof geht es auf einer Brücke über die Rhône (hierauch Rotten genannt und noch nicht besonders breit), und dann auf einem Fahrwegund schließlich einer schmalen Teerstraße auf der anderen Flussseite ohne vieleHöhenmeter wieder zurück.






    Dort im Hang über der Baumgrenze waren wir gestern.



    Gegen 13 Uhr erreichen wir das Dorf Mühlebach gegenüber von Fürgangen. Dort kehren wir noch im nagelneuen (Juni 2016) Café Hängebrigga ein. Für zwei große, leckere Stücke Zwetschgen- bzw. Johannisbeerkuchen mit Sahne, einen Kaffee und einen Latte Macchiato zahlen wir 19 Franken.



    Dann laufen wir über die 280 Meter lange und 92 Meter hohe, leicht schaukelnde Hängebrücke zurück zum Bahnhof von Fürgangen.








    Insgesamt sind wir 9,7 Kilometer gelaufen, 124 Meter bergauf, 446 Meter bergab, in etwa 2,5 Stunden.
    Im Nachhinein wäre die Wanderung zur Aspi-Titter-Hängebrücke wohl anstrengender aber womöglich spannender gewesen. Davon wussten wir aber nichts. Als wir in Bellwald ankamen, hatten wir nur ein Schild zur Brücke gesehen, aber wir wussten nichts Näheres dazu. Hier nun ein paar Infos: Bilder - Karte - Wanderbeschreibung.


    Es ist kurz vor 14 Uhr. Das Wetter sieht noch recht gut aus. Wir beschließen noch ins benachbarte Binntal zu fahren. Hinter Fiesch Richtung Brig ist der Abzweig nach Ernen und dann nach Binn. Es handelt sich größtenteils um eine schmale, einspurige Straße mit ein paar Ausweichbuchten.



    An der Twingischlucht geht es noch durch einen einspurigen Tunnel. Dann erreichen wir mit Binn eins der schönsten Dörfer der Schweiz. Im Dorf befindet sich eine alte Bogenbrücke von 1564. Binn ist erst seit 1964 durch den Bau des Straßentunnels ganzjährig erreichbar.













    Wir freuen uns, dass die Sonne scheint! Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Abstecher auf die alte Straße durch die Twingischlucht, die durch den Tunnel ersetzt wurde und nur noch für Fußgänger und Radfahrer geöffnet ist. Die Straße nach Binn wurde erst 1938 auf einem historischen Saumweg nach Italien erbaut.




    Danach halten wir noch im Musikdorf Ernen, das einige interessante, historische Häuser rund um den hübschen Dorfplatz hat. Seit 40 Jahren finden hier im Sommer klassische Konzerte statt. Eine Stunde kann man in den Dörfern kostenlos parken. Das reicht für einen Rundgang.









    Wieder ein leeres Lokal. Aber wenn man die Preise anschaut, eigentlich kein Wunder... Wir holen uns ein Eis aus dem Supermarkt.






    Blick auf die Fischeralp, wo wir gestern runtergekommen sind.


    Dann machen wir uns auf den Rückweg in unsere Ferienwohnung.




    Um 16.20 Uhr sind wir dort, und es kommt auch noch mal die Sonne raus. Die Webcams von Zermatt zeigen aber immer noch dunkle Wolken und Nebel.
    Mal wieder Viehtrieb vor unserem Fenster:



    Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Champignon-Lauch-Sauce.


    Übernachtung: Ferienwohnung in Grengiols-Bädel, Schweiz (340 Franken für 5 Nächte)

    • Offizieller Beitrag

    Dann laufen wir über die 280 Meter lange und 92 Meter hohe, leicht schaukelnde Hängebrücke

    :schreck::schreck::schreck::schreck:::pAk2::


    Frage an die Schweizer:
    Was ist der Grund für so eine Bauweise?


  • Für zwei große, leckere Stücke Zwetschgen- bzw. Johannisbeerkuchen mit Sahne, einen Kaffee und einen Latte Macchiato zahlen wir 19 Franken.

    Da sind halt die Preise so hoch wie die Berge ;) .

    Dann laufen wir über die 280 Meter lange und 92 Meter hohe, leicht schaukelnde Hängebrücke zurück zum Bahnhof von Fürgangen

    :EEK: Auf schwankenden Hängebrücken kann ich überhaupt nicht gehen. Das macht mein Höhenschwindel nicht mit.


    Ansonsten fühle ich mich Wallis ohnehin schon immer zu Hause und mag die urigen Bergdörfer, aber auch die Leute.

  • Ich bin jetzt auch wieder hinterhergehechelt (allerdings ohne Geschnatter :schaem: ). .puh!; Das sind ja wirklich tolle Landschaften und gemütliche Dörfer. ;;NiCKi;:

    Frage an die Schweizer:
    Was ist der Grund für so eine Bauweise?

    Ich bin zwar kein Schweizer, aber ich könnte mir vorstellen, daß es dem Schutz vor Nagetieren dient. Sieht ja nicht aus wie ein Wohnhaus, eher wie ein Speicher. Mit den "Tellern" könnte man evtl. verhindern, daß Mäuse oder Ratten da hochklettern. :nw:

  • Mit den "Tellern" könnte man evtl. verhindern, daß Mäuse oder Ratten da hochklettern.

    Es ist tatsächlich so, dass die Nagetiere da nicht raufklettern können.


    Ich bin zwar keine Schweizerin, doch durch meine vielen Wallisaufenthalte weiß ich, dass man so die Speicher vor ungebetenen Gästen geschützt hat.

    • Offizieller Beitrag

    Mit den "Tellern" könnte man evtl. verhindern, daß Mäuse oder Ratten da hochklettern.

    Es ist tatsächlich so, dass die Nagetiere da nicht raufklettern können.

    :jaMa::jaMa:

  • Dann laufen wir über die 280 Meter lange und 92 Meter hohe, leicht schaukelnde Hängebrücke zurück zum Bahnhof von Fürgangen.

    Huch, da müsste ich mich aber ganz schön zusammenreissen, bevor ich mich über diese Brücken wagen würde :EEK:


    Ansonsten war das wieder ein schöner Tag mit ordentlichem Wetter, schöner Landschaft und äusserst hübschen Walser Dörfern :!!:!!

    Schokolade, Käse, Chuchekäschtli.


    Gipferli?

    Mich würde Dein Dialekt interessieren, Marc ;;MfRbSmil# Bei mir heisst das: Schoggi, Chäs, Chuchichäschtli und Gipfeli :pfeiff: Aber Du bist natürlich irgendwie französisch geprägt, gell ;)

  • Das sind ja wirklich tolle Landschaften und gemütliche Dörfer.

    Freut mich, dass es dir gefällt!


    Aber so habt ihr einen schicken Spaziergang gehabt, Wetter war ganz gut und die Häuser wunderbar mit Blumen geschmückt :)

    die Dörfer sind wirklich ein " must see"

    Ja, für die Dörfer hat es sich gelohnt!


    Auf schwankenden Hängebrücken kann ich überhaupt nicht gehen. Das macht mein Höhenschwindel nicht mit.

    Huch, da müsste ich mich aber ganz schön zusammenreissen, bevor ich mich über diese Brücken wagen würde


    Schade, dass so eine Brückenüberquerung für euch nicht so ohne weiteres möglich wäre. Vor allem, wenn man dann tatsächlich auf die andere Seite muss, um die Wanderung fortzusetzen, wäre die Situation blöd, oder man dürfte die Wanderung gar nicht erst antreten...


    Chuchekäschtli

    Chuchichäschtli

    Was ist das denn??


    Ansonsten war das wieder ein schöner Tag mit ordentlichem Wetter, schöner Landschaft und äusserst hübschen Walser Dörfern

    Ein herrlicher Tag voller Alpenidylle und mit interessanten Brücken!

    Auch wenn nicht ganz so geplant, insgesamt war es ein schöner Tag!


    LG
    Katja

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