Funnel Arch, UT

  • Die Wanderung zum Funnel Arch passt wunderbar in einen Moab-Aufenthalt, wenn man ca. zwei Stunden Zeit übrig hat. Die Anfahrt von Moab dauert ca. 20 Minuten und der Fußweg bis zum Arch auch noch einmal gute 20 Minuten. Wir haben bei unserer Wanderung deutlich mehr Zeit dort verbracht, weil uns die Gegend so gut gefallen hat und wir noch an ein paar Ecken herumgeklettert sind.

    Auszug aus dem Tagesbericht (der komplette Tag ist hier zu finden):

    Nachdem die gefuttert sind, fahren wir über die Kane Creek Road zum Trailhead des Funnel Arch. Wir hatten ja im Internet schon gesehen, dass es klettertechnisch eine gewisse Herausforderung darstellen sollte und freuen uns auf diese kleine Wanderung. Der Ausblick vom Trailhead auf die gegenüber liegende Straßenseite zeigte endlich mal blauen Himmel :sonn: .


    In unsere Wanderrichtung zieht es sich leider schon wieder zu.


    Nach einem kurzen Stück über Slickrock bergauf konnten wir unser Auto an der Straße stehen sehen.


    Nach kurzer Zeit stehen wir vor dem zu überwindenden Dryfall. Im ersten Moment haben wir keine Ahnung, wie wir da hoch kommen sollen :EEK: . Mit einem kurzen Überlegen war die richtige Technik aber sofort erkannt und es ging viel leichter als wir dachten.



    Ich hatte im Vorfeld der Reise Internet recherchiert und hatte nicht so recht herausgefunden, was uns dort erwartet. Deshalb hatten wir beschlossen, diese Wanderung fürs Forum nicht nur zu bebildern, sondern mal ein Video einzustellen, auf dem man vielleicht besser erkennt, welchen Schwierigkeitsgrad die kleine Kletterei hat. Das Video ist zwar etwas "platt/tumb", weil es sozusagen ein Livemitschnitt ist :rolleyes: , aber ich wollte Euch hier auch nichts „schön gemachtes“ zeigen, bei dem ich (im dritten Anlauf) geschmeidig wie eine Katze den Dryfall hochschwebe :gg: , sondern die „Erstbesteigung“, bei der ich erstmal überlegen musste, wie man hochkommt. Dass es am Ende mit der richtigen Technik so leicht ging, haben wir anfangs nicht geahnt. Wir haben dort gelernt, dass man nicht sofort zurückschrecken muss, wenn einem etwas unüberwindbar vorkommt. Ich war an dieser Stelle echt ratlos und habe gedacht "da komme ich nie hoch". Auf dem Video sieht man ganz schön, wie einfach es ist, wenn man einfach mit dem Popo zuerst hochsteigt. Auf den Gedanken war ich zunächst nicht gekommen :ohje: . Aber seht mal selbst:
    Video


    Vielleicht fragt Ihr Euch gerade, warum ich hier so viel schreibe und zeige. Mir ist in den letzten Jahren oft aufgefallen, dass in Berichten von Wanderungen im Netz oft die etwas schwierigeren Passagen einfach unter den Teppich gekehrt werden. Da wir beide recht fit sind, hat uns das noch nie gestört, weil wir immer angekommen sind. Aber wir haben uns bei kniffligen Ecken von Wanderungen oft, so auch auf dieser Reise, gesagt „davon hat aber keiner etwas geschrieben“. Deshalb wollte ich hier auch nicht einfach schreiben, dass wir ohne mal überlegen zu müssen einfach leichtfüßig den Dryfall hochgehüpft sind, sondern dass es auch schwierigere Ecken gibt. Nun aber weiter...


    Oben angekommen geht der Weg wieder einfach weiter und kurze Zeit später werden wir mit dem tollen Arch belohnt. Der Arch ist viel größer als wir ihn uns vorgestellt hatten. So lichten wir ihn erst einmal ausführlich von allen Seiten ab.










    Ich habe noch nicht genug vom Klettern und steige noch auf den Hügel gegenüber, um dann schon ein wenig Probleme zu haben, wieder runter zu kommen.


    Markus filmt das teilweise und auch hier finde ich, dass man schön sieht, wie easy es bergauf aussieht (und vergleichweise auch geht) und wie knifflig es bergab ist. Wobei man auch dem Video nicht sieht, dass ich an der einen Ecke eine ganze Weile gehangen habe bis ich mich getraut habe, den langen Schritt zu machen, denn es war verdammt steil und ich hatte echt wenig Halt :EEK: . Da ich doch sehr an meinem Leben hänge und Sicherheit bei so etwas absoluten Vorrang hat, hat es einen Moment gedauert, bis ich die richtige Taktik für den Abstieg hatte. Markus hatte vor Sorgen die Videokamera zwischendurch ausgestellt...


    Video


    Der restliche Abstieg ist dann tatsächlich einfacher, als vorher erwartet. Eigentlich unlogisch, weil normal kommt man ja überall leichter rauf als runter, aber hier war’s tatsächlich so.




  • Die Kurzwanderung mit kleiner Kletterpassage zum Funnel Arch (auch Cable Arch genannt) ist wirklich sehr zu empfehlen.
    Unmittelbar nördlich vom Arch kann man über einen Felsrücken auf ein Plateau mit herrlichem Blick in die Umgebung aufsteigen.
    Bei unserer Wanderung war an diesem Felsrücken ein permanentes Stahlseil als Kletterhilfe vorhanden.




    SG Pean

  • Liebe Michelle, danke fürs Vorstellen in Bild und Ton. :!! Ich mag ja solche Kraxeleien auch sehr, aber das Hoch ist immer viel leichter als das Runter. Deshalb toll, dass Du nichts beschönigst und auch die kniffeligen Passagen zeigst.
    Als wir auf den Top Rock Arch hoch sind, standen wir ja auch vor einer Wand und ohne Erklärung, wie man da hoch und runter kommt, hätten wir das nie geschafft. Die richtige Technik ist wirklich entscheidend, aber bei dieser Tour sicher dazu auch lange Beine. ;)

  • Deshalb toll, dass Du nichts beschönigst und auch die kniffeligen Passagen zeigst.

    Vielen Dank Michell, besonders auch für das Erwähnen der heiklen Stellen. Das finde ich bei einer Beschreibung immer sehr wichtig, damit jeder für sich einschätzen kann, ob er den Weg versucht oder eben nicht.

    Super - danke für's separate Vorstellen, Michelle

    Es freut mich total, dass die hoffentlich neutrale Beschreibung bei Euch ankommt. Sicher bleibt letztlich immer alles ein wenig subjektiv, aber ich habe mir Mühe gegeben, dass Ihr zumindest eine Vorstellung des Schwierigkeitsgrades bekommt :wink4: =) .

  • Klasse Tour. Gefällt uns gut. :clab:
    Funnel Arch hatten wir bisher noch gar nicht auf der Liste. Wenn wir wieder in Moab sind, werden wir die Tour sicher machen.


    Stimmt rauf ist normalerweise leichter als runter. Aber uns ging es auch schon öfters so, dass man im Anstieg kniffelige Stellen hat und dann denkt - oh Gott da kommen wir nie mehr runter. Im Abstieg entpuppt sich die scheinbar extrem heikle Stelle dann doch leichter als eigentlich erwartet ;;NiCKi;:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!