Mauna Kea, Mauna Loa und die Saddle Rd (Hwy 200) auf Big Island, Big Island, Hawaii

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    Es gibt drei Möglichkeiten von der einen Seite von Big Island auf die andere zu kommen:


    - entlang der Hamakua Coast und den Hängen des Mauna Kea im Norden
    - südlich um den Mauna Loa herum
    - oder über das ehemalige Schreckgespenst der Autovermietungen, der Saddle Road oder State Highway 200.


    Für die Autovermietung war sie nur für Todesmutige zu fahren, mit Weggebrochener Bankette, Schlaglöchern, dutzenden einspurigen Brücken, geringer Sichtweite, Nebel, Schneetreiben und Krieg spielende Soldaten, für Einheimische ein Albtraum und für Touristen eine der schönsten Strecken auf Big Island. Die Unfallrate war 80% höher als auf anderen Landstraßen in Hawaii, entgegenkommende Fahrzeuge konnten stellenweise erst im letzten Moment gesehen werden, scharfe Kurven und eine Serie von Hügeln machte die Fahrt zu einer Achterbahnfahrt und macht es Streckenweise noch immer. Nebel und Wolken behindern mit unter die Sicht, schnell durchziehende Regenstürme machen die Fahrbahn glitschig und verwandeln Gullies in Teiche. Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen 10-45 mph werden von jedem Verkehrsteilnehmer missachtet, jeder fährt so schnell, wie es die Straße zu lässt. Das meiste davon ist inzwischen Geschichte. Dem tragen auch die Autovermietungen Rechnung, es gibt kein Fahrverbot mehr für die Saddle Road.


    Im Mai 1849 schlug der damaligen Finanzminister Gerrit P. Judd eine direkte Straßenverbindung zwischen den beiden Bevölkerungszentren der Insel vor. Mit Hilfe von Strafgefangenen begann er bei Holualoa Bay 19°35′57″N 155°58′26″W (19.59917, -155.97389) mit dem Bau der Straße, die schnurrgerade über den Sattel zwischen den beiden Vulkanen Mauna Loa und Mauna Kea über die Insel führen sollte. Nach 10 Jahren waren erst 12 Meilen fertig gestellt, als die Arbeiten 1859 eingestellt wurden 19°38′38″N 155°45′12″W (19.64389, -155.75333) wegen des Ausbruchs des Mauna Loas, dessen Lavafluss den Weg blockierte. Ein Teil davon existiert noch heute und ist als "Judd Trail" auf Karten zu finden.


    Aufgeschreckt durch den Angriff auf Pearl Harbour wurde die Verteidigung der Hawaii Insel durch die Armee geplant und so baute die US Army hastig eine Schotterpiste über das Humu’ula Plateau der Parker Ranch, durchgeführt vom Civilian Conservation Corps und des US Army Corps of Engineers. Nach dem Ende des Krieges wurde die Straße in die Zuständigkeit des Territory of Hawaii übergeben und erhielt den Namen State Road 20. Mit Bundesmittel wurde sie dann 1949 asphaltiert. Als die Inseln zum Bundesstaat Hawaii wurden, wurde vom County Hawaii nur minimale Instandsetzung bei der Straßenunterhaltung betrieben, so das noch 2004 ein großer Teil der Asphaltierung aus dem Jahr 1949 stammte, und die Straße ihren zweifelhaften Ruf einbrachte.

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    Ebenfalls 1949, Tom Vance, der bereits den Highway auf den Mauna Loa gebaut hatte, klammheimlich Strafgefangene um eine direktere Hilo-Kona-Road zu bauen. Er begann mit einem Camp an der T-Kreuzung der heutigen Hilo-Kona-Road und der Mauna Loa Observatory Road (19°38′12″N 155°28′52″W 19.63667; -155.48111), was exakt in der Mitte zwischen Hilo und Kealakekua ist. Die Strecke führt in einer exakt geraden Linie auf den Pass zwischen Hualālai and Mauna Loa. 1950 geriet das Camp in Brand als man den Punkt 19°37′17″N 155°35′57″W (-155.59917) (Hilo-Kona Road) erreicht hatte. Die Öffentlichkeit verweigert weitere Mittel, als sie erfuhr, dass der Spaß für 8 Meilen bereits 1 Million Dollar gekostet hatte und das Projekt wurde begraben.



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    1987, oder 45 Jahre nachdem die Army die Straße in den Boden geschabt hatte, begannen seriöse Diskussionen darüber, die Straße zu modernisieren. Auch hier bewahrheitete sich das Sprichwort "Viele Köche verderben den Brei." , hier in Gestalt von Parlamentarier, Anwohner, Jäger, Umweltaktivisten und Geschäftsleuten. Und so diskutierte man die nächsten Jahre. Derweil wurden die letzten 14 Meilen bei Hilo Ende der 1980er repariert. 1993 bildete sich eine Gemeinde Task Force, die das Projekt nun auch studierte. 1997 nahm man an, dass die Arbeiten in ein paar Monaten beginnen könnten. Das würde sich bis zum Herbst 1998 verzögern meinten Offizielle, da es noch gar kein Budget für den Bau gab.


    1999 schien es, mit der Umweltverträglichkeitsbescheinigung in der Tasche, das die ersten Arbeiten am militärischen Teil (der, der durch den Truppenübungsplatz der Pohakuloa Military Training Area führt), im Herbst beginnen könnten.





    Doch bei der öffentlichen Anhörung im April des Jahres 1999, die als letzter Schritt vor der Ausführung angesehen wurde, torpedierte ein Jäger und früher Abgeordneter das Projekt. Er forderte eine andere Trassenführung, weil die derzeitige durch das Paliha Habitat führte, obwohl dort überhaupt keine Vögel leben. ;,cOOlMan;: 2000 meinte die Federal Highway Administration, das das Projekt frühestens 2008 beendet seien könnte. Gut Ding will Weile haben. Ein Mitglied der Task Force meinte 2000: "Das Projekt wird beendet bevor ich sterbe. Mal sehen, ich bin jetzt 68 Jahre alt, es wird sicherlich noch 20 Jahre dauern. Ja wahrscheinlich werde ich es noch erleben. ;haha_ "


    6,5 Meilen zwischen Milemarker (MM) 28 - 35 wurden dann am 29. Mai 2007 dem Verkehr übergeben, am 18. August 2009 folgte der Teil zwischen MM 35 - 42. Am 7. September 2013 wurde eine komplett neue Streckenführung fertig gestellt, die den berüchtigten Teil mit den einspurigen Brücken zum ursprünglichen westlichen Ende der Saddle Road umgeht. Der neue Straßenabschnitt beginnt bei MM 42 an der Saddle Road und trifft bei MM 14 auf den Māmalahoa Highway (19°50′39″N 155°44′53″W /19.84417, -155.74806). Dieser neue Abschnitt heißt offiziell Daniel K. Inouye Highway, zu Ehren des jüngst verstorbenen zweitältesten Senators der USA und des höchstdekorierten US Bürgers asiatischer Abstammung (2012).


    Das westl. Ende der Saddle Road behielt seinen ursprünglichen Charakter, mit sein einspurigen Brücken und unübersichtlichen Kurven und Hügeln. Dieser schöne Streckenabschnitt mit Blick auf die Küste und die Hualālai and Kohala Vulkane, windet sich über die Parker Ranch hinab nach Waimea.



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    Moauna Loa Road


    Bilder vom März 2004


    Old Section Saddle Road former MM 48


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    Von der Saddle Road zweigt nach linls die Mauna Loa Observatory Road ab. Diese schmale unmarkierte 17.1 mile (27.5km) lange schmale, aber geteerte Straße windet sich den Mauna Loa zum Mauna Loa Solar Observatory, Mauna Loa Atmospheric Observatory, and AMiBA hoch, die sich allesamt auf den Hängen des Mauna Loa befinden. Wer auf einmal rechter Hand die Auffahrt zum Mauna Kea findet, der ist vorbei gefahren.


    Auf den ersten paar Meter von der Saddle Road findet man kaum Teer, so zerfetzt ist die Straßendecke. Vielleicht soll das auch Touris abschrecken. Kurz danach ist die Straßendecke aber erst einmal super neu geteert, bevor sie weiter oben wieder so vor sich hinbröckelt. Auf Guugel Street View kann man sich die komplette Strecke anschauen.



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    Bei den Oberservatorien ist Schluß. Den Gipfel des Mauna Loa erreicht man nicht mit dem Auto, sondern nur zu Fuß.


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    Mauna Kea


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    Haleakala

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    Mouna Kea Road


    Bilder vom März 1999


    Die Mauna Kea Road ist eine der wenigen Orte der Welt, wo man von Meereshöhe auf über 4260 Meter (14.000 Feet) fahren. So können auch Fußfaule mal einen 14.000er erklimmen. Die geteerte Straße führt bis zum Visitor Center auf 9.200 ft, danach folgt Gravel. Es ist ratsam einen kurzen Stopp dort einzulegen um sich ein wenig an die dünne Luft hier oben zu gewöhnen, in 14.000 ft ist 40% weniger Sauerstoff in der Atmosphäre enthalten. Auch kann man sich dort die Schreckensbilder über die Unfälle anschauen, die auf der fürchterlichen Schotterstraße passiert sind. Fakt ist, wenn die Wolken den Gipfel einhüllen und es obendrein regnet, kann die Straße zu einer Falle werden. Gleiches gilt für Dunkelheit. Die Straße lässt sich dann vom umgebenen Geröll schlecht unterscheiden. 4WD wird empfohlen, ich war immer mit einem normalen PKW oben. Schwangere, Personen unter 16 Jahre und nach einem Tauchgang sollten ebenfalls nicht höher als bis zum Visitorcenter fahren. Und zu guter letzt, Festplatten in Form von Computern darf man nicht dabei haben, denn Festplatten sind nicht für den Luftdruck über 3000 Meter ausgelegt. ;,cOOlMan;: Der Schreib/Lesekopf setzt dann auf.


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    Oben angekommen, warm anziehen nicht vergessen, kann man dann die restlichen Meter auf den Gipfel wandern, der Pfad rechts im Bild.


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    Wenn man Glück hat kann man die Observatorien besichtigen.


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    Wir wurden eingeladen ins Keck zu kommen.


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    Das Keck sind zwei baugleiche Observatorien, die bis 2007 die größten optischen Teleskope der Welt waren. Die Spiegeldurchmesser betragen je 10 m und bestehen jeweils aus je 36 kleineren sechseckigen Spiegeln.


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    Beide Teleskope können gemeinsam als optisches Interferometer betrieben werden. Mit der Astronomische Interferometrie kann die Auflösung gesteigert werden, man erhält detailreichere Bilder. Mit diesen Teleskopen wurden die bisher ältesten und am weitesten entfernten Galaxien entdeckt. Sie fanden die ersten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Mehr als die Hälfte aller Exosolaren Planeten wurde von den Kecks entdeckt. Auf Grund der Sternenbewegungen haben Wissenschaftler zudem hier herausgefunden, dass in der Mitte unserer Milchstraße ein schwarzes Loch existiert.


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    Und last but not least, es gibt hier oben keine Besuchertoiletten. Jedenfalls habe ich keine gefunden.

    The Visitor Information Station is closed indefinitely.
    No services, including phone, restrooms or guides, are available. Please click here for latest updates.



    Auf Deutsch: auf unbestimmte Zeit kommt kein Besucher auf den Gipfel, die Mauna Kea ist auf Höhe der Saddle Road gesperrt.

    • Offizieller Beitrag

    Kaumana Caves SP



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    Bilder vom März 1999 und 2004

    Der Kaumana Caves SP liegt direkt in einer Kurve des Kaumana Drives (State Roade 200) zwischen Mile Marker 4 und 5. Kommt man von Hilo liegt er hinter der Einmündung der Akala Road. Ins Navi tippt man also am besten die Kreuzung Akala Rd./Kaumana Drive. Ein kleines grünes Schild am Straßenrand, welches man schnell übersehen kann, weist darauf hin.




    Von Hilo kommend, liegt der State Park auf der rechten Seite, die Parkplätze liegen allerdings auf der linken Seite in der Kurve. Also Vorsicht beim Überqueren der Straße.

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    Bei der Höhle handelt es sich um einen 25 Meilen langen Lavatunnel der beim Ausbruch des Mauna Loa's 1881 entstand. Ein Lavatunnel ensteht beim Erkalten und Versiegen eines Lavastromes. Während außen die Lava erkaltet, fließt die dünnflüssige hawaiianische Lava innen weiter und zurück bleibt nach Abfluss der letzten Lava die Höhle. Über eine Metallleiter und glischige Stufen kann man hinabsteigen.
    Es handelt sich bei dem Einstieg um einen eingestürzten Abschnitt der Röhre, von dem man ein kurzes Stück in beide Richtungen gehen kann. Da der Lava Tube auf der tropischen, regenreichen Seite der Insel liegt, ist die Öffnung überwuchert und die Luftwuzeln ragen bis auf den Grund der Röhre hinab. Die Wände des Einbruchs sind überwuchert mit Farn und Moos.
    Selbst wenn man eine Taschenlampe dabei hat, weit kann man nicht in den langen Tunnel hineingehen, da er unter Privatgrund verläuft. Aber die 2 Meilen, die man gehen darf, werden wohl jedem reichen.
    Der Legende nach stoppte der Lava Strom 11,5 Meilen vor Hilo durch die Intervention von Prinzessin Ruth. Sie campierte vor der fließenden Lava und betete zu Pele , das sie bitte die Stadt Hilo verschonen möge. Ihr Beten wurde erhört. ;)

    Es gibt Restroomes und eine Picknick Area.

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  • Cool beschrieben. :clab: :clab: :clab:


    :!!
    Ja die Saddle Road ist schon irgendwie besonders.
    2002, als wir zum ersten Mal auf Hawai'i waren, da war die Befahrung mit einem Mietauto noch nicht erlaubt.
    Klar, daß wir das nicht glauben wollten und es testen mußten
    Es war "da oben" nebelig und mystisch...die Straße war im schlechten Zustand und mit teilweise abgefransten und undefinierten Seitenbelägen. So wie Du es auf DeinenFotos sehr gut zeigst.
    Nenes liefen noch gemütlich über die Straße...
    Jetzt ist man zwar in Null-Komma-nix auf der anderen Seite, doch das Mystische und Besondere ist verloren gegangen. Es ist teilweise ein schnöder Hwy.


    2008 haben wir zum ersten Mal den kurzen Abstecher zum Iceage Lake gemacht.
    Für die kurze Strecke haben wir wegen des geringen Sauerstoffs in der Luft allerdings 20min gebraucht.
    Dort ist man meist ganz alleine und kann auch von dieser Stelle den Sonnenuntergang beobachten.

  • Hallo,


    toller Bericht und absolut schöne Bilder.


    Wir sind die Saddle Road heuer im Februar gefahren.
    Die Mauna Loa Observatory Road ist unterdessen von unten bis oben neu geteert. Damit ist leider auch der lustige, "handgemalte" Mittelstrich weggefallen.
    Die Saddle Road selbst ist unterdessen eine gut ausgebaute Autobahn! Leider !!!


    Und seit kurzem kann man bis auf weiteres nicht mehr zu den Observatorien am Mauna Kea hochfahren.
    Nachdem die USA dort oben ein neues Monster-Observatorium bauen wollten, haben die Hawaiianer den Mauna Kea als heilig erklärt und machen Aufstand. Sie lassen keinen LKW hochfahren, damit dort nicht gebaut werden kann.
    Daraufhin hat die Regierung das Visitor-Center am Beginn der Auffahrt zugemacht und lässt auch keine Touristen mehr hoch (die Hawaiianer hätten Touristen hochfahren lassen!).
    Das Ganze scheint momentan zu eskalieren. Ob und wann man überhaupt wieder zum Mauna Kea hochfahren kann steht in den Sternen.


    LG
    Beate

  • Die Mauna Loa Observatory Road ist unterdessen von unten bis oben neu geteert.


    Seit wann? Also ich bin im Februar ein ziemliches Stück unpaved gefahren. :nw:


    Die Saddle Road selbst ist unterdessen eine gut ausgebaute Autobahn! Leider !!!


    Finde ich absolut ok. Man sollte auch mal an die Leute denken, die dort wohnen. Die haben auch keine Lust jedesmal einen ganzen tag zu verplempern, nur weil sie mal was bei einer offiziellen Behörde erledigen wollen.


    Es ist ja nicht so, dass das Ganze für die Touris gebaut wurde.


    Und seit kurzem kann man bis auf weiteres nicht mehr zu den Observatorien am Mauna Kea hochfahren.


    Na dann bin ich ja froh, dass ich im Februar noch oben war.


    Ich sage ja immer, man sollte versuchen, alles gleich zu machen und nicht aufs nächste Mal zu verschieben. Manchmal gibt es dann kein nächstes Mal.

    • Offizieller Beitrag

    So die Mauna Kea Road ist nun auch online.


    toller Bericht


    Danke.


    absolut schöne Bilder


    Ernsthaft? Das sind Screenshots aus DV Videos. :EEK:


    Und seit kurzem kann man bis auf weiteres nicht mehr zu den Observatorien am Mauna Kea hochfahren


    Yes, it's a shame.


    Zitat von »beate« Die Mauna Loa Observatory Road ist unterdessen von unten bis oben neu geteert.


    Seit wann? Also ich bin im Februar ein ziemliches Stück unpaved gefahren.


    Mauna Loa meint Beate, nicht Mauna Kea.

  • Tolle Hintergrundinfos, danke!


    Ich bin vor fünf Wochen sowohl auf den Mauna Loa, als auch auf den Mauna Kea gewandert. Der Start des Aufstiegs zum Mauna Kea wurde verzögert, da ich nicht von Hilo, sondern von Waikoloa kam und mein Garmin, obwohl mit 2015er Karten ausgestattet, die "neue Saddle Road" nicht kannte.

  • Zitat von beate


    Und seit kurzem kann man bis auf weiteres nicht mehr zu den Observatorien am Mauna Kea hochfahren.
    Nachdem die USA dort oben ein neues Monster-Observatorium bauen wollten, haben die Hawaiianer den Mauna Kea als heilig erklärt und machen Aufstand. Sie lassen keinen LKW hochfahren, damit dort nicht gebaut werden kann.
    Daraufhin hat die Regierung das Visitor-Center am Beginn der Auffahrt zugemacht und lässt auch keine Touristen mehr hoch (die Hawaiianer hätten Touristen hochfahren lassen!).
    Das Ganze scheint momentan zu eskalieren. Ob und wann man überhaupt wieder zum Mauna Kea hochfahren kann steht in den Sternen.


    Das ist ja heftig. Damit fällt ja ein absolutes Highlight auf Big Island (vorläufig) weg ...



    Und bzgl. der Saddle Road: da war ich bereits 2011 überrascht in welch gutem Zustand sie war entgegen den Berichten, die ich vorher las.

  • Seit wann? Also ich bin im Februar ein ziemliches Stück unpaved gefahren.

    Mauna Loa meint Beate, nicht Mauna Kea.

    Ja, ich meinte die Mauna LOA Observatory road, das ist die Strasse, die fast gegenüber der Mauna Kea road auf die andere Seite abgeht. Sie läuft durch alte Lava-Felder bis zum Mauna LOA Observatory hoch. Eine wirklich interessante Strecke.


    LG
    Beate

  • Mauna Kea Access Road


    Jetzt hält mich aber nichts mehr und ich breche zur Mauna Kea Access Road auf. Dazu fahre ich wieder ein Stück die alte Saddle Road und dann die Neue.


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    Den Berg hinauf, wie schon vor 2 Tagen, ...


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    ... und dann kommt der Moment, wo ich das Visitor Center erreiche und die Stelle, wo vor 2 Tagen die Straßensperre stand. Doch jetzt ist sie weg, es geht weiter.


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    Zuerst ist die Straße noch asphaltiert, doch bald geht das Belag in Gravel über. Und der ist zuerst in sehr schlechtem Zustand. Teilweise ist es so schlimm, dass ich krampfhaft beide Hände am Lenkrad halten muss, damit mir der Wagen nicht wegrutscht. Am Schlimmsten ist die Steinhaufenreihe, die sich immer wieder über die Straße zieht. Doch bald entdecke ich den Grund dafür, es wird frisch gegraded. Doch die Maschine ist nicht breit genug für die ganze Straße und so sammelt sich ziemlich viel Geröll auf der Straße. Die nächste Herausforderung ist, den Grader zu überholen.


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    Irgendwann geht das dann auch an geeigneter Stelle und die Fahrt geht nun ruhiger voran. An einer Kurve habe ich sogar einen schönen Blick auf das Visitor Center weiter unten im Tal.


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    Und sogar die Kreuzung von Saddle Road und Mauna Kea Access Road ist zu erkennen.


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    Rechts und links der Straße erstreckt sich eine vulkanische Landschaft, die mir ausgesprochen gut gefällt.


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    Die Schilder hier haben alle große Löcher. Ansonsten würden sie die großen Windgeschwindigkeiten, die hier herrschen, nicht überstehen.


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    Einige Kilometer vor dem Gipfel, ist die Straße dann seltsamerweise wieder asphaltiert. Und das besser als im unteren Teil. Eine richtige Rennstrecke ist das hier und fährt sich fantastisch.


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    Plötzlich sehe ich neben der Straße den ersten Schnee. Auf Hawaii ist das für mich auch etwas Neues.


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    Und dann habe ich es geschafft. Ich bin ganz oben am Mauna Kea Observatory angekommen. Knapp 4200 m bin ich jetzt hoch, so hoch war ich zuvor nur auf dem Mount Evans in Colorado. Nicht mal der Pikes Peak reicht hier heran. Und wenn man bedenkt, dass der Mauna Kea noch 6000 Meter unter die Oberfläche des Pazifiks reicht, dann bin ich heute auf dem höchsten Berg der Erde.


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    Was für eine klare Sicht das hier ist. Es ist einfach traumhaft und fast komplett windstill. Dadurch fühlen sich die etwa 0 Grad in der Sonne auch gar nicht so kalt an.


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    Sogar den Kilauea Vulkan kann ich von hier rauchen sehen.


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    Und bis nach Maui blicken. Etwa 50 km ist die Insel von hier entfernt. Doch heute scheint sie direkt nebenan zu liegen.


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    Am Observatorium entdecke ich auch dieses Gerät. Doch der Sinn der Maschine hat sich mir nicht erschlossen.


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    Nach einer guten Stunde nehme ich Abschied und breche dann wieder ins Tal auf. Ich würde gerne noch einmal hierher zurückkommen. Doch on das so schnell möglich ist, steht buchstäblich in den Sternen, denn momentan ist der Berg für Besucher leider gesperrt. Es gab Proteste der Hawaiianer gegen ein neues Observatorium auf ihrem heiligen Berg, die eskalierten. Seitdem hat die Regierung den Zugang geschlossen.


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    Inzwischen scheint der Grader seine Arbeit beendet zu haben, denn nun ist die Straße in einem weitaus besseren Zustand. Doch vorsichtig fahren muss ich trotzdem, denn das Gefälle ist ziemlich groß und im Straßenverlauf gibt es einige scharfe Kurven.


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    Wieder an der Saddle Road fahre ich zurück in Richtung Kona.

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