Mit Schrecken habe ich gesehen, daß wir zu dieser interessanten Museums-Schrägstrich-Ruinen-Location noch gar keinen Thread haben. Das muß geändert werden.
Sie befindet sich mitten in Phoenix, in unmittelbarer Nähe zum Flughafen. Am einfachsten erreicht man sie über die 143, den Hohokam Expressway. (Karte kommt in einem separaten Posting)
Hier die offizielle Website mit allen Infos inkl. Öffnungszeiten und Eintrittspreisen (derzeit 6$ für Erwachsene).
Es gibt zwei getrennte Bereiche zu sehen: einmal die Ruinen, die auf einem kurzen Trail besichtigt werden können, und zum zweiten das Museum, in dem man beeindruckende Exponate bestaunen kann.
Auch für Kinder ist hier einiges geboten; man kann z.B. aus Holzklötzchen seine eigene Siedlung bauen oder auf druckempfindlichem Papier ein Tongefäß gestalten.
In einem separaten Bereich gibt es wechselnde Ausstellungen. Als ich dort war (Juni 2012), wurden z.B. zeigenössische Töpferwaren präsentiert; aktuell (Anfang 2013) gibt es eine Ausstellung von Fotos von Ghosttowns in Arizona.
Draußen kann man dann eine Siedlung der Hohokam auf einem (wie schon erwähnt kurzen), geteerten Trail begutachten. Größtenteils ist davon nicht mehr allzu viel zu sehen – ein Teil ist unausgegraben, ein Teil hat den Jahrhunderten nicht ganz erfolgreich getrotzt.
An sich ist es interessant, denn es gibt neben den Ruinen auch noch ein paar rekonstruierte Gebäude und einen Ballcourt zu sehen.
Aber es ist schwer, sich hier vorzustellen, wie die Hohokam früher gelebt haben, denn man ist von Highways und Freeways und Bürogebäuden quasi umzingelt, und gleich nebenan befindet sich der Flughafen. Für Planespotter sicher ein idealer Ort, aber für die, die sich für die alte Kultur interessieren, eher enttäuschend.
Einen kleinen Garten mit früher von den Hohokam angebauten Pflanzen (z.B. Mais) gibt es auch noch zu sehen.
Schautafeln aus Metall (bei Hitze am besten nicht anfassen! ) geben Infos zu den Ausgrabungen und dem Alltag der Menschen damals. Leider sind die bei Sonne nicht besonders gut abzufotografieren.
Erwähnen sollte man darüber hinaus, daß es bis auf die rekonstruierten Gebäude kaum Schatten auf dem Trail gibt. Aber im Museum ist es schön kühl, da kann man, wenn es zu heiß werden sollte, zwischendurch mal Zuflucht suchen.
Mein Fazit: Gäbe es nur die Ruinen, würde ich die Location nicht unbedingt empfehlen, denn erstens ist nicht mehr allzuviel davon zu sehen, und zweitens paßt die Umgebung einfach nicht dazu. Das Museum aber fand ich hochinteressant und abwechslungsreich gestaltet. Wer sich also für die Kultur der Hohokam, die in etwa zur gleichen Zeit wie die Ancestral Puebloans gelebt haben, interessiert, ist hier bestens aufgehoben.
PS: Sorry für die unterschiedlichen Bilder – die mit dem Rahmen stammen aus meinem Reisebericht…