Wilderness Tour 2011 – Eine Winterreise im Mai

Zitat von betty80

Ralphs nicht gefunden? Die gibts doch in CA wie Sand am Meer.

Zu dem er nur einen Block weiterwar als der Walmart.

Zitat von MFRB

Warte auf was Neues.

Hey, da oben steht in loser Folge.

Zitat von Sabi(e)ne

Da brauch ich ja gar keine Fragen mehr zu stellen....

Willkommen an Bord.
Da hat sich für Dich das Lesen ja schon gelohnt.

Zitat von Sabi(e)ne

Die Fotos und Videos gefallen mir sehr gut - die Vorfreude steigt...

Zitat von Sabi(e)ne

Bin gespannt, wie´s weiter geht!

Ich auch.

01.Mai 2011 Auf den Spuren der Vergangenheit

ca. 62 Meilen

01.Mai 2011 Auf den Spuren der Vergangenheit

Morgenstund hat Gold in Mund, nein nicht wirklich, aber in dieser Stund scheint mir ein gelber Ball ins Auge und weckt mich. Zu dieser frühen Stunde ist das Office leider noch geschlossen und so nutzt Frau B die Gelegenheit das Wasser zu quälen und in Ruhe zu frühstücken. Ich warte derweil darauf, dass das Office seinen Dienst aufnimmt. Drehen wir halt eine Runde über den Platz.

Um 8 Uhr rührt sich immer noch nichts, das scheinen Verwandte von mir zu sein. Wenn dem so ist, komme ich halt in 30 Minuten wieder. Und tatsächlich, da erscheint jemand zum Dienst. Ich bezahl nicht nur die gestrige Nacht, sondern auch gleich die heutige. Da der CG beim 49 Palm Oasis Trail gestern voll war und heute WE ist, komme ich gar nicht erst auf die Idee, es am Jumbo Rock CG zu versuchen. Und bevor ich morgen wieder solange zum Bezahlen warten muss, erledige ich das lieber gleich. Diese Zeit sollte uns später fehlen.

Endlich geht’s los, wurde ja auch Zeit. Der erste Stopp erfolgt schon ein paar Meter weiter, nämlich an einem Mural, das den Gründer dieses Ortes ehrt, nämlich Frank und Helen Bagley.

Die Beiden kamen mit ihren drei Söhnen Thanksgiving 1927 in diese Gegend und bezogen ihr „Haus“ in einer 18x18 foot großen Garage. Die wurde schnell der erste General Store von 29 Palms. Von Äpfeln bis Dynamit verkauften sie an die Bergleute und diejenigen, die sich um sie herum ansiedelten, alles was man braucht. Die erste „City Hall“ war unter einem Wasserturm, der feste Wände hatte. Das Bagley Home and Garage steht diesem Mural schräg gegenüber. Holzhütte halt.

Ein weiteres Mural zeigt, was die Menschen auf ihrer Suche nach Glück in diese Ecke trieb: Gold!

Und deren Spuren ist unser diesjähriger Aufenthalt im Joshua gewidmet. Und da man dazu durch die Natur muss, kommen die nicht Geschichtsinteressierten auch auf ihre Kosten

Erster geplanter Stop, Split Rock Trailhead. Frau B war es noch zu kalt, zudem hatte sie noch ein paar Seiten zu lesen und war obendrein schon einmal hier. Die Steine werden sich wohl in 3 Jahren nicht weltbewegend geändert haben.

So zog ich halt alleine los, an der Nase der Sphinx vorbei, hier ist sie also abgeblieben, geh ich zum Schwan.

Ob das Alien Eier sind?

Das kenn ich, das sind Kaktusse, ganz sicher.

Und natürlich der Namensgeber des Trailheads.

Kurz nach 10 Uhr schlagen wir auf dem Parkplatz zum Baker Dam auf. Waren wir beim Split Rock noch alleine, herrscht hier Volksfeststimmung. Oder doch Volksmarathon im Walken??

Erstaunlicherweise verläuft es sich doch ganz gut, ob die alle zur Keys Ranch zu Fuß wollen?

Am Baker Dam angekommen, den ein Herr Baker 1900 hier angelegt hat, um Wasser für seine Rindviecher zu haben, sind wir unter uns. Ja damals war hier in Sachen Grün mehr los als heute, heute würde hier eine Kuh wohl kein gescheites Steak mehr anfuttern können. Onkel William Keys legte dann 1949 noch ein paar Steinreihen nach.

Egal interessiert eh niemanden. Was interessiert, ist nun Wasser drin, im Teich hinter dem Damm oder nicht? Es ist.

Zwar nicht Maximum, aber bis Oberkante Unterlippe von der Bakerhöhe. Hat was von Watson Lake in klein, ich bin’s zufrieden.

Erdbeeren gibt es auch, der Erdbeerkaktus.

Unterhalb des Damms liegt Bakers „Cattle Drive Thru“, umgeben vom saftigen Grün.

Das Rinnsaal versickert aber bald im Boden, was bleibt ist Joshua Tree mit einem schneebedeckten Gipfel. Kann das der Mt. Whitney sein? Weis das jemand. Na wohl kaum.

Der Trail geht zwar noch weiter, aber da ich eh nur den See mal mit Wasser sehen wollte, drehen wir hier wieder um. Zudem geht meine Cola zu neige, beim Stativ schleppen wird es einen doch ein wenig warm. Aber nur gefühlt und im Pelzmantel.

Wie warm es ist? Nun sagen wir es so: Das Womo steht in der Sonne. Die Klappe, hinter der der Cola Vorrat liegt, weist die ganzen 2 Stunden Richtung Sonne. Zurück am Womo um 12 Uhr ist die Cola dort unten immer noch kälter, als die Flasche im Kühlschrank. So warm war es also. Aber die Sonne ist schon recht kräftig, irgendwie, oder das Stativ zu schwer.

Nächstes Ziel, Keys View. Bei der kühlen Luft dürfte die Aussicht ganz nett sein. Diese Äh, also diese windige, äh narrow winding road soll mit extremer Kaution von Womo befahren werden. Warum Viel wichtiger wäre der Hinweis gewesen, use Caution das Du oben nicht weggepustet wirst. Kann mal jemand die Tür zu machen? Hier zieht es ja wir Hechtsuppe. Schnell ein, zwei, oder drei Fotos und wieder ins Warme.

Von Keys View aus kommend schaffe ich es nicht in die Lost Horse Mine Road abzubiegen, ich muss am nächsten View Point drehen, dann geht es ganz leicht. Wenn ich gewusst hätte, was auf dem Parkplatz los ist, hätte ich gekniffen. Es kommt uns ein Cabrio entgegen. Madam zieht den Kopf ein, damit er nicht gegen unseren Außenspiegel rumst, dabei ist ihre Windschutzscheibe doch höher als ihr Kopf. Am Parkplatz angekommen ist alles voll, man steht schon in zweiter Reihe. Alles voll? Nein ein vergessener Parkplatz ganz vorne am Trailbeginn ist noch frei. Mit 23 Zügen wenden steh ich dann auch rückwärts drin.

Ich hätte ja vorwärts reinfahren können, das wäre einfacher gewesen, aber ich habe zum einen die Fahrräder lieber hinten und zum anderen steh ich lieber so, das ich gleich wegfahren kann. Nur was hätte ich gemacht, wenn alles voll gewesen wäre?
Aber wer rechnet auch hier mit einem Volksauflauf anlässlich der Yuccablüte.

Sind sie nicht süß? Eine Mischung aus Stangenspargel und Weihnachtsbaum in weiß.

Von bikejoe weis ich schon, das Biken verboten ist, also wandern wir zur Lost Horse Mine.
Bis zur Mine und Mill sind es Oneway 2,2 Meilen, der Loop Trail ist 6,4 Meilen lang.

Wer gute Augen kann den Weg auf obigen Bild zurückverfolgen, von hier oben sieht man auch die verbrannten Yuccas nicht mehr.

Was man noch sieht ist der Rest der alten Mill, ein 10 Stempel Stampfwerk, mit das goldhaltige Erz zerkleinert wurde. Aus dem Gesteinsmehl wurde dann mit Hilfe ganz und gar nicht umweltfreundlicher Chemikalien das Gold herausgewaschen.

Wie findet man nun Gold? In dem man sein Pferd verliert. Dem Cowboy Johne Lang war sein Pferd abhanden gekommen und als er es fand, fand er auch Gold, das Leben kann so einfach sein. 1893 war das. Johnny und seine Partner schürften dann nach Gold. 1895 verkauften seine Partner ihre Anteile an die Ryan Brothers. Die Ryan Brothers sorgten dann für Verbesserung und errichteten die Stampfmühle, legten eine 3,5 Meilen lange Wasserleitung und bauten die Zugangsstraße aus. Mehr als 9000 Unzen wurden bis 1908 gefunden, dann versiegte die Goldader. Später versuchten andere noch einmal ihr Glück mit geringen Erfolg und mit Gründung des National Parks wurde die Mine endgültig geschlossen.

Während die anderen Besucher den Loop weiter folgten, wählten wir um 15 Uhr den Weg, den wir auch gekommen waren, als Rückweg,

Auf der Dirtroad sammelten wir dann 4 Jugendliche ein, die vom Ryans CG aus zu Fuß hier hin gewandert waren. Sie konnten es nicht fassen, das
a) wir sie mitnahmen
b) sie keine Schuhe ausziehen mussten (ihr Staub ist auch kein anderer als unser )
c) wir sie direkt an ihrem Zelt rausgelassen haben

Man waren die erledigt und dankbar.

Der Tag war nun gar nicht mehr so jung, aber ich will wenigstens noch die Old Dale sehen

und es gibt sogar eine schattige Parkbox an Kreuzung Old Dale Road – Black Eagle Road. Obwohl die Road in einem erstklassigen Zustand war, kneife ich und wer satteln unsere Pferde.

Weiß ich, ob ich am Ende der 12 Meilen auch Drehen kann? Zwischendurch jedenfalls nicht, die Böschung ist zu hoch. Es ist 16:30 Uhr als wir losradeln. Am Ende der Road lag die Minenstadt Dale. Stadt ist gut, mehr ein Camp, denn es wechselte dorthin, wo gerade Gold gefunden wurde. Um die 1000 Menschen lebt hier zu ihren besten Zeiten. Noch zahlreiche Minenüberbleibsel zeigen heute von dieser Aktivität. Über die Straße über die einst die wagen mit den Versorgungsgütern und dem Erz rumpelten, kämpften wir uns nun durch den Sand einen leichten Hügel hoch und dann hinunter ins endlose Tal.
Geil 18km bergab, weniger geil 18km bergauf. Das Nachrechnen ergab, die Zeit reicht nur für 9 km hin. Aber die waren schön, für mich jedenfalls, für Frau B eine Schinderei, der Sattel STß nicht richtig.

Müssen wir als morgen noch einmal einen Anlauf nehmen.

Für heute geht’s retour zum RV Resort, Pool quälen und

Zitat von malenz

jetzt weiss ich auch,warum Du im Flieger so gut schlafen kannst - wenn Du zu hause nicht schläfst,sondern um 3 Uhr morgens

Nicht deswegen. Das ist meine normale Uhrzeit.

Zitat von malenz

Ihr habt drüben 2 Fahrräder fest deponiert?

Nein die leihen wir uns von einem Bekannten. Den Träger habe ich mal bei Uhaul gekauft.

Zitat von malenz

Die blühenden Yuccas haben schon was.

Zitat von betty80

Mount Jacinto und Big Bear Lake mit Schnee

der Berg wo die Seilbahn raufgeht? Da passt auch die Richtung.

Zitat von MsCrumplebuttom

Dein ausführlicher Joshua Tree-Bericht kommt gerade zur rechten Zeit.

Immer diese Zufälle.