15 Meilen östlich von Savannah liegt im Mündungsgebiet des Savannah Rivers, auf der Insel Cockspur Island das Fort Pulaski. Wie viele ähnliche Befestigungen des 18. Jhd. ist das Fort komplett aus Ziegel gebaut. Namensgeber ist der polnischer Offizier Kazimierz Pułaski, der George Washington im Unabhängigkeitskrieg diente.
Öffnungszeiten: 9:00 - 5:00 Uhr im Sommer vom 02.06.- 03.09.9:00 - 18:30 Uhr
Fee: $5 pro Person, der Annual Pass ist gültig
NPS Parkseite
Aufgrund des Britisch-Amerikanischen Krieges von 1812 entschied Präsident James Madison, die wichtigsten Häfen und Küstenabschnitte durch permanente Festungswerke zu schützen. 1829 begann man mit dem Bau von Fort Pulaski auf einer Flussinsel in der Mündung des Savannah Rivers, welches den westwärts gelegenen Hafen von Savannah abriegeln sollte. Die Bauleitung hatte Major-General Babcock der später für die Bauaufsicht den Second Lieutenant Robert E. Lee einsetzte, dem zukünftigen Oberbefehlshaber der Konföderierten. Wegen des sumpfigen Geländes sah man sich gezwungen das gesamte Fort auf 23 m langen Eichenpfählen zu gründen. 18 Jahre und 25 Millionen Ziegel später war es vollendet und hatte für die damalige Zeit die unvorstellbare Summe von 1 Million Dollar verschlungen. Umgeben ist es mit einem 16 breiten Wassergraben, das Grüne oben im Luftbild von Google. 526 Meter muss man zurücklegen um oben auf der Wallmauer das Fort einmal zu umrunden.
Das Dreieck auf dem obigen Bild, Fleche genannt, verdeckt und schützt den Fort Eingang. Ursprünglich flach angelegt wurden 1872 die Hügel angelegt unter denen sich die Magazine befinden. Von oben kann man es schön sehen.
1847 war es fertig gestellt und frei nach dem Motto, stell dir vor es gibt Krieg und keiner geht hin, wurde es nicht belegt, sprich, es rückte keine Garnison ein. Nur zwei Hausmeister wurden abgestellt nach den Rechten zu sehen. Das sollte sich 1860 ändern, als South Carolina die Session auslöste. Der damalige Gouverneur von Georgia setzte eine 110 Mann starke Miliztruppe auf einen Dampfer und reklamierte das Fort für den Staat Georgia. Nach dem Austritt Georgias aus der Union wurde die Miliz durch reguläre Truppen der Konföderierten Armee abgelöst.
Im Dezember 1861 fällte die Konföderierten Armee den verhängnisvollen Entschluss, die südlich gelegene Insel Tybee Island wegen der isolierten und schlecht zu versorgenden Lage aufzugeben. Eine Einladung an die Truppe vom Unionsgeneral Quincy A. Gilmore sich dort festzusetzen und Geschützstellung auf dem Strand von Tybee Island zu errichten.
Am 10.04.1862 erging die Forderung an den Fortkommandant Colonel Charles H. Olmsted das Fort kampflos zu übergeben, um Menschleben zu schonen. Olmstadt soll geantwortet habe, er wäre hier um das Fort zu verteidigen, nicht um sich zu ergeben, worauf die Union mit 36 Geschützen das Feuer eröffnete. Darunter war auch erstmals nicht nur eine Glattrohrkanonen im Einsatz, sondern eine James Rifled Cannon mit geriffeltem Lauf. Die Reichweite war größer, zielgenauer und hatte mehr Bums. Nach 30 Stunden hatte die Rifled Canon eine Bresche in den Festungswall geschlagen, man hatte nun freies Schussfeld auf die Pulvermagazine des Forts. Olmsted ergab sich, was er nie verwinden sollte. Je ein Soldat beider Seiten wurde verwundet.
Der erfolgreiche Test der Rifled Canon machte ab sofort alle Festungsanlagen aus Ziegelsteinen militärisch wertlos. Noch heute können sind Einschüsse des Beschuss in den Mauern sichtbar. Leider fehlte mir die Zeit auch außen einmal um das Fort herum zu gehen, weil 15 Minuten nach der Schließung des Forts auch die Brücke, über die man auf die Insel fährt, geschlossen wird.
6 Wochen später hatte die Union das Fort repariert und blockierte somit die Zufahrt zum Hafen Savannah, der Süden hatte einen wichtigen Hafen verloren. Das Fort wurde nun Zuflucht für entflohene Sklaven und nach der Kapitulation von der Savannah anfangs zum Kriegsgefangenenlager für Regierungsmitglieder der Südstaaten, so den Außenminister, den Finanzminister, den Kriegsminister und dessen Stellvertreter, drei Staatsgouverneure, einen Senator und den ersten Südstaatenkommandanten des Forts.
1872 erhielt dann die Fleche ihr heutiges Aussehen. Im 20. Jhd. begann das Fort starke Verfallserscheinungen zu zeigen und so deklarierte es Präsident Calvin Coolidge als National Monument und gab es 1933 in die die Obhut des National Park Service. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es von der US Navy requiriert und danach wieder an den NPS zurückgegeben.
Der Eingang
im Innenhof
die Kasematten
auf den Wällen