Legend Rock Petroglyph Site, Thermopolis, Wyoming

    • Offizieller Beitrag

    Legend Rock ist einer der ältesten und besten Beispiele des Dinwoody Tradition Styles (Es ist das erste Mal, dass ich den Ausdruck Dinwoody gehört/gelesen habe.) Die Ancient People haben fast 300 einzelne Petroglyphs während mehrere tausend Jahre in den Stein gehauen und ihre Vielfalt und Schönheit haben alle, die sie gesehen haben, fasziniert. Auch hier stellt man sich die Fragen: Wann wurden sie gemacht? Wer hat sie gemacht? Was bedeuten sie? Und auch hier gibt es dieselbe Antwort wie bei vielen anderen Sites - wir werden es vielleicht nie genau erfahren. Archäologen haben diese Site seit Jahren untersucht und haben ihre Rückschlüsse gezogen.



    Darstellung eines Thunderbirds



    Da die Zufahrt relativ leicht zu finden ist - einen Folder bekommt man fast überall, z. B. im Hot Springs SP - verzichte ich auf eine Map.


    Für die Legend Rock Pertoglyph Site benötigt man ein Permit und einen Schlüssel, denn die Zufahrt zu der Site ist mit einem verschlossenen Gate versperrt. Beides bekommt man ohne Probleme im Hot Springs State Park in Thermopolis. Man soll es auch im Thermopolis Chamber of Commerce bekommen. Ich habe mir den Schlüssel im Hot Spring SP geholt.


    Legend Rock liegt ca. 30 Meilen nordwestlich von Thermopolis und ist leicht mit jedem Fahrzeug zu erreichen. Auf der WY 120 fährt man ca. 21,1 Meilen nach Nordwesten und biegt da links (Westen) auf die Hamilton Dome Road ab. Auf der Asphaltstraße bleibt man ca. 5,3 Meilen bis zu einer Weggabelung. Die Asphaltstraße knickt hier nach Süden ab. Zu der Site geht es auf einer sehr guten Gravelroad etwa 2,2 Meilen geradeaus weiter. Man überquert zwei Cattleguards. Unmittelbar hinter dem zweiten Cattleguard befindet sich links (Süden) die Zufahrt zu den Petroglyphs. Hier gibt es so viel ich noch in Erinnerung habe ein kleines Schild mit dem Hinweis zu Legend Rock. Die Zufahrt endet nach etwa 300 Meter an einem grünen Gate. Mit dem Schlüssel kann man das Gate öffnen und hindurch fahren, das man wieder verschließen soll. Nach dem Gate geht es ca. 35 Meter hinunter zu der Parking Area. Hier gibt es auch Picnic Tables und eine Toilette.


    Die Petroglyphs befinden sich südwestlich der Parking Area an den Cliffs entlang des Cottonwood Creek. Ein Weg (ca. 300 Meter) führt an den Petroglyphs vorbei.


    Der "Dinwoody" Tradition Style
    Die meisten der Petroglyphs am Legend Rock werden als "Dinwoody" Tradition Style eingestuft. Dinwoody Petroglyphs gibt es nur im Big Horn und Wind River Basins westlich des Big Horn River in Wyoming. Dinwoody Petroglyphs sind immer gepickt, d. h. man hat mit einem harten spitzen Stein bzw. Gegenstand immer auf die Felswand geschlagen bis das Bild entstanden ist. Die Petroglyphs bestehen oft aus großen menschenähnlichen Figuren mit Federschmuck, ungewöhnlich vielen Zehen oder Fingern, Figuren, die auf dem Kopf stehen und einem Muster aus Linien im Rumpfbereich.


    Archäologen glauben, dass die ältesten Petroglyphs in Legend Rock ca. 11000 Jahre alt sind, die jüngsten sollen vermutlich aus der Mitte des 19. Jahrhundert (Inschriften - hier spricht man von "Historic Grafitti") stammen. Neben diesen alten aber relativ kleinen Petroglyphs, die nur grundlegende Formen zeigen, findet man viele andere weit größere und detailreichere Petroglyphs, die jünger sind. Diese monumentalen Figuren, teilweise fast fünf Feet groß, sind die dominanten Bilder in den Felswänden. Im Gegensatz zu den frühesten Felszeichnungen zeigen sie fantastische anthropomorphe Gestalten, die auf ein Alter von ungefähr 2000 Jahr geschätzt werden.
    Beide Arten zeigen die Wichtigkeit dieser Site über viele Jahrtausende und bieten einen Hinweis auf die Bedeutung für die früheren Bewohner dieses Gebietes. Bis vor kurzem glaubten die Archäologen, dass die Shoshone, von denen viele heute in der Wind River Reservation in der Nähe von Legend Rock leben, erst ein paar hundert Jahre vor der Ankunft der Europäer in das Gebiet kamen. Neue Forschungsergebnisse der Sprachgruppen und Ausgrabungen liefern überzeugende Beweise, dass die Shoshone schon Tausende von Jahren früher in das Gebiet kamen und dass die Felszeichnungen von ihnen oder ihren Vorgängern stammen könnten. Wenn das der Fall war, dann könnten eventuell die Shoshone Erkenntnisse der Felszeichnungen liefern.
    Für die Shoshone ist Legend Rock ein heiliger Ort, wo Menschen mit Geistwelten kommunizierten. Traditionell glauben die Shoshone, dass die Bilder nicht von Menschen erschaffen wurden sondern von den Geistern, die nicht nur dargestellt werden, sondern sie auch verkörpern.


    Hier noch ein paar Bilder:



    das wohl bekannteste Bild aus Legend Rock



    eine der älteren Figuren?




    Dinwoody" Tradition Style



    erstaunliche Figur mit seltsamer Anordnung von Händen und Füßen



    anthropomorphe Darstellung, die Figuren sind ineinander verflochten zu einer komplizierte Figur



    menschenähnliche fantastische Figuren mit Hörnern als Kopfschmuck und unrealistische Körper




    Weitere Bilder gibt es in meinem Fotoalbum.

  • Na, Gerd, wollte dir Kansas nichts bezahlen und bist du jetzt zur Touristenbehörde von Wyoming übergelaufen? ;) :gg:



    Dinwoody Tradition Styles (Es ist das erste Mal, dass ich den Ausdruck Dinwoody gehört/gelesen habe.)


    Ich hab' davon auch noch nie was gehört. :EEK:


    Hört sich aber sehr interessant an. Danke für's Vorstellen! :!!


    In der nächsten Reise werde ich das sicher nicht unterbringen können, aber der Yellowstone steht schon lange für einen genaueren Zweitbesuch auf meiner Liste, da kann man sich ja auch mal im Rest von Wyoming ein bißchen umsehen. ;;NiCKi;:


    Archäologen glauben, dass die ältesten Petroglyphs in Legend Rock ca. 11000 Jahre alt sind

    :EEK:


    erstaunliche Figur mit seltsamer Anordnung von Händen und Füßen

    Siamesische Zwillinge? ;][;

  • Hallo Gerd,


    eine faszinierende Rock Art Site. Schöne Bilder hast Du da gemacht, danke fürs Vorstellen ! :!!


    Da gibt es auch ein ganz informatives Buch über das Gebiet: http://www.amazon.de/Ancient-V…TF8&qid=1345803238&sr=8-2


    Die dortigen Rock Art Sites würden sich gut mit einem Yellowstone-Aufenthalt verbinden lassen, aber das steht bei uns evtl. erst wieder in ein paar Jahren an.


    Ich hoffe mal, Du zeigst noch ein bischen mehr aus der Gegend, da gibt's ja noch einige schöne Sachen, die Du hoffentlich besucht hast... :gg:


    Gruß, Tilman

    • Offizieller Beitrag

    Na, Gerd, wollte dir Kansas nichts bezahlen und bist du jetzt zur Touristenbehörde von Wyoming übergelaufen?

    psst, nichts weitersagen. ;)


    In der nächsten Reise werde ich das sicher nicht unterbringen können, aber der Yellowstone steht schon lange für einen genaueren Zweitbesuch auf meiner Liste, da kann man sich ja auch mal im Rest von Wyoming ein bißchen umsehen.

    Von Vernal nach Wyoming ist es aber nicht weit. ;)


    Ja, es soll übrigens das einzigste Häschen oder Kanninchen Rock Art Bild in Wyoming sein.




    Danke, Tilman :)

    Ich hoffe mal, Du zeigst noch ein bischen mehr aus der Gegend, da gibt's ja noch einige schöne Sachen, die Du hoffentlich besucht hast...

    Schau einmal in unsere Highlightmap - nach Wyoming hineinzoomen. Dort findest Du Links zu Location (Adobe Town, Castle Garden, Gooseberry Badlands, Devils Kitchen, usw.), auch unbekannten wie Lysite Badlands, Honeycombs, die ich (wir) besucht haben.

  • Wir fuhren ein paar Meilen weiter die Strasse nach Norden um zu der Legend Rock Rock Art Site zu gelangen.
    Die Dame im Visitor Center hatte recht, das Tor war nicht verschlossen. Von Mai - September ist jemand vor Ort, den Schlüssel benötigt man nur in den übrigen Monaten.
    Am Trailhead erblickten wir sogar ein kleines Visitorcenter und eine überdachte Picknick Area - sehr nett gemacht.


    Wir quatschten kurz mit dem Freiwilligen vor Ort und liefen dann den kurzen Trail entlang der Panels. Das Licht hatte ein Einsehen mit uns, die Sonne versteckte sich hinter ein paar grösseren Wolken und so konnten wir prima fotografieren. Im direkten Sonnenlicht sind die Felszeichnungen viel schwerer zu erkennen.


    Misc_75.jpg


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    Misc_78.jpg

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