Cumbres & Toltec Scenic Railroad - mit einer historischen Eisenbahn in die Rocky Mountains

  • Da es anscheinend hierzu noch keine Infos gibt, mein Bericht:



    Die Cumbres & Toltec Scenic Railroad (CTSR) verbindet heute noch die Orte Cumbres in NM und Antonito in CO. Einst war sie Teil eines großen Schmalspurbahnnetzes, das um 1880 erbaut wurde, um Silber- und Goldfunde aus den San Juan Mountains abzutransportieren. Nach der Stilllegung des Bahnnetzes haben Eisenbahnfreunde das Teilstück zwischen Chama und Antonito vor dem Rückbau bewahrt - so können wir heute noch diese eindrucksvolle Strecke erleben.


    Unsere Reise in die Vergangenheit führte von Antonito nach Osier und zurück. Ca. 3 Stunden brauchte die kohlenbefeuerte, dampfbetriebene Bahn bis Osier. Dabei ging es stetig bergauf und wir hörten viele interessante Geschichten.



    So wurde z.B. die Brücke im Bild auch schon mal mangels anderer Erhebung als Galgen für einen Gangster verwendet.



    Alter Wasserturm entlang der Strecke. Das Wasser wurde aus dem angrenzenden Fluss gepumpt.



    Von dem einen offenen Waggon hatte man natürlich die beste Sicht. Also waren wir auch dort. Der Nachteil: Uns blies die Dampflok oft viel Ruß um die Ohren. Abends war zwangsläufig volles Badeprogramm angesagt.



    Die Wegstrecke richtet sich nach der Topografie und nicht nach dem Grenzverlauf und so fuhr die Bahn immer wieder zwischen den Bundesstaaten Colorado ...



    ... und New Mexico hin und her.



    Das Streckennetz zeugt von hoher Ingenieurkunst.



    Zum Teil wurde die Strecke in den Fels hineingehauen - entsprechend eng ging es an manchen Stellen zu.



    Die Strecke führte an Erdrutschen vorbei ...



    ... und durch Tunnel. Dieser wurde nur durch Hölzer ausgesteift.



    Und oft ging es auch dicht am Abgrund entlang. Am Toltec Gorge sind wir ca. 200 m oberhalb des Rio de Los Pinos.



    Ankunft in Osier in 9.637 ft Höhe (2.937 m) - mitten im Nirgendwo der Rocky Mountains. Hier treffen sich die von Antonito und Chama ankommenden Züge auf halber Wegstrecke und für die Reisenden gibt es ein warmes Mittagessen. Das war sehr lecker!



    Unser Zug fuhr weiter nach Chama.



    Und wir in Richtung Antonito.


    Insgesamt waren wir von 10:00 bis ca. 17:00 Uhr unterwegs und es war ein tolles Erlebnis.

  • Schöne Dokumentation - Danke dafür :clab:
    Wir sind letztes Jahr der Bahn mit dem Auto von Chama nach Antonito gefolgt. Das war auch ohne Zugfahrt interessant zu beobachten, und die Landschaft wunderschön :!!


    Chama – Eisenbahnfeeling


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    Danach packen wir unsere Siebensachen und checken aus dem Brandon Iron aus. Sehr weit kommen wir nicht, schwarze Rauchwolken verkünden die Abfahrt der „Cumbres&Toltec Scenic R.R“. Natürlich fahren wir sofort zum kleinen Bahnhof, aber es geht hier hoch zu und her. Ein Parkplatz zu finden, ist schwierig.
    Ankommende Reisebusse spucken eine Menge Leute aus, die nur ein Ziel haben: Sich einen guten Platz im Zug ergattern!


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    Bruno steigt aus dem Wagen und ich suche weiter entfernt eine Lücke für Blacky. Unzählige Fotografen haben sich aufgestellt und knipsen wie die Wilden. Auch Bruno und ich gesellen sich dazu. Zwei Lokomotiven stehen bereit, und beide lassen Dampf ab, dass es eine Freude ist!


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    Langsam werde ich ungeduldig, habe bald genug von all den Leuten und dem rauchenden Zug. Bruno erkundigt sich bei einem Fotografen nach der Abfahrtszeit. 10:00 Uhr – das dauert noch ganze 40 Minuten!
    Wir beschliessen, erst mal ein paar Fotos im Städtchen zu machen. Wir schlendern die Strasse entlang und lichten ein paar der interessantesten Gebäude ab.


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    Wir erfahren ein wenig über die Geschichte von Chama.


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    Ein Mann erzählt uns, wo die besten Punkte auf der Strecke sind, um die Bahn gut fotografieren zu können. Wir fahren nur wenige Meilen, da stehen schon wieder eine ganze Menge Leute am Strassenrand, bewaffnet mit ihren Kameras. Wir stellen uns dazu und suchen nach einem geeigneten Plätzchen.
    Kurz nach 10:00 sieht man eine schwarze Rauchwolke und dann hört man die Lok auch schon pfeifen und fauchen.


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    Als die Bahn vorbeirattert, stösst sie Unmengen von stinkendem, dunklem Rauch aus. Alle 6 Wagen sind vollbeladen mit fröhlichen Passagieren, die lachen und winken. Der Zug wird von zwei Lokomotiven gezogen.


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    Kaum ist sie vorbei, springen alle Fotografen wieder in ihre Autos und weiter geht’s, für uns natürlich auch! Nach etwa 5 Meilen kommt der nächste Halt. Wieder raus aus dem Wagen und Stellung beziehen. Knipsen und weiter zur nächsten Station.


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    Uns reicht es aber nun.
    Die Strecke, welche langsam immer höher hinauf führt, gefällt uns sehr gut. Die Landschaft bekommt immer mehr alpinen Charakter. Immer wieder erstaunt es uns, dass in dieser Höhe noch so viele Bäume wachsen.


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    Bei uns ist die Baumgrenze auf etwa 2000 Meter über Meer, hier sind wir mittlerweile auf über 3000 Meter und derWald geht noch viel höher hinauf! Wunderschön ist die üppig grüne Berglandschaft und schöne Häuser sind hier auch zu sehen.


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    Bei der Fahrt ins Tal hinunter ändert sich das Landschaftsbild wieder, alles wird karger und als wir erste Ansiedlungen erreichen, erscheinen sie uns wieder ziemlich ungepflegt und unordentlich.
    In Antonito sehen wir die Endstation "unserer" Eisenbahn, die wir kilometerweit nicht mehr gesehen haben.


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    • Offizieller Beitrag

    :clab::clab::clab:
    Gibt es kein Foto von Euch nach der Fahrt auf dem offenen Wagen?
    Besonders nach den Tunnel dürftet ihr immer schwarzer geworden sein. Ich kenne das von einer ähnlichen Fahrt. ;;NiCKi;:

  • Gibt es kein Foto von Euch nach der Fahrt auf dem offenen Wagen?

    Nein, nur eins während der Fahrt, aber da sehen wir sehr normal aus. Wieviel Dreck wir dann tatsächlich abbekommen hatten, merkte ich an den Haaren (total strohig) und letztendlich am Duschwasser ...
    Die Tunnel waren gar nicht so schlimm, eher der schwarze Ruß, den die Dampflok ausstieß.

    • Offizieller Beitrag

    Die Tunnel waren gar nicht so schlimm, eher der schwarze Ruß, den die Dampflok ausstieß.


    Doch wegen des Tunnels waren wir alle schwarz, wie einige Bewohner eines Kontinents südl. von Europa.

  • @all:
    Freut mich, dass euch der RB gefällt. Für uns war der Tag auch eine willkommene Abwechslung zwischen ansonsten vielen Steinen und Naturwundern. Verbunden mit den Old Tucson Studios, Tumbstone und Silverton fühlten wir uns zurückversetzt in eine längst vergessene Zeit.
    Man kann die Tour auch in Chama beginnen: entweder bis Osier und zurück oder bis Antonito und mit dem Bus zurück. Von Antonito kann man bis Osier und zurück (so wie wir es gemacht haben) oder bis Chama und mit dem Bus zurück. Also für jeden Geschmack ist was dabei. Und auch mit Rollstuhl geht es, man muss nur 3 Tage vorher eine Info schicken, dann wird extra ein Wagen mit Hebebühne angekoppelt. So konnten wir die Tour auch mit unserem Sohn machen.
    Die Strecke ist nicht so bekannt wie die von Durango nach Silverton, wir haben die Tickets bequem online bestellen können. Und die Abfahrtzeit (10:00 Uhr) ist deutlich angenehmer als von Durango.

  • Nach ca. 1 Stunde sind wir wieder am Parkplatz und es geht weiter über eine tolle Landschaft nach Chama. Mal sehen, ob es dort immer noch das Lokal mit Burger im Basket wie vor 17 Jahren gibt.

    Pünktlich zum Lunch sind wir in Chama.
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    Aber vor dem Burger sehe wir uns erst einmal auf dem Bahngelände um. Es gibt einige restaurierte Loks und Waggons.


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    Dann zum Revival einen Burger im Boxcar Cafe wie bereits 1995. Es ist immer noch urig eingerichtet. Der Burger kommt aber nicht mehr im Basket, schmeckt aber trotzdem gut.


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    Kurz vor Antonito treffen wir noch einmal auf die Cumbres & Toltec Railroad.


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  • Zuvor machen wir allerdings einen ungeplanten Schlenker nach Chama, denn shut-down-sei-Dank mussten wir die Übernachtung in der Sanddunes-Lodge stornieren und deswegen sind wir nun auf vollkommen ungeplanten Pfaden unterwegs.


    Wir schauen uns etwas auf dem Bahnhof von Chama um, wo die historische Cumbres & Toltec Railroad ihre Heimat hat.


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    Ausser uns ist kaum jemand hier, die Ecke ist wie ausgestorben. Vermutlich ist hier nur was los, wenn ein Zug im Bahnhof steht, der ist aber längst unterwegs. Hier sehen wir uns ein wenig um, bevor wir uns weiter auf den Weg Richtung Süden machen.


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  • Als nächstes hielten wir in Chama, um uns ein Sandwich für heute Abend zu besorgen. Aber leider waren wir da total auf dem Holzweg. :rolleyes: Es gab zwar ein paar Souvenirläden, aber wir fanden weder einen Metzger noch einen Supermarkt. :nw: In einem Laden, in dem wir danach fragten, wurden wir zu Subways geschickt. Gefunden haben wir diesen aber auch nicht. Allerdings muss ich auch zugeben, dass wir uns nicht wirklich Mühe gegeben haben.


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    Letztendlich sind wir bei der Historischen Eisenbahn gelandet. Hier gab es zwar auch kein Sandwich aber wenigstens eine saubere Toilette und die hatte ich dringend nötig. Natürlich strolchten wir auch etwas über das Gelände. Ich war hier ja schon einmal mit Doris, und damals standen weitaus mehr alte Loks auf dem Gelände als heute. Da es aber sowieso gerade einmal wieder verhext war und sich die Sonne hinter den Wolken versteckte, blieben wir nicht sehr lange und zogen recht schnell weiter.


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    Kurz hinter Chama erreichten wir die Grenze nach Colorado.


    Ein paar Bilder aus 2009:


    Keine halbe Stunde später erreichten wir Chama. Leider erfuhren wir, dass die Historische Dampflok erst ab dem Memorial Weekend in Betrieb wäre. Schade, wir hatten gehofft auf eine dampfende Eisenbahn hier zu treffen. Wir wollten eigentlich Chama sofort wieder verlassen..........


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    .....wenn wir doch nur nicht das Gelände mit den historischen Eisenbahnen beim vorbei fahren gesehen hätten. ;dherz;


    An vorbei fahren war jetzt natürlich nicht mehr zu denken. :gg: Natürlich bog ich ab und wir zogen los, das Gelände näher zu erkunden. Es war schon Wahnsinn! Ich hatte bisher ja schon einige historische Loks gesehen, aber noch sie so viele auf einen Haufen. Wir kamen aus dem Staunen überhaupt nicht mehr raus. Hier wurde Eisenbahnliebhabern wirklich etwas geboten. Man merkte richtig, dass sie dabei waren die Loks für die Saison fit zu machen. In der großen Halle, in der auch gearbeitet wurde, stand eine besonders schöne Lok. Aber auch auf dem gesamten Gelände gab es viele Loks zu fotografieren. Wir waren nicht die einzigen, die sich hier mit einer Kamera bewaffnet herumtrieben.


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    Nachdem wir genug Loks und Wagons fotografiert hatten spazierten wir zum Bahnhofsgebäude. Auch hier wurde in liebevoller Kleinstarbeit auf jedes historische Detail geachtet. Gerne wären wir auch noch etwas durch das kleine Örtchen gestreift, dafür hatten wir aber leider keine Zeit. Wir waren sowieso schon etwas spät dran und Colorado Springs war noch weit.


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