Water Canyon / Canaan Mountain / White Domes, UT

  • Hier ist eine tolle Webside mit Karten. Hier gibt es auch noch einen Thread dazu.


    Hillside, liegt zwischen Hurricane und Fredonia. Von da aus führt die Dirt Road in den Water Canyon.



    Ich hab auch noch eine Frage, habt ihr zufällig einen GPS Track von der Wanderung aufgezeichnet? Mir würden auch ein zwar zwischen Wegpunkte reichen, denn das Gebiet sieht wirklich ein wenig unübersichtlich aus, aber vielleicht mache ich mir auch nur zu viele Gedanken. ;te:

  • Ich hab auch noch eine Frage, habt ihr zufällig einen GPS Track von der Wanderung aufgezeichnet? Mir würden auch ein zwar zwischen Wegpunkte reichen, denn das Gebiet sieht wirklich ein wenig unübersichtlich aus, aber vielleicht mache ich mir auch nur zu viele Gedanken.


    Imo braucht man auf der ganzen Tour einen einzigen Wegpunkt - und zwar den, wo der Trail das Plateau erreicht. Beim Aufstieg kann man sich wirklich nicht verlaufen. Die White Domes findet man auch auf Sicht, aber für den Rückweg ist es wichtig, den Abstieg wieder zu finden.

  • Vieles kann man anhand der Bilder schon wiedererkennen.




    Wichtig ist tatsächlich, dass man den Einstieg für den Abstieg vom Plateu wiederfindet. Nach dem Zickzak-Weg oben angekommen, geht man wie beschrieben nach rechts. Ein Blick nach links hilft für den Rückweg. Dort sieht man einen hohen Felsen. Diesen Felsen hat man den ganzen Weg von den White Domes zurück im Blick. Lediglich wenn man weit unten im Wash ist, verliert man ihn aus dem Blick. Nach dem Aufstieg findet man ihn aber gleich wieder.



    Das Bild zeigt den Felsen im Hintergrund: Wir stehen hier auf dem gegenüberliegenden Hang auf dem die White Domes sind und blicken zurück.







    Der Abstieg liegt von hier aus vor dem Felsen.




    Zur Sicherheit helfen allerdings wirklich ein paar Koordinaten:




    N 37° 03' 07 W 112°57' 51 Ende des Zickzackweges / Abstieg




    N 37° 03' 47 W 112° 58' 58 White Domes

  • Klasse Trailbeschreibung und tolle Fotos :clab::clab::clab:
    Der Trail steht ja auch schon länger auf meiner To-Do-Liste ;;NiCKi;:


    Kannst du noch ein paar Facts hinzufügen? ;;PiPpIla;;
    Anfahrt von....zum Trailhead (Zeit und Meilen)
    Meilen: Hin + Rück
    Höhenmeter
    Zeit: Auf- und Abstieg


    Ich weiß: ich bin furchbar und will immer alles ganz genau wissen. :schaem::gg::gg::gg:

  • Ich glaube, außer vielleicht zur Schneeschmelze hat es da nie wirklich viel Wasser. Wir waren zwei Tage nach heftigen Regenfällen dort, das Wasser war klar und machte uns grad mal die Sohlen der Wanderschuhe nass. Sind auch nur ein paar Schritte über die Kaskaden, da muss man wirklich keine zweites Paar Schuhe mitschleppen.

  • Wir haben von St. George ca. eine Stunde gebraucht. Auch für andere Orte gut bei Google zu sehen ( http://goo.gl/maps/ycYOw ).
    und für andere Orte zu berechnen.


    Wie gesagt wir waren ca. 7 Stunden unterwegs.


    - 2 Stunden bis zum Plateau
    - 1 weitere Stunde bis zu den White Domes
    - 1,5 Stunden Aufenthalt
    - 2,5 Stunden zurück


    Ich hab den Track leider nicht mehr auf dem GPS gefunden :ohje: , kann bzgl. der Höhenmeter deshalb im Moment nichts sagen.
    Sollte ich etwas finden, melde ich mich noch.


    Gefühlt benötigt man keine Wasserschuhe. Wie das ist wenn wirklich viel Wasser dort ist kann ich natürlich nicht sagen.

  • Die Höhenmeter findet man sicher auf der Zion-Seite.


    :neinnein: Der Canaan Mountain Ist nicht im Nationalpark, daher bekommt man darüber keine Infos zu dem Gebiet.
    Es sind ca. 700 Höhenmeter zu überwinden. Wurde ja alles in diesem Thread schonmal beantwortet. ;) Eine tolle Beschreibung der Tour mit sehr schönen Fotos gibt es auch hier.

  • Hallo!
    Ich kopiere den Tag aus meinem Reisebericht mal hier rein:


    Mittwoch, 19.9.: Water Canyon und White Domes, Wetter: sonnig, 26 °C


    Um 11 Uhr erreichen wir den Doppelort Colorado City in Arizona und Hildale in Utah. Wir fahren durch den Ort, in dem fundamentalistische Mormonen leben, und biegen am Ortsende auf die Water Canyon Road ein, eine Lehm- und Sandpiste.



    Wir parken am Ende der Straße und machen uns wanderfertig. Eine anstrengende zweite Tageshälfte steht uns bevor. Um 11.45 Uhr laufen wir los. Unser Ziel sind die White Domes auf dem Canaan Mountain, BLM-Land. Die Wanderung ist sehr beschwerlich, denn es geht durch Sand, über Felsen und durch Gebüsch. 45 Minuten brauchen wir bis zum Water Canyon, wo wir eine kurze Pause machen. Bis hierher war der Weg gut zu erkennen. Im Wasserlauf steigen wir auf. Dann umklettern wir linkerhand einen Dryfall. Immer weiter geht es bergauf. Insgesamt überwindet man auf dieser Wanderung 1000 Höhenmeter. Beim Klettern haben sie zwar zeitweise etwas gestört, aber auf den sandigen und einigen steileren Passagen waren unsere Trekkingstöcke sehr hilfreich.






    Nach einer weiteren Stunde erreichen wir endlich den Top Rock auf dem Plateau. Hier legen wir eine zweite Pause ein. Gut zwei Stunden sind wir nun unterwegs.





    Noch eine gute weitere Stunde brauchen wir bis zu den White Domes. Diese kann man linkerhand in der Ferne schon sehen. Es gilt aber noch in einen Wash abzusteigen. An einem Dryfall gelangen wir in das trockene Bachbett. Vor einem weiteren Dryfall gehen wir ein Stück querfeldein bis in einen Seitenwash. Hier oben muss man sich den Weg quasi selbst suchen. Immer wieder sieht man Fußspuren. Das letzte Stück geht auf Slickrock steil nach oben. Es ist heiß, aber noch erträglich, trotzdem ist die Wanderung sehr anstrengend.




    Aber die White Domes sind phantastisch. Jetzt am Nachmittag liegen sie gut im Licht. Um 15 Uhr sind wir dort.















    45 Minuten lang erkunden wir die Umgebung, dann ist es Zeit, den Rückweg anzutreten. Statt 3 Stunden und 15 Minuten inklusive zweier kurzer Pausen wie beim Aufstieg brauchen wir für den Rückweg eine ganze Stunden weniger, denn bis auf den Aufstieg zum Top Rock geht es nun fast nur bergab. Auf dem Rückweg liegt der Water Canyon Arch schön im Licht. Um 18 Uhr sind wir wieder am Auto. Bis auf ein Mormonenpärchen und zwei Kletterer am Water Canyon auf dem Hinweg ist uns auf dieser Wanderung niemand begegnet.






    Gruß
    Katja

  • Beate fragte letztens noch nach einem Höhenprofil für die Wanderung. Das kann man vielleicht auch aus GPS-Daten rauslesen?
    Im Anhang habe ich mal eins aus meiner Erinnerung erstellt.


    Und hier ist die Dirt Road in Hildale bis zum Trailhead. Der Parkplatz befindet sich am hinteren Ende des Sees.


    Gruß
    Katja

    • Offizieller Beitrag

    Beate fragte letztens noch nach einem Höhenprofil für die Wanderung. Das kann man vielleicht auch aus GPS-Daten rauslesen?


    Das müsste gehen, Du könnest mir ja mal den Track, wenn ihr den aufgezeichnet habt, zuschicken bzw. hier anhängen.

  • Um 7 Uhr verlassen wir St. George bei zapfigen 60 Grad und fahren nach Hurricane. Die gleichnamigen Cliffs bauen sich am Rande der Stadt wie eine undurchdringliche Wand auf. Und doch hat der Mensch auch hier den Durchbruch geschafft. Vorbei an der Smithonian Butte, die zu den Vermilion Cliffs gehört, geht es durch die Big Plain in das wunderschöne Apple Valley. Eine herrliche Bergkulisse erwartet uns bei Colorado City und Hildale. Und hier in diesem Mormonendorf stechen wir über den Short Creek in den Water Canyon ein. Tiefe Furchen in der Dirtroad machen keine großen Probleme. Es ist alles trocken und mit etwas Vorsicht erreichen wir sicher den Trailhead.


    Die Felsen ragen steil nach oben. Die ersten Sonnenstrahlen haben sich bereits auf der westlichen Wand festgesetzt und bringen die im Schatten liegende Ostflanke zum glühen. Die Ruhe und Abgeschiedenheit, die zu dieser Tageszeit noch herrscht, wird nur durch das Plätschern des Wassers unterbrochen, das stetig aus dem Water Canyon seinen Weg nach Süden sucht. Die Blicke schweifen bereits hier unruhig umher und die Aufrüstung der Hikerutensilien dauert entsprechend länger. Das Eye of Heaven ist schon zu erkennen.



    Sehr sandig beginnt der Weg am Creek entlang und die Hoffnung, dass der Anlauf zur Bergtour gemächlich erfolgt, verfliegt schon bald. Hoch und runter. Teilweise steiles Terrain und der tiefe Sand sorgen bereits zu Beginn für ein paar extra Diastolen und Systolen des vor Freude pumpernden Zentralorgans. Der erste Fotostopp lässt nicht lange auf sich warten. Das Auge des Himmels klebt an der Ostwand und nur ein paar Meter lassen eine Perspektive zu, von der man durch ein Tor auf den strahlend blauen Kosmos blicken kann. Das südwest-geübte Hikerauge erkennt schon nach wenigen Metern, dass diese Gegend hier ein Traum ist.



    Nach einer Meile verengt sich der Canyon und subway-ähnlich hat sich der Bach durch die Felsen gefressen. Im Hintergrund spitzen die roten Butten und bringen ein wenig Licht in den noch dunklen und dadurch etwas mystisch wirkenden Canyon. Der Blick zurück zu den Feuerbergen, die Kontraste und die Tiefe der Formen entschädigen für das frühe Aufstehen. Aber ab hier wird es ernst, denn wenn sich das Auge gen Westen wendet, baut sich eine fast senkrechte Wand unmittelbar vor einem auf. Und dort muss man hinauf. Von hier unten ist das kaum vorstellbar. Nur Mut!



    Wir hieven unsere Körper über einen Absatz auf den hier zirka 30 bis 50 cm breiten Trail. Es geht nach oben und der Boden verliert sich. Ich zwinge mich objektiv zu bleiben, denn auf diesem Band könnte man problemlos auf einem Bein hüpfen. Subjektiv geht das aber nur in der Ebene. Aber so obsiegt die Objektivität und der stetig an die Wand gerichtete Blick meine Höhenangst. Es ist wirklich entgegen aller Befürchtungen nicht so schlimm und so kommen wir Schritt für Schritt nach oben. Die Stellen, die ausgesetzt sind, sind wenige. Meistens hat die Natur mit Sträuchern dafür gesorgt, dass man sich trotz allem Gefälle sehr sicher fühlt. Nach knapp 0,5 Meilen sind wir oben und erblicken die Wave und die White Pocket komprimiert. Rechts gegenüber Butten, Hoodoos und Felsstrukturen in leuchtendem Orange, nur unterbrochen durch weiße Streifen. Etwas weiter links blitzen die schneeweißen Hügel der White Domes. Der hier wie aufgestellt wirkende Brotzeitfelsen bietet die Bequemlichkeit, die der nicht unanstrengende Aufstieg bisher vermissen ließ. Man könnte hier Stunden verweilen, aber wir wollen zumindest ein Highlight auch aus der Nähe betrachten. Also weiter!




    Gemächlich geht es jetzt wieder hinunter in den Water Canyon. Hier wird erneut deutlich, was Wasser mit hartem Felsen alles anrichten kann. Ausgeschabte Gumpen, die teilweise noch mit Wasser gefüllt sind, vertiefen unvermittelt die Landschaft. Dort, wo der Wind den Stein vom Sand befreit hat, leuchtet der Fels. Oben der Canaan Mountain, der nun querfeldein - der Trail hat sich inzwischen im Nichts aufgelöst - zu erklimmen ist. Angenehmer Untergrund, denn nun verliert sich auch der Sand. Allerdings geht es auch wieder steil nach oben. Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug kommen wir den White Domes näher. Unter das Orange mischt sich nun zeitweise auch gelbes Gestein. Links und rechts stehen die Butten und sind Zeitzeugen für zwei verschwitzte, einsame Wanderer, die aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.




    Der Fels wandelt sich relativ abrupt von farbig in weiß. Hügel markieren den Peak, die White Domes blenden und wären so ein guter Werbeträger für Waschmittel. Eine weiße Wave die sich nach oben zu den Hügeln formt, ja, so könnte man es beschreiben. Nach Norden geblickt, wuchten sich die gewaltigen Massive des Zion Nationalparks in die Luft. Nach Süden die rot-weiße Landschaft, die zumindest aus der Ferne den Coyote Buttes und der White Pocket in nichts nachsteht. Was für ein Ziel, was für eine Wanderung - atemberaubend! Das hier oben ist das Schönste, was wir seit langem gesehen haben. Die gut zwei Stunden Aufstieg haben sich für diese Kulisse wahrlich gelohnt. Die Motive sind einzigartig und bereits jetzt wird klar, dass wir wiederkommen und hier oben das Gebiet weiter erkunden.






    Nach insgesamt fünf Stunden sind wir wieder zurück am Auto. Inzwischen begegneten uns immer wieder hiesige Wanderer, deren Weg meist unten im Canyon endete. Die Mormonen-Kinder tun mir leid. Mit langen Hosen und Hemden, teilweise noch mit Jacken, quälen sie sich freudestrahlend nach oben. Tja, - uns wird diese fantastische Wanderung noch lange in den Köpfen bleiben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Fritz,


    da hast Du eine ganz tolle Beschreibung abgegeben. Wir sind dieses Jahr dort gewesen aber da es zeitlich nicht in den Rahmen passte haben wir keine Wanderung gemacht. Jetzt würde ich mich am liebesten in den Allerwertesten beissen.
    Hast Du die Garmin Daten auch parat?
    Und die Fotos machen auf jeden Fall einen erneuten Besuch absolut notwendig.
    Danke für diese tollen Fotos und die Location

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