Pima Air & Space Museum, Tucson, AZ

    • Offizieller Beitrag


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    Die Öffnungszeiten des Pima Air&Space Museum (6000 E. Valencia Rd.Tucson, Arizona 85756) sind 7 Tage die Woche von 9-17 Uhr, nur Thanksgiving und Weihnachten ist geschlossen. Parken ist frei, der Eintritt beträgt Juni-Oktober $13,75 und November – Mai $15,50. Auf einer Fläche von 80acres werden 300 Flugzeuge ausgestellt, nicht nur in den 6 alten Hangars, sondern auch im Freigelände. Ein Hangar ist alleine der B-17 Flying Fortress vorbehalten, ein weiterer der Raumfahrtgeschichte. In einem der alten Kasernen, die bis 1960er auf der Davis Monthan AFB standen und dann hier wieder aufgebaut wurden, ist eine fast umfassende Sammlung an Flugzeugmodellen. Hangarliste


    Für Personal Use Only kann ich Stativ und Kamera benutzen.


    Begrüßt werden wir vom ersten Motorflieger der Gebrüder Wright der in den Dünen der Outer Banks in Kitty Hawk, North Carolina sich das erste Mal in die Lüfte erhob. Ein Nachbau allerdings.










    Kommen wir zu meinem Lieblingsflugzeug, den ich gerne für die Langstrecke hätte, wenn jemand mir den Sprit bezahlen würde.




    Die SR-71 oder Blackbird, das wären doch annehmbare Flugzeiten





    in 3,5 Stunden nach LA :EEK: Der CIA stellte 1958 die Anfrage nach einem Ersatz des Höhenaufklärers U2. Die als A-12 geführte hatte in Groom Lake, NV 1962 ihren Erstflug und war bis 1982 als geheim eingestuft. Weiterentwicklungen führten über den YF-12 Abfangjäger zum Aufklärer SR-71. Etwas länger als die A-12 und mit größerer Reichweite hatte sie ihren Erstflug 1964. 50 Flugzeuge dieser Familie wurden gebaut, davon 30 als SR-71.


    Als tägliches Fahrzeug zur Arbeit wäre mir der Fieseler Storch angenhmer.




    Praktisch auch möglich, nur dürfen, dürfte man es leider nicht. :traen: Als Fliegender Feldhernhügel 1936 für die Luftwaffe entworfen, konnte er auf ganz kurzer Fläche Starten und Landen. Ein Traum zur Umgehung jeden Staus. Die meisten wurden in Fabriken in Frankreich gefertigt, so das Moraine-Saulnier sie als MS-500 bis 1949 weiter produzierte.


    Fieseler baute aber auch den Höllenhund Fi103-A1, besser bekannt als V1 und der erste Marschflugkörper.




    Der Erstflug war zwar 1942 aber richtig funktioniert hat er erst 1944. 5800 davon wurden auf London abgeschossen.


    Ich denke jeder kennt die Geschichten ums Bermuda Dreieck und das Verschwinden des Trainingsflugs Flight 19. Flugzeuge dieses Typs




    suchten dann nach den vermissten Maschinen wobei auch eine Martin PBM-5A Mariner verschwand. Die General Motors TBM-3E Avenger des Flugs 19 ist hier zu finden.


    Auch nicht schlecht




    Kommen wir zum meistgebauten US Flugzeug des Zweiten Weltkriegs, der Consolidated B-24J Liberator.






    18482 verliessen die Werkshallen. 1000 gingen in den Besitz der Royal Air Force über, die einige davon bei ihrem Abzug in Indien 1951 zurück ließen. In Indien waren sie bis weit in die 60er im Dienst :EEK: aber als U.S. Navy PB4Y-2 Privateer Version waren sie als Firefighter bis in die 90er im Einsatz. Zwei flugfähige Exemplare für Rundflüge gibt es noch. Wäre wir im April dort gewesen, hätte ich mir die Gelegenheit eines Rundflugs nicht entgehen lassen. Das größte Problem bei diesen alten Maschien ist an die Reifen zu kommen.


    Eine weitere B, nämlich die North American B-25J Mitchell




    Flugzeuge dieses Typs wurden bekannt als Doolittle Raiders. 16 an der Zahl starteten 1942 zum ersten Überraschungsangriff vom Deck des Flugzeugträgers USS Hornet auf Tokio. Da sie weder zum träger zurück kehren konnten, flogen sie weiter gen China und als der Sprit alle war sprangen die Besatzung mit Fallschirm über den japanisch besetzten Hinterland Chinas ab und wurden von den Chinesen versteckt. 8 gerieten in japanische Gefangenschaft. Einer starb in Gefangenschaft, drei wurde aus Rache in Shanghai hingerichtet. Geschockt über den Angriff sollte die japaanische Vorpostenkette im Pazifik erweitert werden. Dies führte 2 Monate später zur Schlacht von Midway, wo die japanische Marine 4 ihrer Flugzeugträger verlor, der Wendepunkt des Krieges im Pazifik, quasi das Stalingrad der japanischen Marine.




    Kommen wir nun zu dem Typ, der zur Kapitulation Japan führte, der Boeing B-29 Superfortress.






    Dieser Typ war das Trägerflugzeug für die Atombomben, die auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. Viele beendeten ihre Dienstzeit als Tankflugzeuge oder Firefigthers.


    Kommen wir zur letzten B, der Boeing B-17G oder Fliegende Festung.




    Sie steht im Memorial Hangar der 390th Bombergruppe. Diese flog u.a. anderen den Angriff 1944 auf meine Heimatstadt.




    Wenden wir uns etwas weniger militärischen zu, es gibt auch reichlich Zivilflugzeuge zu betrachten. Wie die für TWA konstruierte Lockheed L-049 Constellation.






    Auch viele ehemaligen Air Force One Maschinen haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden, wie die Boeing VC-137B




    Oder diese hier Douglas VC-118A Liftmaster





    Auf diesem



    und auf diesem "Stuhl" hat also JFK gesessen, wir nicht, innen ist alles unter unfotogenen Plexiglas.



    Mrs. and Mr. President, or not?



    Sollte reichen, oder? Die Hallen und die JKS' Air Force One sind klimatisiert. Allerdings war 2009 JFK's seine nicht zugänglich.




    Links:
    Pima Air&Space Museum
    Flugzeugliste, Bilder und Info

    • Offizieller Beitrag

    Hängt vom Intresse ab. 90-120 Minuten für die Hallen, die Anzahl der Flugzeuge im Außengelände ist weitaus größer.
    Klasse sind auch die Gespräche mit den Volunteers, also den Aufpassern.
    Leider sterben die Veteranen ja allmählich Altersbedingt aus. 1991 beim ersten Besuch waren es noch mehr, die mit den Kisten wirklich geflogen sind. Dennoch, die dort jetzt auch ihre Ehrenamtliche Einsatz absolvieren sind Klasse und freuen sich riesig wenn man Fragen stellt.
    So erzählte mir einer, der heikelste Moment beim Abheben der alten Bomber mit ihren Fahrwerken in den Tragflächen ist der Start. Die Räder drehen sich weiter und sorgen für eine Drahl, auch dadurch, das nicht beide Fahrwerke gleichzeitig eingezogen werden. Wie bei einem Panzer, wo nur eine Kette läuft. Wo erfährt man sowas als Normalsterblicher sonst?
    Und diese Gespräche kosten Zeit.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    Wem es interessiert:
    Es gibt Bustouren über das 309th Aerospace Maintenance and Regeneration Center (AMARG) der Davis Monthan Air Force Base, zu finden unter https://www.pimaair.org und zwar unter Tours.
    Da es auf Militätgelände geht, nur Mo-Fr., nicht am Wochenende.


    Es wird auch eine Besichtigung einer kompletten Interkontiabschußanlage angeboten.
    Auch zu finden über die Pima Seite, das Titan Missile Museum. ;te:


    Wer nur mal mal das AMARG von oben sehen möchte, um eine Vorstellung der Größe zu bekommen sollte den Link mal klicken. :EEK:


    Gruß
    Ulrich

  • Danke schön für die tollen Bilder und Information. Ich selbst war 2004 schon mal dort und da war die SR71 mit ihrer Drohne noch draussen untern einem "Zelt" gestanen.



    Was ich auch erwähnenswert finde ist, das man auf der anderen Seite vom Museum eine ganz Flugzeuge stehen hat, die "abgewrackt" werden!.


    Das sind locker 3km Weg, wo man an den Flugzeugen vorbeifährt.



    Das Museum in Palm Springs ist auch nicht schlecht, jedoch ist das Pima Air Museum deutlich gr´ößer und besser.


    Grüße

  • Hier ein Auszug aus unserem aktuellen Reisebericht:


    Pünktlich um 9:00 Uhr stehen wir dann vor dem Pima Air & Space Museum, als dieses seine Pforten öffnet.



    Auf dem riesigen Freigelände des Museums kann man über 300 Flugzeuge, Hubschrauber und ausgemusterte Bomber und Militärjets aus nächster Nähe betrachten.


    Zuerst schauen wir uns ein bisschen in den Hangars um, wo Andreas und Christi schwer begeistert sind von der Blackbird aus den 60er Jahren, die über Mach 3 geflogen ist.






    Mit der "Tram Tour" fahren wir dann eine Stunde lang quer über das Gelände, während uns der Fahrer recht interessante Details und Hintergrund-Stories zu den einzelnen Flugzeugen erzählt.








    Im Anschluss haben wir noch die "Boneyard Tour" gebucht: Mit einem Bus werden wir zur benachbarten Air Force Base gefahren, auf der mehr als 4000 ausgemusterte Flugzeuge stehen.


    Ein Teil der Flugzeuge ist hier nur "geparkt" und kann bei Bedarf jederzeit wieder aktiviert werden, ein Großteil dient aber auch einfach nur als Ersatzteillager.


    Auch hier erfahren wir während der Fahrt wieder kleine Geschichten zu den einzelnen Flugzeugen. Leider kann man bei dieser Tour nur aus dem Bus heraus fotografieren - aber beeindruckend ist das Ganze auf jeden Fall - schon alleine durch die Menge an Flugzeugen, die hier in Reih' und Glied aufgestellt sind.






    Ein Flugzeug mit "Schneeschuhen" - geeignet zum Landen auf Eis und Schnee.



    Die Scheiben der Flugzeuge sind hier übrigens alle mit einer Spezialfolie abgeklebt, um die Aufheizung im Inneren und Schäden durch übermäßige Sonneneinstrahlung zu minimieren.


    Nach 4 Stunden verlassen wir das Flugzeug-Museum wieder ...

  • Auszug aus Reisebericht:


    Unser erstes richtiges Ziel heute Morgen ist das Pima Air & Space Museum.


    Aber auch der Weg dorthin steht ganz im Zeichen von Flugzeugen.
    Wir fahren über die Irvington Road und der Kolb Road. Hier erstrecken sich immense Freiflächen der Devis Monthan Air Force Base, auf denen Tausende eingemotteter und ausgeschlachteter Flugzeuge vom Weltkrieg-II-Bomber bis zu Jets der 1980er-Jahre stehen. Insgesamt sollen fast 5000 Flugveteranen in Tucsons Umgebung auf Verschrottung, Verkauf oder Wiedereinsatz warten.
    Anhalten ist schwierig, aber ich fotografiere fleißig im Vorbeifahren. :SCHAU:


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    Ziemlich pünktlich zur Eröffnung sind wir am Pima Air & Space Museum.


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    Ein Veteran spricht uns gleich zu Beginn an und erklärt uns, was wir alles machen können. Wir folgen der Empfehlung und kaufen neben der Eintrittskarte auch gleich eine „Fahrkarte“ für die Tramtour über das Fluggelände.


    Überhaupt besteht fast die komplette Belegschaft aus „Ehemaligen“, die im ganzen Museum direkt auf die Besucher zugehen, Geschichten zu den Flugzeugen erzählen und immer ganz begeistert sind, wenn sie mitbekommen, dass wir aus Deutschland sind.


    Das Museum verfügt über die vermutlich weltgrößte Flugzeugausstellung. In Hallen und einem riesigen Außengelände stehen über 200 gepflegte, überwiegend militärische Originalmaschinen aller Jahrgänge, Raketen und Drohnen wie auch das Präsidentenflugzeug von John F. Kennedy.


    Zuerst schauen wir uns in der ersten Halle ausgiebig um.


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    Danach machen wir eine Tramtour, die über die Außenfläche und an vielen Flugzeugen vorbeiführt. Dabei sind auch ehemalige Präsidentenmaschinen. Die Technikfreunde unter euch freuen sich hoffentlich über die vielen Fotos.
    Mittlerweile hat es 90 Grad F.


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    Danach besuchten wir ausgiebig die Ausstellungen in den Hangars.


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    Nachdem wir ja schon an der Original-Arizona auf Oahu waren, interessieren uns diese Erinnerungsstücke besonders:
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  • Wir waren hier im April 2015 - sind nun wirklich keine "Museumsgänger" - aber es hat uns sehr gut gefallen! :!!



























    Wenn es uns draußen zu heiß wurde, sind wir in eine der klimatisierten Hallen geflüchtet. ;)



    Auch Staubwischen muß mal sein.


































































    Nach über 5 Stunden - mit müden Füßen und sonnenverbrannten Nasen - verlassen wir dann diesen interessanten Ort. =)


    Liebe Grüße


    Doris

  • Den ganzen Tag freute ich mich schon auf den nächsten Programmpunkt, das


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    Davor gab es aber noch einen kurzen Stop am Flugzeugfriedhof.


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    Aber dann war es soweit und ich wurde nicht enttäuscht, was für ein g....s Museum. :wow::wow::wow:
    Selbst Juju, die normalerweise kein Technikfreak ist, war total begeistert. Aber seht selbst in der folgenden Bilderflut.



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    Ob der linke wirklich geflogen ist? Ich weiß nicht ob ich da einsteigen würde.


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    Wer hat es auf den ersten Blick gesehen? Ein bayrischer Flieger. :gg:


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    Hier waren wahre Künstler am Werk. :clab:


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  • Auszug aus Reisebericht:


    Pima Air&Space Museum.
    Das eigentliche Interesse galt ja der Tour auf dem Flugzeugfriedhof. Zu gern hätte ich einen Rundflug über dieses Gebiet gemacht. Und gern hätte ich auch die schön geordneten Flieger von oben gesehen. Aber das wird nicht angeboten.


    Boneyard Tour auf der Davis-Monthan Air Force Base Pima Air & Space Museum


    Es geht nun weiter zu unserem ersten Tagesordnungspunkt - zum Pima Air & Space Museum.
    Denn Elf Uhr beginnt unsere AMARG - Boneyard Tour


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    Dreiviertel Zehn sind wir am Pima Air & Space Museum. Schließlich wird beim Kauf darauf hingewiesen, dass man für diese Tour eine Stunde vorher da sein soll. Et voila. Wir sind da.
    Im Foyer des Museums stehen schon ein paar Leute vor uns in der Schlange. Als wir an der Reihe sind, reicht nicht nur das Online-Ticket, wir müssen uns mit unserem Pass ausweisen. Wir werden belehrt, dass wir keinerlei Taschen mitnehmen dürfen. Auch keine Kameratasche. Natürlich auch keine Video-Kamera!
    Das verwundert uns etwas, denn Smartphones sind erlaubt. Und die machen bekanntermaßen auch Videos. Merkwürdig. Wir sind verunsichert, ob wir nun die Kamera mitnehmen oder nicht. Also ignorieren wir diesen Hinweis. Und das ist auch gut so. Denn wie sich später herausstellt, darf man selbstverständlich auch filmen.
    Kurz vor halb Elf stehen wir - wie angewiesen - vor dem Greyhound Bus. Der läuft schon auf vollen Touren. Aber außer den Teilnehmern ist niemand zu sehen. Die Sonne ballert mittlerweile mit voller Intensität. Das Warten macht keinen Spaß. Man fragt sich, warum man uns nicht einsteigen lässt. Irgendwie kommt mir das eh vor wie im Ferienlager. Alle möglichen Anweisungen, Verbote und Belehrungen.
    Etwa eine Viertelstunde vor dem Start erscheinen die Fahrerin und der Tourguide.
    Bevor wir aber einsteigen, wird wieder jeder kontrolliert. Das neu im Museum ausgestellte Ticket reicht nicht. Ausweis vorzeigen ist Pflicht.


    # Boneyard Tour auf der - Davis-Monthan Air Force Base


    Der Luftwaffenstützpunkt Davis-Monthan ist etwa sechs Meilen vom Museum entfernt. Nicht weit also. Während dieser Zeit stellt sich unser Guide vor und erzählt ein wenig über die bevorstehende Tour.
    Mich beschäftigt momentan aber etwas anderes: Wie soll ich Fotos durch eine so stark abgedunkelte Scheibe machen? Außerdem ist die Tönung so intensiv, dass man schon mit dem bloßen Auge den Eindruck bekommt, bald würde ein Schlechtwettergebiet über uns ziehen. Glücklicherweise beschäftigt jemand in den hinteren Reihen das Gleiche.
    Unser Guide meint: Das wirkt sich nicht auf die Fotos aus. Die werden trotz der Tönung "pretty good".
    Hm. Glaube ich jetzt nicht, aber es ist eh nicht zu ändern.
    Als das Tor zur Basis schon in Sichtweite ist, werden wir von einem Officer angehalten.
    Wir müssen Warten. Andere PKW's fahren rein - aber wir warten und warten. Mehr als eine Viertelstunde später dürfen wir dann bis zum Tor fahren.
    Dort müssen alle aussteigen. Alle US Amerikaner müssen ihre ID abgeben. Wir Ausländer - es ist noch ein anderes deutsches Paar im Bus - dürfen den Pass, der natürlich vorher genauestens geprüft wurde, behalten. Es dauert eine ganze Weile, bis alle ID's im Eingangshäuschen gecheckt sind, diese dann wieder ausgeteilt werden und wir endlich starten können.
    Es geht erst vorbei an diversen Gebäuden, einer Tankstelle und sogar an einem Burger King Restaurant. Ein ganz normaler kleiner Ort im Sperrgebiet. Wir sehen weitläufige Sportanlagen, Jogger und Trainierende.
    Gefühlt am anderen Ende der Basis erreichen wir das Feld, das uns interessiert. Es ist gigantisch groß - ach was, es ist unvorstellbar groß. Unser Guide kennt jedes dieser Flugzeuge. Aber wirklich jedes! Die Bezeichnung könnte ich auch noch ablesen, aber er kennt zu jedem Flieger noch eine Story. Dabei macht es das heute nur ausnahmsweise. Als Ersatzmann sozusagen.


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    Anfangs bin ich begeistert beziehungsweise gefesselt, von dem was ich hier sehe. Man ist den Flugzeugen ganz nah. Es sind Rettungsflugzeuge und Helikopter dabei. Alte Maschinen aus den 50er oder 60er Jahren. Einige sind mit Bildern versehen. Es fallen Namen, die mir selbst als Laie ein Begriff sind.
    B50 - B52 - MIG - Lockheed - McDonnell Douglas - Sikorsky


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    Es fällt eine Zahl. Etwa 4.200 Flugzeuge stehen hier.
    Die Davis-Monthan Air Force Base in Tucson ist der größte Flugzeug-Friedhof. Und gleichzeitig der einzige, der Führungen durch die AMARG-Anlage (Aerospace Maintenance and Regeneration Group) ermöglicht.
    Je länger die Besichtigung stattfindet, desto erschreckender und abstruser empfinde ich die Tatsache, dass so viele Flugzeughersteller diese Mengen verschiedenster Flugzeugtypen entwickeln. Diese herstellten beziehungsweise immer noch herstellen. Die Masse hier sind Kriegsflugzeuge. Manche hatten schon ihren Einsatz in verschiedenen Kriegen auf dieser Welt. Und manche stehen hier, weil sie zwar zur modernen Riege gehören, aber schlichtweg nur kurz im Einsatz waren und hier nur zwischen-geparkt werden. Denn längst nicht alle sind Schrott.
    Es macht mich eher betroffen. Doch den meisten hier im Bus scheint sich die Brust mit Stolz erfüllen, wie toll und unbesiegbar Amerika ist. Mich macht es eher nachdenklich und ich finde es im Grunde genommen beängstigend.
    Und übrigens. Die Fotos sind alles andere als "pretty good". Sie sind verpixelt und durch die Reihe weg zu dunkel. So dass ich jedes einzelne Bild mit viel Mühe aufhellen muss.
    Die Tour ist auf jeden Fall sehr sehenswert.
    Wichtig ist zu wissen, dass man die Tickets für die Tour nicht vor Ort kaufen kann. Diese müssen mindestens 10 Tage vorher online beantragt werden. Mehr im Beitrag Boneyard AMARG-Tour
    Zurück am Ausgangspunkt angekommen entscheiden wir uns doch noch das Museum zu besichtigen.


    # Pima Air & Space Museum


    Das im Mai 1976 eröffnete Pima Air & Space Museumist ein Privatunternehmen, das Teil der Stiftung Arizona Aerospace Foundation ist. Es beherbergt 6 Hangars. Drei davon sind Ausstellungen, die Militärgeräten aus dem 2. Weltkrieg gewidmet sind. Es gibt über 320 Flugzeuge zu sehen. Militärflugzeuge, Hubschrauber und Airliners.
    Mehr als die Hälfte davon sind auf dem Außengelände ausgestellt. Das trockene Klima Arizonas macht es möglich, ohne dass die Ausstellungsstücke großen Schaden nehmen.
    Das in aller Kürze.
    Mehr Infos gibt es im gesonderten Blogbeitrag
    Um das Freigelände zu erreichen, müssen wir durch den ersten Hangar. Drinnen wie draußen trifft man auf sogenannte Volunteers, die bei Bedarf behilflich sind. Doch momentan haben wir gar keine Fragen. Alles was da steht oder hängt ist selbsterklärend. Jedes Objekt ist mit einem Schild versehen.
    Draußen stehen die Flieger, die ich in anderen Reiseberichten gesehen habe: Bunt angemalt und sehr fotogen.
    Ob sie jemals auch mit diesem Anstrich in der Luft waren, oder ob die Flugzeuge erst hinterher so verschönert wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Eigentlich will ich das erfragen. Aber bei so vielen interessanten Ausstellungsobjekten bin ich hin und weg und verschiebe die Frage auf später.


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    Die Ausstellung ist schon besonders. Wann kommt man so nah an die Maschinen ran? Kann sich daneben stellen und die schiere Größe erahnen? Und wann kann man schon die Radaufhängungen in Ruhe betrachten, oder sich unter einen Dreamliner stellen?
    Bei der Auswertung für diesen Tag im Reisebericht musste ich von 244 Fotos, die ich nur auf dem Museumsgelände gemacht habe, auswählen
    Das sind fast sieben 36er Filme der analogen Zeit! (nur zur Erinnerung: In der analogen Welt und ohne Smartphone-Aufnahmen, habe ich pro Urlaub genau acht dieser 36er Filme verbraucht.)
    Die Auswahl fiel echt schwer.
    Und das sind meine Favoriten für den Tages-Reisebericht. Die Reihenfolge entspricht dem Rundgang. Also ganz ohne Wertung. Einen weiteren Teil der Fotos habe ich im Blog unter Hotspots untergebracht.
    Mikoyan-Gurevich MiG-29 Fulcrum-A
    Die MiG-29, eine Entwicklung für die damalige Sowjetunion war ein Exportschlager und wurde in 30 Länder exportiert. Die Exportausführung hatte allerdings schlechtere Radare und war nicht fähig Atomwaffen abzuwerfen.
    Das im Museum ausgestellte Flugzeug wurde für die sowjetische Luftwaffe gebaut und verfügte über volle elektronische Fähigkeiten und Waffenfähigkeiten.
    Es ist eine Leihgabe des National Museum der United States Air Force.


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    Boeing EB-47E Stratojet
    Die B-47 wurde der erste Alljet-Bomber der Welt. Über zweitausend Stratojets wurden zwischen 1947 und 1957 gebaut.
    In den frühen 1960er Jahren wurde eine Reihe von B-47E-Modellen für den Einsatz als elektronisches Nachrichtenflugzeug umgebaut. Zusätzliche Antennen wurden am Flugzeug angebracht, eine vergrößerte Kanzel entwickelt, die zusätzliche Ausrüstung zur Überwachung von Radar- und Funksignalen sowie zwei zusätzliche Besatzungsmitglieder unterbringen konnte.


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    Wolken oder Flieger - wer ist schöner?
    Bei all der Faszination den Fliegern so nahe zu sein und die Gelegenheit sich diese in aller Ruhe aus der Nähe anzuschauen, könnte man annehmen, dass der Himmel um Beachtung buhlt Denn die Wolkenformationen am Himmel sind spektakulär.
    So schön sie auch sind, wir rechnen jederzeit damit, dass wir den Rundgang abbrechen müssen, weil es zum Wolkenbruch kommt!


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    Der Rundgang ist fesselnd. Fast jedes Flugzeug zieht mich in den Bann.
    Und es ist nicht nur das Flugzeug als Ganzes interessant.
    Da wird der Konstrukteur in mir wieder wach.
    Wo sonst kann man in aller Ruhe und mit aller Hingabe Aufschriften, offene Gestänge, Motoren, Drehelemente und andere Hydraulik-Teile aus dieser Nähe sehen?


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    Gerade als ich das Propellergetriebe dieser Maschine aufnehmen will, schießt ein Foto-Crasher (fast im wahrsten Sinne des Wortes) im Hintergrund in den Himmel und stiehlt die Show.


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    Verschiedene Seitenlaufwerke:


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    MIL Mi-24D (Hind)- hier als Modell der ehemaligen NVA von 1990.
    Der Mi-24-Kampfhubschrauber, NATO-Name „Hind“, ist ein einzigartiges sowjetisches Designkonzept, das kein echtes westliches Gegenstück hat. Es war ein Versuch, die Feuerkraft eines schwer bewaffneten und gepanzerten Hubschraubers mit der Truppentragfähigkeit eines leichten Sturmhubschraubers wie der Bell UH-1 zu kombinieren. Während sich das Tragen von Truppen im Kampf als wenig nützlich erwies, hat sich der Mi-24 zu einem der erfolgreichsten jemals gebauten Kampfhubschrauber entwickelt.
    Die Entwicklung der Mi-24 begann Ende der 1960er Jahre. Der Einsatz des Hubschraubers bei den sowjetischen Streitkräften ab 1970.
    Die Mi-24 wurde weitgehend an die Verbündeten der Sowjetunion verkauft. Der erste Kampfeinsatz der Hinds erfolgte in Äthiopien.
    Der Einsatz der Mi-24 erfolgte während der sowjetischen Besetzung Afghanistans von 1979 bis 1989.
    Es erwies sich als sehr schwierig, die Hind abzuschießen. Diese Tatsache trug dazu bei, dass die Vereinigten Staaten den Afghanen direkte militärische Hilfe in Form von Stinger-Flugabwehrraketen leisteten.
    Die Mi-24D hat die Auflösung der Sowjetunion und des Warschauer Pakts überstanden. Sie ist weiterhin beim russischen Militär.


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    Aero Spacelines 377-SG Super Guppy- ein echter Pionier der Nachhaltigkeit.
    Die Guppies wurden für die Beförderung von sehr großen, aber relativ leichten Gütern entwickelt, zum Beispiel für den Transport von Raketensegmenten.
    Dieses Modell wurde nur einmal gebaut und absolvierte am 31. August 1965 ihren Erstflug. Es wurde aus Teilen der im Ruhestand befindlichen US Air Force C-97 Stratofreighters und der Fluggesellschaft 377 Stratocruiser gebaut.
    Es ist das zweite Guppy-Modell. Allerdings das erste "Super Guppy". Der Großteil der Flugzeugzelle stammte von einem ehemaligen Verkehrsflugzeug der Pan American Airways. Die Tragflächen, Motoren und der vordere Rumpf stammten jedoch von einem der experimentellen Turboprop-YC-97J-Flugzeuge der Luftwaffe. Der Super Guppy wurde von der NASA bis 1991 weiter verwendet, als er zugunsten eines jüngeren Super Guppy im Ruhestand ging.


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    Die Lockheed L-049 Constellation- auch Star of Switzerland genannt, gehört zu den einmaligen Schmuckstücken des Museums.
    Es gilt weithin als eines der besten viermotoriges Propellerflugzeuge mit Kolbenmotoren für Langstrecken, die bis zu 81 Passagiere transportieren konnten. Entwickelt Anfang der 1940er Jahre auf Anregung des Milliardärs Howard Hughes von Lockheed in Burbank (Kalifornien).
    Ursprünglich für Trans World Airlines (TWA) entwickelt, wurden die ersten Connies im Zweiten Weltkrieg von der Army Air Forces eingesetzt. Diese wurden nach dem Krieg an die Fluggesellschaften wieder zurückgegeben und zusammen mit über 800 anderen Constellations bei den meisten großen Fluggesellschaften der Welt eingesetzt.


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    Auf der Außenfläche gibt es Präsidentenflugzeuge und Linienflugzeuge.
    Mein Favorit ist der Dreamliner, eine B787- weil erstens aus der Neuzeit und außerdem sind wir schon selbst mit dieser Maschine nach Australienals auch mit der Airline nach Japangeflogen.
    Leider kann man auch hier nicht in den Passagierraum.


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    Was für eine Pärchen:
    Die große Boeing und eine kleine Cessna.


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    Und auch das gehört hierher:
    Eine quietsche rote Feuerwehr.


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    Dann geht's in die Halle:
    Überwiegend sehen wir hier Militärflugzeuge und -helikopter.
    Zugegeben bin ich "satt" an Infos. Einen Hanger schaut sich Rainer alleine an - während ich meine glühenden Fußsohlen beruhige!
    Zum Abschluss geht es durch den Hanger in dem fast ausschließlich Fluggeräte ausgestellt werden, die im 2.Weltkrieg zum Einsatz gekommen sind.
    Manche sind mit 1960er Jahre Kunstwerken verziert. Sieht einfach gut aus. In dieser Halle läuft in einer Schleife auch sehr fröhliche Musik aus dieser Zeit. Etwas befremdlich - so finde ich - wenn zum Beispiel aus dem nächsten Flieger eine Soldaten-Figur mit einem Gewehr nach draußen zielt.
    Grumman F-11A Tiger
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    Westland AH.7 Lynx
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    Lockheed S-3B Viking
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    Douglas B-18B Bolo
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    McDonnell FH-1 Phantom
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    Grumman F-14A Tomcat- bekannt aus dem Film Top Gun
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    Auch eine Lockheed GTD 218 steht hier.
    Bei aller Mühe kriege ich es nicht hin diese aussagefähig aufzunehmen. Schade.
    Im aller letzten Raum ist eine ganze Wand Frauen gewidmet, die die Flugwelt bereichert haben.
    Kurz nach Vier verlassen wir das Gelände.

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