Im Reisebericht von Beate und Doris sind so viele Infos mit herrlichen Bildern enthalten, daher bin ich so frech und kopiere diese in einen neuen Thread.
Hier ein Auszug aus dem Tagesbericht:
ZitatAlles anzeigenOriginal von beateM
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Da wir sowieso bei der Paria-Rangerstation vorbei fahren wollten, um uns für morgen über die Straßenverhältnisse auf der House Rock Valley Rd. zu erkundigen, fiel unsere Wahl erst einmal auf die Toadstool Hoodoos. Anschließend wollten wir noch die Rimrock besuchen.
Auch bei der Anfahrt zu den Toadstool Hoodoos war ich sehr erstaunt, dass sie doch ein ganzes Stück von Page entfernt waren. Ich hatte sie weit vor der Rangerstation und somit vor der Abfahrt zur Cottonwood Canyon Rd. vermutet. Hier lag ich aber falsch. Erst kurz vor der Rangerstation – also nach dem Abzweig zu CCR - führte uns der Abzweig zu dem nicht befestigten Parkplatz. Schon vom Weiten konnten wir sehen, dass jetzt am Vormittag schon sechs Autos dort abgestellt waren. Zwei davon waren sog. Kleinbusse. Ich war richtig gehend erschrocken. Waren wir doch vor vier Jahren hier ganz alleine rumgekraxelt. Damit war es jetzt wohl vorbei. Da ich keine Lust hatte, gemeinsam mit so vielen Leuten hier herum zu laufen, fuhren wir erst einmal weiter zur Rangerstation. Sollte dieser Betrieb anhalten, würden wir wohl etwas anderes unternehmen.
Als wir die Rangerstation betraten, waren wir die einzigen Besucher. Ein Ranger stand hinter dem Tresen und fragte uns, ob er helfen könnte. Wir bejahten seine Frage und erkundigten uns nach dem Straßenzustand auf der House Rock Valley Rd. Laut Auskunft des Rangers war dort alles in Ordnung. Wir plauderten noch etwas über den täglichen Ansturm in der Rangerstation und über den momentanen Touristenstrom bei den Toadstool Hoodoos. Dieser brachte den Ranger doch zum erstaunen. Von so viel Touris auf einmal, hatte er noch nichts gehört, wenn das Gebiet mittlerweile auch besser besucht war als noch vor vier Jahren. Dies galt aber auch für die ganze Region. Der Ranger erklärte uns seinerseits noch einmal den Weg zum den Rimrocks und meinte, es wäre eine gute Idee diese zuerst zu besuchen, denn dort wären wir sicher alleine. Wir verabschiedeten uns und fuhren die UT89 zurück in Richtung Page. Dort wo die Stromleitungen leicht abknicken führt eine kurze Gravelroad zum Parkplatz bei den Toadstool Hoodoos. Eigentlich wollten wir ja vorbei fahren, aber da jetzt nur noch drei Autos auf dem Parkplatz standen und wir jetzt immerhin mehr als eine ½ Std. später aufschlugen, beschlossen wir, doch erst hier halt zu machen. Vom Ablauf her war es auch logischer.
Wir parkten Dickie, schnappten uns jeweils einen Liter Wasser sowie einen kleinen Snack und machten uns auf den Weg. Vorher öffnete ich noch vor lauter Neugierde die Registrierungsbox, denn nur wer hier übernachtet, muss sich registrieren. Ich war doch sehr erstaunt, in der Box ein recht professionelles beidseitig farbkopiertes Faltblatt über die Toadstool Hoodoos – herausgegeben vom BLM – vorzufinden. Natürlich nahmen wir eins mit.
Während wir den recht langweiligen Weg durch den Wash antraten, wurde ich schon richtig aufgeregt. Ich freute mich richtig diese schönen Hoodoos wieder zusehen. Doris war auch schon ganz gespannt, sie war ja noch nie hier gewesen und irgendwie konnte ich ihr wohl nicht richtig erklären, was es hier zu sehen gibt. Auch wir machen es – wie viele Wanderer schon vor uns – und kürzen einige Windungen des Washes ab, in dem wir oben drüber laufen. Oberhalb des ausgetrockneten Flussbettes ist die Hitze auch nicht so drückend. Aber der Weg ist auch nicht besonders lang. Schon nach ca. 10 – 15 Minuten sieht man den größten, fast das ganze Tal überwachenden Toalstool Hoodoo (Giftpilz), nach dem auch das Tal benannt ist.
Noch während wir im Wash liefen, kam uns eine Schulklasse entgegen. Sie waren wohl mit den beiden kleinen Bussen unterwegs. Somit war klar, dass wir das Gebiet fast für uns alleine hätten.
Während wir versuchten den großen Giftpilz ohne Asiatische Beteiligung zu fotografieren, gesellte sich ein, nach der Sprache zu urteilen, Deutsches Paar zu uns. Da sie keine Anstalten machten mit uns ins Gespräch zu kommen, drängten wir uns auch nicht auf, sondern gingen nach einem kurzen Gruß weiter.
Doris verfiel regelrecht in einen Fotografier-Rausch. Ich hielt mich etwas zurück, denn ich hatte ja nun schon genug Fotos aus diesem Gebiet.
Die Toadstool Hoodos stellen zwei geologische Schichten dar. Zum einen ist da die untere Schicht, bestehend aus Entrada-Sandstein. Diese Schicht entstand vor ca. 160 Mio. Jahren. Die obere Schicht, die sog. Dakota Formation, wurde vor ca. 97 Mio. Jahren geformt und bildet den Abschluss der Hoodoos. Ursprünglich gab es zwischen diesen beiden Schichten eine dritte Schicht, die Morrison-Formation. Diese wurde aber vollständig von den Gezeiten abgetragen. Wer weiß schon, wie lange es dauern wird, bis Wind und Wetter auch den letzten Rest Entrada-Sandstein unter den Hoodoos weggetragen hat und nur noch die dunkelbraunen Deckel übrig bleiben.
Mittlerweile waren wir fast alleine in diesem herrlichen Gebiet. Selbst die Asiaten waren inzwischen auf dem Rückweg. Auch das Deutsche Paar war schon wieder in Richtung Parkplatz unterwegs, ohne sich den hinteren Teil des Gebietes angeschaut zu haben. Uns konnte es ja egal sein, so hatten wir das ganze Gebiet für uns. Da es wieder sehr heiß war, hatten wir langsam auch Sehnsucht nach etwas Schatten. Wir zogen deshalb in Richtung der weißen Hoodos weiter, in der Hoffnung hier etwas Schatten zu finden.
Zu erst kamen wir aber an die Rimkante und bestaunten die tolle Aussicht. So toll hatte ich das hier gar nicht mehr in Erinnerung. Was für eine Farbenpracht. Wir konnten uns gar nicht satt daran sehen und kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Mitten im Tal entdeckte ich auch noch einen riesigen alten Mann mit langem Bart und Mantel.
Nebenan befand sich dann auch noch eine Hoodoo-Familie. Wer weiß, was diese Täler nicht noch alles verbergen. Von hier oben kann man auf jeden Fall schön seiner Fantasie freien Lauf lassen und überlegen, was man sonst noch zwischen den Hügeln alles finden kann.
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